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Chrdrenkmann

Sit on a Potato Pan, Otis

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1

Dienstag, 4. Dezember 2012, 20:03

Suizid

Selbstmord ist ein ernstes Thema, daher bitte ich euch, weitestgehend sachlich zu bleiben.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Selbstmord? Habt ihr überhaupt welche?
Wenn ja, wer ist/war betroffen? Ihr oder eine euch bekannte Person?

Ich muss zugeben, dass ich schon des Öfteren den Gedanken hatte, mich umzubringen.
Der einzige Grund ist der, den ich bereits im "Wie nah seid ihr am Wasser gebaut?"-Thread angegeben habe: Ich glaube, unbeliebt zu sein.
Das Wort "glaube" habe ich extra kursiv geschrieben, da ich es nicht beweisen kann.

Einzig und allein bei meinen Eltern und wenigen Internetkontakten weiß ich, dass sie mich so mögen, wie ich bin.

Dennoch würde ich niemals Suizid begehen. Ich habe auch noch nie darüber nachgedacht, wie es in dem Moment wäre, wenn ich es wirklich täte.
Zu groß würde die Angst sein und die Überwindung könnte ich niemals aufbringen.

Ich denke, dass am bloßen Gedanken noch nichts Schlimmes dran ist. Depressiv war ich auch nie.

Allerdings kenne ich jemanden von meinen Skype-Kontakten, der sich wirklich mal umbringen wollte.
Glücklicherweise hat er es nicht getan. Mehr weiß ich darüber jedoch nicht.

Bevor mich jemand fragt, wie ich auf die Idee zu diesem Thread kam: Es gab ihn auch im SpongeBoard und gerade fühle ich schon wieder leicht mies.

Danny8247

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2

Dienstag, 4. Dezember 2012, 20:18

Ich würde mich nie umbringen, das Leben ist viel zu schön dafür. :) Auch früher, wo ich gemobbt wurde und keine wirklichen Freunde hatte, hab ich niemals an sowas wie Selbstmord gedacht. Für mich käme das wirklich in keiner Lebenslage in Frage!

Ein Bruder von meinem Vater hat Selbstmord begangen, allerdings war das glaube ich etwa ein Jahr, bevor ich geboren wurde. Ich habe das allerdings erst vor ein paar Jahren erfahren und ich weiß auch nicht genau, warum er es getan hatte und auch sonst weiß ich eigentlich nichts über ihn.

3

Dienstag, 4. Dezember 2012, 20:52

Unglaublich, aber wahr: Ich wollte GENAU dasselbe schreiben wie Danny. Mal abgesehen von dem unteren Teil.

Jedenfalls würde ich nicht mal in die Nähe des Gedanken kommen, Selbstmord zu begehen. Egal ob ich viel Stress habe und damit nicht klar komme, gemobbt werde etc. Es gibt immer Menschen, die einem helfen können und die einen gern haben.

Und ich könnte es auch nicht über 's Herz bringen, meine ganzen Hobbies, Freunde und nette Menschen (in diesem Fall z.B. mein Klavierlehrer, Fechtlehrer) einfach so zu verlassen.
:muschel:

Chrdrenkmann

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4

Dienstag, 4. Dezember 2012, 20:56

Schön, dass ihr so "einfach" damit umgehen könnt, auch wenn ihr schlimme Dinge erlebt habt.

Leo hat hier noch was angesprochen, was ich in meinem letzten Post unterschlagen habe... natürlich will ich auch den Menschen, die mich tatsächlich schätzen, erhalten bleiben.

1 Benutzer hat sich bedankt.

5

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:05

Zitat

Ich denke, dass am bloßen Gedanken noch nichts Schlimmes dran ist. Depressiv war ich auch nie.


Hängt das nicht irgendwie auch zusammen?

Ich kenne niemanden der es gemacht hat. Aber ich kenne viele die immer wieder auf die Idee kommen. Ich finde nicht, dass die Leute feige oder egoistisch sind. Da steckt immer mehr dahinter.

