In Response an Chr: Habs dir schon privat geschrieben aber freut mich, dass es dir nun besser geht.
Was meine eigene Lebensphilosophie angeht, so wird sie mehr und mehr vom Geist des Shintoismus durchdrungen. Da ich keinen Roman schreiben und meine halbe Facharbeit hierreinkopieren will, belass ich es mal bei meinem Abstract:
Der Shintoismus besteht aus dem Glauben an die sogenannten göttlichen Kami, die Geister von Verstorbenen, von denen jedes Objekt durchdrungen ist, so auch Naturschauspiele wie zum Beispiel Wasserfälle. In der philosophischen Form des Shinto besteht außerdem ein Streben nach Harmonie und Einklang mit der Natur, wohingegen im sogenannten Staats-Shinto unbedingte Aufopferung für den Kaiser, den Tennô, verlangt wird und vom Wesen her dem Führerkult des Deutschlands von 1933-1945 ähnlich ist. [...]
Die Hauptphilosophie des Shinto nennt sich Bushidô, "der Weg des Kriegers". Bushidô lässt sich am ehesten mit dem Ritterehrenkodex des europäischen Mittelalters vergleichen. Er durchdrang die Klasse des Schwertadels, die Elitekrieger namens Samurai, welche in der feudalen Phase Japans von einfachen Söldnern über Herz einer jeden Armee zu Beamten wurden. Ihr Ehrenkodex vereinte Strenge und Sensibilität in sich, die Synthese von Scheinparadoxen wie stete Todesbereitschaft und lyrische Poetik sind besondere Merkmale von Bushidô.
Was im ersten Moment wie eine fernöstliche Absurdität erscheint und dem unwissenden Rezipienten wie ein Galapagos-Effekt erscheinen mag (etwas ist sehr passend, aber auch nur an diesem einen Ort, benannt nach den Galapagos-Schildkröten, die so besonders sind, dass sie nur auf den Galapagos-Inseln vorkommen), kann tatsächlich als Vorbild für das abendländische Christentum dienen. Shinto ist für Japan nach wie vor ein integraler Bestandteil, einerseits aufgrund der mehr philosophischen als religiösen Natur, andererseits aufgrund seiner Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Zeitlosigkeit. Shinto predigt auch eine harmonische Gesellschaft, die Respekt und Höflichkeit zu ihren obersten Geboten zählt. So utopisch der Gedanke ist, eine Daseinsberechtigung hat er.
Des weiteren erweitere ich meinen Horizont grade durch das Lesen von Werken wie "Also sprach Zarathustra" von Nietzsche und möchte mir auch bald ein Sammelwerk von Marx (und Engels) zulegen, Kant kommt auch noch an die Reihe. Außerdem (wenn auch aus nem anderen Grund aber das Wissen daraus für den Alltag und meine Prinzipien sind ein netter Nebeneffekt) studiere ich momentan die Gespräche von Konfuzius und werde mich auch bald Sun Tsus "Die Kunst des Krieges" und Musashi Miyamotos "Das Buch der 5 Ringe" widmen. Wie die mein Lebensmotto und meine Philosophie/Prinzipien beeinflussen werden weiß ich jetzt noch nicht, aber ich denke dass sie die bisherigen Muster (siehe Abstract) noch weiter vertiefen werden