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Chrdrenkmann

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Mittwoch, 21. März 2018, 00:11

Eventuell erinnern sich manche noch an meinen vorherigen Praktikumspost in diesem Thread aus dem letzten Jahr, in welchem ich mich ausführlich darüber ausgelassen habe, wie schlimm es dort war.

Mir fiel ein, dass ich ein weiteres schreckliches Praktikum während der Schulzeit (9. Klasse) hatte, worüber ich noch nichts geschrieben habe. Vielleicht damals im SpongeBoard mal.

Damals war ich 14 und hab für wenige Wochen bei einer Zeitung gearbeitet, welche ich mal nicht namentlich nennen möchte. War jedenfalls keine große bzw. deutschlandweit bekannte. Die ersten Tage waren noch vollkommen in Ordnung. Hauptsächlich durfte ich mich mit dem Verfassen von Artikeln beschäftigen, was auch genau das war, was mir vorschwebte.

Die Stimmung schlug um, als man plötzlich immer größere Dinge von mir verlangte. Irgendwann erreichte es einen Punkt, an dem ich mir zehn Fragen für eine Schuldirektorin ausdenken und allein dort hinfahren musste, um sie zu interviewen. Das war für mich damals eine unglaubliche Herausforderung, weil ich noch extrem schüchtern war und trotzdem sollte ich mir allein ein Interview ausdenken und führen. Ich konnte absolut von Glück reden, dass besagte Schuldirektorin an diesem Tag nicht anwesend war und sich die Sache damit erledigt hatte.

In der letzten Woche krachte es allerdings extrem. Der erste Diskussionspunkt war, dass ich angeblich an einem Donnerstag zu früh ging. Als Hintergrundinformation: Jeden Donnerstag kam um etwa 12 Uhr ein Sportreporter und besetzte meinen Arbeitsplatz, sodass ich immer gehen durfte, sobald er da war. An dem Tag war es so, dass mein Chef gerade ein Gespräch führte und ich mich laut verabschiedete. Ich nahm an, dass er es gehört hatte, doch mir wurde am nächsten Tag vorgeworfen, dass ich einfach so gegangen bin, obwohl man am selbigen Tag noch was mit mir besprechen wollte.

Der zweite Diskussionspunkt war, dass ich durch einen extremen Verkehrsstau am Freitag, dem ohnehin allerletzten Praktikumstag, etwa zweieinhalb Stunden zu spät erschien. Ich wollte mich zwar auf irgendeine Art und Weise melden, jedoch kannte ich keine Telefonnummer, die mir hätte weiterhelfen können. Jedenfalls sagte dann der Mitarbeiter, der Max Schradin optisch sehr ähnlich sah und eine Hierarchiestufe unter dem Chef stand (der Chef war zu dem Zeitpunkt nicht im Raum), dass das Praktikum für mich beendet ist und ich gehen kann. In dem Moment fiel ich aus allen Wolken, weil ich in den vorherigen Wochen so über mich hinauswachsen musste, um meine Ängste zu überwinden und die Anforderungen zu erfüllen, aber ich dann rausgeworfen wurde, ohne dass man mir eine Beurteilung ausstellen wollte. Aus Wut war ich dann ein richtiger Gangster und hab ein Wegweiser-Schild bei der Eingangstür von der Wand gerissen. :band:

Ich habe bis heute ein Trauma von dem Moment. Es könnte mir echt jedes Mal kalt den Rücken runterlaufen, wenn ich nur daran denke. Eines der schlimmsten Ereignisse in meinem bisherigen Leben.

Aber ein fast genau so großer Horror sollte erst nach dem Praktikum geschehen. Ich dachte, ich hätte alles überstanden, doch ich musste erkennen, dass sich nun mehrere meiner Lehrerinnen gegen mich stellten. Meine Klassenlehrerin, die ich sonst unfassbar sympathisch und lustig fand, sagte mir im Originalton: „Sie haben den guten Ruf der Schule verletzt.“ Ich konnte nicht glauben, was ich da von ihr hörte. Sie hat wirklich so getan, als ob ich die gesamte Schule unwürdig vertreten hätte. Bestimmt wurde ja noch nie sonst irgendwo auf der Welt jemand gefeuert, aber nein, das Gymnasium hatte ja durch einen einzigen Schüler seinen kostbaren Ruf zu verlieren. Meine Musiklehrerin, welche ich ebenfalls immer super fand, ging sogar so weit, mir fiese Blicke zuzuwerfen und nicht mal mehr mit mir zu reden, wenn sie mich auf dem Gang traf. Es war einfach so bizarr und realitätsfern, fast wie in einem schlechten Film.

Als ich meiner Mutter berichtete, was meine Klassenlehrerin mir vorwarf, war sie außer sich vor Wut und stellte sie zur Rede, wie sie mit mir umging. Sie erzählte ihr auch, dass sie es für ungerechtfertigt hielt, welche schwierigen Aufgaben ich im Praktikum erledigen sollte, denn Schülerpraktikanten bei ihr in der Bäckerei mussten nie wirklich selbst Hand anlegen. Übrigens gab es noch einen weiteren Vorfall, bei dem meine Klassenlehrerin über mich herzog, nämlich bei einem Radtour-Ausflug, wo ich und meine Mutter, die mich herbrachte, partout die Klasse nicht finden konnten, obwohl wir bei einer Schranke warteten, die als Treffpunkt ausgemacht war. Ich konnte daher nicht teilnehmen, wurde aber am nächsten Tag von meiner Klassenlehrerin lächerlich gemacht. Spätestens dann hasste ich sie nur noch, was extrem schade war, wenn man bedenkt, dass ich sie vor den beiden Ereignissen sehr mochte.

Aber zurück zum Thema. Die Sache mit der "Rufschädigung der Schule" war natürlich komplett schwachsinnig und nach wenigen Tagen hat es niemanden mehr interessiert. Offen blieb weiterhin, eine Beurteilung vom Praktikumsbetrieb zu erhalten. Um diese doch zu erlangen, musste ich meinen Mut zusammennehmen und wieder dort aufkreuzen (das Wegweiser-Schild, das ich von der Wand riss, stand dann übrigens auf der Heizung 8O ). Statt mir dann jedoch gleich eine Beurteilung auszustellen, sollte ich eine weitere Aufgabe erledigen und allein eine Umfrage durchführen, bei der ich fünf Passanten zu irgendeinem Thema befrage. Als mich mein (ehemaliger) Chef fragte, ob das so klar gehen würde, entgegnete ich: „Ich wäre ja schön blöd, wenn ich diese Chance nicht wahrnehmen würde.“ Aber ehrlich gesagt dachte ich mir nur: „Leck mich am Arsch, ich hab auf so eine Scheiße keinen Bock. Ist mir doch egal, ob ich dann keine Beurteilung bekomme.“ Letztendlich ist es also so gekommen, dass ich es nicht machte und ich nie wieder mit diesen Menschen zu tun hatte.

Der Post ist aber noch nicht zu Ende. Ich möchte euch noch erzählen, wie es aktuell einer Ausbildungskollegin von mir geht, welche nun bei dem Horror-Praktikumsbetrieb arbeiten musste, bei welchem ich letztes Jahr litt (siehe oben).

Dazu erst mal ein passendes Zitat:

Dann kam die Tour, mit der ich bereits gerechnet hatte: Ich wurde mit anderen Praktikanten verglichen, welche vor mir dort waren. Ich wäre ja der Einzige, der seinen Vertrag nicht verlängert hat und nach drei Monaten aufhört. Alle anderen waren mindestens zwei Jahre dort.

