Was ist bei dir die „SV“? Bei uns war das die Schülervertretung, bei dir ist es offensichtlich etwas anderes.
Wie auch immer, wir hatten in den letzten Jahren an unserer Schule auch ein Moodle. Ich fand das eigentlich eine ganz coole Sache, leider wurde es von meinen Lehrern nie benutzt, außer im Informatikunterricht. Ich habe in der 11. Klasse sogar mal als Projekt für den Informatikunterricht ein Plugin dafür geschrieben, um personalisierte Stundenpläne zu erstellen (in der Oberstufe gibt es sonst nur einen Stundenplan, wo alle Kurse draufstehen, und man muss dann selbst gucken, welche man hat).
Meine Informatiklehrerin war zwar sehr angetan davon, aber so richtig Interesse daran, mich dabei zu unterstützen, es an den Mann zu bringen, schien sie dann doch nicht zu haben. Ich hatte aber keine Lust, erst noch Arbeit investieren zu müssen, um die Schule zu überzeugen, zumal ich ja nur noch ein paar Jahre an der Schule gewesen wäre und kaum etwas davon gehabt hätte, also hab ich das Projekt, nachdem ich meine Note hatte, beendet.
Moodle ist nicht perfekt, aber an sich finde ich es sehr lobenswert, dass die Schulen in der letzten Zeit solche Plattformen forcieren. Es gibt defacto auch einen Bedarf an so einer Plattform, und wenn es von der Schule nichts gibt, dann wird eben Facebook verwendet. Hab ich schon erlebt, in einem anderen Kurs mussten sich alle einen Facebook-Account anlegen, um an einem Pflichtprojekt mitmachen zu können (Rechtmäßigkeit zweifle ich mal stark an, aber in der Praxis läuft es halt vielfach so). Da finde ich es besser, wenn die Schulen direkt etwas anbieten.
Außerdem spart es Papier und man läuft keine Gefahr, die Arbeitsblätter zu verlegen. Ich war schon öfter darauf angewiesen, dass jemand aus meiner Klasse mir ein Arbeitsblatt einscannt, weil ich meins in der Zettelwirtschaft nicht mehr gefunden habe.
Man kann außerdem bei Moodle auch bequem Übungsblätter zur Benotug abgeben. Deutlich angenehmer, als seinen Lehrern Dokumente per E-Mail hinterherzuschicken und dann erklären zu müssen, was der Spam-Ordner ist.
Ob Moodle unbedingt besser ist als die Konkurrenz weiß ich nicht, aber ich finde es gut, dass es einen Konsens zu geben scheint, diese Plattform zu verwenden. Besser, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht... wundert mich schon fast, dass unsere Schulen mit ihren 16 Kultusministerien zu solcher Koordination fähig sind.
Wie auch immer, dass deine Schule PC und Internet von den Schülern voraussetzt, finde ich zwar auch nicht so toll, andererseits scheinen mir diese Einwände im Jahr 2013 wirklich allmählich zu veralten. Es gibt heutzutage billige Low-End-Geräte wie Netbooks, die wirklich jeder sich leisten kann. Und andere Schulmaterialien werden schließlich auch einfach vorausgesetzt.
Internet ist vielleicht eher problematisch, aber andererseits, wenn du das SpongeForum benutzen kannst, dann kannst du auch Moodle benutzen. Und zumindest irgendeinen Bauern-Internetanschluss hat heutzutage auch eigentlich jeder, der ein Kind im schulfähigen Alter hat. Und große Bandbreiten und hohe Geschwindigkeiten werden für Moodle ja nun nicht benötigt.
Was mich aber wundert: Hat deine Schule keine öffentlichen Rechner für euch Schüler? Bei uns gab es immer einige PC-Räume, damit wären allen Kritikpunkten die Grundlage entzogen...
Und ich würde an deiner Stelle abwarten, ob das System überhaupt angenommen wird. Lehrer sind meistens sehr stur und wollen an ihrer Arbeitsweise von vor 20 Jahren auf keinen Fall etwas ändern. Also wart erst mal ab, ob sich überhaupt was ändert...