Klingt überraschend, aber den Thread gibts tatsächlich noch nicht (obwohl er ja fast schon die Kombination aus den beiden Themen Musik und Literatur ist
). Was sind eure Lieblings-Songtexte und warum sind sie es? Verknüpft ihr damit besondere Erinnerungen? Oder mögt ihr den Text einfach nur so?
Ich hab mal Lust, ein paar meiner Lieblingslyrics vorzustellen. Die Reihenfolge ist nicht wirklich relevant (wäre auch sehr schwierig, da ich die Texte aus den unterschiedlichsten Gründen mag). Ich würde euch empfehlen, nicht nur die Texte einfach so zu lesen, sondern tatsächlich auch das Lied dazu anzuhören, weil sehr oft gerade die Kombination aus Musik und Text sehr viel ausmacht (bei manchen Liedern mehr, bei manchen weniger).
Alligatoah - Wie Zuhause
Ich sitz' in einem Starbucks in Phuket
Mobiles Netz ist schneller als daheim
Vielleicht bringt mir dieser Urlaub ja andere Kulturen nah
Ich sitz' in einem Starbucks in Phuket (Starbucks in Phuket)
Bedient von einer Kellnerin aus Mainz (ja, aus Mainz)
Vielleicht ist das der moderne Style
Wie man nach den Sternen greift
Vielleicht, oh, vielleicht (vielleicht)
Ciao, ich bin raus, wer suchet, verschwinde
Manchmal googel' ich Orte, die man bei Google nicht findet
Ich will da, wo das Touri-Gesindel seinen Fuß niemals hinsetzt
Einen Fuß hinsetzen, Touris sind immer noch die andern
Ich will Jahrtausende alte, ohne Ende von Profi-Cams abgelichtete
Monumente mitm Fotohandy knipsen
In den Landessprachen denselben Fraß bestellen
Wie in meinen Stammlokalen, "You have Hammelbraten?"
Ich will bei Ramsch-Händlern überteuerte Andenken kaufen
Die am Ende aufm Wandschrank verstauben
Will, dass Grün auf meine Netzhaut fällt
Nur, dass man sich nicht ins Gewächshaus stellt
Sondern in ein Trekkingzelt
Denn ich will gute Luft, ich bin naturbewusst
Ich zahle auch den Preis, Flugzeugschmutz im CO2-Fußabdruck
Will von Check-in zu Check-in im Hektik-Modu
Gepäck verloren, Infektionen
Oder mit den Stresshormonen eines Jet-Piloten
Geld wechseln, Strom an der Hotelrezeption
Runterkommen von der Reise, ich bestell' Beck's in Dosen
Such' ein'n deutschen Sender im Television, Selbstreflexion
Als sie mich fragen, "Wie gefällt es, Señor?"
Ich fühl' mich wie zuhause
Nur zuhause will ich weg
Und wieder buch' ich Flüge auf die Schnauze
Von zuhause in die Traufe
Denn woanders ist auch, wenn man das genau
Betrachtet, ein verkapptes Hier
Déjà-vu, aus dem Boden wachsen Dinge (überall)
Ich seh' Opel, ich seh' Pringles
Und den Mond niemals von hinten
Déjà-vu, alle atmen, manche rauchen (überall)
Menschen fragen nach dem Glauben
Man hat Kater nachm Saufen
Déjà-vu, alle rennen, wenn sie müssen (überall)
Manche Menschen haben Brüste
Teenies kämpfen mit Gelüsten
Déjà-vu, Menschen stapeln ein paar Steine
Und dann haben sie 'ne Bleibe (überall)
Ohne Nahrung ist es scheiße
Fotografier' mir die Finger wund, akribischer Hintergrund
Ich bin hier nicht zum Spaß, ich produziere Erinnerung
E-E-Erinnerung für finstre Stunden
Denn Jobroutine und Kinderwunsch ist wie eine Hinrichtung
Heimat, Heimat, Heimat, Heimat
Heimat, Heimat, Heimat, Heimat
Hola, wieder da, es war so amazing
Eindrücke gesammelt, als wärn's Dro-, äh, -phäen