Das wirkt mittlerweile nur noch lächerlicher, denn nach mir hörte jemand nach ein paar Wochen auf und auch meine Ausbildungskollegin ist kurz davor, hinzuschmeißen. Also ja: Es lag nicht an mir, was mir dort widerfuhr. Diese Teufelinnen sind zu jedem so. Meine Ausbildungskollegin arbeitet erst seit etwa drei Wochen dort und musste sich jetzt schon so viel gefallen lassen. Man kritisierte, dass sie nicht richtig telefonieren kann, obwohl sie im Vorstellungsgespräch angab, generell Probleme bei so etwas zu haben. Des Weiteren wird ihr ständig gesagt, sie soll einen Zehn-Finger-Kurs belegen, obwohl so etwas gar nicht mehr verlangt wird. Außerdem schreibt sie ihren Ausbildungsnachweis per Hand und Frau L. (ich benutze diese Abkürzungen mal weiterhin) wollte ihr den einen Tag vor der Zwischenprüfung nicht unterschreiben, weil es laut ihr ja unbedingt elektronisch angelegt werden muss. Und erst letzte Woche soll es richtig geknallt haben, als Frau M. das Fenster aufriss und meiner Kollegin sagte, ihr Parfüm würde stinken. Sie wurde dann eine Stunde früher nach Hause geschickt.

Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum seitens meiner Ausbildung dieses Praktikum immer noch uns Auszubildenden aufgezwungen wird. Von jedem, der dort war, hagelt es heftige Kritik, aber es wird absolut nicht ernst genommen und so getan, als ob das beim nächsten Azubi komplett anders aussehen könnte. Nicht in Worte zu fassen, so was.

Derzeit bin ich übrigens in der Endphase des Praktikums, das ich während des 2. Lehrjahres durchführen soll. Sobald es Ende März vorüber ist, werde ich mich auch zu diesem detailliert äußern. Ich kann aber schon mal verraten, dass es diesmal deutlich besser war. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »Chrdrenkmann« (21. März 2018, 00:21)


Chrdrenkmann

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Mittwoch, 4. April 2018, 13:42

Wie angekündigt möchte ich nun über mein Praktikum schreiben, welches am 3. Januar begann und am 29. März endete. Ich habe in einem Berliner Krankenhaus gearbeitet, aber nicht etwa als Arzthelfer oder so was, sondern in den Bereichen Verwaltung/Archiv - schön im Hintergrund also. Hauptsächlich ging es darum, Krankenakten und sonstige Unterlagen herauszusuchen und einzusortieren. Ab und zu durfte ich auch am PC arbeiten und die Patientendaten bearbeiten.

Als ich das Archiv das erste Mal sah, war ich ziemlich erstaunt: Pendelhefter, wohin man auch blickte - und das war nur einer der vier Räume, nämlich Oktober bis Dezember. Die Akten wurden folgendermaßen in Räume untergebracht: Januar und Februar, März bis August, September und halt Oktober bis Dezember. Den Januar/Februar-Raum hatte ich am meisten gehasst, denn da bekam ich herrliche Flashbacks an das 2017er-Praktikum - nur mit dem Unterschied, dass es diesmal gleich ZWEI Türen gab, die ich schwer aufbekam. Zum einen die Raumtür selbst und dann waren die Akten noch in einem speziellen Blechkasten verschlossen. Mit ein bisschen Übung ging es dann aber.

Das System, wie die Akten einsortiert wurden, war simpel: Oben wurde die Jahreszahl draufgeklebt und unten gab es vier weitere Felder, zwei für die Tagesziffern und zwei für die Monatsziffern. Jede Ziffer von 0 bis 9 hatte eine bestimmte Farbe: 0 weiß, 1 gelb, 2 rot, 3 blau, 4 orange, 5 grün, 6 lila, 7 braun, 8 grau, 9 schwarz. Wenn ich also den heutigen Tag, den 04.04., hätte, wäre die Kombi weiß, orange, weiß, orange. Auf diese Weise hatte jedes Datum eine individuelle Kennzeichnung. Dennoch fielen mir in den drei Monaten etliche falsch eingehängte Akten ins Auge. Der beliebteste Fehler war, dass die Ziffern vertauscht wurden. So wurde aus 01 (weiß, gelb) gerne mal 10 (gelb, weiß). Das passierte auch bei 20/02, 30/03, 12/21 und 13/31. Es kam allerdings auch vor, dass der falsche Monat eingehängt wurde oder gleich mal alle vier Ziffern falsch waren, also sowohl Tag als auch Monat. Damit man nicht sieht, dass alle vier Farben unterschiedlich zu den anderen Akten im Regal sind, muss man schon besonders blind sein. Als ich mal fragte, warum eine Akte mit dem falschen Monat dazwischen ist, bekam ich als Antwort: „Wir achten nur auf den Tag.“ Jedenfalls habe ich die Zeit, in der ich dort war, genutzt, um sämtliche Regale nach Fehlern abzuklappern und zu verbessern. Es kam extrem oft vor, dass von anderen Krankenhausbereichen Krankenakten angefordert wurden, diese aber nicht gefunden werden konnten. Zwar konnte es auch sein, dass sie gerade nicht im Archiv waren, sondern noch bei wem anders lagen, allerdings bin ich mir sehr sicher, dass diverse Akten schlichtweg falsch im Archiv hängen.

Zwischenmenschlich hätte es diesmal besser nicht sein können. Ich habe mich mit allen super verstanden und mein Chef war sowieso einer der nettesten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte. Selbst wenn ich mal durch einen ausfallenden Bus zu spät kam oder es sonstige Schwierigkeiten gab, war er nie böse und zeigte Verständnis. Er lobte mich für meine Arbeitseinstellung und konnte über so etwas hinwegsehen. So einen sympathischen Chef werde ich sehr wahrscheinlich nie wieder haben. Als eine meiner vier Ausbilderinnen zu Besuch kam, um ein Auswertungsgespräch mit uns zu führen, fand er nur Positives, was mich regelrecht verlegen machte.

Nicht jeder war aber stets so gut gelaunt. Eine Mitarbeiterin wurde in der ersten oder zweiten Woche wütend bei einem Patientengespräch, weil der Mann nicht wusste, was sie von ihm will. Ein paar Tage später habe ich sie nie wieder gesehen. Keine Ahnung, ob auch sie nur temporär dort angestellt war oder ob da mehr dahintersteckte. Auch in der Mensa gab es von fünf oder sechs Mitarbeiterinnen genau eine, die ständig grimmig schaute und sofort genervt war, wenn man nicht so antwortete, wie sie es gerne hätte. Ich hab immer gehofft, dass ich nicht genau sie erwische. Mensa ist übrigens ein gutes Stichwort, denn das einzige große Organisationsproblem, welches in den drei Monaten gleich zwei Mal auftrat, war die Beschaffung der Essensmarken. Es gab ein Personalbüro mit einer Mitarbeiterin, die dafür zuständig war, die Essensmarken zu verwahren. Sprich: Wenn diese krank und somit das Büro geschlossen war, hatten wir für die Zeit keine Essensmarken und mussten uns "durchschnorren". Ich hab auch ständig bei meinen Kollegen rumgefragt, wie denn nun der Stand ist und wann sich da was tut, aber keiner war in der Lage, mir weiterzuhelfen. War leider sehr nervig.

Es gab auch einen Mitarbeiter, der permanent seltsame Geräusche von sich gab, wenn jemand in seiner Nähe war. Von zig verschiedenen Stöhnlauten zu regelrechten Brunftschreien. Keine Ahnung, ob er keine Schamgrenze hatte oder es sich um irgendeinen Tick von ihm handelte. Es war jedenfalls etwas anstrengend, wenn er in das Büro kam, in welchem ich gerade arbeitete und dann erst mal seine Geräuschkassette durchging.

