Ein Stop-Motion-Special mit Sandys Familie aus ihrem Film … durchaus ein passender Staffelabschluss, aber dazu später in einem anderen Thread mehr. Es ist halt vor allem deshalb lustig, weil die Familie vollkommen irrelevant war. Ich greife mal vorweg: Die gesamte Handlung hätte locker ohne sie stattfinden können. Schon während der Folge hatte ich das Gefühl, dass der Fokus eher auf dem Weihnachtsmann und den Bikini Bottomern als Nebencharaktere lag. Das Problem mit dem wachsenden Baum hätte auch von SpongeBob und Patricks Naivität verursacht werden können und die Schlittenreparatur hätte Sandy sicherlich allein geschafft. Die Songs waren sowieso reines Füllmaterial. Also ja, zu keinem Zeitpunkt hatte die Familie irgendeinen elementaren Sinn. Mal schauen, wie das Special sonst so war.
Es begann mit einer faustdicken Lüge des Französischen Erzählers, dass man diese Geschichte garantiert hören will. Vor dem Sandy-Film wäre das glaubhafter gewesen. Auf die Lüge folgte Mystery: Was wollte er mit „in einer Stadt mit einem Seepferdchen“ aussagen? (Höhö, get it? Mystery, weil … ist das Seepferdchen aus 42b.) Wahrscheinlich war damit gemeint, dass die Stadt unter Wasser ist und ihre Bewohner ein Seepferdchenabzeichen benötigen, aber der Satz verwirrte mich über etliche Minuten. Sandys erster Experimentierversuch schlug eindeutig fehl, weil die Pflanze einging, doch Dummbob gratulierte ihr trotzdem. Danach kam ein noch unnötigerer Charakter als Sandys Familie: Slappy baute vor Sandys Kuppel einen Gruselschneemann. Sandy und SpongeBob waren zurecht angewidert und es schadete der festlichen Stimmung, also warum gab man ihm überhaupt diese Szene? Er steht ja sonst auch nicht einfach draußen rum und wenn, dann als Hintergrundcharakter.
Schließlich tauchte Sandys Familie auf und es wurde direkt gesagt, dass Sandy sie nicht mal eingeladen hatte, was den Titel der Folge noch absurder machte. Das Polizei-U-Boot war ganz nett. Sandy nahm Randy auf Wunsch der Kinder so hart in den Schwitzkasten, dass dieser blau anlief, weil die Macher der Meinung sind, Körperverletzung wäre witzig. In der Krossen Krabbe hatte Thaddäus keine Lust, ein Weihnachtslied zu singen und die Gäste fanden es offensichtlich furchtbar, sodass sie den Tintenfisch sogar mit Krabbenburgern abwarfen, aber der danebenstehende Mr. Krabs hielt es aus irgendwelchen Gründen weiterhin für eine clevere Trinkgeld-Idee. Na ja, er bot die geworfenen Burger zum halben Preis neu an, doch ertragreich erschien mir das dennoch nicht. Und dann war er auch noch so dreist, Thaddäus’ Klarinette als Weihnachtsbrennholz zu benutzen. Dass er das Hobby von Thaddäus ausgerechnet während der Weihnachtszeit derart mit Füßen trat, ging mir eine Spur zu weit.
Sandys Mutter setzte zum ersten Song an und schielte dabei, warum auch immer. Zu den Songs kann ich nicht viel schreiben, also werden sie geskippt. Jedenfalls hatten sie nicht mal ansatzweise den Flair von „Zum ersten Mal Weihnachten“ und blieben null im Ohr. Mr. Krabs’ Kommentar mit der grünen Weihnacht war gar nicht mal schlecht. Als Sandy ihrer Familie die leuchtende Experimentflüssigkeit vorstellte, stand sie in einem Bild inmitten ihrer Familie und im nächsten wieder gegenüber allein am Tisch, was ziemlich sicher ein Fehler war. Das fiel mir zwar nicht selbst auf, aber da ich inzwischen von dem Fail weiß, wird er hier gnadenlos kritisiert. Schon zu diesem Zeitpunkt versuchten die Kinder, das Experiment zu manipulieren, also wirkte es seltsam, warum Sandy später so wenig darauf Acht gab. Dass SpongeBob einen schwierigen Begriff von seiner Hand ablesen musste, wurde wohl nur zum x-ten Mal gemacht, weil man es in Stop-Motion-Form amüsant fand. Der Baum wuchs und SpongeBob schnitt eine der "cartoonigen" Grimassen, selbst in diesem Stil konnte man das nicht lassen.
Bis der Weihnachtsmann ankam, durfte Sandys Familie eine weitere Füllszene für sich beanspruchen und eine Zirkusshow aufführen. Den Spruch des Weihnachtsmanns mit dem 364-tägigen Urlaub fand ich gut. Bei dem Gag verausgabte man sich jedoch so sehr, dass die nächsten Sätze völlig unsinnig waren: „So, wo geht es jetzt hin? *schaut auf seiner Liste nach* Aha, Bikini Bottom! Das Beste kommt eben immer zum Schluss!“ Wenn Bikini Bottom ohnehin der letzte Halt und dieser auch noch der beste war, wie konnte er ihn dann vergessen? Eine Unterwasserstadt bleibt einem garantiert im Gedächtnis, erst recht, wenn er gerade direkt über dem Ozean flog. Aber er schien generell nicht besonders helle zu sein, weil er eine große Teilschuld an dem Unfall hatte. Schließlich schaute er für etliche Sekunden nach unten und konnte so das einzige Hindernis vor ihm nicht rechtzeitig bemerken. Ja, und Sandy ließ das Glas mit der Flüssigkeit unbeaufsichtigt stehen, obwohl die Kinder - wie bereits erwähnt - schon mal versucht hatten, dieses an sich zu nehmen. Der Weihnachtsmann stürzte schwer und erneut musste Slappy einfach so auftreten und seinen Senf dazugeben.