Fliegende Fische, karibische Rhythmen, Liebesgeschichten
Hätt' ich nicht alles schon gepostet, gäb' es viel zu berichten
Ich bin wie neugebor'n (ohh), keine schwere Geburt
Man sieht's am indigenen Tattoo und meiner Break-up-Frisur
Damn, right, ich change auch die Art, wie ich sprech', ey
"Alles fresh, Mate?" ist meine neue Catchphrase
Vom Fast-Food-Narre zum gefühlten Vegetarier
Heute ess' ich nur noch Kühe, die Ferrari fahr'n
Ich mach' jetzt Sport (so amazing), nächsten Sommer Probetraining
Wieder ist für immer Schluss mit meiner Alkohol-Karriere
Neues Hobby: Skulpturen töpfern
Meine neue Religion ist radikal
Ich durchlöcher' dich jetzt für Naturgötter
Seitdem ich Bungee-Springer bin, habe ich Kammerflimmern
Ich will doch bloß anders sein, so wie die andern Kinder
Man hat den Trend gehasst, bis man wutschnaubend erkennt
Den Trend zu hassen ist auch nur ein Trend
Für manche Ausreisen hab' ich einen Ausweis gebraucht
Aber kein Passport bringt mich aus meiner Haut
Erfinde mich neu, doch erzeuge dabei nur ein Replikat (Replikat)
Drehe mein Leben am Horizont, 360 Grad (360 Grad)
Auch mit der äußeren Säuberung bleibt meine Weste schwarz (Weste schwarz)
Wechselbar, schlechter Tag, Hexenjagd
Denn ich renne vor mir selber weg
Und denke, wenn ich schneller als Gedanken bin
Dann lass' ich meine Fehler hinter mir
Doch sogar mit der Fähigkeit zu fliegen bleib' ich ein Gefangener
Wie dieses Federvieh in einer Legebatterie
Begebe mich in die Verlegenheit mit meiner Wenigkeit
Allein zu sein, aber da war mir meine Wenigkeit zu viel
Ich hock' im Ferien-Paradies mit einer mittelschweren Lego-Allergie
Ich reise dieser Erde in den Schoß
Doch ich werde mich nicht los
Alle meine Fehler, alle meine Fehler
Alle meine Fehler im Gepäck
Ich reise via Airline und mit Floß
Doch ich werde mich nicht los
Alle meine Fehler, alle meine Fehler
Alle meine Fehler im Gepäck
Die räumlichen Entfernungen sind groß
Doch ich werde mich nicht los
Alle meine Fehler, alle meine Fehler
Alle meine Fehler im Gepäck
Ich greife nach den Sternen und dem Kloß
Doch ich werde mich nicht los
Alle meine Fehler, alle meine Fehler
Alle meine Fehler im Gepäck, ohh
Ich fühl' mich wie zuhause
Nur zuhause will ich weg
Wahrscheinlich der Track, bei dem es von all den hier am allerwichtigsten ist, auch die Musik dazu zu hören, weil die verschiedenen Abschnitte ganz unterschiedlich klingen und auf den Text abgestimmt sind. Zum Text selbst brauch ich nicht wirklich viel zu sagen, der ist recht selbsterklärend. Es geht eben hauptsächlich darum, dass man nicht vor sich selber fliehen kann. Bei manchen Dingen (z.B. von Profi-Cams abgelichtete Monumente mitm Fotohandy knipsen) fühl ich mich übrigens sehr ertappt
Element of Crime - Am Ende denk ich immer nur an dich
Auf einem Spielplatz ruft ein Kind nach seiner Mutter,
Damit die sieht, wie hoch das Kind schon schaukeln kann,
Und es wirft die Beine vor und hoch zum Himmel,
Bis ein Schuh davonfliegt, und der landet dann
Auf einem Auto, das am Straßenrand geparkt ist,
Auf dessen Windschutzscheibe "Schwein" geschrieben steht,
Und das metallic-braun und glatt wie Deine Haare
Genau wie Du sein wahres Alter nicht verrät.
