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Chrdrenkmann

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Freitag, 2. August 2024, 17:16

Rettet Bikini Bottom: Der Sandy Cheeks Film

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https://i.imgur.com/FOiMez6.png
• Filmartikel
• Filmmitschrift

Kurzbeschreibung: Als Bikini Bottom plötzlich aus dem Ozean gehoben wird, machen sich Sandy Cheeks und ihr Kumpel SpongeBob Schwammkopf auf nach Texas, um ihre Stadt zu retten.

Chrdrenkmann

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Sonntag, 18. August 2024, 00:55

Endlich konnte ich genug Zeit und Nerven aufbringen, um meinen Post zu diesem Film zu verfassen. Dabei ist meine Ansicht an diesem Punkt ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn überall hagelte es bereits vernichtende Kritiken. Selbst Fans, welche die modernen Folgen noch verteidigen, waren von diesem Machwerk massiv enttäuscht. Aber gut, ich möchte mich beim Vorwort kurz halten, denn mit 100 Stichpunkten habe ich noch mehr als genug Schreiberei vor mir. Nur eines noch: Ich werde nicht auf die Animation eingehen, weil ich für so was kein Auge habe, aber auch diese dürfte etlichen Leuten übel aufgestoßen sein.

Mein erster Kritikpunkt ist pingelig, doch warum führte von Sandys Kuppel eine Straße zur Innenstadt? Das war in der Serie nie so, kann man allerdings mit der Argumentation verschmerzen, dass es halt ein Film war und man Sandys Verbundenheit zu den Bikini Bottomern besser darstellen wollte. Sandys Roboterpferd Sparky war natürlich einer der wenigen Pluspunkte für mich, aber auch der Einstiegssong gefiel mir. Seltsam fand ich hingegen, dass Sandy die Meeresbewohner studierte, was so auch nie wirklich thematisiert wurde. Generell wurde sie im gesamten Film auf Wissenschaft und Karate/kämpferische Fähigkeiten reduziert, wer hier also mal mehr Facetten von ihr erwartete, war an der falschen Adresse. Würde man einen Kurzen für jede Szene trinken, in der Sandy eine mathematische Formel in die Luft schrieb, läge man ab der Hälfte des Films unter dem Tisch. Wesentlich schlimmer erwischte es jedoch SpongeBob bei der Charakterdarstellung, er wurde hier komplett ruiniert, dazu gleich mehr. Dass er irgendwas von „Popel richten“ faselte, war noch das geringste Problem.

Nach gerade mal vier Minuten begann das Unheil, als ein riesiger Schaufelkran die gesamte Stadt (außer Sandy, SpongeBob und Sparky) nach oben zog. Die düstere Atmosphäre passte aber perfekt zu einem Film und war nicht schlecht. SpongeBob bemerkte die gigantische Schaufel nicht und konzentrierte sich lieber aufs Fangenspiel mit seinem Quallenfischernetz, was schon mal ein erstes Anzeichen seiner Ignoranz war. Plankton freute sich aufs Verderben, obwohl er selbst in Gefahr war. Alle anderen Bewohner gerieten in Panik und der Ampel-Gag aus „Wurmi“ wurde schamlos recycelt. Ja, okay, Thaddäus war es einfach egal und hier wurde mir mit seiner Gleichgültigkeit übertrieben, denn normalerweise hasst er doch nur seine Arbeit und hätte sich in dieser Situation ebenfalls gefürchtet. Mr. Krabs fragte, ob Patrick wieder Blähungen hat, ein echter Brüller. Patrick erkannte den Ernst der Lage nicht, weil SpongeBobs Eigenschaften dupliziert werden mussten und Garys einzige Emotionen im Film waren Trauer und Angst.