Alles in allem war es ein wunderbares Praktikum, welches ich höchstwahrscheinlich vermissen werde. Kein Vergleich zu der Hölle, die ich im letzten Jahr durchmachen musste. Komisch auch, dass alles, was damals kritisierte wurde, überhaupt kein Problem darstellte. Mein Arbeitstempo wäre ja zu langsam gewesen, man hätte nie verstanden, was ich von einem will und so weiter. Nichts davon traf diesmal zu, was mir nur noch einmal bestätigte, dass mir massig Blödsinn erzählt wurde und ich bei weitem nicht so schlecht bin, wie mir vorgewurfen wurde. Mit diesem Wissen kann ich gestärkt ins letzte Praktikum gehen, welches wohl ab September startet.

Schwammi09

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Mittwoch, 25. Juli 2018, 23:12

Bin Verkehrsplaner bei der Stadt. Hab da letztes Jahr nach dem Bachelorabschluss mit nem Praktikum angefangen und arbeite jetzt erstmal dort bevor ich noch ein Masterstudium anschließe (wenn ich irgendwo einen Platz bekomme). Finde den Job ganz gut, es ist abwechslungsreich, ich bin flexibel mit den Arbeitszeiten und die Kollegen sind alle nett und es ist immer ganz lustig dort. Das ist auf jeden Fall das, was ich später auch mal machen möchte.


Ziemlich genau so, wie es geplant war, ist es auch gekommen. Im Oktober 2016 hab ich mich erstmal wieder aus dem Berufsleben ins Masterstudium verabschiedet und jetzt im September arbeite ich wieder als Verkehrsplaner bei ner anderen Stadt. Schwerpunkte sollen wohl Radverkehr und Bushaltestellen sein.

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Chrdrenkmann

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Donnerstag, 21. März 2019, 23:15

Ende Februar endete mein drittes und letztes Praktikum im Rahmen meiner Ausbildung. Es war mit einem Zeitraum von einem halben Jahr auch das längste, was aber vor allem daran lag, dass ich es um zwei Monate verlängerte, weil es mir dort so gut gefiel. Ich arbeitete im Verwaltungsbereich eines Pflegedienstes und hatte mit sehr freundlichen Mitarbeitern zu tun, worüber ich mich extrem glücklich schätzte, da ich nie wieder solche Unmenschen wie im Praktikum 2017 erleben möchte. Ich ging jeden Tag gern dorthin, was für mich klar zeigt, dass ich in diesem Unternehmen unbedingt einen festen Job will. Da ich eine hohe Übernahmechance habe - denn das wurde mir während des harten Abschieds versichert - scheint dieser Wunsch auch nicht unerreichbar zu sein.

Besagter Wunsch kam jedoch nicht nach wenigen Tagen auf, weil die ersten Wochen äußerst kurios waren. Es gab noch eine andere Praktikantin, schätzungsweise um die 18 Jahre alt, welche bereits einen Monat vorher anfing und dort für ein Jahr bleiben sollte. Weil man im Hauptbüro nicht allzu viele Aufgaben für Praktikanten parat hatte, passierte es nicht selten, dass ich in ein Einzelbüro geschickt wurde und diversen Papierkram erledigen musste. Zwar war vermutlich der Gedanke dahinter, dass ich aufgrund meines Aspergersyndoms lieber allein arbeitete (was jetzt nicht unbedingt falsch war), dennoch fühlte ich mich schnell wie das fünfte Rad am Wagen, weil das Mädel halt ständig oben bei den Mitarbeitern bleiben und interessantere Aufgaben machen durfte. So kam es, dass ich, obwohl ich mit dem Papierkram längst fertig war, weiterhin in diesem Einzelbüro saß und so tat, als hätte ich noch was zu tun - einfach aus Protest, dass ich mich weniger wertgeschätzt fühlte als die Praktikantin, welche bereits einen Monat länger dort war.

Doch dann kam alles ganz anders (lo, Olimar wird sich spätestens hier wieder denken, wie geschichtenmäßig meine Sätze klingen und das im Test posten wollen): Mir war nicht bewusst, dass die Praktikantin schon vor meinem Praktikumsbeginn immer wieder mal abwesend war - angeblich durch Krankheit. Und auch im ersten Monat meiner Zeit dort gab es immer wieder mal 1-2 Tage, an denen sie nicht da war. Am Frühstücks-/Mittagstisch, an welchem stets alle Mitarbeiter zusammenkamen und sich unterhielten, kam schließlich der Verdacht auf, sie würde eigentlich gar keine Lust auf die Arbeit haben und schwänzen. Die Situation erreichte ihren absurden Abschluss, als sie tatsächlich gar nicht mehr kam und entlassen wurde. Was Besseres hätte mir gar nicht passieren können, denn nun konnte endlich ich die cooleren Aufgaben machen (viel PC-Kram) und war unter den Leuten. Personen, mit denen ich vorher vielleicht mal ein paar Sätze am Tag wechselte, weil ich vorher eben die meiste Zeit alleine war. Endlich hatte ich häufiger Konversationen mit ihnen und irgendwann fiel eine Bemerkung, die ich nie vergessen werde: „Wir wussten erst gar nicht, was wir mit dir anfangen sollen, aber du hast dich super entwickelt.“ Ich verstand das so, dass man wirklich keinerlei böse Absicht hatte, mich in dieses Einzelbüro zu stecken und halt fälschlicherweise annahm, ich würde es total klasse finden, ständig allein zu sein. Aber nein, ich mochte diese Leute doch, da sie am Esstisch immer so witzig waren. Vor allem die eine Frau haute einen geilen Spruch nach dem anderen raus und ich wollte unbedingt mehr bei ihnen sein. Die Atmosphäre war nun perfekt. Alle Zweifel waren wie weggeblasen. Ein Unternehmen, bei dem sich täglich jeder freute, mich zu sehen und umgekehrt.

Ich möchte aber keine Schönfärberei betreiben. Es gab auch jede Menge Lästereien, deutlich mehr als bei allen anderen Praktika zuvor. Über eine Person wurde beinahe täglich hergezogen, was ich sehr schade fand. Die einzige Sache, hinter der ich absolut nicht stand und auch nie stehen werde. Manche Aussagen gegenüber anderen Leuten waren lustig gemeint, da man sich dort auch gerne neckte und das durchaus für Stimmung sorgte, aber die Bemerkungen zu der einen Person waren garantiert nicht so. Beispielsweise, dass sie sich bei der Chefin einschleimen will oder alles besser weiß...

Aber zurück zu den eher positiven/witzigen Punkten. In sechs Monaten gab es natürlich noch mehr Nennenswertes. Dem Datenschutzbeauftragten, mit dem ich täglich Kontakt hatte, fiel nach drei Monaten auf, dass wir noch keine Datenschutzbelehrung durchführten, was man ja normalerweise direkt am ersten Tag macht. Doch anstatt das dann endlich nachzuholen, widmete er sich einer anderen Aufgabe und vergaß es wieder. Trotz mehrfacher Erinnerungen von mir taten wir das bis einschließlich des letzten Tages nicht. Goob job.

Einen guten Job erledigten dafür alle Mitte Februar, als Amtsmitarbeiter vorbeikamen, um die jährliche Qualitätsprüfung des Pflegeunternehmens durchzuführen. Das Resultat: Bestnote - 1.0. Weil ich einen wesentlichen Teil dazu beitrug, wurde ich in den höchsten Tönen gelobt und ich war sehr glücklich, dass ich für dieses Ergebnis mitverantwortlich war.

