1. Simpsons
2. Futurama
3. Alle hassen Chris
4. Scrubs
5. Dexter
6. True Blood
7. How I met your Mother
8. Doug
9. Hey Arnold
10. Friends
Ich schaue sehr viele Serien und das sind meine All Time-Favorites.
Der Beitrag im Spoiler ist aus dem Jahre 2011 und mittlerweile kann ich mich mit der dort aufgezählten Top 10 nicht mehr identifizieren. Es wird also Zeit für eine neue Liste.
Platz 10: Mindhunter
Ja, es ist etwas tragisch, dass die Serie nicht fortgeführt wird, obwohl die Geschichte noch gar nicht auserzählt worden ist. Sie basiert auf dem gleichnamigen Buch von John E. Douglas, spielt Ende der 70er/Anfang der 80er und beschäftigt sich mit der Kriminalpsychologie. Es werden verschiedene Serienk*ller interviewt, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und dadurch Fälle zu lösen. David Fincher konnte hier seine Stärken ausspielen, auch wenn es sich nicht nur um sein alleiniges Projekt handelt. Es gibt Ähnlichkeiten zu einigen seiner Filme, darunter "Zodiac" und "Se7en". Inhaltlich schon etwas düster. Letztendlich war Fincher mit den Zuschauerzahlen anscheinend nicht zufrieden und die Produktionskosten waren zu hoch. Dadurch hat er kein Interesse mehr an einer Fortführung der Handlung, obwohl die zweite Staffel mit einem Cliffhanger endet. Irgendwo ist auch Netflix schuld, da sie die Serie nicht vernünftig promoten konnten. Enttäuschend, aber die beiden Staffeln, die da sind, die sind viel zu gut, als dass ich die Show hier nicht erwähnen könnte. Sie hätte noch so erfolgreich werden können. Schade!
Platz 09: Halt and Catch Fire
Diese Serie beschäftigt sich mit der Zeit des großen Computer Booms und spielt größtenteils in den 80ern, später auch in den 90er Jahren. Thematisch etwas nischig, aber gerade deswegen auch so interessant. Die Hardware-, Software- und Businessaspekte finde ich wahnsinnig ansprechend, die (Beziehungs-)Dramen hingegen stören mich etwas. Es geht viel um das Versuchen und Scheitern, Konkurrenzkämpfe und Meinungsverschiedenheiten. Spannend finde ich auch, dass die Veränderungen auf dem Markt und in der Technologie über verschiedene Jahre hinweg so authentisch dargestellt werden. Geheimtipp.
Platz 08: The Curse
Ich möchte aus meiner Review zitieren:
In den Hauptrollen sind Emma Stone, Benny Safdie und Nathan Fielder. Da The Curse vom Konzept her in eine ähnliche Kerbe schlägt wie etwa The Office, Stromberg oder Parks and Recreation, war ich im Vorfeld natürlich sehr gehypt darauf. Und ja, tatsächlich ist es so, als hätte man die Ästhetik und den Sountrack des Films "Uncut Gems" (auf deutsch "Der schwarze Diamant") auf eine der eben genannten Serien übertragen. Bloß mit einem Ticken mehr schwarzem Humor und deutlich verrückteren Ereignissen, die so drüber sind, dass ich nicht einmal wusste, ob ich überhaupt weiterschauen soll.
Im Grunde genommen geht es um die Einblicke hinter die Kulissen einer Reality TV Produktion, bei der ein wohlhabendes Paar eine Stadt "verbessern" möchte. Es werden Themen wie Gentrifizierung, kulturelle Aneignung, gespielte Philanthropie und schlechte Selbstwahrnehmung aufgegriffen.
Die Figuren sind fantastisch geschrieben und es werden die unterschiedlichsten Perspektiven eingebaut, sodass die Serie sich tatsächlich realitätsnah anfühlt. Nahezu jede Person sieht sich als den großen Helden der Geschichte und nimmt sich so verdammt ernst. Es ist stellenweise so unangenehm anzuschauen, dass ich vor Cringe pausieren musste. Garniert wird das Ganze von einer bedrohlichen musikalischen Untermalung.
Dass es sich um eine A24 Produktion handelt, merkt man dann in der letzten Folge. Diese ist so absurd und unheimlich, dass sie genauso gut von Ari Aster hätte geschrieben sein können. Ich bekam Gänsehaut am Ende. Es gibt jetzt natürlich mehrere Theorien, was genau überhaupt passiert ist und wie es weitergehen könnte in einer potenziellen zweiten Staffel.
