Im Vorhinein hab ich mich so gut wie gar nicht spoilern lassen und kannte bloß den Trailer, der bereits vor fast einem Jahr erschienen war. Letztendlich konnte der Film dann auch zum Großteil einige Erwartungen erfüllen.
Das, was natürlich sofort ins Auge springt, ist der CGI-Stil. Den fand ich jedoch auch schon beim Trailer klasse und hier hat er mich an keiner Stelle gestört. Natürlich hätte ich lieber den Zeichenstil wie im zweiten Film bevorzugt, aber man wollte hier wohl mit der Zeit gehen und das hat auch wunderbar funktioniert. Für die normalen Episoden wäre der Stil ein absolutes No-Go, aber für einen Spielfilm (und dem noch kommendem Spin-off) ist er völlig in Ordnung. Vor allem in HD sieht der Film echt wunderbar aus und es gab auch etliche Details im Hintergrund zu erblicken.
Die Beziehung zwischen SpongeBob und Gary steht im Film vor allem im Vordergrund und hier finde ich es schön, wie man sie letztendlich umgesetzt hat. Gary war zwar beispielsweise traurig, als SpongeBob arbeiten ging, was in der Serie eigentlich nie der Fall war, allerdings schien sich Gary dann doch recht schnell wieder damit abzufinden, dass sein Herrchen bald wieder da sein wird.
Gleichzeitig war es super, dass die Geheimformel auch nicht der Hauptfokus der Handlung war wie in den ersten beiden Filmen. Zwar war sie der Grund, wieso Plankton Gary entführt hat, allerdings wurde der Formel, als Plankton sie dann schließlich bekam, auch nicht weiter Beachtung geschenkt und es wurde sich nur noch auf die eigentliche Handlung mit Gary konzentriert.
Hierbei fand ich vor allem den Aspekt interessant, dass Karen feststellte, dass SpongeBob und nicht Mr. Krabs für Planktons Scheitern verantwortlich ist und dies dann sogar noch mal in der Szene, in der Plankton nach Feierabend in die Krosse Krabbe eindrang, verstärkt wurde. Hier gefiel mir vor allem, wie SpongeBob in die Küche kam und laut schrie „Ich wusste es!“, obwohl er bloß die Schlüssel meinte, da ich hier tatsächlich dachte, er hätte Plankton auf frischer Tat ertappt.
SpongeBobs Entsetzen über das Verschwinden seiner Schnecke war ebenfalls nicht schlecht. Gleiches gilt auch für die kurze Rückblende, wie SpongeBob Gary kennenlernte, und noch mal untermauerte, wie sehr Gary ihm fehlte.
Dass Plankton Poseidons Botschaft in Garys Schneckenklo hinterließ, führte auch dazu, dass die Handlung ohne Umschweife so richtig ins Rollen kam. Zuerst wunderte ich mich, wieso Plankton den Zettel einfach so liegen ließ, doch spätestens, als er SpongeBob und Patrick ein Boot mit Otto überließ, wurde mir schließlich klar, dass das alles tatsächlich zu seinem Plan gehörte.
Otto war auch ein spezieller Charakter. Bei ihm konnte man sich nie so recht sicher sein, auf welcher Seite er nun steht. Ich fand es jedoch schön, dass er vom Anfang bis zum Ende immer wieder auftrat und SpongeBob und Patrick auch nach Atlantic City fuhr. Hierbei habe ich selbst schon gewundert, wie sie dorthin gelangen, da keiner von ihnen fahren kann. Da war Otto eine wunderbare Lösung.
Der Road-Trip kam dann meiner Meinung doch etwas zu kurz. Der Streit zwischen SpongeBob und Patrick war völlig umsonst, da er sich sofort auflöste und es sowieso schon viel zu offensichtlich war, dass das passiert, wenn Patrick kurz davor erwähnt, dass sie sich während des Abenteuers zerstreiten werden.
Danach wurde es aber nicht wirklich besser. Der gesamte Teil, als SpongeBob und Patrick in der Westernstadt waren, war viel zu lang und hatte bis auf den Auftritt des Weisen nicht mal Einfluss auf die Geschichte. Für mich hat sich die ganze Szene bloß so angefühlt, als wollte man unbedingt auf die anderthalb Stunden kommen und noch ein paar Gaststars einbauen. Der Weise war übrigens vollkommen in Ordnung und hier gefiel es mir auch, wie er durchaus auch mal genervt von SpongeBob und Patrick zu sein schien.
