Userbewertungen zur Episode „Der ferngesteuerte Fahrschüler“
http://de.spongepedia.org/images/273a_Ep…Potato_Puff.jpg
• Episodenartikel
• Episodenmitschrift

Kurzbeschreibung: Der ferngesteuerte Fahrschüler ist eine Episode aus der dreizehnten Staffel, in der Mrs. Puffs neuer Aushilfslehrer SpongeBob einen Crashkurs im Autofahren gibt.

Bei dieser Episode war ich gespannt, was genau „Potato Puff“ - der englische Episodentitel - sein soll, denn mehr als diese Information hatte ich nicht vor der US-Premiere. Umso überraschter war ich dann bei der Auflösung.

Der Anfang mit dem Baby und den muskulösen Beinen war auf jeden Fall nicht gut. Hätte man die Beine nicht mit Venen übersät gezeichnet und wäre das nur ganz kurz gezeigt worden, hätte das vielleicht sogar in einer der ersten Staffeln funktioniert, aber wie immer bei modernen Episoden wurde das mit heftiger Musik, übertriebenen Grimassen und extremem Gestöhne des Babys bei der Transformation dargestellt. Positiv hervorheben wollte ich, dass man nicht die offensichtliche Route wählte und SpongeBob und Mrs. Puff in die Dynamitfabrik fahren ließ, allerdings wurde das Gebäude gegen Ende der Episode doch relevant und daher betrachte ich das Ganze neutral. Der Kommentar, dass SpongeBob von dort oben Mrs. Puffs Haus sehen konnte, nur um direkt danach in dieses zu krachen, war da schon besser gemacht. Dummerweise folgte kurz darauf ein vollkommen übertriebener Gesichtsausdruck von SpongeBob, als dieser lediglich aus dem Haus radelte. Trotz allgemeiner "Cartoonigkeit" seit der 10. Staffel komme ich nicht darauf klar, wie unfassbar unnötig solche Momente sind und schlichtweg deplatziert wirken.

Mir gefiel sehr, wie Mrs. Puff nicht aufgab und es als ihre Pflicht betrachtete, SpongeBob zu unterrichten. Wenigstens sind noch solche noblen Charakterzüge vorhanden, wenn schon die Grinsefressen sonstige Tiefe vermissen lassen. Wie ich zu dem Meditationsfisch stehen soll, weiß ich nicht so genau. Er bot zwar keinen abscheulichen Anblick, aber in meinen Top 200 SpongeBob-Figuren wird er nicht landen. Der Gegensatz von Mrs. Puffs Geschrei und seiner Gelassenheit war nicht schlecht, nur wundere ich mich, warum er das Telefon wegwarf, wenn er davor sagte, dass er gegen Bezahlung wieder kontaktiert werden kann. Schließlich kam Mrs. Puffs Einfall, vom Französischen Erzähler/Taucher eine Kartoffel zu stehlen, was selbstverständlich auch mein allererster Gedanke beim Sichten des U-Boots gewesen wäre. Auf jeden Fall eine coole Sache, dass er in dieser Gestalt erneut vorkam.

Die gesamte Story rund um die Kartoffel als Double war so absurd, dass sie wieder witzig war. Nein, im Ernst: Solche bekloppten Ideen mag ich und von denen kann es gern mehr geben. Der Augen-Gag war schon mal klasse und auch das stetige Rechtsfahren im Kreisverkehr. Die Wortspiele mit right und lift rettete man gerade so, aber zumindest kann man sich denken, wie sie im Original waren. Im Fernsehen sah man dann zum zweiten Mal innerhalb derselben Episode, dass eine unscheinbare Person plötzlich muskulös wurde - diesmal eine Frau in einem Wrestling-Match. Wahnsinnig kreativ! Mrs. Puff am Abspacken und die weiteren Missverständnisse während der Fahrt fand ich dafür super. Nur leider reichte das Animationsbudget nicht, um beim Gefängnisausbruch auf das dutzendfache Klonen derselben beiden Fische zu verzichten.

Wie der Bikertyp auf einmal erkannte, dass sich neben SpongeBob eine Kartoffel befindet, obwohl er vorher nur von einer Blondine sprach, leuchtet mir nicht ein. Dafür war schön, dass der Tourist aus der Fremdenführer-Episode wieder auftrat und selbst eine Führung machte. Auch die Explosion und dass SpongeBob sich beim Wegfahren eine Sonnenbrille aufsetzte, was natürlich ein Meme ist, war gut eingebaut. Als Mrs. Puff nach dem Fernsehbericht das Chaos durch das Leuchtturmfenster erblickte, gefiel mir hier ausnahmsweise mal die überspitzte Darstellung. Bei einer Zerstörungsszene ergibt der "cartoonige Stil" so viel mehr Sinn als bei Grimassen. Schließlich wechselte Mrs. Puff zu einer Irokesenfrisur und wurde eine Badass-Lehrerin, was mich sehr freute, da sie mein Lieblingscharakter ist.

Die Sequenz, wie die Kartoffel zu Kartoffelbrei wurde, war ein Highlight der Episode. SpongeBobs Reaktion war gut und nicht zu lang gezogen, aber aus irgendeinem Grund hatte er kurzzeitig Augen wie Mr. Krabs. Sehr rührend war dann, wie Mrs. Puff meinte, sie würde SpongeBob von nun an beschützen. Eventuell ist bei der Serie doch noch nicht alles verloren. Die Biker kannten die krasse Puff wohl, die Polizei aber auch und so wurde sie wie üblich verhaftet. In der Zelle war dann seltsamerweise noch ein Kartoffeldouble, aber das könnte sie kreiert haben, um nicht so einsam zu sein.

Die Episode zählt zu den besten der Staffel. Dummerweise heißt das nicht, dass sie eine 1 bekommt, weil der Durchschnitt bis hierhin so miserabel ist. Aber eine solide 2!