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Chrdrenkmann

Hallo, ich bin ein Alpaka

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Samstag, 4. November 2023, 00:13

302 + 303: Kamp Grusel

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Userbewertungen zur Episode „Kamp Grusel
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Kurzbeschreibung: Kamp Grusel ist eine Episode aus der vierzehnten Staffel, in der während eines Wiedersehens in Kamp Koral SpongeBob und seine Freunde von einer mysteriösen Gestalt verfolgt werden und einer nach dem anderen verschwindet.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Chrdrenkmann« (14. August 2024, 00:18)


Chrdrenkmann

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Donnerstag, 17. Oktober 2024, 19:07

Normalerweise packe ich nicht gleich die miesen Aspekte an den Anfang, aber dieses Special war dermaßen stümperhaft geschrieben, dass ich direkt alles auf den Tisch knallen möchte. So erkennt jeder sofort die ultimative Faulheit, welche drei grundsätzliche Probleme verursachte. Ich war jedenfalls optimistisch und hatte gehofft, dass man trotz Kamp Koral eine spannende Mystery-Story zu sehen bekommen wird. Stattdessen passierte ständig das Gleiche: Erst wurde ein Charakter von der mysteriösen Gestalt gepackt und irgendwo reingezerrt, dann der nächste und noch einer und noch einer und noch einer … je nach Zählweise (es wurden auch mal mehrere Charaktere auf einmal entführt) geschah das ungelogen zwischen 22 und 24 Mal. Dagegen verblasst selbst die Kettenreaktion aus der Schluckaufplagen-Episode. Aber das Ganze war noch absurder, wenn man bedenkt, dass die Gruppe ständig schrumpfte, nur um dann durch weitere Charaktere kurzzeitig wieder zu wachsen, weil man die Handlung unbedingt - aus welchen Gründen auch immer - auf zwei komplette Folgen strecken wollte. Man muss sich das wirklich vor Augen führen: Mr. Krabs verschwindet -> Helga kommt dazu -> Lady Hochnas und Co. verschwinden -> Helga verschwindet -> Kevin verschwindet -> Plankton und Karen kommen dazu -> drei Miep-Fische verschwinden -> Blubberbernd verschwindet -> Mo verschwindet -> Larry und Rocky Robbenroll verschwinden -> Langbein verschwindet -> Plankton und Karen verschwinden -> Mrs. Puff verschwindet -> Thaddäus kommt hinzu -> Harvey verschwindet -> Thaddäus verschwindet -> Perla verschwindet -> fünf Gruselleute (einschließlich Nosferatu lel) kommen hinzu -> fünf Gruselleute verschwinden -> Narlene und Nobby kommen hinzu -> Patrick verschwindet -> Nobby verschwindet -> Narlene verschwindet -> Sandy verschwindet und am Ende bleibt halt SpongeBob übrig. Allein das sollte plakativ zeigen, wie lächerlich das geschrieben war. Nicht nur, dass an fünf Stellen wieder die Anzahl der Charaktere erhöht wurde, sondern Helga, Thaddäus, die Gruselleute sowie Narlene und Nobby wurden bereits wenige Augenblicke nach ihrem Dazustoßen gleich wieder verschleppt. Hätte man nur die wichtigsten Charaktere in das Special eingebaut, wäre die Handlung problemlos mit 22 Minuten ausgekommen. Ich kann die Entscheidung einer Doppelfolge in keinster Weise nachvollziehen.

Sicherlich fiel euch auf, dass es diverse Charaktere in dem Special gab, welche ich noch nie zuvor erwähnte. Und das war auch das zweite große Problem. Um alles zu verstehen, muss man das Kamp Koral-Spin-off gesehen haben. Gerade bei dem Twist mit dem Verantwortlichen der Entführungen, zu dessen Person ich später etwas schreiben werde, war es immens wichtig, dass man diesen Charakter überhaupt kannte. Eigentlich muss ich nicht extra ausführen, warum das komplett dämlich war, weil es offensichtlich ist. Wie kann man denn so beschränkt sein, wesentliche Details eines Hauptserien-Specials darauf zu stützen, dass man zuvor das Spin-off geschaut hat? Ein kompetentes Schreiberteam hätte reinen Hauptserienzuschauern zu Beginn erklärt, was die Eigenschaften der Kamp Koral-Charaktere sind und sie nicht einfach kommentarlos reingeworfen. Und das dritte große Problem war, dass man sich nicht mal die Mühe machte, bei dem riesigen Cast mit schier unbegrenzten Möglichkeiten kreative Beziehungen zu bilden. Nein, Lady Hochnas musste wieder eingebildet sein, Mr. Krabs war auf Geld aus, Blubberbernd wurde erneut auf seinen Arsch reduziert, die Sportler machten nur Sport, Thaddäus spielte lediglich schlecht Klarinette und so weiter. Ich kapiere es nicht. Man hatte etwa 30 Charaktere und bekam es nicht hin, irgendwas Innovatives mit ihnen anzustellen. Erbärmlich.

