Dennoch gab es Sachen, die mir nicht so gut gefallen haben. Man weiß z.b. relativ schnell, wer der Bösewicht ist. Der Onkel von Korra, Unalaq (er sieht dem letzten Bösewicht sehr ähnlich und ihre Namen reimen sich sogar: Tarrlok, Unalaq, Tarrlok ) war sehr schnell zu durchschauen. Seine Affinität zu dein Geistern hat er nicht gerade verborgen gehalten und es war auch irgendwo logisch, dass er etwas mit den "bösen" Geistern zu tun hatte. Seine Zwillinge mit ihren Pokerfaces, Desna und Eska, fand ich jedoch umso besser und die Beziehung zwischen Desna und Bolin war ebenfalls lustig anzuschauen. Was mir am Besten gefallen hat, war, dass der Zuschauer mehr über die Beziehung zwischen Tenzin und seinen Geschwistern Bumi und Kya erfahren hat: Tenzin, der wegen seinen Luftbändigerkräften der Liebling vom Vater, Aang, war und sich Bumi und Kya aus diesem Grund vernachlässigt gefühlt haben, hat dann so eine Art Selbsterkenntnis -was ich gut gemacht fand. Der extravagante Geschäftsmann Verick hatte es mir ebenfalls angetan und ich fand die Idee gut, dass Bolin dann als Filmstar durch ihn auch eine wichtige Rolle für die Handlung gespielt hat. Die Tochter von Toph, Lin, fand ich diesmal nicht so gut, weil sie die Warnungen und Vermutungen von Mako wegen den Terrorangriffen einfach so in den Wind geschossen hat. Der Auftritt vom ersten Avatar Wan war -wie gesagt- einfach nur DER HAMMER. Der Endkampf war zwar ein wenig overpowert, aber ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Ach ja, die Rückkehr von Iroh war megacool.

Auch wie die Gruppe nach und nach befreit wurde, war sehr toll mit anzusehen. Und was sie mit der Erdkönigin gemacht haben, war... ziemlich heftig. Aber vermutlich ist die Welt dadurch sogar etwas besser geworden. http://i.imgur.com/U7A9MGf.gif

Um es kurz zu machen: Buch 2 war für mich auf jeden Fall das beste Buch, da es nicht nur Einblicke zur Entstehung des ersten Avatars gab, sondern auch weil Korra am Ende beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen und die Entscheidungen ihrer vorherigen Leben in Frage zu stellen.

Klar darf mich sich wieder auf farbenfrohe und actiongeladene Bändiger-Kämpfe freuen, aber Buch 3 und vor allem Buch 4 stellen eher Korra als Menschen und nicht als Avatar in den Fokus. Auch wenn sie die Verbindung zu ihren Vorgängern verloren hat, vergiftet wurde und nicht mehr fähig war zu kämpfen, ließ sie nicht nach und suchte immer nach einem Weg. Insgesamt kam mir Buch 4 zwar wie eine Parodie von Star Wars vor, allerdings geht das Ganze schon etwas mehr in die Tiefe. Nicht umsonst wird Buch 3 mit Veränderungen und Buch 4 mit Gleichgewicht betitelt. Das Korrasami-Ende hat mir tatsächlich auch zugesagt, immerhin bringt eine gewöhnliche Freundin eine andere nicht zum Erröten und es passt zum Thema. Es wird vor allem an die Reife der Zuschauer apelliert, zu akzeptieren und Toleranz zeigen zu können.

Ich kann es nur noch mal betonen: Die Legende von Korra ist nicht Avatar - Der Herr der Elemente und sollte auch nie nur eine Kopie davon darstellen. Buch 1 und 2 sind vom Stil her noch am ehesten an die Originalserie angelehnt, aber mehr auch nicht. Zumal eben die letzten beiden Bücher eben Korra als Person in den Fokus stellen und nicht den Avatar oder eben die Welten, die vom Avatar gerettet werden müssen. Ich weiß, dass Meinungen hinsichtlich der Bewertung sehr zwiegespalten sind, aber ich kann nach langem Nachdenken sagen, dass ich sogar sehr positiv überrascht gewesen bin.