Die darauffolgende Prüfung war meiner Meinung nach absolut nicht notwendig. Die fleischfressende Cowboy-Piratenzombies schienen ziemlich unpassend. Ebenso wie die Tanzszene und der Auftritt von Snoop Dogg. El Diablo war auch ein ziemlich fragwürdiger Antagonist, auch wenn man ihm zugutehalten kann, dass er halbwegs bedrohlich erschien. Dass er dann sehr rasch von SpongeBob und Patrick durch das Tageslicht vernichtet wurde, war sogar eine recht amüsante Szene, wobei ich hier zuerst dachte, dass die beiden es mit Absicht machten, aber sie hatten wohl tatsächlich nicht gewusst, dass sie sich gerade vor ihm retten.
Die darauffolgende El-Diablo-Staubgestalt, die die beiden verfolgte, kam dann doch etwas zu plötzlich, hatte sich dann aber auch schnell erledigt.
Dass der Weise nun auch mit von der Partie war, war ganz gut, da er so auch SpongeBob und Patrick ein wenig unterstützte. Hier gefiel mir auch, wie er die vierte Wand durchbrach, indem er das Fenster zur Zwischenzeit „Video-on-Demand-Service der Nebenhandlung“ nannte.
Mr. Krabs, der Plankton einfach so die Formel überließ, erschien etwas unrealistisch, allerdings kann ich es loben, dass Plankton anschließend nicht mal vorhatte, die Formel dazu zu nutzen, um Profit zu machen und sogar Mitleid mit Mr. Krabs hatte. Hier fand ich es übrigens auch seltsam, dass Plankton Mr. Krabs siezte, was aber auch nicht weiter tragisch war.
Die Casinoszenen in Atlantic City waren soweit nicht schlecht und auch recht nett mitanzusehen. Auch dass der Weise SpongeBob und Patrick dafür kritisierte, dass sie das Ziel aus den Augen verloren, fand ich ganz gut. Dass sie dann jedoch so schnell zu Gary gelangten, war doch ein wenig überraschend.
Dass SpongeBob und Patricks Freunde dann zur Hilfe eilten, war großartig, genauso wie das verbesserte Burgermobil vom ersten Film. Der erneute Streit zwischen SpongeBob und Patrick hätte auch weglassen werden können, aber zum Glück konnte der Weise die Auseinandersetzung doch recht schnell wieder auflösen.
Die Rückblenden zu Geschichten aus Kamp Koral (oder Camp Coral, wie es im Film steht) waren allesamt sehr schön gestaltet, natürlich hätte man daraus kein Spin-off machen müssen, aber wenigstens war der Film schon mal ein guter Einblick, in das, was da wohl noch kommen wird. Der anschließende Song war ebenso ganz nett, haute mich jedoch nicht aus den Socken. Gleiches gilt ebenso für die Verfolgungsjagd, die zumindest noch ein wenig Spannung aufbauen wollte.
Absolut enttäuschend war jedoch Poseidon als Antagonist des Films, der lediglich durch seine Herrschaft bedrohlich wirkte, denn ansonsten konnte er im Gegensatz zu Dennis und Burger-Bart aus den vorherigen Filmen echt gar nichts. Zumindest am Ende hatte ich gehofft, dass er endlich mal etwas Heftiges macht, immerhin hat er SpongeBob und seinen Freunden sogar mit seinem Dreizack gedroht. Am Ende hat er sich dann leider doch leicht bezwingen lassen, indem man ihn einfach darauf hinwies, dass er keine Freunde hat. „Geile Sache, SpongeBob!“ war dann allerdings noch eine bemerkenswerte Übersetzung.
Das Ende mit den Schnecken, die ihr Zuhause in Bikini Bottom fanden, das mit dem Lied „Take on Me“ untermalt wurde, bildete dann schließlich einen schönen Abschluss für den Film und die Widmung an Stephen Hillenburg rundete alles perfekt ab.
Der Film hatte definitiv viele großartige Momente, dennoch gab es leider auch Szenen, die nicht hätten sein müssen wie die Zombies in der Westernstadt und auch Poseidon war leider nicht unbedingt der beste Antagonist. Dennoch hat mir der Film ziemlich gut gefallen, weswegen ich letztendlich auf eine gute 2 komme.