Ich glaube, da kann man sich immer Hilfe holen. Es gibt für alles eine (lebendige) Lösung, wenn nicht, dann macht man sich eben eine. Es geht eben immer weiter egal was kommt.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »RuptureFarms« (19. August 2013, 10:27)


6

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:06

@Chr:
Ich muss zugeben, dass ich schon des Öfteren den Gedanken hatte, mich umzubringen.

Ich möchte dich nicht bevormunden, aber wenn du schon öfters solche Gedanken hattest, solltest du besser mit deinem Psychologen darüber sprechen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Husky« (4. Februar 2014, 23:00)


Namenloser

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7

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:10

Für mich käme das wirklich in keiner Lebenslage in Frage!

This.

Liegt halt einfach daran, dass ich davon überzeugt bin, dass mein Leben das einzige ist, was ich habe. Selbst wenn es mir dauerhaft schlecht ginge, gäbe es ja immer noch die Chance, dass es mir mal wieder besser geht. „Wer nicht spielt hat schon verloren“. Ich finde auch, dass man die positiven und negativen Momente des Lebens nicht miteinander aufwiegen kann – d.h. selbst ein Leben, das zu 90% aus Unglück und nur zu 10% aus Glück besteht, wäre für mich noch lebenswert, denn die 90% nehmen die 10% ja nicht weg. Für mich zählt da unterm Strich nur das positive.

Das Leben ist endlich, und ich finde, man sollte versuchen, so viel wie möglich herauszuholen. Selbst wenn man total am Boden ist, gibt es doch so viele bessere Sachen, die man machen könnte statt sich umzubringen... all diese Dinge, die man sich sonst nicht zu tun traut, weil sie für immer den Ruf ruinieren würden z.B... Sowas wie „Lachend auf die Straße scheißen“ um Knorkator zu zitieren, auch wenn das Zitat aus einem anderen Kontext stammt.

Allerdings heißt das auf der anderen Seite auch, dass ich wahrscheinlich auch nicht mein Leben für einen guten Zweck opfern würde, z.B. um andere Menschen zu retten. Da, muss ich zugeben, bin ich sehr egoistisch und vielleicht unmoralisch. Das folgt aus dem, was ich oben geschrieben habe, denn selbst ein Leben, in dem ich mir jeden Tag Vorwürfe mache, wäre für mich immer noch besser, als tot zu sein. Auf der anderen Seite habe ich nichts von Moral, wenn ich tot bin.

Chrdrenkmann

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8

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:11

Zitat

Ich denke, dass am bloßen Gedanken noch nichts Schlimmes dran ist. Depressiv war ich auch nie.


Hängt das nicht irgendwie auch zusammen?

Nein, Depression setzt sich aus weitaus mehr Symptomen zusammen - wie etwa Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, starker Reizbarkeit oder erhöhtem Nikotin- und Alkoholkonsum.
Gibt aber noch mehr.

Chrdrenkmann

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9

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:15

@Chr:
Ich muss zugeben, dass ich schon des Öfteren den Gedanken hatte, mich umzubringen.

Ich möchte dich nicht bevormunden, aber wenn du schon öfters Gedanken hattest, solltest du besser mit deinem Psychologen darüber sprechen.

Ich erlaube mir ausnahmsweise mal einen schnellen Doppelpost, weil du sonst evtl. meine Antwort nicht liest (Namenloser kennt das ja :D).

Danke für den Vorschlag, aber ich glaub, diese Gedanken sind nicht allzu stark ausgeprägt. Es ist jetzt nicht so, dass ich sie stundenlang oder jede Woche habe.
Sie schießen nur mal pfeilschnell durch meinen Kopf und verschwinden genauso schnell wieder - eine Kurzschlussreaktion quasi. Es ist wirklich nichts, worüber ich lange grübeln muss oder möchte. :)

LargeStupidity

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10

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:19

Dennoch würde ich niemals Suizid begehen. Ich habe auch noch nie darüber nachgedacht, wie es in dem Moment wäre, wenn ich es wirklich täte.
Zu groß würde die Angst sein und die Überwindung könnte ich niemals aufbringen.

