Eine Bootsfahrschulepisode, die exakt 100 Folgen nach der kam, welcher ich eine 1+ gab. Konnte nur super werden, oder?
Der Anfang mit SpongeBob, der mit seinem Pult herumfuhr, war ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Besonders mochte ich natürlich die Pferdeimitation. Der Bootsfahrschulkonkurrent musste richtig dreist gewesen sein, weil Mrs. Puff ihn zunächst als neuen Schüler vorstellte, also veräppelte er sie wohl. Es war zwar nur ein kleines Detail, aber das grüne Neonleuchten des Lenkrads sagte mir optisch zu. Mrs. Puff hatte wieder einen Badass-Moment, als sie eine Waffe aus ihren alten Zeiten zücken wollte. Mr. Ampelgrün konnte sämtliche von Mrs. Puffs Fahrschülern zu seiner Schule rüberziehen - bis auf den treuen SpongeBob. Ganz nett war, wie Mrs. Puff mitansehen musste, dass die Leute bei der anderen Fahrschule nur stumpf auf den Block fuhren, um den Führerschein zu erhalten. Die Zahlungsaufforderung, in der Mrs. Puff mit dem Tod gedroht wurde, war krass, aber in Ordnung. Wenigstens wurde sie so erst recht angespornt, sich auf SpongeBob zu verlassen.
Ab hier gefiel mir die Handlung sehr: Mrs. Puff tauchte ständig und überall auf, um SpongeBob mit ausgedachten Sonderfahrstunden Gebühren abzuknöpfen, da er nun ihre einzige Einnahmequelle war. Ich liebte die Idee, dass Mrs. Puff gezwungen war, mehr Horrorfahrten mit SpongeBob zu erleben und es so weit ging, dass er sogar keine Lust mehr darauf hatte. Ich las des Öfteren Kritik, dass dieser Teil der Episode eintönig war, aber für mich fühlte es sich null so an, weil es durchaus kreativ und abwechslungsreich war: Nachtfahrten, Sonntagsfahrten, Eisfahrten und Bergfahrten. Und nach der Logik könnte man auch z. B. „Ein kleines Stück Papier“ für Repetition strafen. Bei Mr. Ampelgrün war noch amüsant, dass selbst ein Blinder sofort den Führerschein bekam. Der Unfall an dem Neptunbrunnen und das Einbrechen im Eis waren auch gut. Die gesamte Szene mit Mrs. Puff und Patrick im Operationssaal war aufgrund ihrer Absurdität ebenfalls nicht schlecht. Schließlich sagte SpongeBob, dass er pleite sei und ich bin froh, dass dieser Plotpunkt noch auftauchte, weil ich mich während der Episode wunderte, wie SpongeBob das mit seinem Job alles bezahlen konnte. Mrs. Puffs Plan war jedenfalls von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aber da sie verzweifelt war, wirkte ihr Handeln nachvollziehbar.
Der visuelle Gag mit dem Leuchtturm im Hintergrund, als Mrs. Puff eine Idee hatte, war großartig. Ich hatte schon längst den Einfall, dass SpongeBob wahrscheinlich die andere Fahrschule demolieren wird, konnte jedoch verstehen, dass Mrs. Puff eher daran dachte, auf eigene Weise an Geld zu kommen. Immerhin sagte sie selbst, dass sie es nicht fassen konnte, nicht vorher darauf gekommen zu sein. Schmunzeln musste ich bei Gary am Steuer, Mrs. Puff hinter dem Wall war auch schön und es war klasse, dass es SpongeBob nicht mal schaffte, die einfache Lektion bei Mr. Ampelgrün zu absolvieren. Bis hierhin hatte mir die Episode mächtig Spaß bereitet, aber leider lieferte man sich am Ende einen gigantischen Fail. Angeblich suchte die Polizei nach Mr. Ampelgrün und erst durch SpongeBob, welcher mit ihm in die Polizeistation krachte, konnte dieser aufgespürt werden. Falls das der Versuch eines Gags sein sollte, dass die Polizei in Bikini Bottom faul und unfähig ist, kam dieser überhaupt nicht an. Nein, es wurde so dargestellt, dass die Polizei wirklich tagelang zu dämlich war, ihn zu finden, obwohl er sich mit seinem richtigen Namen die gesamte Zeit bei der Fahrschule aufhielt und sich den Leuten auch so vorstellte. Mal abgesehen davon, dass Mr. Ampelgrün nicht einfach seinen Namen änderte. Wenigstens freute sich Mrs. Puff danach über SpongeBobs Fahrgeschichten.
Diese Episode unterhielt mich sehr und machte wenig falsch, aber das, was sie dann falsch machte, war so gravierend, dass eine Highlight-Chance dahin war. Dennoch eine starke 2+.