Je nachdem, wie gut die zweite Staffel wird, könnte diese Serie einige Plätze aufsteigen oder aus meiner Top 10 rausfliegen. Ich bin gespannt und zuversichtlich.
Platz 07: Das zehnte Königreich
Diese Fantasy Miniserie weiß ich heute sogar deutlich mehr zu schätzen, als ich es damals getan hatte, als sie auf Super RTL lief. Sie geht rund 7 Stunden lang und lässt sich daher gut am Stück durchschauen. Schauspielerisch wird hier jetzt keine Meisterleistung geboten, aber das Konzept und die Story überzeugen. Die märchenhafte Atmosphäre ist bis heute unerreicht. Zur Handlung: Grob erklärt gibt es neben der realen Welt noch ein Paralleluniversum, welches aus verschiedenen Königreichen besteht und in dem alle möglichen bekannten Märchenfiguren existieren. Durch einen Zauberspiegel können die Protagonisten dorthin gelangen. Es handelt sich hierbei sogar um eine deutsche Teilproduktion zusammen mit den USA und dem Vereinigten Königreich. Gedreht wurde größtenteils in gut erhaltenen mittelalterlichen Orten in Europa, was man auch merkt. Die Serie strahlt dieselbe Magie aus, die auch die Videospielreihe Kingdom Hearts für mich hat. Underrated!
Platz 06: Twin Peaks
Aber nur das Original, also die zwei ursprünglichen Staffeln. Die Mystery Elemente sind hierbei gar nicht der Hauptgrund, wieso mir diese Serie so gefällt. Was mir mehr zusagt, ist die gemütliche Atmosphäre dieses verschlafenen Städtchens mit all den Bewohnern und deren Dramen. Außerdem finde ich bemerkenswert, dass die Serie so stark von früheren Jahrzehnten beeinflusst ist, obwohl die Handlung im Jahre 1989 spielt. Dadurch wirkt die Welt noch ein Stück surrealer als sie es ohnehin schon ist, aber in einem positiven Sinne. Eine unnachahmliche Serie und das Opus magnum von David Lynch. Schade, dass er es mit der kontroversen Fortsetzung ruiniert hat. Atmosphärisch hatte es mit dem Original nämlich nicht mehr viel zu tun.
Platz 05: Everybody hates Chris
Die einzige Serie aus meiner damaligen Top 10, die ich immer noch genial finde. Dadurch, dass sie auf den echten Erlebnissen von Chris Rock basiert und viel Ernsthaftigkeit besitzt, hat sie sich für mich schon immer von anderen Sitcoms abgesetzt. Sie hat viel Herz und das Writing geht weit über das Niveau reiner Comedyserien hinaus. Für mich ist sie in einer Kategorie mit "Doug", "Hey Arnold" und "Malcolm mittendrin". Es gab nur vier Staffeln, aber das reicht vollkommen aus. Die letzten Folgen und vorallem die finale Szene finde ich perfekt. Zeitloser Klassiker.
Platz 04: Stromberg / The Office (US) / The Office (UK)
Ich mag alle drei Serien gerne. The Office (UK) ist das Original und bei den anderen beiden handelt es sich um Adaptionen. Stromberg unterscheidet sich in seiner Umsetzung dann noch einmal etwas stärker und bringt eine eigene Note mit rein. Handlungen und Dialoge, wie es sie nur im deutschen Büroalltag geben kann. The Office UK ist leider kurz und The Office (US) ohne Michael Scott wurde zum Ende hin etwas schwächer. Von daher würde ich sogar sagen, dass Stromberg mein Favorit ist. Für mich sind das Wohlfühlsendungen, auch wenn ich mich die ganze Zeit über eigentlich nur fremdschämen muss. Zum Abschalten oder Einschlafen gibt es nichts besseres.