Der Weihnachtsmann erzählte nur noch wirres Zeug und das in diversen Szenen, was irgendwann nervig wurde. Ebenfalls nervig war, wie erzwungen der Konflikt dargestellt wurde. Die Bikini Bottomer waren sauer, dass sie nun ihre Geschenke nicht bekommen konnten, dabei steckte der Schlitten oben im Baum, was alle mitbekamen. Es wäre kein großer Akt gewesen, diesen runterzuholen und die Geschenke auszupacken, zumal nur noch ihre übrig waren und es somit keine riesige Sucharbeit gewesen wäre. Stattdessen gingen die Bewohner einfach zurück in ihre Häuser und in den nächsten zwei Minuten wurde eine theatralische Stimmung erzeugt, wie Sandy angeblich das Weihnachtsfest ruinierte. Aber es kam noch besser: Nach einem Selbstmitleids-Song von Sandy fanden die Kinder den Schlitten ganz zufällig im Baum und meinten, dass da bestimmt die Geschenke vom Weihnachtsmann drin seien. ACH WAS?! ECHT?! Garniert wurde das von SpongeBobs Bemerkung, dass „ein unerwartetes Glück eben vom Himmel gefallen ist“. Und dann ging noch eine geschlagene weitere Minute dafür drauf, dass sie den Einfall bekamen, die Geschenke selbst auszutragen, denn vorher musste Sandy erst mal behaupten, dass ohne Santa die Geschenke nicht verteilt werden könnten. Stimmt, es wäre unmöglich gewesen, die Bewohner zum Baum zu rufen, damit sich jeder sein Geschenk genommen hätte. Zuvor wurde bereits gesagt, dass sie eh nur auf die Geschenke scharf waren, also hätte die Art und Weise keine Rolle gespielt. Es war alles so dermaßen schwachsinnig inszeniert.
Der Schlitten wurde in einer einminütigen Montage repariert und als der Zuschauer das Ergebnis zu sehen bekam, ertönte ein negativ konnotiertes Geräusch, obwohl er komplett funktionstüchtig aussah. Nicht mal das Sound-Design in der Folge war sinnvoll. SpongeBob im Weihnachtsmannoutfit war traurigerweise das niedliche Highlight des Specials. Dann zwei Minuten ein belangloser Song ohne sehenswerte Ereignisse. Wobei, Sandy sang darüber, dass Thaddäus eine Socke in die Klarinette gesteckt wird, aber es waren zwei. Zum Schießen und bestimmt kein weiterer Fehler. Auf einmal kehrte Selbstmitleids-Sandy zurück, dass sie es nie schaffen würden, alle Geschenke zu verteilen und man verlängerte das Schlaflied um eine weitere halbe Minute. Die Experimentflüssigkeit wurde mit Musik neu aufgefüllt und hatte nun eine andere Funktion, nämlich den Schlitten zu beschleunigen. Ok. Santa verlor einfach so seine Amnesie, weil man nach dem vielen Geträller keine Zeit mehr hatte, sich was Besseres zu überlegen. Es wurde übrigens nie aufgelöst, dass die beiden Kinder für den Unfall verantwortlich waren und sie entschuldigten sich auch nicht, sondern meinten noch lachend, dass sie den Weihnachtsmann für tot hielten. Sympathische Familie!
SpongeBob wunderte sich, dass die Bikini Bottomer wussten, dass sie die Geschenke verteilten. Mir wäre jetzt auch spontan nicht eingefallen, wer das sonst hätte erledigen können. Mrs. Puff hob ein Geschenk hoch, welches von oben bis unten mit Eichhörnchenfell übersät war, was für Sandy und Co. unmöglich zu übersehen gewesen wäre und bei der Menge irgendwem hätte auf der Haut fehlen müssen, weil es wohl bei jedem Geschenk der Fall war. Sandy überrumpelte ihre Familie damit, dass der riesige Weihnachtsbaum deren neues Zuhause sein soll, wieso auch immer sie das wollen würde. Der Baum flog noch am Französischen Erzähler vorbei und die Schnarchveranstaltung, äh, die Folge endete.
Für die mittlerweile sechste Weihnachtsepisode (und das nur in der Hauptserie) hatte diese einen extrem dünnen Plot ohne wirklich wichtige Beteiligung der titelgebenden Charaktere. Ich konnte mich vor dem zweiten Schauen lediglich an den Baumunfall erinnern, weil es etliche uninteressante Füllszenen gab - mit oder ohne Lieder. Wie bei HA-HA-Halloween entstand der Eindruck, dass der Stop-Motion-Stil die Folge tragen sollte und das funktionierte für mich schlichtweg nicht. Dazu mehrere (Logik-)Fehler und weiße Weihnachten wurden zu scheiße Weihnachten. 5.