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Mittwoch, 9. April 2014, 18:58

Was würdet ihr anders machen, wenn ihr in die Vergangenheit zurückreisen könntet?

Zu SpongeBoard-Zeiten gab es auch schon so einen ähnlichen Thread, daher dachte ich mir, ich mach den mal auf.

Wenn ihr in eure Vergangenheit zurückreisen könntet, was hättet ihr anders gemacht? Seid ihr im Großen und Ganzen mit dem zufrieden, was bisher in eurem Leben passiert ist, oder wünscht ihr euch, dass ihr bei gewissen Dingen die Zeit zurückdrehen könntet und diese Dinge ganz anders hättet machen können? Bereut ihr irgendwelche Entscheidungen?

Ich bin eigentlich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf meines Lebens und mir fällt nicht viel ein, das ich anders gemacht hätte, außer einer Sache, unter der ich damals lange Zeit gelitten habe (hab ich schon mal im Mobbing-Thread erwähnt). In der Kurzform: Ich wurde für ein paar Jahre, etwa Anfang der Mittelstufe, von einer angeblichen "Freundin" schikaniert und ausgenutzt, sie hat auf mich geschimpft, mich seelisch gequält, hat mich zu irgendwelchen Dingen gezwungen und meine Gutmütigkeit und dass ich mich nie gewehrt habe, einfach schamlos in jeder Situation ausgenutzt. Ich habe in der Zeit den Kontakt zu allen meinen anderen Freundinnen in der Schule verloren und hatte nie den Mut, mich gegen diese Person zur Wehr zu setzen. Diese Zeit hat mich damals ziemlich geprägt, so dass ich nicht nur unglücklich war, sondern auch für mein weiteres Leben noch mehr Probleme bekam, neue Freundschaften zu schließen und auf Leute zuzugehen, weil ich so verängstigt durch sie war. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich mir das damals nicht jahrelang gefallen gelassen, sondern ihr viel schneller meine Meinung gesagt und geguckt, dass ich nicht den Kontakt zu anderen verliere. Damals hab ich mich das erst viel zu spät getraut. Dann hätte ich im Rückblick vielleicht doch eine schönere Schulzeit gehabt und wäre gegen Ende nicht so viel allein gewesen.

Jetzt bin ich mal gespannt, was ihr zu sagen habt.
I look inside and in my heart,
we’re never far apart.


http://i.imgur.com/1mL9kCA.png

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Chrdrenkmann

Sit on a Potato Pan, Otis

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Mittwoch, 9. April 2014, 21:42

Ich mag den Thread, hier kann man viel nachdenken.

Da ich an meiner jetzigen Situation kaum was auszusetzen habe, gibt es für mich nicht viel, was ich früher anders gemacht hätte, um in der Gegenwart woanders zu stehen.
In der Schule wurde ich viel gemobbt, aber großartig was daran ändern konnte ich sowieso nicht - also fällt das für mich raus. Die betreffenden Gruppen (ja, es waren mehrere Gruppen gleichzeitig - eine in meinem Jahrgang und eine im Jahrgang darüber) sind eh nach und nach verschwunden.

Schulisch habe ich auch alles weitestgehend gut absolviert, mit einem Abidurchschnitt von 1,8 kann ich zufrieden sein. Rückblickend betrachtet habe ich aber zu oft geschwänzt und daher für unnötig viel Stress zu Hause gesorgt.

Es gibt jedoch zwei Fälle in meinem Leben, die ich auf jeden Fall bereue.

Der eine betrifft meine Säumigkeit beim probierten Studium. Da möchte ich kaum ins Detail gehen, weil es mir unangenehm ist, zu schreiben, wie naiv ich mich in dieser Situation verhielt. Schreiben wir es mal so: Wenn alles günstig für mich gelaufen wäre, würde ich es heute noch weiterführen.

Und der andere Fehler, den ich häufig spüren muss, behandelt leider dieses Forum. Ich weiß, ich weiß: "spongeforum srs business" und so. Ich denke, dass ich einer der wenigen User bin, für den diese Seite hier einiges bedeutet. Die anderen, die diesen Spruch gerne äußern, kommen nur ab und zu vorbei und kümmern sich aber sehr viel um Real Life-Angelegenheiten, was ich absolut verstehen kann. Doch ich hingegen halte mich hier gerne auf und poste viel - ob allein randomigen Unsinn im Test oder mit anderen Usern. Es ersetzt quasi die Probleme, die ich mit anderen Menschen im richtigen Leben hatte. Es ist/war allerdings auch nicht immer leicht hier: Ich hasse es zutiefst, wie mein Werdegang in diesem Forum ist. Am Anfang, also im Juli 2011, sind alle frisch ins Forum gegangen und alles war prächtig. Aber über die Monate/Jahre hinweg hatte ich so viele Zwischenfälle, so viele unnötige Konflikte, die locker zu vermeiden waren, dass ich mich hier manchmal recht unwohl fühle. Ich bin generell ein sehr fröhlicher/aufgeweckter Mensch, der sich im Internet gern mit anderen austauscht und kann mir bis heute nicht begreifen, wie sich das Ganze so entwickeln konnte. Wenn ich also, wie es im Startpost erwähnt wurde, die Zeit zurückdrehen könnte, dann hätte ich viele Posts hier niemals verfasst. Aber es ist zu spät und ich möchte auch kein Mitleid erhaschen. Es gibt ja trotzdem genug User, mit denen ich hier supergut klarkomme. Ich hoffe auch, die Reife zu haben, mit all dem abschließen zu können.