Sandy las, dass es sich bei den Verantwortlichen um B.O.O.T.S. handelte, ein Labor für Meeresbiologie in Texas. Und obwohl sie exakt das laut sagte, fragte SpongeBob nicht nur „Boots? Bist du nicht Wissenschaftlerin?“, sondern wenige Minuten später noch, wohin sie gehen müssen. Wie fiel das niemandem im Skript auf? Zudem hörte Sandy in einer Werbung den Namen „Sue Nahmee“ (Get it? Tsunami? xD) auf Deutsch ausgesprochen und sagte diesen dann fünf Sekunden später auf Englisch (quasi „Sue Nämi“). Und jetzt komme ich zum größten Problem mit SpongeBob in diesem Film: Seine Laune änderte sich alle paar Minuten, von einem Extrem ins nächste und zurück. Allein in dieser Sequenz war er zuerst traurig, als Bikini Bottom immer weiter aufstieg, bei dem Boots-Wissenschaftlerin-Gag war er wieder gut drauf, dann wieder Traurigkeit, weil alle, die er liebt, verschwanden und auch seine Streaming-Dienste weg waren (no joke, das sagte er wirklich so), was ihn zum Weinen brachte und bei der Texas-Vorfreude wurde er wieder glücklich und spackte rum. Es war unfassbar anstrengend und so schlimm war er nie in der Serie. Ich hätte auch heulen können, als man mir meinen einzigen Lichtblick mit Sparky nahm, weil dieser zurückbleiben musste. Wieso führte man ihn überhaupt im Film ein, wenn er nur am Anfang vorkam und auf Befehl von Sandy dortblieb?

Sandy und SpongeBob schafften es auf ein Flugzeug und praktischerweise hatte Sandy Lotion dabei, die SpongeBob während des 14-stündigen Fluges hydrierte. Eine Wurst erinnerte SpongeBob an Thaddäus’ Nase, er wurde schon wieder traurig, doch sofort mit dem nächsten Satz war er guter Laune, als er Sandy fragte, was sie da macht (mal wieder mathematische Formeln aufstellen). Für den Film wurde Sandy prompt zum Flughörnchen und sie konnte dank ihrer Haut in der Luft gleiten, keine Ahnung, was ich davon halten sollte. Bereits nach einer Viertelstunde erreichten die beiden den B.O.O.T.S.-Wasserpark, aber hey, der Film musste noch eine Stunde laufen, also wurden sie von einem random Tornado erfasst, in dem ebenso random drei Cowboys waren, welche dauernd „Bohnen“ sagten, worauf Sandy mit „Zum Glück kommt der Wind nicht von denen!“ reagierte und in die Einöde geschleudert. SpongeBob hatte erneut Wasserbedarf und bekam welches vom Inneren eines Kaktusses, das merken wir uns mal, denn dieses wird ihm eine ganze Weile reichen müssen.

Zurück in der Krossen Krabbe gab es schon den zweiten Klo-Gag mit Patrick. Mr. Krabs verließ sein Restaurant, um draußen nach dem Rechten zu sehen und fürchtete sich vor allem, obwohl logisch war, dass unzählige Bewohner ebenfalls draußen sein würden. Er hatte sogar Angst vor Garys offensichtlichem Miauen und Patrick, der plötzlich bei ihm war und wollte, dass beide nach Hause gehen, dabei wäre es wesentlich schlauer gewesen, eine Gruppe zu bilden. Zugegeben: Dass Patrick dann wie Gary auf dem Bauch nach Hause kroch, war dafür lustig. Bikini Bottom befand sich nun in einer großen Glaskugel im B.O.O.T.S.-Labor und man lernte die beiden Wissenschaftler Phoebe und Kyle kennen. Letzterer kam liegend aus einer Art Leichenschrank oder so, was ein merkwürdiger Auftritt war. Ihre Persönlichkeiten sind leicht zusammengefasst: Beide waren strunzdumm und in jeder Szene fraßen sie entweder irgendwas oder schwafelten zumindest von Essen. Unkreative Comic Relief-Charaktere also. Wenn sie wenigstens irgendwas voneinander unterschieden hätte, aber man hatte wirklich zweimal die exakt selbe Figur. Bei Tick, Trick und Track funktionierte so was ja noch, aber hier hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht. Man hatte auch ein Product Placement mit einem deutlich sichtbaren Apple-Logo und ein sprechender Computer war dann nur in dieser einen Szene relevant. Sue Nahmee wurde ebenso gezeigt und sie, Phoebe und Kyle verfielen spontan in einen Song, der einfach so abgebrochen wurde. Dazu noch ein widerlicher CGI-Monsterfisch, welcher später eine große Rolle spielen sollte.