Ich denke, dass am bloßen Gedanken noch nichts Schlimmes dran ist. Depressiv war ich auch nie.
This.

Es ist immer wieder seltsam, wie schockiert manche Leute schon dann sind, wenn sie erfahren, dass jemand nur über Selbstmord nachgedacht hat.
Zwischen "über Selbstmord nachdenken", "sich wirklich umbringen wollen" und "Suizid begehen/es versuchen" liegen jeweils so verdammt riesige Welten...

Ich meine, so gut wie jeder hat sich doch schon mal irgendwie gedacht, dass er lieber tot wäre, oder nicht?
Ich habe auch oft solche "Phasen", in denen ich meistens für mehrere Tage oder ein paar Wochen sehr deprimiert bin und so denke. Aber ich weiß, dass ich es auch nie schaffen könnte, diese Überwindung dafür aufzubringen...
Deswegen habe ich immer ein bisschen Respekt vor Menschen, die das tatsächlich geschafft haben.

Damit will ich Suizid natürlich nicht schönreden.
Liebe Kinder, die bis hierher gelesen haben, bitte bringt euch nicht um, ok? :lady:

Suizid ist scheiße.
Es ist eine vorschnelle Lösung, die gar keine richtige Lösung ist.
Es ist egoistisch, da man für andere Menschen normalerweise große emotionale (und finanzielle) Lasten verursacht, auch dann, wenn es einem eigentlich so vorkommt, als würe man von niemandem gemocht werden.
Abgesehen davon liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch nur eine Person, die euch kennt, euren Tod wünscht, in etwa bei 0.

Oft wird auch das Argument gebracht, dass Suizid feige sei. Ich teile diese Ansicht nicht und bin davon eher genervt. Aber an dem Punkt, dass man mit dem Freitod vor seinen Problemen davonläuft, ist oft viel dran.


Yay, und jetzt lasst uns den vergifteten Punsch trinken, um von unserem Führer auf seinem Raumschiff mitgenommen zu werden! :perla:

11

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:27

Ich selbst hatte im Leben recht wenige Momente in denen ich ernsthaft darüber nachdachte mein Leben zu beenden.
Jedoch waren schon diverse Freunde von mir (ja, es waren wirklich mehrere, und zumindest bei zwei von denen bin ich mir sicher dass sie mir das nicht erzählten weil sie nach Mitleid und Aufmerksamkeit lechzten.) über mehrere Monate hinweg von Selbstmordgedanken geplagt.

In meinen Fällen hat's immer schon geholfen wenn ich mit der Person intensiv darüber geredet, und ihr aufgezeigt hab wie viel sie uns allen bedeutet, und ihr klarzumachen dass man sie wirklich versteht, und dass man selbst die Problematik als eine solche anerkennt.
Wenn man sagt: Du siehst das ganz falsch! Das ist überhaupt nicht so! etc.
fühlt sich der Betroffene nur isolierter, und fühlt sich nur bestätigt in seiner Vermutung dass keiner ihn verstehen würde.
Außerdem sollte man seine eigenen Fehler immer eingestehen und sich dafür entschuldigen, selbst wenn man sie selbst gar nicht unter Fehlverhalten klassifizieren würde.
In der Sekunde in der Taten/Worte einen anderen Menschen verletzt, begeht man Fehlverhalten. Da ist das subjektive Empfinden völlig egal.
Und es ist einfach enorm wichtig den Betroffenen langfristig zu unterstützen!
Nette Worte/Taten, eines einzelnen Menschen können schon Wunder wirken!
So lauten jedenfalls meine persönlichen Erfahrungen.

Was mich aber ziemlich aufregt ist, ist wenn Leute meinen das Selbstmörder schrecklich dumm wären, und Selbstmord an sich eine absolut nicht nachvollziehbare und idiotische Tat wäre.
Denn manchmal reicht das alles nicht.
Manchmal kann man die Betroffenen nicht mehr unterstützen.
Manchmal sind die Wunden zu tief.
Aber das ist auch okay.
Niemand hat sich ausgesucht in diese Welt hineingeboren zu werden.
Also sollte man die Entscheidung ob, und wann man sein eigenes Leben beendet respektieren, finde ich.

