467b: Krustentier im Schlafrock
Episodenkarte
Charaktere
Mr. Krabs
Mrs. Puff
Mrs. Puff's Vater
SpongeBob Schwammkopf
Thaddäus Tentakel
Pfarrer
Mr. Krabs 2
Der erste Groschen von Mr. Krabs
Perla Krabs
Kleines Kind
Plankton
Patrick Star
Karen
Kurzbeschreibung
Am Frühstückstisch spricht Perla ihren Vater darauf an, dass sie ihn beim Schlafwandeln erwischt habe. Panisch durchsucht Mr. Krabs seine Geldbestände und stellt mit Entsetzen fest, dass ihm im Zuge seiner nächtlichen Streifzüge 2 Cent abhanden gekommen sind. Aus Angst vor weiteren finanziellen Einbußen beschließt er, sein Schlafpensum deutlich zu reduzieren - mit erheblichen Auswirkungen auf seine geistige Gesundheit, die auch Plankton hellhörig machen...
Traum von Mr. Krabs
Mr. Krabs befindet sich auf seiner eigenen Hochzeit und sieht dabei zu, wie Mrs. Puff von ihrem Vater zum Altar geführt wird. Verschiedene feuchte Augenpaare sind aus der Nahperspektive zu sehen. Beim Rauszoomen aus dem letzten Augenpaar wird das Antlitz von Thaddäus sichtbar - sogar ihm kann eine Träne entlockt werden. SpongeBob entgeht der Gefühlsausbruch des Tintenfisches nicht...
SpongeBob: Wie schön, dass dieses Spektakel auch sie zu Tränen rührt, Mr. Tentakel!
Thaddäus: *ein Schluchzen unterdrückend* Unsinn! Ich trainiere lediglich meine Schauspielkünste. Am Montag ist die Uraufführung von "Die Zauberklarinette" - und ich spiele die Hauptrolle!
Mr. Krabs flüstert dem Pfarrer etwas ins Ohr.
Pfarrer: Wir kürzen die Sache etwas ab, denn Zeit ist schließlich Geld. Außerdem können die beiden es wohl kaum erwarten, in die Flitterwochen zu reisen. Wenn es also keine Einwände mehr gibt, dann...
Die Eingangstür der Kirche wird aufgeschlagen und ein zweiter Mr. Krabs erscheint.
Mr. Krabs 2: Einspruch! Ich habe hier jemanden, der dir alten Schwerenöter etwas zu sagen hat!
Der erste Groschen von Mr. Krabs: Nicht doch! Du begehst einen großen Fehler, Eugene!
Im Haus von Mr. Krabs
Perla erwacht vom Geräusch der Tür, die auch in ihrer Realität aufgeschlagen wurde.
Perla: Einbrecher? Hoffentlich ist es nicht der Offene-Fenster-Wahnsinnige, der letzte Woche bei Judy eingestiegen ist. Aber vielleicht sieht er ja ganz schnuckelig aus... Ich geh mal lieber ins Bad.
Perla durchwühlt ihren Badezimmerschrank, doch findet ihre gewohnten Schminkutensilien nicht.
Perla: Wo hab ich denn bloß meinen Eyeliner? Naja, was soll's. Schließlich bin ich auch natürlich schööööön *singt einen Song von Boys Who Cry*. Eine Traumwolke erscheint, in der Perla die Bandmitglieder von Boys Who Cry anschmachtet, die gerade ihre neue Single performen.
Perla steigt die Treppe herunter und bereitet sich auf ein Aufeinandertreffen mit dem Unbekannten vor.
Perla: Sie haben ganz schön Nerven, einer so sensiblen Dame solch einen Schrecken einzujag - Daddy?!
Vor dem offenen Küchenschrank liegt Mr. Krabs, der sich schlafend auf dem Boden wälzt. Neben ihm liegt ihr Eyeliner, ein Gürtel von ihrem Vater sowie ein verstaubtes Angelmagazin aus seiner Zeit bei der Marine.
Perla: Ach, Daddy... Du sollst doch mich erziehen und nicht umgekehrt...
Perla trägt ihren Vater nach oben, der offensichtlich seinen Traum fortsetzt.
Mr. Krabs: Das ist ein großes Missverständnis, Poppy. Ich kenne diesen Groschen überhaupt nicht!
Am nächsten Morgen
Mr. Krabs: Guten Morgen, Perlilein! Heute gibt es Pancakes zum Frühstück.
Perla: Wow, du bist der Beste, Daddy! Aber womit habe ich das verdient? Hast du ein schlechtes Gewissen?
Mr. Krabs: Ein schlechtes Gewissen? Der Zug ist lange abgefahren! Was meinst du damit?
Perla: Vielleicht, weil du dir mein Make-Up ausgeborgt hast, ohne mich vorher zu fragen?
Mr. Krabs: Was will ich denn mit Make-Up? In meinem Alter nützt das auch nichts mehr.