Ich weiß gar nicht, wie die nächste Szene einzuleiten ist. Es klingt wie ein Troll, aber SpongeBob fand einen riesigen Scheißhaufen, roch an diesem und fand den Geruch toll. Das ist eigentlich ein Bild wert, um der Aussage mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, allerdings möchte ich euch das nicht zumuten. Offenbar realisierte er nicht, dass der Kotbatzen sein Franchise in der heutigen Zeit symbolisierte. Nach dieser grauenhaften Szene folgte eine vollkommen belanglose: Sandy kämpfte gegen Schlangen. Sie war zwar Hauptprotagonistin des Films, verlor aber gegen sie, weil sie gebissen wurde und ihr gesamter Körper aufquoll. Um Hilfe zu rufen, pfiff sie mit den Fingern und es entstand ein schriller hoher Ton, welcher SpongeBob extrem in den Ohren klingelte und ihn zum Lachen brachte. Ich als jemand mit Tinnitus fand die Szene dagegen überhaupt nicht komisch. Sandys Familie kam zur Unterstützung herbei und ihre Irrelevanz war geradezu köstlich. Man bekam auf einen Schlag sechs neue Charaktere serviert, welche nie zuvor thematisiert wurden und dem widersprachen, was Sandy über ihre Familienmitglieder in der Serie erzählte. Über sie erfuhr man so gut wie nichts und dementsprechend habe ich es leicht und muss nichts weiter zu denen schreiben. Richtig dreist wurde es jedoch, als die Familie Sandy mit ihrem Auto woanders als zu ihrem Ziel hinfahren wollte und dieser Dialog entstand: Sandy: „Wartet mal kurz! Ich kann nicht mit euch kommen!“ SpongeBob: „Also mir egal, was sie sagt! Ich bin dabei!“ Der Charakter, welcher schon zigmal weinte, vergaß plötzlich komplett seine Mission und die Leute, die er angeblich liebt. SpongeBob war stellenweise in dem Film regelrecht hassenswert.

Sue Nahmee fand heraus, dass SpongeBob, das Herzstück ihres ganzen Projektes, fehlte und sie stellte ihren „Sea Pals“-Plan vor: Phase 1: Die Bikini Bottomer werden mit Genveränderungspaste gefüttert. Phase 2: Sie werden zu Luftatmern. Phase 3: Sie werden geklont. Dadurch sollten alle Kinder mit Sea Pals spielen und kuscheln können. Und an sich fand ich diesen Plan sogar cool und passend für eine Filmhandlung. Es ergab allerdings wenig Sinn, dass SpongeBob und seine Freunde in den Fokus des Projektes gerieten, obwohl sie in diesem Universum in keiner fiktiven Serie spielten. Man zeigte zwar auch Figuren von weniger bekannten Bewohnern, aber bei über 300 Folgen der Serie war es trotzdem höchst unwahrscheinlich, dass ausgerechnet z. B. Patrick, Mr. Krabs und Thaddäus präsentiert wurden. Und ja, das Ganze hing mit Sandys Forschungen zusammen und sie gehörten zu ihren engsten Freunden, dennoch fand ich das eine Spur zu billig. Etwas absurd war auch, dass im Video des Plans gesagt wurde, dass Hunde durch die Sea Pals ihren Job verlieren würden, obwohl Sue Nahmee selbst einen Hund hatte.