Namenloser

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12

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:40

Oft wird auch das Argument gebracht, dass Suizid feige sei. Ich teile diese Ansicht nicht und bin davon eher genervt.

Ja geht mir ähnlich, weil das so ein Standardsatz ist, den Leute aus der Kiste holen, ohne je drüber zu reflektieren. Selbstmord ist sicher nicht feige, aber dumm.


Was mich aber ziemlich aufregt ist, ist wenn Leute meinen das Selbstmörder schrecklich dumm wären, und Selbstmord an sich eine absolut nicht nachvollziehbare und idiotische Tat wäre.

Hier http://www.smilies.4-user.de/include/Fro…e_happy_283.gif

13

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:42

Zitat

Also sollte man die Entscheidung ob, und wann man sein eigenes Leben beendet respektieren, finde ich.


Oftmals wissen aber solche Leute gar nicht wie schön das Leben auch sein kann. Da muss man sich eben schon helfen lassen. Auch wenn man alles verloren hat und nicht mehr weiter Leben will (wieso auch immer). Da gibt es immer noch mehr, nicht nur die Probleme. Und es gibt auch immer ein 'danach'. Selbstmörder sehen da eben nur das eine. Man kann ja kaum einfach sagen: "Ich mag nicht mehr leben", "Ok, es ist deine Entscheidung".

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14

Dienstag, 4. Dezember 2012, 21:57

Sollte man sich für den "Freitod" entscheiden, dann nur, weil man glaubt, dass man dann von seinen Sorgen befreit wäre, jedoch könnte ich es nie übers Herz bringen die Menschen in meiner Umgebung mit meinem freiwilligen Ableben so zu verletzen. Ein Mensch zeigt sein "Wahres Ich" in seinen schwärzten Stunden und das Leben kann manchmal unfair und hart sein, jedoch gehören schwierige Phasen auch zum Leben dazu.


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Aku

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Dienstag, 4. Dezember 2012, 22:09

Ich hab das Thema Selbstmord in Suizid umbenannt, da der Begriff „Selbstmord“ in der Fachsprache kaum mehr Verwendung findet – „Mord“ impliziert eine Schuld (Stichwort „Suizid ist feige“).

Mich würde eure Meinung zur Sterbehilfe interessieren, die man in diesem Rahmen sicher auch diskutieren kann – also, sollte man das Recht auf Suizid haben? Wenn ja; uneingeschränkt? Oder nur bei Nachweis einer sicher tödlichen Krankheit?
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16

Dienstag, 4. Dezember 2012, 22:19


Mich würde eure Meinung zur Sterbehilfe interessieren, die man in diesem Rahmen sicher auch diskutieren kann – also, sollte man das Recht auf Suizid haben? Wenn ja; uneingeschränkt? Oder nur bei Nachweis einer sicher tödlichen Krankheit?

Sofern sichergestellt ist dass sich der Patient bei klarem Verstand befindet - ja, er sollte das Recht auf Suizid haben.
Er sollte jederzeit das Recht haben zu sagen: Bitte hört auf mich weiter zu behandeln, ich will nicht monatelang an einer Maschine hängen, nur um das Existenzminimum zu sichern.

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Dienstag, 4. Dezember 2012, 22:37

Ich hab das Thema Selbstmord in Suizid umbenannt, da der Begriff „Selbstmord“ in der Fachsprache kaum mehr Verwendung findet – „Mord“ impliziert eine Schuld (Stichwort „Suizid ist feige“).

Oh Gott, das wieder... das hat mich im Deutschunterricht in der Oberstufe schon so genervt. Wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass „Selbstmord“ stigmatisierend sein soll? Aber ein Latinismus muss ja besser sein, schließlich klingen lateinische Wörter ja immer so schön objektiv und wissenschaftlich :tu:. Das ist fast so schlimm wie mit den krampfhaften Anglizismen in der Wirtschaft...