Ganz egal, woran ich grade denke,
Am Ende denk ich immer nur an Dich.
Die deutsche Mutter stürmt nach vorn in heller Panik
Und übersieht dabei ein Kindesbein im Sand
Und schlägt lang hin, da lacht der Kindesbeinbesitzer,
Der hat ein Erdbeereis in seiner rechten Hand.
Das hängt bedenklich schräg nach vorn in seiner Waffel
Und tropft sich selbst verschwendend auf die Haute Couture
Am Leib des ganzen Stolzes seiner schönen Eltern
Und wird zu Dreck dort, genau wie ich bei Dir.
Ganz egal, woran ich grade denke,
Am Ende denk ich immer nur an Dich.
Warum blutet Mutter aus der Nase?
Warum ist ihr Kind so dumm wie klein?
Darf ein metallic-braunes Auto denn da parken?
Und warum kann ich ohne Dich nicht glücklich sein?
Wie viele Erdbeereise muss der Mensch noch essen,
Bevor er endlich einmal sagt: "Ich bin dafür,
Die böse Tat des Beinestellens zu unterlassen."?
Und darf ich irgendwann noch mal zurück zu Dir?
Ganz egal, woran ich grade denke,
Am Ende denk ich immer nur an Dich.
Ganz egal, woran ich grade denke
Am Ende denk ich immer nur an Dich.
An dem Text feier ich vor allem die Lyrik an sich. Ich kann mir die ganze Szene, die beschrieben wird, bei dem Lied einfach immer so gut bildlich vorstellen. Besonders die zweite Strophe ist ein Highlight, alleine wie das tropfende Eis als "sich selbstverschwendend" bezeichnet wird, einfach großartig.
Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi - Gelernt
Du hast gelernt zu schauen, was die ander'n brauchen
Ihre Bedürnisse zu kennen, alle ihre Launen
Zu bestätigen, woran sie glauben
Hast gelernt zu flüstern, während and're fauchen
Du gehörtest zu den Schlauen
Die nie viel sagen, aber sehr viel staunen
War jemand traurig, fingst du an ihn aufzubauen
Du wurdest beliebt, du begannst ihnen zu trauen
Du hast gelernt zu geben, um etwas zu kriegen
Weil alle ja die Gebenden so lieben
Du hast gelernt, als Frau hast du nett auszusehen
In Kleidern rauszugehen und dich niemals aufzulegen
Denn wer nett ist, der wird meistens nett behandelt
Doch nett hat sich schon immer schnell in scheiße verwandelt
Du wirst gemocht, kriegst den Mann, machst ein Kind
Doch dein Kopf bleibt leer und dein Herz bleibt blind
Du machst dir Vorwürfe, warum du nicht glücklich bist
Und glaubst noch immer, die Gesellschaft unterdrückt dich nicht
Du suchst nach Wärme, willst ihre Liebe binden
Doch durch dieses Binden wirst du wahre Liebe niemals finden
Du gibst und gibst, darauf bist du stolz
Doch dieser Stolz ist wie faulendes Holz
In einem Haus, welches dir lächelnd verspricht
Dass es dich beschützt, während es über dir zusammenbricht
Du triffst einen Jungen, es hätte fast gefunkt
Doch Heidi Klum hat leider zu viel Scheiße in dein Herz gepumpt
Denn du schämst dich für das, was du bist
Doch das, was du bist, ist das, was du vermisst
Denn du bist die wichtigste Person, die du je treffen wirst
Der einzige Mensch, der dich jemals retten wird
Also hör auf, deinen Körper zu verschandeln
Du willst Leuten gefallen, die dich scheiße behandeln
Und du bedankst dich noch dafür, dass dich jemand sieht
Sowas braucht ein Mensch, der ständig vor sich selber flieht
Sie füttern dich mit einem Bild von der Welt
Bis du es irgendwann selbst für die Wirklichkeit hältst
Weil du zu feige bist, selber zu fühlen
Selber zu denken und dich selber zu spüren
Du suchst Bestätigung und zahlst jeden Preis
Ich seh' Kinder auf Plakaten, die so kalt sind wie Eis