Nachdem ich mir all das von der Seele tippte, nun aber chronologisch alles, wozu ich noch was sagen kann: Das Pferd am Anfang war süß. 1-.

Spaß. Die Gags mit Patrick und dem Frühstück waren nicht mal so übel, aber es musste der heftigste Umschlag aller Zeiten gewesen sein, wenn er einen derart tiefen Abdruck in Patricks Gesicht hinterließ. Harte Kritiker der neuen Folgen schalteten spätestens dann den Fernseher aus, als SpongeBob ein mittelmäßiges Nasenwortspiel brachte und danach wie der größte Vollspaten mit einer grenzdebilen Grimasse lachte. Wie kann man so was immer noch einbauen und lustig finden? Auf den Armschmalz hätte ich ebenfalls verzichten können. Ganz nett war dann, dass die Blutzufuhr zu Patricks Gehirn gekappt wurde, obwohl er nur eine zu enge Unterhose trug. Sandy musste jedoch schon für die nächste Drecksfratze mit ihrer Zahnspange sorgen. Patricks X-Klugheit war wieder okay (er war aber nicht auf Twitter) und bei dem übertriebenen Einschlagen, das alle drei umherschleuderte, lachte ich sogar mal. Auch die Miepfische aus den Briefen und Miep/Mopp gefielen mir, wobei es natürlich sehr absurd war, dass die Fische aus den Briefen kamen. Es war einer dieser visuellen Gags, über die man nicht zu viel nachdenken sollte. Dazu zähle ich auch Mr. Krabs, der zu einer riesigen Münze wurde.

Wenn ich schon bei visuellen Gags bin: Es passiert ja nicht mehr selten, dass das Niveau von Charakteren gesenkt wird, nur um was vermeintlich Witziges zu bringen. Und es schmerzt mich sehr, wie stark Sandy davon beeinflusst wird. Bei dem fröhlichen Laufweg wurde sie auf eine Stufe mit SpongeBob und Patrick gesetzt, obwohl sie früher niemals so agiert hätte. Wenn es für eine Szene notwendig ist, verwandeln sich alle Charaktere zu SpongeBob und/oder Patrick, was ziemlich ätzend ist. SpongeBobs Vorstellung, dass alle im Bus noch die damaligen kleinen Camper sind, war dafür rührend und zweifellos die beste Szene des Specials. Komisch, ist ja fast so, als ob man auch mit Szenen punkten kann, in denen nicht irgendjemand durchdreht oder eine dumme Fresse zieht. Der „Ka Ka“-Gag war im Deutschen unfreiwillig komisch und passend, die Pointe schrieb sich von selbst. Bei dem Abschneiden der Fluchtwege waren die RL-Szenen in Ordnung, es hätten allerdings nicht drei Stück sein müssen. Und Patricks "Verletzung", welche er locker nahm, hatte was.

Die sich verziehende Hütte war zwar wieder stumpf, mochte ich aber trotzdem. SpongeBobs kleine Gesangseinlage ging ebenfalls klar. Von Helga hätte ich gerne mehr gesehen, weil sie durchaus sympathisch wirkte, doch sie musste ja nach Patricks Verarztung - wie bereits aufgezeigt - gleich wieder aus der Handlung gestrichen werden, hätte man nicht besser aufteilen können. Beim ersten Kevin-Entführungsversuch sah es so aus, als ob der Verantwortliche ihn absichtlich verletzt hätte, was am Ende durch das Motiv keinen Sinn ergeben würde, aber hier bin ich mal wohlwollend und behaupte, Kevin wurde versehentlich an der falschen Stelle gepackt bzw. konnte auf diese Weise nicht hochgehoben werden. Planktons dreifaches Erschrecken fand ich lustig, wobei ich nicht verstand, warum er später am Lagerfeuer auf cool und furchtlos tat, obwohl er sich so bereits als Angsthase outete. Blubberbernd war entsetzt, dass Abfall auf ihm landete, wollte dann aber auch nicht (zu) rein in der Dusche werden. Ergab äußerst viel Sinn und ich war eh der Meinung, dass er doch sonst nicht so viel Wert auf Hygiene legt. Harvey fing zu diesem Zeitpunkt an, dauernd irgendwelche Horrorfilmklischees zu nennen und wurde somit ironischerweise selbst zu einem der vielen eindimensionalen Zombies der Folge. Die Parodie der Psycho-Duschszene war an sich eine schöne Idee, doch mit dem Fokus auf Blubberbernds Allerwertesten ruinierte man diese leider. Eine Szene, die eine Menge Kritik bekam, war die mit dem mehrfachen Aufprall des Volleyballs in Patricks Gesicht aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Nicht von mir, ich fand die super und es ist doch völlig normal, dass in Filmen und Serien solche Momente enthalten sind. Das hatte in meinen Augen auch nichts mit Zeitfüllen zu tun, sondern war bloß ein amüsanter Moment.