Der Humor der Mitarbeiter war erfrischend albern. Keine ultrastrengen Umgangsformen, wie ich es aus der Vergangenheit kannte. Nein, da wurde des Öfteren quietschvergnügt über Geschlechtsteile geredet. Von Frauen im Alter von ca. 35-43. Kein Scherz. Solange man den Arbeitspflichten nachkam, warum auch nicht? Die Lockerheit war jedenfalls einer der Gründe, warum es mir dort so sehr gefiel. Ich selbst klinkte mich zwar nie in diese Gespräche ein, hörte aber amüsiert zu.

Am Esstisch erzählte eine der Mitarbeiterinnen, was sie mal beim Vorbeigehen von einem der Pflegepatienten während eines Spiels hörte. Gesucht wurde eine Stadt mit A, woraufhin der Patient wie aus der Pistole geschossen „Arschloch“ antwortete. Deswegen auch dieser Forenpost von mir:

Stadt mit A? Arschloch!

Bei einem Namen mit H nannte derselbe Patient übrigens „Hitler“.

Wo ich schon beim Thema Esstisch war: Jeden Tag gab es zum Mittag was geliefert und es schmeckte immer vorzüglich. Gleich am zweiten Tag kamen zwei große Salamipizzen ins Haus. Selbstverständlich dachte ich zunächst, das wäre dort gang und gäbe, jedoch war das ein einmaliges Ereignis, weil wohl jemand Geburtstag hatte. Wann immer jemand Geburtstag feierte, standen übrigens Kuchen bereit - und das war bei etlichen Mitarbeitern in der Nähe nicht gerade selten. Von Süßigkeiten will ich gar nicht erst anfangen, da lagen täglich haufenweise rum, weil diverse Pflegekräfte immer mal welche mitbrachten. Kein Wunder also, dass dort - vorsichtig formuliert - keine Topmodels tätig waren. Konnte ich mich ja super eingliedern. Dürfte zwischen zweieinhalb und drei Kilo zugenommen haben. Sollte ich da wirklich dauerhaft arbeiten, sehe ich wahrscheinlich auch irgendwann so aus wie der Rest. Nicht böse gemeint.

Im Dezember erhielt ich von der Chefin persönlich den Spezialauftrag, Geschenke für alle Pflegekräfte zu verpacken. Insgesamt 450. Da ich total grottig bin, was Basteln/Verpacken betrifft, tat ich mich am Anfang unglaublich schwer und musste sie um Hilfe bitten. Sie meinte jedoch lediglich, dass mir schon was einfallen wird. Erst fand ich das ziemlich mies von ihr, allerdings bekam ich es kurz darauf irgendwie hin und war stolz darauf, dass ich das Problem allein lösen konnte. Dafür dankte ich meiner Chefin indirekt, denn so war ich in der Lage, eine schwierige Aufgabe selbst zu bewältigen. Etwas, das ich noch öfter tun muss, sodass ich durch diese Sache in der Hinsicht gestärkt wurde. Schließlich gelang es mir, alle 450 Geschenke rechtzeitig zu verpacken und ich war sehr glücklich darüber. Am 19. Dezember, dem letzten Arbeitstag des Jahres, durfte ich sogar eines der Geschenke zum Dank mitnehmen.

Apropos Geschenke: Ich bekam auch eines am Tag des Abschieds. Es war wirklich ein trauriger Moment, doch wenn alles gut läuft, werde ich ja noch in diesem Jahr zurückkehren. Und sollte das wirklich geschehen, werdet ihr das schnellstmöglich erfahren.

Zusammengefasst war es das interessanteste und schönste Praktikum, welches ich je hatte. Hätte niemals erwartet, dass das Praktikum von 2018 noch steigerbar ist, aber so war das natürlich eine willkommene Überraschung. Was meinte noch mal die Hexe aus dem 2017er-Praktikum damit, als sie behauptete, ich würde es nie wieder so gut haben wie in deren Unternehmen? Wenn die wüsste, wie komplett daneben sie lag.

Ich hätte womöglich noch viel mehr schreiben können, allerdings wollte ich den Beitrag nicht sprengen. Das Wichtigste ist drin. :art:

Chrdrenkmann

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Samstag, 13. April 2019, 18:40

Ich habe nun offiziell einen festen Job. Sobald meine Ausbildungszeit vorbei ist, arbeite ich in dem Unternehmen aus dem vorherigen Post. :love2:

Chrdrenkmann

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Dienstag, 11. Juni 2019, 13:11

Wie ich bereits im Kopfthread schrieb, habe ich heute auch meine letzte Prüfung bestanden, sodass meiner Arbeit im festen Job nichts mehr im Weg steht. Ich fange direkt morgen in der Lohnbuchhaltung an und hoffe, dass ich den anstehenden Aufgaben gewachsen bin. Es ist echt ein unbeschreibliches Gefühl, nach drei Jahren Ausbildung alle Prüfungen erfolgreich absolviert zu haben und danach in seinem Traumberuf anzufangen. Es stimmt einfach alles: Nette Kollegen, tolle Arbeitszeiten, ein Einzelbüro… besser geht’s gar nicht. :)

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27

Donnerstag, 19. September 2019, 20:37

Worüber berichtete ich im Forum bereits mehrfach, dass ich davor Angst habe? Hunde.
Was hat sich meine Chefin angeschafft, das nun jeden Tag im Büro sein wird? Einen Hund.

Jetzt denkt ihr bestimmt alle: So what? Leb damit. Und wisst ihr… genau so sehe ich das auch! Als ich ihn heute sah, war ich zunächst schockiert, doch schnell wurde mir klar, dass das die ideale Möglichkeit ist, mich endlich meiner Phobie zu stellen. Sobald ich mich an diesen Hund gewöhnt habe und nicht mehr nervös bin, wenn er in meiner Nähe ist, sollte ich generell einen besseren Draht zu diesen Tieren aufgebaut haben. Vor großen Hunden werde ich mich - realistisch betrachtet - weiterhin fürchten, allerdings geht es da weitaus mehr Menschen so als bei kleinen. Ich will endlich kein Crybaby mehr sein und mich in der Beziehung weiterentwickeln.

Es ist übrigens ein Babydackel, der schon winselt, wenn er vor einer Treppenstufe steht. Also harmloser geht es nun echt nicht mehr. Und ich finde ihn sogar niedlich. Dass ich das mal sage. :/o:

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RechtusFettus

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Samstag, 21. September 2019, 08:07

Ich arbeite derzeit in der Stuttgarter Markthalle als Fischmensch. Quasi das Selbe, was ich beim Böhm zum Teil gemacht habe. 40 Stunden Vollzeit bis September und ab da dann Teilzeit zusammen mit Hochschule.
Ich seh mich eigentlich selbst als faulsten Menschen der Welt aber hab es als Arbeitsloser kaum ausgehalten. Bin froh, wieder arbeiten zu dürfen; auch, wenn es im Grunde genau die selbe Stelle wie beim Böhm ist. Mit dem Unterschied, dass der Chef unfassbar sympathisch ist und immer für einen da ist.


Toppus Kekkus

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29

Donnerstag, 14. November 2019, 20:59

Als ich heute meine Kollegin bat, mir die Schlüssel für die Schränke in meinem Büro zu geben, dachte ich mir zunächst nicht allzu viel, als sie sagte, die Chefin hätte sie. Da diese immer erst ein wenig später kam als alle anderen, ging ich also in mein Büro und wollte zunächst meinen PC einschalten. Ich schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, als ich bemerkte, dass da kein Rechner mehr stand. Kurz darauf fand ich ihn im Lagerraum nebenan. Mir war gleich klar, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmte. Meine Befürchtung sollte sich bewahrheiten.