Perla: Gute Frage. Ich habe es gestern Nacht gefunden, vor dem Küchenschrank. Das lag übrigens neben so einer roten Krabbe, die zufälligerweise auch noch mein Vater ist.
Mr. Krabs: Du willst also sagen, ich lag neben dem Küchenschrank? Ich habe dir doch gesagt, du trinkst nichts mehr, solange deine Noten nicht besser werden!
Perla: Nein, Daddy. Du hast geschlafwandelt.
Mr. Krabs: Geschlafwandelt? Ich? Aber warte mal! Das bedeutet ja... Stehen bleiben!!!!
Perla: Was zum...
Mr. Krabs: Meine Moneten! Ich muss sofort kontrollieren, ob ich mich nicht selbst bestohlen habe!
Mr. Krabs beginnt damit, seine Geheimverstecke abzuklappern.
Mr. Krabs: Soweit alles in Ordnung, fehlt nur noch die Blumenvase. Moment, wieso habe ich da denn Geld versteckt? Das ist doch viel zu klischeehaft - OH NEIN! Welch grausamen Schelmenstreich das Schicksal mir spielt!
Perla: Ist mein Geld für die Abschlussfahrt weg?
Mr. Krabs: Keine Sorge, mein Perlchen... Aber die 2 Cent, die ich 1997 auf der Weihnachtsfeier im Abfluss fand! Zur Gänze dematerialisiert! Weh mir! Ich unglückseliger Tattergreis! Auf meine alten Tage so einen Verlust zu erleiden!
Perla: Seit wann schmeißt du Weihnachtsfeiern? Du meintest mal, die kosten zu viel Geld.
Mr. Krabs: Ich rede doch nicht von meiner Weihnachtsfeier. Es gab dort eine Tombola. Buuhuu, wie soll ich jemals wieder einen klaren Gedanken fassen!
Perla: Reg dich doch ab, Daddy... Hier, streichel deine Glücks-100-€-Note.
Mr. Krabs: Danke dir, Perlaschätzchen. Du kennst mich, ich werde etwas sensibel, wenn es um meine kostbaren Talerchen geht. Ich weiß, was zu tun ist.
Perla: Mir meine Pancakes servieren?
Im Schlafzimmer von Mr. Krabs
Es ist 22 Uhr, die gewohnte Zubettgehzeit von Mr. Krabs.
Mr. Krabs: Diese ganze Geldsucherei macht mich total müde. Also gut. Maximal 20 Minuten Schlaf, dann drück ich auf Schlummern und schlafe weiter. In 20 Minuten dürfte ja wohl nichts passieren.
Einige Minuten, nachdem Mr. Krabs eingeschlafen ist, richtet er sich auf und schlafwandelt zur Tür. Er dreht den Schlüssel im Schloss um, schreitet hinaus und stolpert dann über den Türstopper. Die Kollision mit dem Boden führt zum Aufwachen der Krabbe.
Mr. Krabs: Au! Bei Neptun, was soll der Quatsch? Ich habe doch extra die Schlafzimmertür verriegelt... Also gut, 10 Minuten Schlaf.
Durch den pochenden Schmerz, der seinen Körper durchzuckt, gelingt es ihm nicht, nach 10 Minuten einzuschlafen. Prompt klingelt auch schon der Wecker.
Mr. Krabs: Gut, dann verbringe ich eben die Nacht damit, meine Centmünzen zu suchen...
Am nächsten Morgen
Vollkommen übermüdet bricht Mr. Krabs auf, um die Krosse Krabbe aufzuschließen. Danach hängt er das "Geschlossen"-Schild an seine Bürotür. Als er vormittags sein Büro verlässt, bemerkt sein Umfeld die Veränderung.
Kleines Kind: Mami, darf ich mit seinen Tränensäcken Sackhüpfen spielen?
SpongeBob: Hey Thaddäus, schau mal! Mr. Krabs muss echt hart arbeiten bei seinen Augenringen! Vielleicht wird er dieses Mal Mitarbeiter des Monats! *kichert*
Thaddäus: Dieser Essay über die Familiendynastie der Rotbarschschilds ist eine wahre Augenweide! Ich frage mich, was mich dessen Aufmerksamkeit abtrünnig werden lassen sollte.
SpongeBob: Ein Gespräch mit deinem besten Freund SpongeBob?
Thaddäus: Träum weiter, Schwammkopf.
Mr. Krabs will gerade die Krosse Krabbe verlassen, als SpongeBob ihn aufhält.
SpongeBob: Wo wollen Sie denn hin, Mr. Krabs?
Mr. Krabs: Wie? Ach, du bist es, SpongeBob. Ich muss mich ganz dringend mal hinlegen. In 8 Stunden bin ich wieder zurück.
SpongeBob: Sie meinen, 2 Stunden nach Feierabend?