Wieder im Auto gab es eine vollkommen unnötige und ekelhafte Szene mit SpongeBob, der zu zwinkern versuchte. Nicht nur, dass er das schon oft in der Serie tat, sondern man reizte das maximale Unbehagen beim Zuschauen aus: Eine Nahaufnahme seines Auges mit Härchen dran und danach zog er sein Augenlid lang, um mit diesem Musik zu machen. Es war so verstörend, dass ich beim ersten Mal wegsehen musste und es trug absolut gar nichts zur Handlung bei. Wie man so was im Film lassen konnte, ist mir ein Rätsel. Sandys Familie sagte ihr, dass sie sie bei allem unterstützen würde, aber nur, wenn es in Texas ist, dabei war es ihnen vorher auch völlig egal, dass sie in Bikini Bottom lebte. Und jetzt haltet euch fest für den besten Dialog-Gag, den es jemals bei SpongeBob gab: Patrick: „Vielleicht ist das einer dieser, ähm, oh, wie heißen diese gruseligen Filme, die man beim Schlafen hat?“ Thaddäus: „Albträume?“ Patrick: „Nein! Gruselige Schlaffilme!“ IST DAS FUNNY ODER WAS!!! 10/10, peak humor.

Die Genveränderungspaste wurde ins Wasser gekippt und Fred (der Mein Bein!-Fisch, welcher btw am Anfang des Films gleich zweimal diese Line sagen durfte) wusste, dass diese Phase 1 heißt, woher auch immer. Auf einmal stürmten alle Bikini Bottomer aus der Krossen Krabbe und wollten diese essen, weil das Wort „kostenlos“ fiel, denn die Bewohner waren nur noch gedankenlose Marionetten und ignorierten direkt, dass sie in Gefahr waren. Dadurch kam es zur obligatorischen Fettszene, die mittlerweile in keiner Episode und nun wohl auch in keinem Film fehlen darf. Im Übergang zu Phase 2 fischten Phoebe und Kyle ganz zufällig genau Patrick, Mr. Krabs und Thaddäus aus dem Wasser und Plankton war traurig, dass er nicht gewählt wurde. Zum zweiten Mal war es ihm also egal, in welcher Situation er sich befand. Als Thaddäus bemerkte, dass er an Land atmen konnte, schloss er sich Planktons Ignoranz an und fing random an, vor Freude zu singen, was bereits zum zweiten Songabbruch des Films führte. Unausstehliche Testkinder wurden auf ihn, Patrick und Mr. Krabs losgelassen und diese warfen die drei an die Wand oder drückten sie in Lebensmittel wie Spaghetti. So hyperaktiv stellt sich Nickelodeon wohl ihre Hauptzielgruppe vor, anders lassen sich die heutigen Zustände nicht erklären.

Bei der "mehr als spannenden" Autofahrt ging es weiter mit einer Verfolgungsjagd durch Polizeiautos. Ob da Polizisten drinsaßen, kann ich nicht sagen, denn diese sah man nie. Womöglich hatte kein weiterer Schauspieler Bock, in dem Film mitzuwirken. Der Tornado feierte sein Comeback und trotz der Tatsache, dass Sandy diesen als denselben bezeichnete, in welchem sie zuvor umhergewirbelt wurden, machte man diesmal doch den Bohnenfurz- und Winderzeugungs-Gag mit den drei Cowboys. Es kam ein zweiter Tornado mit den Streifenwagen dazu, damit die Verfolgungsjagd in die Länge gezogen wurde. Wenigstens wurden Sandy und SpongeBob anschließend mit einer Kanone aus dem Auto befördert, sodass sie wieder zum B.O.O.T.S.-Wasserpark gelangten. Bedeutet: Alles, was die beiden zwischen der ersten und zweiten Ankunft erlebten, war ein langweiliger Kampf gegen Schlangen und eine Autofahrt. Diese Wegverlängerung war ja äußerst lohnenswert und ganz bestimmt vergleichbar mit der packenden Reise nach Shell City im ersten Film. Wir erinnern uns daran, dass SpongeBob zuletzt Wasser durch einen Kaktus aufsog, denn erst jetzt berührte er im B.O.O.T.S.-Wasserpark wieder welches, satte 33 Filmminuten später.