Die Chefin grüßte mich nicht wie gewohnt und ging schon nach oben, bevor sie mein Büro erreichte. Fünf Minuten später kam sie wieder runter, öffnete mit einem Lächeln die Tür und fragte: „Du weißt es schon, oder?“. Ich verneinte das und vernahm dann das Wort „Kündigung“. Als Grund gab sie an, dass ich zu viel auf Internetseiten unterwegs war, die nichts mit der Arbeit zu tun hatten. Ich wollte etwas dazu sagen, jedoch blockte sie mich sofort ab und meinte nur, in der Probezeit müsste sie sich keine Stellungnahme anhören. Während ich die Kündigung unterschrieb, fragte ich sie, wie sie so eiskalt sein könnte und meinte damit sowohl das Lächeln, als sie die Tür öffnete sowie ihre völlige Gleichgültigkeit beim darauffolgenden Gespräch. Zudem erwähnte ich, dass sie doch meine Nachbarin sei - und das ist wahr. Sie und ihr Mann kommen regelmäßig bei mir und meinen Eltern vorbei. Aber das interessierte sie gar nicht. Und ja, mir ist vollkommen bewusst, dass ein Chef so etwas bei Personalentscheidungen nicht berücksichtigt und im Sinne des Unternehmens handeln muss, jedoch war ich trotzdem sprachlos, mit welcher gefühlslosen Art sie mich feuerte.

Da sie sagte, dass sie diese Entscheidung zusammen mit den Kollegen traf, konfrontierte ich auch diese noch zu einem kurzen Gespräch. Ich hatte vor, meinen Mund aufzumachen und zu sagen, was ich mich sonst nie getraut hatte. Das Gespräch lief ungefähr so ab:

„Sie hatten bestimmt immer über mich gelästert, oder? Wie bei jedem anderen auch.“ [Am Mittagstisch wurde ich täglich Zeuge, wie über Kollegen, Pfleger, Patienten und Praktikanten hergezogen wurde, die nicht anwesend waren - teilweise direkt nachdem diese den Raum verließen. Also konnte ich mir sehr früh denken, dass ich garantiert keine Ausnahme war.]
„Nee, wir hatten uns sogar für dich eingesetzt, dass du hier angenommen wirst.“
„Nun ja, ich hatte da so ein paar Gerüchte gehört, aber ist egal. Vielmehr bin ich fassungslos, dass Frau […] mir so eiskalt mitteilte, dass ich gekündigt wurde, obwohl wir Nachbarn sind.“ [Mit den Gerüchten war gemeint, dass mein Vater mir vor ein paar Wochen sagte, eine Pflegehelferin meines Unternehmens hätte ihm mitgeteilt, dass schlecht über mich gesprochen wurde.]
„Deswegen ist sie ja Chefin. Sie muss im Interesse der Firma handeln.“
„Ich hatte bei Praktika immer bereut, dass ich mich nicht getraut habe, all das zu sagen, was ich als negativ empfand. Und eigentlich wollte ich das jetzt tun, aber… ich habe keine Kraft dafür. Ich habe absolut keine Kraft dafür.“

Der Rest verlief uninteressant. Dennoch möchte ich mir nicht nehmen lassen, diese negativen Erfahrungen hier zu teilen.

Den Hund erwähnte ich ja bereits in meinem vorherigen Post in diesem Thread. Und in diesen zwei Monaten gab es gefühlt kein anderes Thema mehr. Ständig redeten die Kollegen ihn mit niedlicher Stimme an. Sie quatschen mehrmals täglich minutenlang über ihn - egal, ob er in der Nähe war oder nicht. Dazu muss man sagen, dass ich die meiste Zeit in meinem Einzelbüro saß. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit am Tag sie nur mit oder über den Hund schwafelten. Irgendwann konnte ich es wirklich nicht mehr hören.

Dann gab es eine Kollegin, die meine Nerven erheblich strapazierte. Ich bin grundsätzlich ein sehr kritikfähiger Mensch und sehe immer meine Fehler ein. Aber was ich hasse, sind falsche Behauptungen. Diese Frau schaffte es stets aufs Neue, sich in Widersprüche zu verwickeln und so zu tun, als wäre ich der Dumme gewesen. Ein Beispiel: Bei einem Mitarbeiter sollten die Personaldaten geändert werden. Zweimal hatte ich sie explizit gefragt, ob nur ein bestimmter Punkt geändert werden soll, was sie eindeutig bejahte. Später hieß es jedoch, ich hätte bei den Daten eine Menge vergessen. Als ich erwiderte, dass ich sie zweimal genau gefragt hatte, was zu ändern ist, meinte sie nur, dass sie sich daran nicht erinnern könnte. Hinzu kam, dass sie fast nie einsah, wenn sie mal was versaute. Einmal fragte sie mich, wo ein Dokument bei einer Personalakte wäre. Sie sagte es zwar nicht direkt, machte mir durch ihre Stimmlage jedoch relativ deutlich, dass sie glaubte, ich hätte das Dokument verlegt. Ich meinte nur, dass ich mich an so was nicht erinnern könnte. Schließlich stellte sich heraus, dass sie das Dokument bei sich hatte. Doch keine Entschuldigung. Gar nichts.

Der Gipfel war dann, als sie sagte, bei einem Dokument von einer „Michaela“ hätte ich etwas falsch gemacht. Ich schaute mir also die Unterlagen zur einzigen Michaela an, die wir in unserem Unternehmen angestellt haben und sah, dass dem nicht so war. Grinsend ging ich mit dem Dokument nach oben und wollte ihr zeigen, dass sie sich geirrt hatte. Sie sagte dann nur „Nein. Manuela.“ - und das nicht etwa mit einer Betonung, die durchscheinen ließ, dass sie sich versprach, sondern mit der typischen genervten Art, wann immer sie mich für irgendwas verantwortlich machte. Sie war tatsächlich der Meinung, dass sie den richtigen Namen sagte, obwohl erst fünf Minuten dazwischenlagen. Und das Beste war ja, dass sie das Dokument mit der entsprechenden Manuela ohnehin schon mal am selben Tag mit mir besprochen hatte. Die gesamte Situation war also vollkommen absurd.

Der o. g. Vorwurf, dass ich Internetseiten für den Privatgebrauch nutzte, entspricht allerdings der Wahrheit. Ich hatte eine langfristige Aufgabe, mit der ich mich nicht anfreunden konnte und schob sie leider auf diese Weise auf. In einem zukünftigen Job darf mir das nicht mehr passieren, ich muss lernen, mich stets nur auf meine Arbeit zu fokussieren. Meine Eltern waren verständlicherweise ziemlich sauer, jedoch nicht so sehr, wie man vermuten würde. Das Klima ist derzeit sogar recht normal, da sie ja wissen, was meine Schwächen sind und ahnten, dass so etwas passieren könnte. Ich habe ihnen versichert, dass ich aus dieser Situation gelernt habe und dass ich es zutiefst bereue. Allerdings… weil die Nettigkeit der Kollegen meiner Ansicht nach reine Fassade war, bin ich gar nicht so sehr traurig, dass ich dort nicht mehr arbeiten werde. Es mag sein, dass es sicherlich in jedem Unternehmen Lästereien gibt, jedoch war ich sehr enttäuscht von diesen Menschen, denn ich war voller Überzeugung, dass wir ein tolles Verhältnis haben.

Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht so genau. Sollte sich was tun, informiere ich darüber natürlich.