Wir sind ein Wunder, doch behandeln uns wie ein Produkt
Und sind enttäuscht, weil jeder nur auf unsre Packung guckt
Wir verarschen uns selbst für den Applaus
Wir haben dem Teufel unser Lachen verkauft
Und du redest deinem Körper ein, er wär' nicht perfekt
Er kann Leben gebären, habe ein bisschen Respekt
Vor dir selbst, deine Seele hat Hunger
Du bewohnst ein atmendes Wunder
Und was du brauchst, wird dir niemand geben
Wer du bist, kann dir nie jemand nehmen
Und was du suchst, wird dir nie jemand zeigen
Und was du glaubst, wird dir niemand beweisen
Denn was wir sind, hat noch niemand verstanden
Und was du fühlst, passt in keinen Gedanken
Und wer du bist, wirst du niemals ergründen
Wenn du nur tust, was sich andere wünschen
Bei dem Lied feier ich vor allem die Message. Es ist zwar an eine Frau gerichtet, aber gerade vom letzten Absatz können eigentlich alle was mitnehmen. Gerade ich, der leider noch weit davon entfernt ist, sich selbst gefunden zu haben, sollte sich das immer wieder zu Herzen nehmen. Käptn Peng hat übrigens allgemein einige Lieder mit sehr geilen Lyrics, "Pi" und "Tango im Treibsand" sind da auch noch zu nennen.
Kettcar - Sommer '89 (Er schnitt Löcher in den Zaun)
Es war im Sommer '89
Der 12. August
In Hamburg ging es los
In seinem alten, himmelblauen Ford Granada
Kasseler Berge, Würzburg, Nürnberg, Linz, Wien
Ließ er alles links liegen
Das Ziel war das Burgenland, die österreichisch-ungarische Grenze
In Mattersburg besorgte er sich „den besten Bolzenschneider, den man für Geld kaufen konnte“
Fast vierhundert Schilling
In Mörbisch am See checkte er in die Pension Peterhof ein
Kaufte sich einen Döner und wartete auf die Nacht
Um kurz nach eins klopfte es an seiner Tür
Der Verbindungsmann gab ihm einen Brief
Und verschwand wieder ohne ein Wort zu sagen
Er lernte den Brief auswendig und machte sich zu Fuß auf den Weg
Runter die Ödenburger Straße, vorbei an den letzten Laternen
Und kurz vor der Kehre in den Feldweg rechts rein bis ganz zum Ende
Die letzten hundert Meter weiter durch das hohe Gras
Hinein in das kleine Wäldchen
Die Grenzpatrouille um 3:30 abgewartet
Taschenlampe raus drei mal kurz, zwei mal lang
Und dann auf der Lichtung sah er sie
Sie kamen
Gerannt
Es war im Sommer '89, eine Flucht im Morgengrauen
Er war der Typ, der durch die Nacht schlich
Und schnitt Löcher in den Zaun
An einer ungarischen Grenze
Im ersten Morgengrauen
Nur ein Bolzenschneider nötig
Für Löcher im Zaun
Im Sommer '89
Als sie durch den Zaun durch waren
Liefen sie so schnell es die Kinder zuließen bis zu den ersten Laternen
Vierzehn Menschen, drei Familien
Keine Champagnerkorken, kein Konfettijubel
Nur große Erleichterung und noch größere Erschöpfung
Sie gingen gemeinsam zum Busbahnhof, setzten sich auf die Bänke
Und warteten auf den 6:22er Bus nach Wien
Vor lauter Müdigkeit wurde kaum gesprochen
Nur einmal fragte ihn eins der Kinder
Was denn der Spruch auf seinem Dead-Kennedys-T-Shirt zu bedeuten hätte
Als der Bus dann pünktlich vor fuhr, gab er einem Vater seinen Wien-Stadtplan
Mit der eingekreisten Adresse der deutschen Botschaft
Er verteilte seinen letzten Schillinge noch auf die drei Familien
Und wünschte ihnen allen ein gutes Leben
Sie bedankten sich tränenreich und vielmals für alles
In einer Sprache und einem Dialekt, den er kaum verstand
Er vermutete damals, dass das Sächsisch war