Karens Jumpscare war gut und Planktons schockiertes Gesicht cute. Als die Seeigel die Hütte verließen, zoomte die Kamera näher ran und das geschah wohl nur, um Patricks Hintern größer zu zeigen, als dieser ins Bild kam. Bei dem Gedanken, wie die Crew darüber diskutiert haben könnte („Hey, zoom hier mal ein bisschen, damit Patricks Hintern noch mehr zur Geltung kommt! Den Anblick finden Kinder doch superlustig!“), wird mir übel. Perla, welche „Äh … und was stell ich jetzt damit an?“ fragte, als Harvey in ihren Händen landete, war dafür tatsächlich etwas witzig. Mrs. Puff zog ihre alte Hockeyausrüstung an, die sie zufällig im Wald fand, nur um Plankton und Karen billig zu erschrecken (wenn auch unbeabsichtigt). Das Safe-Wortspiel war nett, der „Ich dachte, du bist kurz auf die Toilette gegangen!“-Spruch allerdings extrem dumm, was ich gar nicht näher ausführen muss. Ein Brief war an Old Man Walker adressiert, welcher nie zuvor im Kamp war (das wurde von Thaddäus gesagt, als ob ich so was wüsste lul), aber Thaddäus, Narlene und Nobby wurden nicht eingeladen, was ebenso keinen Sinn ergab. Der durchsichtige Patrick … war halt da, ich habe keine Ahnung, wie ich die Szene auffassen sollte. Harveys Rumgeknutsche und die Hasen in den Schuhen mochte ich. Patrick meinte, er würde „irgendwas rufen und hier rumbrüllen“ und wieder mal waren 99 % aller Patrickzitate zum Wegwerfen. Ist ja inzwischen Standard, dass er eine Episode runterzieht, weil die Crew es partout nicht mehr schafft, ihn was Lustiges sagen zu lassen. Dass er sich dann noch Thaddäus’ Klarinette zwischen die Pobacken steckte, besiegelte seinen Status als Nervensäge des Specials. Sein langes Überlegen beim Spinnennetz war nicht viel besser.

Irgendwelche Gruselgestalten aus Kamp Koral kamen zum Vorschein, darunter ein potthässlicher Blobfisch. Nach ihm lief im US-Fernsehen wohl eine Werbepause und ich finde es schon dezent funny, dass man ernsthaft dachte, sein Auftritt wäre ein großer Kracher, mit dem man eine Pause einläuten könnte. Ich wette, nicht mal Kamp Koral-Kenner juckten sich für ihn und alle anderen konnten mit ihm natürlich erst recht nichts anfangen. Aber war ohnehin alles egal, denn schon direkt nach der Vorstellung dieser Witzfiguren verschwanden diese wieder, sodass das nur als Lückenfüller diente. Patrick fraß Sandys Schwanzspitze und ich mache einfach weiter, weil ich allmählich zum Ende kommen möchte. Zu Narlene und Nobby kann ich sowieso nicht groß was schreiben, da sie trotz eines Kamp Koral-Specials erstaunlich wenig Screentime hatten. Zumindest formulierte Nobby mal einen richtigen Satz. Sandys aufblasbaren Anzug werte ich als "Fettszene" der Folge, denn es wäre schon sehr überraschend gewesen, falls man 45 Minuten ohne so was ausgekommen wäre.

Schließlich wurde der Übeltäter enthüllt und es war … überaus enttäuschend. Ein Kind namens Eggbert, welches am Ende von Kamp Koral im Camp vergessen wurde. Das war schon deshalb sinnfrei, weil Eggbert während des gesamten Specials mit tiefer Stimme böse lachte. Es passte gar nicht zu seinem Charakter und war eine miserable Art, ihn als düster und gefährlich darzustellen. Und wenn man Kamp Koral nicht schaute, hatte man wie gesagt gar keine Chance, richtig zu raten und verschwendete nur seinen Hirnschmalz. Dass man ihn dann bei der Jagd auf SpongeBob wieder so mystisch zeigte, war auch unnötig, immerhin wusste man ja nun, um wen es sich handelte. Und was sollte der Fake, dass alle angeblich umgebracht wurden? Erstens wirkte Eggbert nicht wie ein Killer auf mich und zweitens sah man doch, wie er Sandy lebendig in die Muschel beförderte. Sein Spruch mit der fehlenden sozialen Kompetenz war aber gut. Das Monster aus 280a kam hinzu, was enorm wichtig war, eine Nosferatu-Szene aus 289a wurde 1:1 recycelt und alle feierten eine riesige Party, obwohl sie immer noch nicht zurück nach Bikini Bottom gelangen konnten. Die absichtlich klischeemäßige Moral von SpongeBob, dass echte Freunde der wahre Schatz wären, war jedoch ein akzeptabler Schluss.

Ich habe nicht nur Negatives geschrieben, hin und wieder gab es ein paar Lichtblicke. Dennoch hätte man so viel mehr aus diesem Special rausholen können, falls man es auf 22 Minuten ausgelegt hätte. Durch die Doppelfolge war zu viel Streckungsschwachsinn enthalten und dass man Kamp Koral zwingend gesehen haben muss, um alles zu begreifen, war ganz, ganz dilettantisches Writing. 4.

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