Schwammi09

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30

Dienstag, 7. Januar 2020, 22:06

Bin Verkehrsplaner bei der Stadt. Hab da letztes Jahr nach dem Bachelorabschluss mit nem Praktikum angefangen und arbeite jetzt erstmal dort bevor ich noch ein Masterstudium anschließe (wenn ich irgendwo einen Platz bekomme). Finde den Job ganz gut, es ist abwechslungsreich, ich bin flexibel mit den Arbeitszeiten und die Kollegen sind alle nett und es ist immer ganz lustig dort. Das ist auf jeden Fall das, was ich später auch mal machen möchte.


Ziemlich genau so, wie es geplant war, ist es auch gekommen. Im Oktober 2016 hab ich mich erstmal wieder aus dem Berufsleben ins Masterstudium verabschiedet und jetzt im September arbeite ich wieder als Verkehrsplaner bei ner anderen Stadt. Schwerpunkte sollen wohl Radverkehr und Bushaltestellen sein.


Nach etwas hin und her bin ich jetzt doch wieder bei der Stadt, bei der ich auch schon vorher gearbeitet habe. Meine Aufgaben sind Umgestaltungen von Straßen, Parken und ja, mit Busunternehmen hatte ich auch dort schon zu tun. :D

Chrdrenkmann

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31

Mittwoch, 4. März 2020, 15:57

Wie manche von euch vielleicht schon durch 1-2 Posts von mir mitbekommen haben, habe ich seit dieser Woche einen neuen Job. Ich bin nun eine 32-Stunden-Teilzeitkraft in einem großen Energieunternehmen und kümmere mich dort hauptsächlich um Abrechnungsaufgaben. Anfangs hatte ich ja so meine Bedenken, ob ich nun wieder richtig durchstarten kann, aber heute hatte ich das Gefühl, etwas Passendes für mich gefunden zu haben, wo ich auch jeden Tag gerne hingehen werde. Damit habe ich nicht mehr den quälenden Druck (auch durch meine Eltern), schnellstmöglich wieder in die Arbeitswelt kommen zu müssen und stehe finanziell wieder mit beiden Beinen im Leben. Dort werde ich im Monat sogar etwa 500 Euro mehr verdienen als bei meinem vorherigen Job - und nach zwei erfolgreichen Jahren sogar über 600 Euro mehr.

Die Zusage für den Job hatte ich btw schon Ende Januar, aber ich wollte bis zum wirklichen Antritt noch warten, bevor ich hier wieder poste. :D

RechtusFettus

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32

Donnerstag, 19. November 2020, 18:58

Nach 3 Jahren hab ich mir mal an die Eier gefasst und hab zum Ende des Jahres meine Stelle in der Martkhalle gekündigt. Die Belastung wurde einfach zu viel. Ich halte eigentlich einiges aus aber ab nem gewissen Punkt ist auch bei mir Sense.
Will auch keinen großartig amüsanten Text dazu verfassen, aber hier trotzdem ein paar Highlights.

-Ich hatte nen 40 Stunden Vertrag, aber ich hab wohl nicht eine Woche gehabt, die nicht darüber war

-Es gibt keine getrennten Frauen- und Männerumkleiden

-Schon ziemlich zu Beginn hatte ich darum gebeten, mir einen Samstag frei zu geben, oder zumindest ne Frühschicht bis 13 Uhr zu geben, weil da meine Schwester geheiratet hatte und ich gerne dabei gewesen wäre. Die ganzen Wochen hiesse es "Ja, wir kümmern uns darum"; zum entscheidenden Tag hin stand ich aber trotzdem als Spätschicht drin, auf meine Frage warum kam nur ein "Oh, vergessen"
Hab dann die komplette Trauung und den Empfang verpasst, kam irgendwann gegen 20 Uhr dort an als die Party schon voll zu Gange war.

-Man wurde als Thekenfachverkäufer immer wieder für irgendwelche anderen Aufgaben eingespannt, die überhaupt nicht in den Bereich fallen. Ob das nun Küchendienst, Spüldienst, Weinverkostungsdienst bei irgendwelchen Sommerfesten oder Lieferaufgaben waren. Bezahlt wurde man nicht extra dafür und es gab auch kein Fahrgeld bezahlt.

-Insgesamt war die Einteilung absolut undurchsichtig, etwaige Überstunden wurden nur von der Abteilungsleiterin notiert, wenn man sie mehrmals daraufhin aufmerksam gemacht hatte. Wir hatten 2018-2019 zwar einen Augenscanner, mit dem man sich ordentlich eingetragen hat wann man kommt und geht, aber die Stunde die dort herausgekommen sind wurden auch einfach irgendwann wortlos gelöscht.

-Resultierte darauf hinaus, dass jeder einfach gekommen und gegangen ist, wann er wollte. Da ich meistens die Spätschicht abbekommen habe, durft ich aber sogut wie nie früher gehen.

-Ostern 2018 ist meine Abteilungsleiterin einfach so mitten am Tag abgehauen, hat mich bei nem gut gefüllten Haus in der Küche allein gelassen und war für gut 2 Wochen weg, weil sie Stress mit unserem Chef gehabt hat. Konsequenzen gabs dafür meines Erachtens nie.

-Unser Koch war eh ne Klasse für sich, für ihn war Teamarbeit sowas wie "Ihr helft mir bei Allem und wenn ihr rauchen geht steh ich für 5 Minuten an eurer Theke aber weiss über nichts Bescheid"

-Allgemein wünschte ich, die Hygienebeauftragten wären nicht so schmierig korrupt, denn dann wäre das alles vermutlich innerhalb der ersten 3 Wochen eingestürzt.

-Wenn man Frei oder Urlaub hatte wurde man immer mal weider privat angerufen und gefragt, ob man nicht etwa herkommen könnte, da zu wenig Leute da sind.

Gibt bestimmt noch mehr das sich mit den Jahren in mir eingebrannt hat, aber das ist mal so das Gröbste.

33

Samstag, 11. November 2023, 08:56

Ich freue mich, euch zu verkünden, dass ich gestern endlich die Zusage für einen neuen Job erhalten habe!!! :love:

Ich habe mich in den letzten Monaten ja schon oft genug darüber ausgekotzt, wie sehr sich meine Arbeit bei der privaten Krankenversicherung verschlechtert hat und leider immer mehr zum Call Center geworden ist. Von einem ruhigen Bürojob ist da nicht mehr die Rede und ich kann dieses stundenlange Telefonieren in der Hotline einfach nicht leiden. Auch meine restliche Arbeit im Kundenservice, wo ich den Versicherten auf sämtliche Fragen und Anliegen per Brief antworten muss und mich auch viel mit Beschwerden und eiligen Fällen rumschlagen muss, hat mir keine Freude mehr gemacht. Deshalb wusste ich, dass es nach 6,5 Jahren als Sachbearbeiterin Zeit wird, dass ich mir eine neue Stelle suche.

Ich habe im August auf Teilzeit (60 % = 3 Tage pro Woche) umgestellt, damit ich zwei Tage in der Woche Zeit habe, um Bewerbungen zu schreiben. Ich habe viele Absagen erhalten, auch auf Stellen, bei denen ich dachte, dass ich da gut dazu passen würde, und der Bewerbungsprozess war wieder mal frustrierend. Meine Bewerbungen gingen vor allem an Krankenkassen und Krankenhäuser, da ich mich bei meinem Wirtschafts-Studium damals auf das Thema Gesundheitsmangement spezialisiert habe und das dann die typischen Arbeitgeber sind.

