Erstaunlich, dass der deutsche Titel akkurater als der englische war, denn „SpongeBob on Parade“ sagte aus, dass SpongeBob im Fokus stehen würde, was überhaupt nicht der Fall war. Da wurde wohl wieder mit dem Namen des Schwamms geworben! Apropos geworben: Mr. Krabs’ Gesicht auf den vielen Flyern war schon mal ein schöner visueller Gag für den Anfang. Die „mit ’ner Menge Fantasie“-Referenz war glücklicherweise so kurz, dass sie mich nicht störte. SpongeBobs Lob für Thadddäus’ narzisstischen Festwagenentwurf gefiel mir und das darauffolgende englische Lachen des Tintenfischs überhörte ich mal gekonnt. Die Episode driftete dann ein wenig in „Die Landrattenplage 2“ ab, weil es erneut darum ging, ein Gefährt zu bauen und sich in diesem Fall Thaddäus eine Pause gönnte. Immerhin war der Gag mit dem Müllcontainer, in welchem sich bereits alle brauchbaren Teile befanden, so stumpf, dass er wieder gut war.
Bei der Präsentation des Festwagens musste ich lachen, als SpongeBob den Entwurf lediglich dafür verwendete, um das Loch in einem Krabbenburger abzudecken. Aber auch der Dialog mit „Thema angepasst/verpasst“ war nicht schlecht. Die größte Enttäuschung der Episode lieferte hingegen Plankton als Antagonist, weil SpongeBob die echte Geheimformel für die Dekorationsflasche nutzte. Ich bin mir sehr sicher, dass man die Handlung problemlos anderweitig hätte gestalten können, ohne direkt nach der vorherigen Episode wieder Plankton einzubauen. Er wirkte in einer Paradenepisode äußerst fehl am Platz. Zumindest seine Beleidigung „Dieser wundervolle Vollidiot!“ war ganz nett.
Die Parade lieferte wieder ein kleines Suchspielchen, welche bekannten Nebenfiguren man in der Zuschauermenge aufspüren konnte, unter anderem Fred die Flunder und Patrick Nicht-Star. Ein anderer „Star“ war der Co-Kommentar der Veranstaltung, nämlich der Speiseeis-König, welcher wie in der 10. Staffel von Marco Kröger synchronisiert wurde. Warum gerade er das Event mitkommentieren konnte, verstand ich allerdings nicht wirklich. Die Zellteilungs-Kapelle war auch ein seltsamer Gag und beim Auftritt der Charaktere aus einer der miesesten Episoden der Serie - Der Verein der leeren Birnen - will ich gar nicht erst anfangen. Schwach fand ich auch, dass in etlichen Szenen die Zuschauer nicht animiert wurden, aber man sollte sich ja ohnehin auf die eigentliche Parade konzentrieren. Planktons Paddleball-Auge war allerdings super.
Die anderen Festwagen gefielen mir und es war auch schön, dass man sich da tiefere Gedanken machte, wie sie in einer Kettenreaktion zusammenspielen würden. Thaddäus als frittierter Tintenfisch, dem obendrein der Kopf abgebissen wurde, war wieder ein merkwürdiger Witz, aber in Ordnung. In „Der große Tag“ gab es was Ähnliches, da kann ich hier nicht so streng sein. Plankton war kurz davor, die Geheimformel zu erfahren, doch plötzlich kamen ein Benzinkanister- und ein Streichhölzer-Festwagen an und erzeugten eine Explosion, welche das Papier größtenteils vernichtete. Wieder ein so stupider Gag, dass ich ihn toll fand. Es war auch lustig, wie Plankton sich so übertrieben freute, Salz als Zutat herausgefunden zu haben. Das Ende mit dem Speiseeis-König auf dem Mrs. Puff-Ballon ging ebenfalls klar.
Etwas schwächer als die Partnerepisode, jedoch unterhielt der Paradenaspekt gut genug, um eine 2- vergeben zu können.
Dienstag, 16. April 2024, 07:44
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