Es war im Sommer '89, eine Flucht im Morgengrauen
Er war der Typ, der durch die Nacht schlich
Und schnitt Löcher in den Zaun
An einer ungarischen Grenze
Im ersten Morgengrauen
Nur ein Bolzenschneider nötig
Für Löcher im Zaun
Zurück in Hamburg dann die große Einerseits-Andererseits-Diskussion
Am WG-Küchentisch mit seinen Freunden
Einerseits wäre die Aktion natürlich gut gemeint gewesen
Wegen den Familien und so
Aber andererseits wäre eine deutsche Einheit
Und darauf laufe die Entwicklung der letzten Wochen nunmal hinaus, ein großer Fehler
Deutschland dürfe nie wieder ein Machtblock mitten in Europa werden
Und eine solche Hilfe zur Flucht der DDR-Bürger
Würde nur zur weiteren Destabilisierung der Verhältnisse beitragen
Also wie gesagt „Die Aktion war menschlich verständlich
Aber trotzdem falsch"
Er schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte
Und sagte so leise, wie es ihm grad noch möglich war
„Ihr wisst, dass das Schwachsinn ist
Sie lassen alles zurück und sie fliehen und vielleicht“
Er machte eine kurze Pause und überlegte ob er den letzten Satz wirklich sagen sollte
Aber kein Wort mehr
Eine komplette Stille trat ein
Die anderen tauschten nur Blicke aus, einige lächelten milde
Jemand legte sogar sacht eine Hand auf seine Schulter
Die Sekunden vergingen
Er stand auf, verließ das Zimmer
Jacke, Tür, Treppenhaus, Luft
Er nahm seinen alten Ford Granada
Und ward nie mehr gesehen
Der Rest ist Geschichte
Es war im Sommer '89, eine Flucht im Morgengrauen
Es war im Sommer '89, und er schnitt Löcher in den Zaun
Sie kamen für Kiwis und Bananen
Für Grundgesetz und freie Wahlen
Für Immobilien ohne Wert
Sie kamen für Udo Lindenberg
Für den VW mit sieben Sitzen
Für die schlechten Ossi-Witze
Kamen für Reisen um die Welt
Für Hartz IV und Begrüßungsgeld
Sie kamen für Besser-Wessi-Sprüche
Für die neue Einbauküche
Und genau für diesen Traum
Schnitt er Löcher in den Zaun
Das Lied erzählt die Geschichte von einem Fluchthelfer aus der Zeit der DDR. Wenn ich das Lied aufmerksam höre und nicht nur "so nebenbei", dann kommen mir eigentlich immer irgendwann die Tränen. Einfach eine rührende Geschichte.
The Raconteurs - Carolina Drama
I'm not sure if there's a point to this story
But I'm going to tell it again
So many other people try to tell the tale
Not one of them knows the end
It was a junk-house in South Carolina
Held a boy the age of ten
Along with his older brother Billy
And their mother and her boyfriend
Who was a triple loser with some blue tattoos
That were given to him when he was young
And a drunk temper that was easy to lose
And thank God he didn't own a gun
Well, Billy woke up in the back of his truck
Took a minute to open his eyes
He took a peep into the back of the house
And found himself a big surprise
He didn't see his brother, but there was his mother
With her red-headed head in her hands
While the boyfriend had his gloves wrapped around an old priest
Trying to choke the man
Billy looked up from the window to the truck
Threw up, and had to struggle to stand
He saw that rednecked bastard with a hammer
Turn the priest into a shell of a man
The priest was putting up the fight of his life
But he was old and he was bound to lose
The boyfriend hit as hard as he could
And knocked the priest right down to his shoes
Well, now Billy knew but never actually met
The preacher lying there in the room
He heard himself say, "That must be my daddy!"