Platz 03: Breaking Bad (+ Better Call Saul)
Lange Zeit war das meine Nummer 1. Mittlerweile stehe ich deutlich kritischer zu der Serie, vorallem wenn ich sie mit seinem Vorbild, "The Sopranos" vergleiche. Man merkt, für Serienschöpfer Vince Gilligan war Breaking Bad damals ein Glückstreffer. Er konnte mit dem überraschenden Erfolg noch nicht so richtig umgehen, was darin gemündet ist, dass er zu viel für diese Serie wollte. Unrealistische Momente gab es schon von Anfang an, aber manche Szenen (ich denke da beispielsweise an das Two Face von Gus) sind so übertrieben, dass es fast schon komödiantisch wirkt. Das Writing ist in seiner Nachfolgeserie "Better Call Saul" um Längen besser. Er hat dazugelernt. Beide Serien ergänzen sich, wenn man genauer darüber nachdenkt. Während Breaking Bad mehr auf Effekthascherei setzt, besticht Better Call Saul durch seine dezente Herangehensweise. Jesse Pinkman zählt bis heute zu meinen liebsten fiktiven Figuren und ich finde seine Storyline perfekt, aber andere Charaktere wie eine Marie, Skyler oder auch ein Walter Jr. sind völlig langweilig, obwohl sie so viel Screentime einnahmen. Hier wird der qualitativen Unterschied zu den Sopranos am deutlichsten. Aber gut, das ist auch irgendwo Meckern auf hohem Niveau und trotz den Schwachstellen konnte mich die Serie emotional mitnehmen, auch bei einem Rewatch.
Einzeln betrachtet wäre Breaking Bad auf einer schlechteren Platzierung in dieser Liste, aber in Verbindung mit Better Call Saul und auch dem Film "El Camino" als würdigen Abschluss handelt es sich um ein rundes Universum, welches ich nicht missen möchte.
Platz 02: Fargo
Hierbei handelt es sich um eine Anthologie-Serie, d. h. jede der bisherigen fünf Staffeln behandelt eine ganz eigene Story. Zwar gibt es auch manchmal Überschneidungen in Form dezenter Anspielungen, aber es ist weder chronologisch noch braucht man Vorwissen und kann dementsprechend in jede der Staffeln problemlos einsteigen. Ich tue mich schwer damit Serienempfehlungen auszusprechen, da ich nie genau weiß, ob eine Serie ihr hohes Niveau auf Dauer halten wird oder in eine komplett andere Richtung abdriftet. Gute Beispiele aus der Vergangenheit hierfür waren "Game of Thrones", "You" oder "House of Cards". Wobei GOT und HOC bis auf die Enttäuschung am Ende immer noch solide waren. Was You anbelangt, so wurde es ja spätestens ab der dritten Staffel zu einem schlechten Desperate Housewives Verschnitt und hatte mit der einst düsteren Atmosphäre wenig zu tun. Auf Fargo hingegen kann ich mich immer verlassen. Das ist meine Go-to Serie zum Empfehlen, da sie ihr hohes Level hält. Eine der wenigen Serien, die es schafft, mich immer wieder zu überraschen und wo der Ausgang eines Handlungsstrangs unvorhersehbar ist. Außerdem wird hier mit renommierten Schauspielern (z. B. Kirsten Dunst und Ewan McGregor) aus dem Filmbereich gearbeitet. Der (wechselnde) Cast ist spitzenmäßig.
Zwischen den Staffeln liegen manchmal lange Pausen, aber wenn es dann endlich mal wieder zu einer neuen Staffel kommt, fühlt es sich wie ein riesiges Event an. Und ja, sie basiert lose auf dem gleichnamigen Film von 1996, aber hat außerhalb der ersten Staffel wenig damit zu tun. Die größte Gemeinsamkeit zwischen Film und Serie ist der schwarze Humor, welcher sich insbesondere durch die ganzen versteckten Symboliken und Details (wie das Fischposter) äußert. Ich bin froh darüber, dass Fargo existiert. Ohne diese Show würde etwas in der heutigen Unterhaltungsindustrie fehlen, weil sie einen anderen Weg einschlägt.
Platz 01: The Sopranos
In meiner Review habe ich ja eigentlich fast alles dazu gesagt:
Ich habe es hinter mir. Diese sogenannte "Prestige Serie" stand schon seit Jahren auf meiner To-do Liste. Im deutschen Free TV hatte sie damals erstaunlicherweise ja keinen großen Erfolg, wurde (auf ZDF und Kabel 1) immer mal wieder abgesetzt und ging daher unter. In den USA hingegen wurde sie ein Hit. Wieso es mir so wichtig war, sie mal komplett gesehen zu haben? Weil sie als Blueprint für die modernen Dramaserien der 2000er gilt und bis heute prägend ist. Ohne sie würden beispielsweise Breaking Bad und Better Call Saul nicht existieren. Aber auch so etwas wie Ozark, House of Cards, Mad Men, Dexter. Im Grunde genommen jede zeitgenössische Serie mit einem Antihelden und ernsten Grundton.