Zur Sterbehilfe: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass der Mensch für sein Leben selbst verantwortlich ist, und folglich auch das Recht hat, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Allerdings muss es eine bewusste Entscheidung sein. Man sollte nicht zulassen, dass Menschen sich in einem Wahn selbst umbringen (auch wenn man es natürlich nicht immer verhindern kann). Natürlich ist die Unterscheidung sehr problematisch – wie will man schon objektiv festlegen, wer im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist? Ich denke, das ist dahingehend zu lösen, dass ein Arzt im Einzelfall entscheiden können muss, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, einer Person die Todesspritze zu verpassen oder nicht. Ich bin also für ein Recht auf Sterbehilfe, aber nicht für einen Anspruch darauf.

18

Dienstag, 4. Dezember 2012, 23:21

ich persönlich habe bisher kaum einen gedanken daran verschwendet, selbstmord zu begehen, allerdings gab es vor einigen jahren in meinem freundeskreis einen fall von suizid. neben den obligatorischen selbstvorwürfen und der betroffenheit beschlich mich jedoch ebenfalls ein gefühl von zorn: ob er sich denn nicht mal mit den zukünftigen emotionen seines sozialen umfelds als folge seines entschlusses beschäftigt hätte.
nun gut, wie ich dann später realisierte, hätte er es sich vielleicht anders überlegt, wenn er in der lage gewesen wäre, die situation zu überschauen. unter diesen bedingungen gestaltet sich das vermutlich eher schwierig, wenn man so sehr mit sich selbst beschäftigt ist.

auch wenn ich nicht daran interessiert bin, mein kostbarstes gut einfach wegzuwerfen und suizid somit für mich keine lösung darstellt, so kann ich gewisse, im thread bereits angesprochene reaktionen schlecht nachvollziehen.
solch eine schwerwiegende entscheidung wird wohl in den meisten fällen nicht leichtfertig und wegen nichtigkeiten getroffen.
außerdem würde ich persönlich kaum vorhersagen können, ob ich diese option wirklich niemals ernsthaft in erwägung würde. man lässt sich wohl leichter zu aussagen wie "selbstmord ist nur für das leben ablehnende und feige menschen ohne blick für die konsequenzen, die den bequemen weg wählen" etc. hinreißen, wenn man bisher selbst von aussichstlosen/verzwickten lebenslagen verschont geblieben ist.

Aku

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19

Dienstag, 4. Dezember 2012, 23:25

Ich hab das Thema Selbstmord in Suizid umbenannt, da der Begriff „Selbstmord“ in der Fachsprache kaum mehr Verwendung findet – „Mord“ impliziert eine Schuld (Stichwort „Suizid ist feige“).
Oh Gott, das wieder... das hat mich im Deutschunterricht in der Oberstufe schon so genervt. Wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass „Selbstmord“ stigmatisierend sein soll? Aber ein Latinismus muss ja besser sein, schließlich klingen lateinische Wörter ja immer so schön objektiv und wissenschaftlich :tu:. Das ist fast so schlimm wie mit den krampfhaften Anglizismen in der Wirtschaft...

Ich finde, das macht durchaus einen Unterschied … Selbstmord stammt eindeutig aus einem wertenden Umfeld, wie auch Freitod …; weder handelt es sich um Mord, noch zwangsweise um eine freie Entscheidung. Eine Selbsttötung ist es aber ja in jedem Falle und nichts anderes bedeutet der Begriff Suizid.
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Chrdrenkmann

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Mittwoch, 5. Dezember 2012, 14:43

Wie Aku einfach mal ohne zu fragen den Threadtitel ändert... habe ich als Autor kein Mitbestimmungsrecht, oder was? :tongue:

Sterbehilfe: Schließe mich der Ansicht meiner Vorreder zu diesem Unterpunkt an. Wenn der Betroffene wirklich sterben will und keinen Ausweg mehr sieht oder nur noch an einer Krankheit leidet, dann sollte er dieses Recht haben.

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