Im Pool kitzelte SpongeBob einige Füße der Badegäste, was garantiert kein Fetisch der Macher war. Auch da fragte ich mich, wie es das in die fertige Fassung schaffte, wenn doch erst kürzlich die „Quiet on Set“-Doku erschien und solche Szenen den Ruf von Nickelodeon sicherlich nicht verbessern werden. Man hätte das so einfach herausschneiden können, zumal SpongeBob zum x-ten Mal nicht die Mission im Kopf hatte und eine reine Nervensäge war. Sein Kommentar „Uh, ich hab ’ne tolle Idee für Bikini Bottom! Ein Luftpark!“ war dann okay. Auf einmal tauchte der Hund von Sue Nahmee im Wasserpark auf, obwohl dieser die gesamte Zeit bei ihr war und es kam zur nächsten Verfolgungsjagd, weil die vorherige wohl zu lang her war. Sandy schwamm mit dem Schwamm im Schlepptau eindeutig auf das Ende einer Wasserrutsche zu, doch in der drauffolgenden Einstellung bewegte sie sich links an dieser vorbei, nur um dann beim nächsten Bildwechsel wieder beim Ende der Rutsche anzukommen. Oben auf der Rutsche glitt Sandy erneut mit ihrer Flugfähigkeit durch die Lüfte, aber der Hund flog mit einem Hängegleiter hinterher. Als Kind hätte ich den visuellen Gag wahrscheinlich gefeiert, denn der zielte klar darauf ab, das junge Publikum zum Lachen zu bringen, so hingegen war es nervig, dass der Hund ihnen immer noch mit so einer bescheuerten Methode auf den Fersen war. Und diesem jungen Publikum ist bestimmt auch egal, wie miserabel die Kanalisationsszene geschrieben wurde: Sandy: „Ich glaub, wir haben ihn abgehängt!“ -> Der Hund verfolgte sie in der Kanalisation weiter; SpongeBob: „Fehlt bloß noch, dass jemand die Spülung drückt!“ -> Jemand drückte die Spülung. Gleich zweimal hintereinander passierte das Offensichtliche nach solchen Sätzen.

Schließlich trafen Sandy und SpongeBob auf Sue Nahmee und Sandy nannte sie wieder "Sue Nämi". Als sie korrigiert wurde, meinte sie, dass sie den Namen immer falsch aussprach. Wow, zweimal also. Sandy - ich betone noch mal, dass sie die Hauptprotagonistin des Films war - wurde sofort geschnappt und in einen Käfig gesperrt, eine großartige Heldin. Es wurde enthüllt, dass sie Phoebe und Kyle kennt, aber dadurch, dass die beiden so inkompetent agierten, konnte man sich nicht vorstellen, dass Sandy mal mit ihnen zusammenarbeitete. Ihr Motiv für eine Kooperation mit Sue Nahmee war auch genial: Sie stellte einen Automaten im Pausenraum auf und köderte die beiden damit, dass sie diesen irgendwann auffüllen würde - das war vor einem Jahr. Erwähnte ich schon, dass Phoebe und Kyle nur mit Essen zu tun hatten? SpongeBob wurde in einen Achterbahnwagen gesetzt, der zur Klonmaschine fuhr. Damit übersprang er ohne Erklärung zwei der drei Phasen für Sea Pals, denn weder aß er die Genveränderungspaste noch wurde er zum Landatmer. Ein Hoch auf die Skriptschreiber, aber das Ganze war ja noch viel besser: Der Wagen war mit einer Geschwindigkeit von 0,00000001 km/h unterwegs und SpongeBob wurde nicht mal gefesselt. Er hätte zu jeder Sekunde einfach aussteigen können, entschied sich aber dafür, dem vorgegebenen Plot zu folgen und still sitzenzubleiben.