Über die letzten Monate hinweg habe ich mir in aller Ruhe immer mal wieder eine Folge zu Gemüte geführt. Es war das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich eine so lange Serie (es gibt 86 Folgen und jede davon geht durchschnittlich 50 Minuten) von Anfang bis zum Ende durchgeschaut habe. Es war ein wilder Ritt, aber ich bin froh darüber.
Im Vordergrund stehen Tony Soprano, ein italienisch-amerikanischer Gangster aus New Jersey, sein "Berufsfeld" und die Menschen um ihn herum. So sucht er in der Eingangsszene widerwillig eine Psychotherapeutin auf, da er von Panikattacken geplagt wird. Man merkt die Einflüsse von Filmen wie Goodfellas oder der Pate, aber kombiniert werden diese mit Elementen aus klassischen Seifenopern und Familien-Sitcoms.
Die Besonderheit an den Sopranos ist, dass 99% der Figuren unsympathisch sind. Manche sind bösartiger als andere. Manche werden durch äußere Umstände ungewollt verkorkst. Das zentrale Thema der Serie ist das menschliche Verhalten mit all seinen Fehlern und Widersprüchen, bloß inmitten eines verbrecherischen Umfelds. Es werden verschiedene Seiten der Charaktere gezeigt, sodass man zumindest verstehen kann, wieso sie so ticken. Sobald man allerdings anfängt, Mitleid mit einer Figur zu bekommen, verspielt sie es sich mit der nächsten Aktion wieder. Als Zuschauer weiß man genauestens darüber bescheid wer wen anlügt und manipuliert, die Serienfiguren wissen es allerdings nicht. Es ist spannend zu beobachten wie Dopelleben geführt werden und wie die verschiedenen Beziehungen untereinander ausgehen.
Anfangs wirkt die Serie glorifizierend, aber dieser Eindruck legt sich schon nach wenigen Folgen. Je weiter die Story voranschreitet, desto mehr sieht man, wie sehr die einzelnen Charaktere leiden und an den Folgen dieses Lifestyles zerbrechen. Es sind nicht nur die Gangster, sondern auch Unbeteiligte, die direkt oder indirekt mit reingezogen werden. Zum Ende hin ist es nur noch ein einziges Elend.
Am meisten hat mich überrascht, dass die Serie sich mit so vielen komplexen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt, wodurch sie sich auch heute noch zeitgemäß anfühlt. Genauso wie man im Bereich der Videospiele sagt, dass Fallout: New Vegas "gut geschrieben" ist, sagt man es im Bereich der Serien über die Sopranos. Man merkt es direkt, zwischen der Qualität typischer Netflix Produktion und dieser ist ein meilenweiter Abstand. Einzig die Gespräche mit der Psychotherapeutin sind etwas klischeehaft dargestellt, aber ansonsten ist hier Tiefe vorhanden. Hinzu kommt, dass jede der Rollen mit Hingabe gespielt wird, sodass man voll und ganz in diese Welt eintauchen kann. Allgemein wurde sich Mühe gegeben, der Serie möglichst viel Leben einzuhauchen. Selbst bei so scheinbar unwichtigen Sachen wie der Kleiderwahl wurden sich Gedanken gemacht. Aber genau wegen so etwas werden die Sopranos bis heute abgekultet.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass die Serie gnadenlos brutal ist, sowohl in der Darstellung als auch Handlung an sich. Daher bin ich froh, sie erst so spät gesehen zu haben, ansonsten hätte ich es nicht durchgestanden. Empfehlen würde ich sie definitiv niemandem, den so etwas verstört. Charaktere kommen und gehen. Niemand ist sicher. Manchmal kommen Sideplots aus dem Nichts. Jede kleinste Entscheidung wird später noch relevant und hat Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte. Hier greift der Butterfly Effect.
Die finale Szene hat viele enttäuscht, aber wenn man sie genau analysiert, weiß man, was danach noch passieren wird. Es ist kein episches Finale, wie man es vielleicht aus Breaking Bad oder GOT kennt. Im Gegenteil, es ist so dezent wie nur möglich, aber dennoch hinterlässt es einen Eindruck. Abschließend kann ich sagen, dass die Sopranos sich mit Leichtigkeit in die Top 3 meiner Lieblingsserien katapultiert haben.
Madonna! Was für ein Meisterwerk. Manche Szenen und Plot Twists waren damals solche Game Changer, dass sie später von anderen Serien nahezu 1:1 übernommen wurden. Sie enthält so viele ikonische Dialoge, aus denen man zitieren kann. So viele Momente, die einem im Gedächtnis bleiben. 10/10