Ich weitere das Thema mal auf Twitchstreamer aus. Wenn es eine Person gibt, die ich - nett ausgedrückt - wirklich nicht leiden kann, ist es Shurjoka. Diese Frau ist komplett verloren und ich kann sie keine zwei Minuten sehen, ohne sauer zu werden. Es gibt gute Gründe, warum sie inzwischen als „weiblicher Drachenlord“ bzw. „Drachenlady“ bezeichnet wird.

Würde ich hier alles im Detail niederschreiben, was sie sich in den letzten Monaten geleistet hat, wäre ich morgen noch nicht fertig. Alles fing damit an, dass sie dem Twitchstreamer Scurrows sexuelle Belästigung an ihr vorwarf, dies jedoch nicht beweisen konnte. Angeblich soll er dies auch bei etlichen anderen Frauen getan haben, aber nicht eine weitere Person äußerte sich zu diesem Vorfall. Das Ganze wurde wochenlang heiß diskutiert, Shurjoka schärfstens dafür kritisiert und dann irgendwann vergessen.

Nun könnte man meinen, dass Shurjoka was daraus gelernt hätte und nicht mehr einfach irgendwas behauptet, aber nein: Erst vor wenigen Tagen bezeichnete sie Alicia Joe als „transphob“ wegen ihrer Kritik an Disney, obwohl sie ihr Video nicht mal angesehen hat und Alicia sich in ihrem Video sogar FÜR Diversität aussprach. Und Shurjoka tat das mit einem selbstgefälligen Dauergrinsen in ihrem Stream, als würde sie sich für die Allergeilste halten und alle anderen, die das nicht erkennen, wären dumm. Dazu in jedem Satz englische Phrasen einbauen, aber gut, das ist nur ihr nerviger Sprachstil.

Logisch, dass es für ihr Verhalten wieder haufenweise Kritik gab. Und erneut schaut sie sich die Videos nicht an, labert frei Schnauze in ihren Streams und gibt etliche Dinge völlig falsch wieder. MontanaBlack bot ihr an, dass sie sich mal privat treffen und sich die Hände reichen, doch den Ausdruck „klatschen“ in einem seiner Clips interpretiert sie nicht so, dass er applaudiert, sondern er sie schlagen will und bannt ihn in ihrem Twitchchat. Generell blockt sie jeden, der nicht zu 100 % ihrer Meinung ist. Alle seien im rechten Spektrum unterwegs, das geht so weit, dass sie mal einen Zeitungsartikel mit der Überschrift „Ist vegan rechts?“ veröffentlichte, den selbst linke Streamer und Personen aus ihrer eigenen Bubble nicht gutheißen konnten. Es wird ihr ständig von den Leuten, welche ihre Aussagen kritisieren, angeboten, dass sie mal zu einem klärenden Gespräch eingeladen wird, aber seit elf Monaten lehnt sie das ab, zieht lieber stundenlang in ihren Streams über die Personen her und wundert sich dann, wenn noch mehr Videos gegen sie hochgeladen werden.

Aber das, was mich mit Abstand am meisten aufregt, ist ihre ständige Geschlechterkeule. Immer heißt es: „IcH wErDe NuR kRiTiSiErT, wEiL iCh EiNe FrAu bin!“ und selbst ist sie so ekelhaft, dass sie bei harmlosen Fragen in ihrem Chat die Hände vors Gesicht schlägt und sagt: „Warum weiß ich, dass du ein weißer, heterosexueller Cis-Mann bist?“, also einfach so mal eben die Hautfarbe, die Sexualität und das Geschlecht einer ihr unbekannten Person vermutet. Es ist ihr auch sehr wichtig, bei ihren Kritikern, pardon, Hatern zu betonen, dass es „MÄNNLICHE Streamer“ sind und sie droppt in ihren Tweet-Lawinen bewusst den Begriff „Boys“ als Anrede. Sollte es tatsächlich mal eine andere Frau wagen, sie zu kritisieren, ist sie außer sich, denn jede Frau MUSS sich automatisch mit ihr solidarisieren.

Hier noch ein paar Dinge, die mir wichtig sind: Sie gibt selbst an, an Depressionen zu leiden und ich glaube, sie hat auch noch andere psychische Einschränkungen erwähnt, z. B. PTBS. Ich distanziere mich davon, dies als Gegenstand meiner Kritik zu nehmen. Es geht rein um ihre verwerflichen Aussagen und Aktionen und ich möchte damit nicht ihre Psyche angreifen. Ebenso wird die Gegenseite sicherlich keine weiße Weste haben und es werden Stimmen laut, dass es bereits die Stufe des Mobbings erreicht hat. Auch das befürworte ich natürlich nicht, Kritik sollte stets sachlich bleiben. Und ja, mir wurde hier im Forum schon mal geraten, Abstand von dem Thema zu nehmen, weil es nur aufregt, aber ich kann es leider nicht leugnen, dass mich dieses Drama extrem anzieht und wenn es mittlerweile sogar so heftig ist, dass es Drachenlord-Vergleiche gibt, ist das vielleicht etwas verständlicher.

Also für mich klingt das nach jemandem, der genau verstanden hat, wie man sich heutzutage im Internet Aufmerksamkeit holt. Wenn ich überlegen müsste, wie ich mit vergleichsweise geringem Aufwand sehr viel Aufmerksamkeit von internetsüchtigen und oberflächlich politisierten jungen Menschen bekomme, wäre „Ist vegan rechts?“ auch meine erste Wahl. Anscheinend verlernen es immer mehr Leute, Trolling zu erkennen.

Ich tippe auf 20 % Aufmerksamkeitshascherei, weil sie auch gerne mal von sich behauptet, dass sie „politische Bildungsarbeit“ leistet und sich gerne selbst reden hört, aber 80 % Realitätsverlust.

komm da ganz schnell raus

Ich stimme dir zu, wenn es darum geht, sich nicht stundenlang in dem Thema zu verlieren und in der Zeit sinnvolle Dinge erledigen zu können. Hab gestern einen siebenstündigen Stream dazu nach der Hälfte abgebrochen, weil es mir zu blöd wurde.

Ich hege keine Abneigung gegen einen spezifischen YouTuber. Ich sehe den Großteil als Geschäftsleute, die wissen, wie sie sich positionieren müssen, um möglichst viele Einnahmen zu erhalten. Das akzeptiere ich, auch wenn ich es nicht gut finde. Mir gefällt es allerdings nicht, dass sich der Trend zunehmend zu Reaction Content hinbewegt. Es gibt eine Handvoll Kanäle, die aufwendig gestalteten Content produzieren, auf den der Rest dann reagiert und damit oft genauso hohe Klicks erzielt wie die Originalvideos. Ebensowenig gefällt es mir, wenn große Streamer auf Twitch fast auschließlich gesponserte Streams veranstalten. Da könnte ich genauso gut Teleshopping schauen. Aus diesen Gründen schaue ich auf beiden Plattformen deutlich weniger als früher.