Mr. Krabs: Äh...genau. Hier ist der Schlüssel, bitte kümmer dich um den organisatorischen Kram, wenn deine Schicht vorbei ist.
SpongeBob: Alles klar, Chef...
Einige Meter von der Krossen Krabbe entfernt
Auf dem Nachhauseweg wird Mr. Krabs von Plankton bemerkt, der sich gerade auf einem Spaziergang befindet.
Plankton: Wo läuft dieser senile Trottel denn hin? Der Wandertag vom Altersheim war doch erst letzte Woche.
In der Gesäßtasche von Mr. Krabs bemerkt Plankton ein auffälliges Blitzen.
Plankton: Donnerwetter! Die Geheimformel? Das gibt's ja wohl kaum. Naja, fragen kostet nichts!
Plankton: Eugene, alter Knabe! Genießt du die Natur?
Mr. Krabs: Sheldon! Ich muss mich etwas ausruhen. Wir reden später, ja?
Plankton (Der ist ja echt durch den Wind. Hmm...)
Aus dem Hintergrund taucht Patrick auf, der die Szenerie im Vorbeigehen beobachtet.
Plankton: Warte einen Moment! Ich sammel zurzeit antike Flaschen. Diese in deiner Hosentasche scheint mir ein besonders gelungenes Exemplar zu sein. Jahrgang 863, tippe ich?
Mr. Krabs: Ach, die... du kannst sie gerne haben. Das Gewicht stört mich eh nur beim Gehen.
Mr. Krabs überreicht Plankton die Geheimformel, wobei ihm seine Geldbörse aus der Tasche rutscht.
Plankton: Besten Dank, mein Freund! Dir ist dein Portemonnaie runtergefallen. Bitte sehr. *reicht Mr. Krabs das Portemonnaie*
Mr. Krabs: Oh, nett, dass du mich darauf aufmerksam macht. Die Welt wäre ein schrecklicher Ort ohne Einzeller wie dich.
Plankton: Wiedersehen, Kumpel!
Außerhalb der Sichtweite von Mr. Krabs reckt Plankton die Fäuse zum Himmel.
Plankton: Oh, du süßer Triumph! Lass mich dich spüren *schleckt die Flasche ab*
Hmm, nicht so gut wie ein Krabbenburger, aber akzeptabel. Nieder mit deiner Schreckensherrschaft, Eugene!
Patrick schlendert unterdessen in Richtung der Krossen Krabbe, aus der SpongeBob gerade herausgestürmt kommt. In seiner Mittagspause möchte er dem seltsamen Verhalten seines Chefs auf den Grund gehen.
Patrick: SpongeBob! Du wirst nicht glauben, was gerade passiert ist.
SpongeBob: Patrick, es tut mir leid, ich habe wirklich keine Zeit gerade. Hast du Mr. Krabs gesehen?
Patrick: Na, und ob! Gerade hat er Plankton eine Flaschenpost gegeben. Ist das nicht toll, dass die beiden sich wieder verstehen und Briefe schreiben?
SpongeBob: Patrick, du Dödel! Das war keine Flaschenpost, sondern die Geheimformel! Komm, wir müssen Plankton einholen!
Patrick: Wieso steht dann nicht "Geheimformel" auf der Flasche drauf? Warum muss heutzutage immer alles so kompliziert sein!
SpongeBob: In welche Richtung ist er gegangen?
Patrick: Ööh, keine Ahnung. Aber im Abfalleimer wird er wohl sein.
Patrick und SpongeBob rennen los.
Im Abfalleimer
Plankton: Karen, kneif mich mal kurz. *Karen zwickt Plankton*
Plankton: Aua! Kneifen, nicht zerdrücken!
Karen: Entschuldige, ich freue mich einfach so für dich. Falls nicht in letzter Minute noch etwas dazwischenkommt.
Plankton: Bitte? Das ist doch kein billiger Hollywoodfilm! Schweig, Weibsbild! *Plankton schaltet Karen aus*
SpongeBob: Plankton!
Plankton: Wie bitte? Okay, das mit dem Klopfen üben wir noch mal, ja! Verlasst den Raum und versucht es von vorne.
SpongeBob: Nein, Plankton, es eilt. Du hast nur die Attrappe der Geheimformel eingesteckt. Hier ist die Geheimformel mit dem richtigen Inhalt.
Plankton: Sind denn jetzt alle komplett übergeschnappt? Aber gut! Gerne nehme ich dein Geschenk an, SpongeBob! *wirft die Flasche SpongeBob zu, der ihm die andere Flasche gibt*
SpongeBob: Aha! Danke für die Geheimformel, Plankton! In deiner Flasche findest du ein Schmutzriegel-Rezept. Mach's gut!
Plankton: Ah! Ihr habt mich reingelegt! Wachen! Stimmt, ich habe ja gar keine. Karen! Ach, verdammt.
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Das war's! Heute ist nicht alle Tage; ich komm wieder, keine Frage!