Then he knew what he was gonna do
Billy got up enough courage to get up
And grabbed the first blunt thing he could find
It was a cold, glass bottle of milk
That got delivered every morning at nine
Billy broke in and saw the blood on the floor, and
He turned around and put the lock on the door
He looked dead into the boyfriend's eye
His mother was a ghost, too upset to cry, then
He took a step toward the man on the ground
From his mouth trickled out a little audible sound
He heard the boyfriend shout, "Get out!"
And Billy said, "Not 'til I know what this is all about!"
"Well, this preacher here was attacking your mama"
But Billy knew just who was starting the drama
So Billy took dead aim at his face
And smashed the bottle on the man who left his dad in disgrace, and
The white milk dripped down with the blood, and the
Boyfriend fell down dead for good
Right next to the preacher who was gasping for air
And Billy shouted, "Daddy, why'd you have to come back here?"
His mama reached behind the sugar and honey, and
Pulled out an envelope filled with money
"Your daddy gave us this," she collapsed in tears
"He's been paying all the bills for years!"
"Mama, let's put this body underneath the trees
And put Daddy in the truck and head to Tennessee!"
Just then, his little brother came in
Holding the milkman's hat and a bottle of gin, singing
La la la la, la la la la, yeah... La la la, la la la... La la la la, la la la la, yeah... La la la, la la la...
La la la la, la la la la, yeah... La la la, la la la... La la la la, la la la la, yeah... La la la, la la la...
Well now you heard another side to the story
But you wanna know how it ends?
If you must know the truth about the tale
Go and ask the milkman
Mal was Englisches zur Abwechslung. Das ist auch das einzige Lied auf der Liste, was ich schon seit Ewigkeiten kenne. Ich fand die Geschichte, die hier erzählt wird, schon immer irgendwie einfach sehr dramatisch und gut erzählt, und ich hab vor allem früher jedes Mal Gänsehaut bei dem Lied bekommen. Und ich weiß immer noch nicht, wer denn jetzt der Milkman ist.
Death Cab for Cutie - Transatlanticism
The Atlantic was born today and I'll tell you how
The clouds above opened up and let it out
I was standing on the surface of a perforated sphere
When the water filled every hole
And thousands upon thousands made an ocean
Making islands where no island should go
Oh, no
Most people were overjoyed, they took to their boats
I thought it less like a lake and more like a moat
The rhythm of my footsteps crossing flatlands to your door
Have been silenced forevermore
The distance is quite simply much too far for me to row
It seems farther than ever before
Oh, no
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
I need you so much closer
So come on, come on
So come on, come on
So come on, come on
So come on, come on
Das Lied handelt von einer Fernbeziehung und ist wie ich finde wunderschön geschrieben. Einerseits find ich es schade, dass ich es zu unserer Fernbeziehungszeit noch gar nicht kannte, weil es halt perfekt gepasst hätte, andererseits hätte es mich wahrscheinlich damals nur umso trauriger gemacht, wenn man sich wieder voneinander verabschiedet hat
Annett Louisan - Ende Dezember
Er sitzt allein, so wie fast jeden Tag
Auf ihrer Bank an der Wiese im Park
Augen wie Stahl und noch kein graues Haar
Er blickt mich an und erzählt mir von ihr
Er sagt, neulich saß sie noch hier
Ging so schnell
Wir ham's nicht mal geahnt
Noch so vieles geplant
Dann bricht er ab und weint
Für mich ist es Ende Dezember
Uns're Tage warn alle gezählt
Und ich hab an so vielen von ihnen gefehlt
Versäum keine Blüte im Frühling
Und feier sie ganz unbeirrt
Denn das Leben geht gnadenlos weiter
Auch wenn deine Freude daran stirbt
So viel storniert und auf morgen vertagt
So viel gedacht und so wenig gesagt
So viel verschenkt an den Nagel gehängt
Er blickt mich an
Und er sagt, nimm dir zeit
Solang dir welche bleibt
Ganz egal
Wozu du dich entschließt
Wer das Leben genießt
Der kann kein Versager sein
Für mich ist es Ende Dezember
Uns're Tage warn alle gezählt
Und ich hab an so vielen von ihnen gefehlt
Versäum keine Blüte im Frühling
Und feier sie ganz unbeirrt
Denn das Leben geht gnadenlos weiter
Nachdem, deine Freude daran stirbt
So, wir kommen so ganz langsam in Richtung "Guilty Pleasure", aber eigentlich find ich das Lied legit extrem berührend und es gibt glaub ich kaum ein anderes Lied, was mich so zum Weinen bringen kann wie das. Ich glaube zur Bedeutung brauch ich nicht viel zu sagen. Genießen wir unser Leben, solange wir können!