 Spoiler

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Garet

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Mittwoch, 9. April 2014, 22:01

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mich hier erst gar nicht anmelden. Was für Untermenschen hier :-^-:

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4

Freitag, 11. April 2014, 00:02

Interessante, aber auch sehr schwere Thematik.

Um ehrlich zu sein, hätte ich eine ganze Reihe von Dingen anders gemacht. Alles werde ich hier auch nicht aufzählen, weil einiges einfach viel zu privat ist, aber ich zähl mal ein bisschen was von auf:

- Ich hätte mich niemals beim Netto beworben, bzw. den Job dort angenommen. Die Arbeit dort war der Grundstein für die spätere Auffassung ich sei, aus welchem Grund auch immer, einfach zu dumm, schlecht, ungeeignet für jede Art von Arbeit. Eine Selbstauffassung die mir bis heute nachhängt, nach 3 Jobs, bei welchen mir 2 Mal gekündigt wurde, und den Übriggebliebenen hab ich auch ziemlich unterdurchschnittlich absolviert.
Mit dem Netto hat alles angefangen.

- Ich hätte es nach dem Netto niemals so weit kommen lassen 8 Monate lang arbeitslos zu sein. Das war eine Erfahrung die keinem 16-Jährigen gut tut, mir selbstredend also auch nicht. Sowohl psychisch, wie auch physisch.

- Ich hätte mich niemals bei der Lebenshilfe Leonberg beworben, und wenn doch, so hätte ich ein komplett anderes Bild von mir vermittelt. Ich dachte eigentlich dass, so wie ich mich präsentiert hab, meine Ausstrahlung den Arbeitgebern ziemlich imponiert, aber das war 'ne komplette Fehleinschätzung.

- Ich hätte niemals angefangen täglich zu kiffen. Seit 3 Wochen bin ich clean, was nach 1 1/2 Jahren des täglichen Konsums sehr sehr hart ist. Meine Serotonin/Dopamin-Ausschüttung ist komplett am Arsch. Und ich hätte verdammt nochmal parallel Sport getrieben.
Ich war früher ein richtig guter Fußballer. Als ich vor ein paar Wochen nach jahrelanger Abstinenz jeglichen Sports mal wieder auf dem Bolzplatz war sind mir fast die Tränen gekommen, so geschockt war ich ob meiner Unfähigkeit, sowie der Tatsache dass meine Lunge nach 10 Minuten am Explodieren war, und mein Hals sich anfühlte als stecke ein Streichholz darin fest.

- Ich hab in meinem Leben, trotz langanhaltender Phasen der Arbeitslosigkeit, insgesamt schon 3500 Euro verdient, die ich restlos für Scheiße ausgegeben hab.
Essen, Drogen, unnötiger Krimskrams, etc.
Kaum eine Investition hat mir nachhaltig irgendwas gebracht.
Heute würde ich mit dem Geld ganz anders umgehen.

Hab jetzt viele privaten Dinge außer Acht gelassen, aber das waren ein paar der gröbsten Punkte.
Ich möchte allerdings nicht meine komplette Vergangenheit schlechtreden, und sagen ich hätte nur Fehler, und alles falsch gemacht.

Ich hab es zumindest geschafft immer der Mensch zu sein der ich sein wollte.
In vielen kleinen Entscheidungen wurde das herausgefordert: Gehe ich jetzt den einfachen Weg, und tue das was für mich am Besten ist?
Oder bleibe ich sozial und helfe, auch wenn es für mich viel Anstrengung bedeutet?

Komme ich um 3 Uhr Nachts bei ihr vorbei, und stehe ihr die ganze Nacht bei?
Begleite ich jemanden dabei der gezwungen ist 2 Stunden lang alleine, bei Nacht, durch den Wald, irgendwo hinzulaufen, obwohl ich todmüde bin?
Entferne ich mich von einem Ort an dem meine Freunde sind, um stundenlang jemandem gutzuzureden den ich kaum mag, der aber meine Hilfe braucht?

(Klingt nach abstrakten Beispielen, sind aber halt reele Beispiele die mir auf die Schnelle eingefallen sind)

Solidarität, Zuvorkommenheit, und Mitgefühl sind halt Werte die mir sehr wichtig sind, und die mir bei anderen Menschen immer sehr wichtig sind, und ich bin froh dass ich es immer geschafft hab der Mensch zu sein der ich gern sein würde, und dass ich mich bei all jenen Entscheidungen immer dazu entschlossen hab "das Richtige" zu tun.

