Das war die erste Episode dieser Premierenrunde, auf die ich schon im Voraus neugierig war und sie konnte die Erwartungen glücklicherweise erfüllen.
Den Machern ist hier etwas gelungen, was sonst nur selten funktioniert hat: Auf die richtige Weise zu übertreiben. Ein Beispiel für eine schlechte Variante lieferte die Vorgängerepisode mit Garys Gesichtsausdrücken, die eher verstörend wirkten. Doch hier hat man aus einer banalen Sache wie der Zubereitung eines Milchshakes eine Menge Großartiges gemacht: eine ganze Schule, einen interessanten Einmalcharakter, eine Sequenz mit cooler Musik und ein dramatischer Moment mit Captain Frostbecher, der fast von der Milchshake-Maschine verschluckt wurde. Gerade die zuletzt erwähnte Szene war so herrlich schön stumpf gemacht.
Die Stimme von Captain Frostbecher fand ich zunächst komisch, ich hatte da mit anderem gerechnet. Aber seine Landung auf dem Milchshake-Platz war genial dargestellt und hat mir sofort bestätigt, dass er es drauf hat. Umso überraschender fand ich die 30 Jahre zurückreichende Rückblende, die dem Charakter mehr Tiefe verlieh und seine Seriosität abschwächte. Er hat mich auch an den Gefängniswärter aus der Episode „Auf in den Sommerknast“ erinnert, vor allem, da SpongeBob seine Methoden nicht ernstnahm und ihn das ärgerte.
Super fand ich auch, wie SpongeBob schließlich motiviert wurde, einen guten Milchshake zu kreieren. Eben nicht durch Captain Frostbecher, sondern durch die ihn neckenden Mitschüler. Das war ein guter Weg, um SpongeBobs Naivität zu brechen, auch wenn es etwas eigenartig wirkte, dass SpongeBob nicht von Anfang an alles gab, um das erreichen zu wollen. Immerhin möchte er doch sonst auch stets, dass alle Kunden der Krossen Krabbe zufrieden sind.
Es war auch mal was Neues, dass SpongeBob eine Bestellung der Krossen Krabbe nicht beherrschte. Sonst sieht man ihn ja nur tadellos Krabbenburger brutzeln. Die Szene, in der er dann in der Akademie einen Krabbenburger machte, hatte ich vorhergesehen.
Die beiden Szenen, die mir am meisten gefielen, kamen am Ende. Zum einen SpongeBob, wie er Captain Frostbechers Rede unlogisch fand. Genau das dachte ich mir nämlich auch, weil der Zwischenfall mit der Milchshake-Maschine keinerlei Zusammenhang zu dem hatte, was Captain Frostbecher über das Milchshake-Mixen per Hand erzählte. Ich liebe es, wenn die Charaktere genau das aussprechen, was die Zuschauer denken und somit ersichtlich wird, dass es sich um einen Gag handelt.
Und der letzte Satz, als SpongeBob sich wünschte, dass der Bootsführerschein doch auch so einfach erreichbar sein wäre, war ein äußerst gelungener Abschluss. Eines der besten Enden seit langem.
Alles in allem eine Episode, bei der die Handlung bis auf die eine Stelle mit SpongeBobs anfänglich fehlender Motivation super durchdacht war und vor allem aus Milchshakes etwas richtig Unterhaltsames gezaubert wurde. Wären noch etwas mehr Gags gekommen, hätte es für eine 1 gereicht, aber eine 1- lass ich auch gerne da.