Zum Glück habe ich es dann doch noch geschafft, nach 3,5 Monaten eine Zusage zu bekommen. Meinen genauen Arbeitgeber werde ich hier nicht nennen, aber ich werde ab dem 01.01.24 in einem der Stuttgarter Krankenhäuser arbeiten und dort eine Stelle als Controllerin antreten. Wem das nicht so viel sagt, hier eine kopierte Definition aus dem Gabler Wirtschaftslexikon: "Controlling ist ein Teilbereich des unternehmerischen Führungssystems, dessen Hauptaufgabe die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensbereiche ist. Im Controlling laufen die Daten des Rechnungswesens und anderer Quellen zusammen." Man hat mich im Bewerbungsgespräch schon vorgewarnt, dass es eine sehr zahlenlastige Arbeit ist, die eben auch viel mit Rechnungswesen zu tun hat, und ich dass ich da erst mal sehr viel zu lernen habe. Die Einarbeitung wird bestimmt anstrengend und herausfordernd, aber ich weiß, dass es sich lohnen wird, da ich dann endlich eine Arbeit haben werde, die wieder ein ruhiger Bürojob ist und wo ich mich nicht mehr mit Telefonaten und Kunden-Beschwerden herumschlagen muss. Ich kann dann ja dann irgendwann wieder hier berichten, wie mir die Arbeit bisher gefällt.

Am Montag werde ich dann meine Kündigung bei meinem jetzigen Arbeitgeber abgeben und ich freue mich schon sehr darauf, dass ich meiner jetzigen Arbeit endlich bald den Rücken kehren darf und in Zukunft hoffentlich wieder glücklicher sein werde. :love2: :happy:

https://i.imgur.com/9kx1t4q.jpg
I look inside and in my heart,
we’re never far apart.


http://i.imgur.com/1mL9kCA.png

34

Freitag, 2. Februar 2024, 20:54

Ich freue mich, euch zu verkünden, dass ich gestern endlich die Zusage für einen neuen Job erhalten habe!!! :love:

Ich habe mich in den letzten Monaten ja schon oft genug darüber ausgekotzt, wie sehr sich meine Arbeit bei der privaten Krankenversicherung verschlechtert hat und leider immer mehr zum Call Center geworden ist. Von einem ruhigen Bürojob ist da nicht mehr die Rede und ich kann dieses stundenlange Telefonieren in der Hotline einfach nicht leiden. Auch meine restliche Arbeit im Kundenservice, wo ich den Versicherten auf sämtliche Fragen und Anliegen per Brief antworten muss und mich auch viel mit Beschwerden und eiligen Fällen rumschlagen muss, hat mir keine Freude mehr gemacht. Deshalb wusste ich, dass es nach 6,5 Jahren als Sachbearbeiterin Zeit wird, dass ich mir eine neue Stelle suche.

Ich habe im August auf Teilzeit (60 % = 3 Tage pro Woche) umgestellt, damit ich zwei Tage in der Woche Zeit habe, um Bewerbungen zu schreiben. Ich habe viele Absagen erhalten, auch auf Stellen, bei denen ich dachte, dass ich da gut dazu passen würde, und der Bewerbungsprozess war wieder mal frustrierend. Meine Bewerbungen gingen vor allem an Krankenkassen und Krankenhäuser, da ich mich bei meinem Wirtschafts-Studium damals auf das Thema Gesundheitsmangement spezialisiert habe und das dann die typischen Arbeitgeber sind.

Zum Glück habe ich es dann doch noch geschafft, nach 3,5 Monaten eine Zusage zu bekommen. Meinen genauen Arbeitgeber werde ich hier nicht nennen, aber ich werde ab dem 01.01.24 in einem der Stuttgarter Krankenhäuser arbeiten und dort eine Stelle als Controllerin antreten. Wem das nicht so viel sagt, hier eine kopierte Definition aus dem Gabler Wirtschaftslexikon: "Controlling ist ein Teilbereich des unternehmerischen Führungssystems, dessen Hauptaufgabe die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensbereiche ist. Im Controlling laufen die Daten des Rechnungswesens und anderer Quellen zusammen." Man hat mich im Bewerbungsgespräch schon vorgewarnt, dass es eine sehr zahlenlastige Arbeit ist, die eben auch viel mit Rechnungswesen zu tun hat, und ich dass ich da erst mal sehr viel zu lernen habe. Die Einarbeitung wird bestimmt anstrengend und herausfordernd, aber ich weiß, dass es sich lohnen wird, da ich dann endlich eine Arbeit haben werde, die wieder ein ruhiger Bürojob ist und wo ich mich nicht mehr mit Telefonaten und Kunden-Beschwerden herumschlagen muss. Ich kann dann ja dann irgendwann wieder hier berichten, wie mir die Arbeit bisher gefällt.

Am Montag werde ich dann meine Kündigung bei meinem jetzigen Arbeitgeber abgeben und ich freue mich schon sehr darauf, dass ich meiner jetzigen Arbeit endlich bald den Rücken kehren darf und in Zukunft hoffentlich wieder glücklicher sein werde. :love2: :happy:

https://i.imgur.com/9kx1t4q.jpg

Und so schnell hat sich alles wieder geändert.

Ich habe genau einen Monat im Controlling im Krankenhaus gearbeitet und habe hier ja schon ab und zu durchsickern lassen, dass es mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Die Einarbeitung, wenn man es überhaupt so nennen kann, war echt eine Katastrophe. Das Team bestand nur aus 4 Leuten und keiner hatte Zeit, mir wirklich intensiv mal was zu zeigen. Die Leuten waren auf der persönlichen Ebene zwar alle nett, aber jeder war ständig im Stress wegen seinem eigenen Tagesgeschäft, in so einem kleinen Team gab es halt keinen Ausbilder und niemand war so richtig zuständig für mich. Mir hat ab und zu mal jemand etwas im Schnelldurchlauf erklärt, aber alle Themen wurden nur ein bisschen angeschnitten, meistens gab es keine Übungen dazu und ich kam überhaupt nicht richtig mit. Ansonsten bestand der Hauptteil meines Tages darin, stundenlang irgendwelche Excel-Tabellen anzustarren oder irgendwelche Handbücher durchzulesen. Ständig musste ich die Leute fragen, was ich überhaupt machen soll, ob gerade jemand eine Aufgabe für mich hat und ich hatte noch das Gefühl, den anderen damit eher auf die Nerven zu gehen. Ich als jemand, der überhaupt keine Vorerfahrung im Controlling hat, hätte eine richtig intensive und strukturierte Einarbeitung gebraucht, die man mir dort überhaupt nicht bieten konnte, weil keiner Zeit hatte und es keinen Plan gab, was ich überhaupt wann lernen sollte. Abgesehen von der schlechten Einarbeitung habe ich aber auch gemerkt, dass das Controlling allgemein überhaupt nichts für mich ist - der Job hat total chaotisch und stressig auf mich gewirkt, man hat ständig irgendwelche zeitlichen Fristen im Nacken und das ganze BWLer-Gerede und den Rechnungswesen-Kram fand ich furchtbar. Ich bin einfach überhaupt nicht die Person dafür.

Den ganzen Januar über ging es mir psychisch ziemlich schlecht, weil ich schon ziemlich schnell gespürt hatte, dass ich dort kündigen muss und meiner Chefin das "Geständnis" ablegen muss, dass ich kündigen möchte. Allerdings wollte ich es ihr erst nach 4 Wochen beichten, damit ich auch sagen konnte, dass ich mir lange genug einen Eindruck verschafft habe. Jedenfalls ging es mir die letzten Wochen nicht gut, weil ich immer wieder Angst vor den Reaktionen des Teams hatte, mich die Leute bspw. auch schon fest für bestimmte Tätigkeiten in den nächsten Monaten eingeplant hatten und ich dann plötzlich einen Rückzieher mache. Aber es ging nicht anders und so habe ich versucht, mich die 4 Wochen lang irgendwie durchzuprügeln und es dann letzte Woche endlich gestanden, dass das Controlling einfach nicht meine Welt ist. Zum Glück hat meine Chefin sogar ziemlich verständnisvoll reagiert und wir haben uns direkt auf einen Aufhebungsvertrag auf den 31.01. geeinigt, da ich sonst frühestens auf Ende Februar hätte kündigen können und sie sogar selbst gesagt hat, dass es im Februar nicht genug Beschäftigung für mich gegeben hätte. Ich bin jedenfalls froh, dass das mit dem Controlling jetzt endlich vorbei ist, da der Januar wirklich einer der zermürbendsten und frustrierendsten Monate überhaupt für mich war. Wenigstens habe ich jetzt die Erkennnis, dass ich mich nie wieder auf eine Controlling-Stelle bewerben will. Es gibt Dinge, die man halt einfach erst im Nachhinein weiß, wenn man einige Wochen den Arbeitsalltag in einem Betrieb miterlebt hat...