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5

Donnerstag, 25. November 2021, 00:01

Wenn du in die Vergangenheit reisen könntest dann wird diese Vergangenheit zu deiner Zukunft. Und deine frühere Gegenwart wird zur Vergangenheit die nicht nachträglich von deiner neuen Zukunft verändert werden kann. Ich weiß es ist ziemlich verwirrend aber so ist es. Deshalb würde ich sagen das Einzige was wirklich zählt ist die Gegenwart. Das Hier und Jetzt. Nur darauf kommt’s an.

griesgram

griesgrämig

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6

Donnerstag, 25. November 2021, 00:52

ich würde mein früheres ich umschubsen hehe

Myotis

Meine Augen!!!

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7

Freitag, 26. November 2021, 18:34

ich würde mein früheres ich umschubsen hehe

Das wäre ja Mobbing an dir selber!
Diese Signatur ist fast unsichtbar!

8

Freitag, 26. November 2021, 21:44

alter wenn ihr entweder nicht das nötige reflexionsvermögen oder aber nicht die eier habt, um hier vernünftig zu posten, dann lasst es doch einfach bitte

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Danny8247

Walther der Dog von der Elbe

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9

Montag, 13. März 2023, 22:37

Nicer Thread auf jeden Fall. Würde die Threaderstellerin gerne mal kennen lernen!

Nein, im Ernst, bin zufällig wieder auf den Thread gestoßen und hab ein wenig über das Thema nachgedacht.

Ich denke, ganz allgemein gesprochen ist mein größtes Bedauern, dass ich in meiner Jugendzeit irgendwie zu wenig Sozialkontakte im echten Leben hatte. Natürlich hatte ich Dance und durch sie dann auch ein paar andere Kontakte, aber die hab ich damals ja auch nur alle paar Wochen gesehen. Und das Internet damals war natürlich extrem geil, ersetzt aber halt nie solche Erinnerungen, die man im echten Leben mit Freunden hatte.

Natürlich muss man sagen, dass das nicht alles in meiner Hand lag. Von der 5. bis 8. Klasse wurde ich (mit einem Peak in der 7. Klasse) ziemlich gemobbt (genaueres steht im Mobbingthread) und hatte dementsprechend auch keine Lust, real mit den Mitschülern zu interagieren und hab mich damals sehr in diese Onlinewelt geflüchtet. Ich denke, da hätte ich auch tatsächlich nicht wirklich viel machen können.

Von der 9. bis 12. Klasse war ich dann in einer ziemlich guten Klasse, hatte auch ein paar gute Bekanntschaften und allgemein hab ich mich mit allen verstanden. Zum Abschluss haben wir als Klasse damals einen gemeinsamen Urlaub gemacht und das ist immer noch ne richtig geile Erinnerung, genau von sowas hätte ich irgendwie gerne mehr gehabt. Aber das war im Grunde genommen eine Zeit, wo ich auch nicht viel ändern würde.

Danach hab ich ja mit dem Studium in Zürich angefangen und da hat eine ziemlich einsame Zeit angefangen. Ich habe ja immer noch zu Hause bei meinen Eltern auf dem Dorf gewohnt und bin immer nach Zürich zur Uni gependelt. Dadurch, dass ich so weit weg gewohnt habe, hab ich mich eigentlich nie mit anderen aus der Uni irgendwie getroffen. Ich hatte ein paar lose Bekanntschaften, mit denen ich ab und an zu Mittag gegessen hab, aber so ein richtiges Sozialleben als Student hatte ich irgendwie nicht. Und ich denke, das wäre so eines der Dinge, was ich heute definitiv anders machen würde. Und zwar wäre ich mit dem heutigen Wissen, auch wenn das finanziell teurer gewesen wäre, nach Zürich in irgendeine Studentenwohnung oder so gezogen und hätte dort sozusagen gleich mein "eigenes Leben" begonnen. Dann wäre ich irgendwie näher an allem dran gewesen und wäre vielleicht dann auch zu irgendwelchen Feiern oder Events gegangen und hätte ein paar Leute kennengelernt und vielleicht wären da richtige Freundschaften daraus entstanden. Vielleicht auch nicht, aber dann hätte ich es irgendwie wenigstens versucht und wenigstens eine spannendere Studienzeit gehabt.

Auch würde ich, wie das viele andere aus meiner Klasse damals gemacht haben, vielleicht aus heutiger Sicht auch ein Jahr zwischen der Schule und dem Studium freihalten, um vielleicht irgendwo einen Sprachaufenthalt zu machen oder so, irgendwas was halt ein wenig spannend gewesen wäre und was jetzt, wenn man eine feste Arbeit hat, eben nicht mehr so leicht geht.

HeldDerBeine

Feind der Hände

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10

Dienstag, 14. März 2023, 14:39

würde mich selbst abtreiben :v:

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