Hm, mal sehen. Im Kindergarten und in der Grundschule verlief alles noch ziemlich glatt, ich wurde nur einige Male wegen unwichtiger Dinge ausgelacht, aber das hat mich nie wirklich gestört. Allerdings wandte sich damals mein bester Freund in der ersten Klasse von mir ab und es kam zu heftigen Streitereien, bis wir uns schließlich beleidigten oder sogar verprügelt haben, also habe ich mir einfach einen anderen Türken gegriffen. Ich selbst war nicht besonders beliebt oder so in meiner Jahrgangsstufe, dafür schien ich den Schülern in höheren Jahrgangsstufen, insbesondere den Drittklässlern, zu gefallen und machte mir dort Freunde. Ab zweiten Klasse vertrugen ich und mein bester Kumpel uns wieder.
Ich weiß nicht, ob man das als Mobbing bezeichnen kann, aber mir ist in der dritten Klasse ein Mädchen so aus Spaß die ganze Zeit hinterhergerannt und irgendwann ging das in ein Spiel über, bei dem wir uns zu sehr hineingesteigert haben. Ich weiß nicht mehr genau, wie doll mein Kumpel sie damals angerempelt hat, aber sie hat geweint. Ich wusste nicht, was ich tun sollte oder ob das nicht nur gespielt oder so sei. Na ja, keine Ahnung, mehr habe ich davon nicht in Erinnerung behalten.
Seitdem ich auf dem Gymnasium bin, ist es ganz anders. Es gibt immer wieder Spasten (das sind vor allem einige der jetzigen Siebtklässler), die sich über meine Herkunft lustig machen. Teilweise werde ich sogar „Ling-Ling“ genannt und könnte jedes Mal vor Wut platzen, verberge diese Emotion aber stets und verdränge diese Vorfälle so schnell wie möglich. Ansonsten bin ich seit der achten Klasse in so einer komischen Situation. In meine Klasse macht sich so ziemlich jeder über jeden anderen lustig, aber das ist keineswegs schlecht. Das ganze funktioniert nach dem „Was sich liebt, das neckt sich“-Prinzip. Da bilde ich am allerwenigsten eine Ausnahme.
Insgesamt habe ich also nur in geringem Maße wirklich mit Mobbing zu tun und bin auch ziemlich froh darüber, dass in meinem Umfeld das auf so gut wie niemanden zutrifft, wenn ich so manches hier lese.