Meine Vorfreude beim Titel und der Handlung hielt sich in Grenzen. Dennoch hoffte ich, dass es vielleicht genug rettende Momente gibt, damit wenigstens eine halbwegs gute Note rausspringt. Denn wir alle wissen, was die Partnerepisode war und wir brauchen nicht direkt noch einen Totalausfall.
Ich hatte schon die Hinführung zum Problem nicht kapiert. Ja, Patrick ist faul, aber seit wann stinkt er denn so bestialisch? Das wurde höchstens mal in „Die Schlacht von Bikini Bottom“ aufgegriffen - und selbst da war es nicht so extrem. Nie hatte sich sonst jemand an seinem Geruch gestört und es gab auch keine grünen Duftschwaden oder dergleichen, aber plötzlich soll eine längere Zeit vergangen sein und er mieft aufs Übelste. Alles klar. Da hätte man sich echt was Besseres einfallen lassen können, zum Beispiel, dass er in eine Jauchegrube oder so was fiel.
Dann hatte die erste fremde Person, welche den Gestank in die Nase bekam, die glorreiche Idee, sich ihre Haustiere in die Nase zu stecken. Wäre selbstverständlich auch mein erster Gedanke gewesen. Man hätte nicht einfach schnell weglaufen können.
Ganz ok fand ich, wie Patricks Stein und das Krosse-Krabbe-Schild vom Gestank schmolzen. Hatte einen interessanten optischen Effekt. Es folgte aber die nächste Ranzszene, als SpongeBob seinen neuen Fetisch ausleben wollte und freiwillig Patricks Achselgeruch inhalierte. Ernsthaft jetzt? War es nicht immer so, dass er als Schwamm Sauberkeit liebt? Es hatte ja wohl auch seinen Grund, warum er Patrick in „Die Schlacht von Bikini Bottom“ bekämpfte. Warum also plötzlich so eine Hingabe für stinkende Sachen? Mal ganz abgesehen davon, dass die Szene übelst widerlich war.
Mr. Krabs, der die Quelle des Gestanks suchte, war dann wieder ganz lustig. Hier gefiel mir vor allem der Kommentar des Gastes auf der Toilette. Der Szenenübergang von den Müllcontainern zur Sportumkleide, als sich das Bild so zusammenknüllte, war hübsch anzusehen. Ebenso wie der grüne Traktorstrahl, der Patrick in die Müllhalde zog. Nett war auch, wie der Französische Erzähler bei der Zeittafel würgen musste.
Den Fisch mit der riesigen Nase beim Zeitungsjungen fand ich lahm, weil mir der Gag zu billig war. Der Alte Jenkins war allerdings das Highlight der Episode, er hatte die Atmosphäre irgendwie aufgelockert.
In der Krossen Krabbe kam dann eine komplett unnötige und überzogene Szene mit SpongeBob, der sich für Schmuddel-Siff einsetzen wollte, obwohl noch gar nichts groß passiert war. Die Szenen mit seiner abgetrennten Nase, die an Patricks Hose roch und das Paar, bei dem der Typ plötzlich als Hund geführt werden wollte, waren ebenfalls idiotisch. Gerade letztere war so dermaßen stumpf, dass ich mich frage, wie man auf so einen Schwachsinn kommt.
Das Kraftfeld aus Gestank, welches Schmuddel-Siff vor SpongeBob abschirmte, war eine ganz gute Idee. Schlecht war hingegen die Szene, als SpongeBob sich etwas von dem Zeug unter die Nase wischte. Es sah echt aus - und ich entschuldige mich an dieser Stelle für die Wortwahl - als ob er sich da Dünnschiss hingeschmiert hatte. Dann kam eine weitere Szene, die ich absolut nicht verstand. SpongeBob fragte, ob er Patrick oder Schmuddel-Siff sagen soll, worauf eine Melodie zu hören war, die immer gespielt wird, wann immer etwas Witziges gesagt oder gezeigt wird. Aber wo war hier der Witz?! Das war doch eine ganz normale Frage und der Name Schmuddel-Siff fiel ja schon öfter in der Episode. Ich hätte das ja noch verstanden, falls SpongeBob sich einen ulkigen Namen überlegt hätte, aber so war das absolut sinnfrei.
Danach war SpongeBob ebenfalls voll von Müll. Joa, von mir aus. Der Song war ganz in Ordnung. Zu den Szenen mit den Alten Jenkins hatte ich ja schon weiter oben etwas geschrieben.
Lachen musste ich, als der wütende Mob durch die Bootswaschanlage lief und die Fackeln erloschen. Auch die Bemerkung der einen Frau, dass der Fleck nicht rausging, war gar nicht schlecht. Der Satz des einen Fischs, dass er ordentlich schrubben soll, war herrlich zweideutig. Und dann kam der lächerlichste Plot Twist der gesamten Serie: Schmuddel-Siff war gar nicht Patrick, sondern ein eigenständiges Wesen. Was zur Hölle? Sollten Plot Twists nicht eigentlich dafür sorgen, dass der Zuschauer komplett baff ist und die Handlung in eine völlig andere Richtung geht? Das hatte hier aber mal so gar nicht funktioniert. Dann war es halt nicht Patrick, ja und? Änderte trotzdem nichts daran, dass wir es mit einem extrem stinkenden Vieh zu tun hatten, das gesäubert wurde. Es spielte halt überhaupt keine Rolle, dass es zwei verschiedene Charaktere waren.
Ehrlich gesagt hätte die Episode noch eine Spur schlimmer ausfallen können. Den Ekel von Tintenlimonade werden wir wahrscheinlich so schnell nicht mehr erreichen. Es gab zumindest ein paar optische Spielereien und hin und wieder was Akzeptables wie Mr. Krabs oder den Alten Jenkins. Ich vergebe also immerhin noch eine 4. Damit war Folge 243 trotzdem ein Desaster. Leere Birnen und stinkender Müll, besser kann man das nicht zusammenfassen.