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Ich war heute Vormittag bei einem Bewerbungsgespräch und habe schon heute, nur wenige Stunden später, direkt eine Zusage erhalten! :cheer:

Ich gehe jetzt tatsächlich wieder zu einer privaten Krankenversicherung zurück, diesmal aber zu einer anderen. Leider komme ich auch dort nicht ganz um die Telefonie herum, allerdings sollen es weniger Stunden am Tag sein und meine generellen Aufgaben wären auch nicht ganz die gleichen. Ich möchte es dort einfach mal versuchen, da mir die Arbeit in diesem Bereich ja früher grundsätzlich schon gefallen hat und jede Krankenversicherung einfach anders organisiert ist und anders mit ihren Mitarbeitern umgeht. Es kann ja sein, dass ich dort tatsächlich glücklicher sein werde, und es gibt auf jeden Fall auch eine gute Einarbeitung und sehr viele Benefits für die Mitarbeitenden dort. Das Unternehmen hat in dem Gespräch jedenfalls einen sehr positiven Eindruck auf mich gemacht und es ist natürlich auch ein großer Vorteil für mich, dass ich schon viele Vorkenntnisse habe, die mir die Arbeit dort etwas erleichtern werden. Deshalb werde ich dort im März beginnen und hoffe wirklich sehr, dass das endlich die Arbeit sein wird, mit der ich auf Dauer glücklich sein werde. :pat:
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Chrdrenkmann

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35

Freitag, 2. Februar 2024, 21:18

dass es im Februar nicht genug Beschäftigung für mich gegeben hätte.

Der Halbsatz hat mich wirklich gekillt. Haut sie einfach mal salopp raus, dass du diesen Monat quasi eh unnötiges Beiwerk gewesen wärst. So, wie du die Erfahrungen dort schilderst, wäre der Job auch für mich eine echte Tortur gewesen. Ich bin ein wahnsinnig unsicherer Mensch bei neuen Lebensabschnitten, der ganz klare Strukturen braucht.

Bitte nicht falsch auffassen, aber irgendwie finde ich es zynisch, dass der vorherige Post, in dem du dich so sehr auf die Stelle gefreut hast, mit 20 Likes im „20 Likes oder mehr“-Thread verewigt ist, obwohl du dort nur Negatives erlebt hast. Dafür wird dein neuer Post ja sicherlich auch etliche Likes bekommen und ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß bei deinem neuen Job! :gary:

HeldDerBeine

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36

Samstag, 3. Februar 2024, 17:25

Ich freue mich, euch zu verkünden, dass ich gestern endlich die Zusage für einen neuen Job erhalten habe!!! :love:

Ich habe mich in den letzten Monaten ja schon oft genug darüber ausgekotzt, wie sehr sich meine Arbeit bei der privaten Krankenversicherung verschlechtert hat und leider immer mehr zum Call Center geworden ist. Von einem ruhigen Bürojob ist da nicht mehr die Rede und ich kann dieses stundenlange Telefonieren in der Hotline einfach nicht leiden. Auch meine restliche Arbeit im Kundenservice, wo ich den Versicherten auf sämtliche Fragen und Anliegen per Brief antworten muss und mich auch viel mit Beschwerden und eiligen Fällen rumschlagen muss, hat mir keine Freude mehr gemacht. Deshalb wusste ich, dass es nach 6,5 Jahren als Sachbearbeiterin Zeit wird, dass ich mir eine neue Stelle suche.

Ich habe im August auf Teilzeit (60 % = 3 Tage pro Woche) umgestellt, damit ich zwei Tage in der Woche Zeit habe, um Bewerbungen zu schreiben. Ich habe viele Absagen erhalten, auch auf Stellen, bei denen ich dachte, dass ich da gut dazu passen würde, und der Bewerbungsprozess war wieder mal frustrierend. Meine Bewerbungen gingen vor allem an Krankenkassen und Krankenhäuser, da ich mich bei meinem Wirtschafts-Studium damals auf das Thema Gesundheitsmangement spezialisiert habe und das dann die typischen Arbeitgeber sind.

Zum Glück habe ich es dann doch noch geschafft, nach 3,5 Monaten eine Zusage zu bekommen. Meinen genauen Arbeitgeber werde ich hier nicht nennen, aber ich werde ab dem 01.01.24 in einem der Stuttgarter Krankenhäuser arbeiten und dort eine Stelle als Controllerin antreten. Wem das nicht so viel sagt, hier eine kopierte Definition aus dem Gabler Wirtschaftslexikon: "Controlling ist ein Teilbereich des unternehmerischen Führungssystems, dessen Hauptaufgabe die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensbereiche ist. Im Controlling laufen die Daten des Rechnungswesens und anderer Quellen zusammen." Man hat mich im Bewerbungsgespräch schon vorgewarnt, dass es eine sehr zahlenlastige Arbeit ist, die eben auch viel mit Rechnungswesen zu tun hat, und ich dass ich da erst mal sehr viel zu lernen habe. Die Einarbeitung wird bestimmt anstrengend und herausfordernd, aber ich weiß, dass es sich lohnen wird, da ich dann endlich eine Arbeit haben werde, die wieder ein ruhiger Bürojob ist und wo ich mich nicht mehr mit Telefonaten und Kunden-Beschwerden herumschlagen muss. Ich kann dann ja dann irgendwann wieder hier berichten, wie mir die Arbeit bisher gefällt.

Am Montag werde ich dann meine Kündigung bei meinem jetzigen Arbeitgeber abgeben und ich freue mich schon sehr darauf, dass ich meiner jetzigen Arbeit endlich bald den Rücken kehren darf und in Zukunft hoffentlich wieder glücklicher sein werde. :love2: :happy:

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Ich als jemand, der überhaupt keine Vorerfahrung im Controlling hat, hätte eine richtig intensive und strukturierte Einarbeitung gebraucht, die man mir dort überhaupt nicht bieten konnte, weil keiner Zeit hatte und es keinen Plan gab, was ich überhaupt wann lernen sollte. Abgesehen von der schlechten Einarbeitung habe ich aber auch gemerkt, dass das Controlling allgemein überhaupt nichts für mich ist - der Job hat total chaotisch und stressig auf mich gewirkt, man hat ständig irgendwelche zeitlichen Fristen im Nacken und das ganze BWLer-Gerede und den Rechnungswesen-Kram fand ich furchtbar. Ich bin einfach überhaupt nicht die Person dafür.

Joa, man will halt gerne gute Mitarbeiter haben, steckt aber keine Ressourcen in die Ausbildung jener. Das scheint aktuell aber generell ein Problem im deutschen Arbeitsmarkt zu sein. Eigentlich schade, vielleicht wäre deine Erfahrung mit einem guten Mentor der dich eingearbeitet hätte eine ganz andere gewesen und der Job als Controller weniger frustrierend und belastend gewesen.

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