Die Übersetzer hatten an dieser Stelle auch keine Lust mehr auf den Film und bauten gleich zweimal den Grammatikfehler mit „Mädchen“ und „sie“ ein, als Sue Nahmee ihre Hintergrundgeschichte erzählte. Die Bilder zur besagten Hintergrundgeschichte waren grundlos creepy: Sue Nahmee hatte zwar den Körper eines jungen Mädchens, aber ihr Kopf war exakt derselbe wie in der Gegenwart. Richtig gelesen, man setzte einen Erwachsenenkopf auf den Hals eines kleinen Mädchens, ohne dass das in irgendeiner Form zu irgendwas beitrug. Da wird sich die Schauspielerin bestimmt gefreut haben. Sue Nahmee sagte nach dieser gruseligen Rückblende: „Und deswegen war das kleine Mädchen [dramatische Pause] frustriert!“ Die Pause war dort äußerst deplaziert. Aber was noch deplatzierter war, dürfte der unnötigste und dümmste Twist sein, welchen ich jemals in einem Film oder einer Serie sah. Noch nie empfand ich den Twist um einen Antagonisten als völlig daneben, aber dieser brach die Kette. Aufgepasst, jetzt wird es richtig wild:

Sue Nahmee war nur noch ein Cyborg mit einem menschlichen Kopf, weil ihr Körper damals von Piranhas gefressen wurde. Das ist kein Scherz und gleich aus mehreren Gründen unglaublich. 1.) Sie erzählte in ihrer Hintergrundgeschichte, dass sie Fische liebte und das war auch noch immer der Fall. Warum sollte sie weiterhin Fische lieben, wenn diese ihren menschlichen Körper fraßen? 2.) Wie überlebte sie bitte den Angriff, wenn augenscheinlich nur ihr Kopf verschont wurde? 3.) Sicherlich der entscheidende Punkt: ES HATTE KEINERLEI RELEVANZ ZUM PLOT!!! WIRKLICH NULL!!! Es änderte rein gar nichts an ihrem Motiv, die Sea Pals hätte sie auch als vollständiger Mensch gewollt, weil sie nun mal Fische liebte. Nein, es war lediglich ein Schockmoment ohne tieferen Sinn und machte es Sandy nur leichter, sie zu besiegen, aber da bin ich noch nicht. Erst mal waren alle Bikini Bottomer enttäuscht von Sandy, weil sie angeblich Schuld an allem hatte, obwohl diese ja genau so schockiert von Sue Nahmees Plan war und nichts davon wusste. Es war ein schlechter Versuch, eine emotionale Szene zu kreieren. SpongeBob wurde tatsächlich erfolgreich geklont, aber kurz darauf sorgte der Hund von Sue Nahmee dafür, dass das Gefäß mit den Klonen zerbrach und sie befreit wurden. So eine wichtige Maschine hätte man eventuell besser schützen sollen. Patricks Kommentar, dass jemand SpongeBobs in Gang 5 verschüttete, war ein weiterer guter Gag, inzwischen allerdings versteckt im weiten Meer des Versagens.