Das Lumpenpack - Mark
Er ist kein Adonis
Er ist nicht besonders stark
Er geht hin und wieder laufen
Er heißt Mark
Mark ist n durchschnittlicher Typ
Mark sieht mittelmäßig aus
Mark ist auch schon mittelalt
Doch macht sich da nichts draus
Mark trägt gerne schwarze T-Shirts
Natürlich Größe M
Doch das nur für die Metapher
Eigentlich sind die zu eng
Mark ist durchschnittlich zufrieden
Wobei da muss man fair sein
Das Leben ist 'n Metzger
Es darf gerne etwas mehr sein
So kommt ihm die Erkenntnis
Nach ner Durchschnittsmenge Wein
In diesem durchschnittlichen Dasein
Muss doch mehr zu holen sein
Nun steht der mittelalte Mark
Auf einem Mittelaltermarkt
Wo er mit Plastikschild und Schwert
Sich gegen Midlife-Crisis wehrt
Martialisches Geschrei
Umspielt von Laute und Schalmei
Ein Gefecht im Abendrot
Bis alle tun als wären sie tot
Bis alle tun als wären sie tot
Bis alle tun als wären sie tot, oh-oh
Mark ist hier 'n Ritter
Er stammt aus edelem Geschlecht
Ein streitlustiger Kerl, aber gerecht
Seine Heimat ward geplündert
Die Familie wurd' erschlagen
Das klingt so viel interessanter als
"Ich bin Mark und komme aus Hagen"
Sein Schwert ist zwar aus Plastik
Doch muss man vorher sagen
Es macht bei jedem Treffer +3 Feuerschaden
Jetzt sitzt er am Lagerfeuer
Es kreisen Hörner voller Met
Keiner fragt "Was macht die Arbeit?"
Niemand will wissen wie's ihm geht
Dort wo Pappmasché und Latex
Das wahre Ich verbergen
Kann er der Mensch sein der er ist
Zwischen Elben, Orks und Zwergen
Jetzt steht der mittelalte Mark
Auf einem Mittelaltermarkt
Wo er mit Plastikschild und Streitaxt
Endlich mal irgendwo reinpasst
Martialisches Geschrei
Umspielt von Laute und Schalmei
Ein Gefecht im Abendrot
Bis alle tun als wären sie tot
Bis alle tun als wären sie tot
Bis alle tun als wären sie tot, oh-oh
Es ist Sonntagnachmittag
Der Lärm der Schlacht hat sich gelegt
Sie brechen langsam Zelte ab
Es riecht nach Schweiß und Pubertät
Mark ist nicht mehr mittelalt, draußen ist jetzt Renaissance
Gegen Fortschritt und die Zeit hat man mit Schwertern keine Chance
Morgen tauscht er wieder Rüstung gegen ein schwarzes, enges Shirt
Seine Eltern sind am Leben, Hagen leider nicht zerstört
Er ist kein Adonis
Er ist nicht besonders stark
Doch das muss man auch nicht sein
Wenn man 3 Feuerschaden hat
Jetzt sind wir definitiv ganz tief im Guilty-Pleasure-Bereich gelandet.
Aber ich hab tatsächlich eine Schwäche für total kitschige Lieder, wo es um Menschen geht, die einer bestimmten Leidenschaft nachgehen und die so ein wenig in Richtung Eskapismus gehen. Wahrscheinlich, weil ich selbst sowas für mich noch nicht gefunden habe.
