Raucher.
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Ein einfaches "Ich bin Raucher" hätte gereicht. Ich verstehe echt nicht wieso du dich da rechtfertigen musst, vorallem weil es einfach lächerlich wirkt.
beinahe 8 jahre ist dieser allenfalls zweitklassige front schon her und es gibt ein kleines update: ich rauche immer noch
dieses ikonische profilbild hab ich nicht umsonst all die jahre dringelassen
und nein, es hat nichts damit zu tun dass mein profil irgendwie kaputt ist und meine letzten 14 versuche mein profilbild zu ändern jedes mal gescheitert sind
denn auch im rl werde ich tatsächlich sehr häufig mit zigaretten in verbindung gebracht. meine leidenschaft zum tabak lässt sich schwer verbergen und auch wenn ich wirklich wirklich wünschte, dass es nicht so wäre, komme ich nicht umhin mir einzugestehen: ich liebe kippen
ich liebe diesen moment, wenn ich morgens das haus verlasse, den ersten song anmache und mir zeitgleich eine zigarette anzünde
ich liebe das gefühl, nach einem deftigen mahl beinahe unbeweglich auf meinem allerwertesten zu sitzen und eine zu quarzen
ich liebe das verruchte, das verwegene, den look - von einer hälfte der gesellschaft abgestoßen, teil eines immer kleiner werdenden exklusiven klubs zu sein
ich liebe es in der sonne zu sitzen, eine zu smoken und die gedanken ruhen zu lassen
ich liebe die kippe danach, wo ich voller adrenalin und glücksgefühle grinsend in slow-mo mein zigarettchen runterrauche
ich liebe es auf partys direkt ins gespräch zu kommen, wenn bier und kippen die zunge so redselig werden lassen
ich liebe die zigarettenpause im job, wenn man sich mal ganz kurz eine komplette auszeit von allem nehmen kann um wieder kraft zu sammeln
irgendwo in mir drin wünschte ich mir natürlich, das wäre nicht so. es ist und bleibt ungesund, die quittung dafür werde ich noch bekommen und natürlich hab ich sie längst. abgesehen davon dass süchtig sein einfach nervt. mein wohlbefinden ist von einer substanz abhängig. und ich bin nicht nur irgendwie süchtig, nein, ich bin definitiv hochgradig süchtig. vor zwei jahren hab ich mal für 3 wochen aufgehört (davor lag mein rekord bei 24 stunden und das war weil ich ne nacht lang im krankenhaus an nem 24 stunden herz-monitor angeschlossen war, als ich mal mehrere tage im krankenhaus war weil ich nen unfall simuliert hab um meinen job nicht zu verlieren), weil ich wegen 'ner lungenentzündung 'ne woche im krankenhaus war. nach insgesamt 3 wochen war mein tägliches verlangen nach zigaretten immer noch genauso stark wie am ersten tag, ich glaube nicht dass das normal ist. vielleicht für 'nen fünfzigjährigen, aber für niemanden anfang zwanzig. und das ist scheiße.
aber warum ist das bei mir so ausgeprägt? spannende frage, zum einen ist die neigung zur sucht ja genetisch veranlagt. ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass das bei mir derart stark ausgeprägt ist. egal ob jetzt kaffee, bier oder andere drogen - all das habe ich schon in besorgniserregender regelmäßigigkeit konsumiert ohne dass mir das absetzen je probleme gemacht hätte. also abgesehen von zucker sind mir entzugserscheinungen ansonsten fast vollkommen fremd. mit sicherheit hat die tatsache, dass meine eltern beide rauchen, und das auch beide seit meinen frühesten erinnerungen immer in meiner anwesenheit getan haben, einen ordentlichen teil dazu beigetragen, aber ich denke damit ist die gleichung noch nicht gelöst.
man sagt ja immer, dass man sich an den kleinen dingen erfreuen soll, für den moment leben und so. ich weiß nicht genau warum, aber dieses motto lebe ich schon immer und kenne es nicht anders. gutes essen, sonne, waldspaziergänge, romantische augenblicke, party. ich bin einfach ein absoluter genussmensch. und im gegensatz zur gesellschaftlichen konnotation, ist das nicht einfach ein supertolles ideal das einem den weg zum ewigen glück weist, sondern kann ein ganz schön einengendes lebenskonstrukt sein. alle meine synapsen sind auf genuss geschaltet, auf den momentanen endorphinrausch. das hab ich mir auch nicht ausgesucht, sondern ich denke ich bin so konditioniert. vielleicht war das eine direkte folge davon, sein gesamtes leben arm und unerfolgreich zu sein. wie soll man sich denn auch nicht auf die kleinen dinge konzentrieren, wenn es gar keine großen gibt? vielleicht ist es auch ein bestandteil der südeuropäischen mentalität und kultur, wovon ich dank meines vaters einen ordentlichen einschlag mitbekommen hab.
ums aufhören mache ich mir im moment keine gedanken, ich kann mir auch einfach nicht einreden, dass ich es wirklich wollen würde. dafür genieße ich es viel zu sehr. ich denke das einzige in meinem leben was mich zum aufhören bewegen würde, wäre vater zu werden. dann würde ich aufhören. es wäre wohl eine absolute mammutaufgabe, die mit blut, schweiß, tränen,hypnose, nikotinpflastern, - rückfällen- und noch mehr blut, schweiß, tränen, hypnose und nikotinpflastern verbunden wäre, aber ich möchte wirklich nicht für immer so weiterleben und ich möchte vor allem nicht, dass mein kind wie ich mit der zigarette als spielzeug aufwächst.
"so, und jetzt erst mal eine rauchen, nachdem ich diesen post endlich zu ende gebracht hab"
edit: und eigentlich wollte ich mir noch gedanken dazu machen, weshalb trotz der niederschmetternden umfrageergebnisse seitens der raucher, auf forentreffen der raucheranteil mittlerweile fast 50% ausmacht, aber dieses feld überlasse ich mal jemand anderem