Einer der Klon-SpongeBobs wiederholte, dass alles Sandys Schuld war und quatschte etwas von Zombie-Werwölfen, um zu testen, ob sie ihm noch zuhören würde. Glücklicherweise bin ich gleich durch mit dem Post, ich weiß nicht mal mehr, was ich zu so was sagen soll. Irgendwie bewegte seine Rede Phoebe und Kyle und sie stellten sich gegen Sue Nahmee, sodass diese kinderleicht aus dem Verkehr gezogen wurden. Das galt auch für Sue Nahmee, bei der Sandy bloß ein Kabel rausziehen musste, um ihre Funktionen durcheinanderzubringen. Vielleicht hätte man weniger Zeit für die Schlangen und die Autofahrt draufgehen lassen sollen, um einen actionreicheren Endkampf zu haben. Sue Nahmees Kopf löste sich und landete im Maul des CGI-Fisches, woraufhin sie meinte, dass sie nun ein Fisch wäre. Das ist nicht meine Definition des Fischseins, jedoch sollte man das nicht mehr hinterfragen. Die Klon-SpongeBobs ließen sich zu einem SpongeBob zusammensetzen und diese Erkenntnis sorgte bei Thaddäus für folgende Bemerkung: „Wieso sollte sich diese Welt von den anderen unterscheiden?“ Nicht lange darüber nachdenken, man kann es nicht begreifen. Bei der Aktion, wieder nach Bikini Bottom zu gelangen, sagte er noch, er hätte vier kaputte Knie und diese wurden auch gezeigt, demnach setzten ihm die Kinder tatsächlich ordentlich zu.

Sandy wollte zur weiteren Hilfe wieder ihre Familie herbeipfeifen, aber ihr fehlte ein Zahn im Mund. Ob man sah, wie sie diesen verlor, weiß ich nicht, mir fiel es zumindest nicht auf. Diese Aufgabe musste dann SpongeBob übernehmen, während heroische Musik lief, weil man wieder vergaß, dass eigentlich Sandy als Hauptprotagonistin des Films gedacht war. Dafür bildete sie die quadrillionste Matheformel, deren Ergebnis ein Hotdog war. Falls sich das alles random liest, liegt das daran, dass es random war. Sie fragte noch, ob jemand Kabel dabei hätte und huiii, ganz zufällig holte Patrick welche aus seiner Hose. Noch schnell zwei Gags aus der Serie recyceln mit Sandys Dad, dass er sogar Muskeln auf den Muskeln hätte und - ich verarsche euch wieder nicht - Patrick, der „Ist Mayonnaise auch ein Kabel?“ fragte. Von allen Referenzen der letzten Jahre dürfte diese mit Abstand die beschissenste gewesen sein und auch niemals getoppt werden können. Zumindest war Sparky noch mal hilfreich, denn sein Hinterteil war noch in Bikini Bottom und diente als Antrieb. Gegen Ende des Films wollte man noch dringend eine Allszene einbauen, also flog die Stadt bis hoch in den Weltraum und der Astronaut mit dem Smartphone war ganz nett. Ein paar Tage später saßen in Bikini Bottom Phoebe, Kyle und der Hund ebenfalls im Publikum der Zirkusvorstellung von Sandys Familie, weil sie geschrumpft wurden. Whatever. Es gab einen Abschlusssong und Sue Nahmee wurde erneut als Fisch gezeigt. Ebenso whatever.

Fazit: Es ist die eine Sache, wenn man eine schreckliche SpongeBob-Episode schaut, diese endet wenigstens nach 11 oder 22 Minuten. Es ist eine komplett andere Sache, wenn man einen schrecklichen Film schaut, welcher in über einer Stunde eine furchtbare Szene nach der anderen aneinanderreiht. Ich hielt es für unmöglich, dass ein SpongeBob-Film überhaupt in die Nähe einer 6 kommen könnte, denn so viel könnte man doch über solch einen langen Zeitraum gar nicht falsch machen. Aber doch, man kann. Rettet Bikini Bottom? Hier kommt jede Rettung zu spät.