Mine feat. Großstadtgeflüster - Guter Gegner
Du bist das "Lass es lieber"
Und das "Das wird doch nix"
Du bist der Schiss in der Hose
Du bist ekelig
Meine hellsten Sternstunden
Rückst du ins schlechte Licht
Du bist ein Teil von mir
Aber nicht ich
Denn ich bin das Puzzle
Du nur ein mieses Stück
Du trittst in mein Leben
Und ich trete zurück
Du lässt mich nicht los
Doch bevor ich verrecke
Geleit′ ich dich raus
Und bringe dich um die Ecke
Du bist ein guter Gegner
Aber das bin ich auch
Und eines Tages
Hab' ich alle deine Tricks durchschaut
Das Spiel ist unentschieden
Aber noch lang nicht aus
Und solang ich atmen kann
Solang gebe ich nicht auf
Ich suche Haltung
Du malst alles schwarz und weiß
Ich will was kreier′n
Du sagst es muss fertig sein
Ich find' mich heute gut
Du sagst "Früher warst du besser"
Wenn ich mir sicher bin
Schubst du mich ins kalte Wasser
Ich bin ein guter Gegner
Aber das bist du auch
Du hast alle meine Fehler an mir
Längst durchschaut
Ich bin aus Stahl, du kriegst mich nicht
Ich flüchte offensiv
Alles was mir hinterherrennt
Ist das, das was du nicht siehst
Du bist ein guter Gegner
Aber das bin ich auch
Und eines Tages
Hab' ich alle deine Tricks durchschaut
Das Spiel ist unentschieden
Aber noch lang nicht aus
Und solang ich atmen kann
Solang gebe ich nicht auf
Heeeee...
Du bist ein guter Gegner
Aber das bin ich auch
Und eines Tages
Hab′ ich alle deine Tricks durchschaut
Das Spiel ist unentschieden
Aber noch lang nicht aus
Und solang ich atmen kann
Solang gebe ich nicht auf
Ich bin ein guter Gegner
Aber das bist du auch
Du hast alle meine Fehler an mir
Längst durchschaut
Ich bin aus Stahl, du kriegst mich nicht
Ich flüchte offensiv
Alles was mir hinterherrennt
Ist das, das was du nicht siehst
Es geht um den Kampf gegen die Selbstzweifel und ich finde, der Text trifft da einfach den Nagel auf den Kopf. Ja, mehr gibt es nicht zu sagen, gefällt mir eben.
Welle: Erdball - 1000 Engel
Aus einer sternenklaren Nacht entsteht für uns ein neuer Tag
Im unendlichen Sternenall glänzt der Planet im Sonnenstrahl
Wir zwei im Regenbogenlicht, das alles wartet nur auf Dich
Aus dieser Welt aus Trug und Schein höre ich einen Engel schrein
Die neue Welt in ihrer Pracht, ein Paradies, doch unbewacht
So phantastisch und zauberhaft aus purer Energie erschafft
Vielleicht kommt sie bald auf uns zu, das Hauptproblem daran bist Du
Denn es ist Zeit Dich zu befreien, wenn 1000 Engel für Dich schrein
Mach die Augen zu, stell dir vor und schau, ein Himmel in chagallnem Blau
Wo es Diamantenströme gibt und Milch und Honig nie versiegt
Ein großes Ziel, vielleicht ein Traum, mein kleines Lied nützt hier wohl kaum
Doch werd' ich immer bereit sein, wenn 1000 Engel für uns schrein
Der Blick nach vorn und aufgewacht, entfliehen wir der ewigen Nacht
Und sind wir alle nicht mehr hier, was für eine Welt vererben wir?
Das neue Ziel für uns ist klar und das wird nur gemeinsam wahr
Dann werden wir unsterblich sein, wenn 1000 Engel mit uns schrein
Gibt auch hier nicht mehr so viel dazu zu sagen, ich find den Text total schön geschrieben und er gefällt mir einfach!
Jetzt seid ihr dran!