Kartoffelpudding

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Sonntag, 18. August 2024, 19:35

Danke für diese grossartige Schilderung eines katastrophalen Films. Man sieht hier mal wieder, dass die Rückkehr von SpongeBob-Schreibern aus den ersten drei Staffeln eben überhaupt nicht garantiert, dass man sich wieder der alten Qualität – geschweige denn Humor und Atmosphäre – annähert. Kaz war einer von jeweils drei Schreibern in ein paar Episoden der dritten Staffeln, aber das heisst nicht, dass irgendwas Vernünftiges rauskommt, wenn er ganz allein die Story zu einem Film entwirft und mit nur einer anderen Person das gesamte Drehbuch schreibt. Auch wenn sich das die englischsprachige SpongeBob-Community immer gerne einredet, aber selbst das scheint ja jetzt ein Ende gefunden zu haben. Ich frage mich ja, was die Menschen, die an diesem Film gearbeitet haben, über das Endprodukt denken. Hatten sie vielleicht von Anfang an keinen Bock, an diesem aus purer Geldgier in Auftrag gegebenem Film mitzuarbeiten und haben es einfach hingeschissen? Oder leiden sie am Vincent-Waller-Syndrom und halten dieses Erzeugnis für eine ehrenwerte Fortführung des Hillenburg-Erbes, weil ja schiesslich eine Mayonnaise-Referenz drin ist?

Auch für eine andere Erkenntnis ist dieser Film gut: Im Social-Media-Zeitalter sind Kritiker absolut gar nichts wert. Aus Angst vor Backlash traut sich niemand, irgendetwas Populäres zu kritisieren, und sei es noch so offensichtlich schlecht. Selbst dieser unglaublich minderwertige Haufen Scheisse hat einen Rotten-Tomatoes-Score von 62% positiven Bewertungen. Wenn man die Kritiken durchliest, um zu erfahren, was denn an diesem Film so gut sein soll, merkt man schnell, dass die Autoren eigentlich nichts konkretes Positives nennen können, aber ihre Ansprüche für ein positives Review einfach derart stark senken, dass schon „Es ist bunt und schnell und unterhält irgendwie, ausserdem ist SpongeBob dabei“ es rechtfertigt, ein halbwegs gutes Urteil zu fällen. Das Highlight ist die offen kinderfeindliche Kritik des „Chief Film Critic“ von Variety: „It’s not as inspired as grown-ups might want, but innocuous enough for the kids.“ Es ist uninspiriert, aber harmlos; also reicht es, um die Kinder vorübergehend ruhigzustellen – daher ist es ein guter Film. Dazu fällt mir nichts mehr ein.
SpongeBob-Zitat (15.08.2024/47b):
:Krabs: Wieso soll ich fürs Kinderhilfswerk spenden? Wann tun die Bälger denn mal was für mich?“

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Chrdrenkmann

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Sonntag, 18. August 2024, 22:47

Hier noch die angekündigten Bilder:

Sparky:


Um irgendwas Positives im Post zu haben (zumindest für mich, das Design muss nicht jedem gefallen lul).

SpongeBob riecht am Scheißhaufen:


Wie man sieht, zieht er sich eine ordentliche Ladung rein.

Nahaufnahme von SpongeBobs Auge mit Härchen:


Ich hab jetzt erst realisiert, dass das seine Wimpern sind, welche sich nach dem Zwinkern verfingen.

SpongeBob zieht sein Augenlid lang und benutzt seine Wimpern als Saiten:


Dieser Film soll angeblich harmlos für Kinder sein.

Sue Nahmees Kopf auf einem Mädchenkörper:


Als Standbild kommt das leider nicht sonderlich gut zur Geltung, auch wenn trotzdem erkennbar sein sollte, dass das nicht zusammenpasst. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass der Kopf in kurzen Abständen "snapt", um ungefähr die korrekte Ausrichtung zu haben, was es zusätzlich unnatürlich wirken lässt.

Cyborg-Twist:


Hierzu gibt es nichts weiter zu sagen.

Sue Nahmees Kopf im CGI-Monsterfisch:


Sie ist nun eindeutig ein Fisch.

SpongeBob kitzelt menschliche Füße:


Ich wusste nicht mal, dass er dabei noch so eine Grimasse schnitt. Das macht es ja zigmal schlimmer.

Sue Nahmees Hund mit Hängegleiter:


Ein Bonus, weil jemand auf Discord das Bild gerade parat hatte.

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