Ich halte mich für ziemlich intelligent. Diese Aussage kann ich so prahlerisch tätigen, weil es trotzdem genug Situationen gibt, in denen ich mich wie der letzte Mensch anstelle und dieser Eindruck somit nicht aufkommen muss.
Türen: Türen sind mein größter Feind. Wann immer ich an einem neuen Ort bin, gibt es immer genau eine Tür, bei der ich partout nicht in der Lage bin, diese mühelos auf- oder zuzumachen.
Das erste Mal passierte dies im Praktikum während des ersten Lehrjahrs: Ich bekam die Tür zur Kleiderkammer im Keller nicht auf und musste extra meine Chefin holen. Dann standen wir da fünf Minuten und ich musste üben, wie die Tür aufgeht. Zur Verteidigung sei gesagt, dass man sich ganz komisch gegenlehnen musste, weil sie wirklich irgendwie klemmte. Trotzdem wurde mir gesagt, dass ich die erste Person bin, die damit solche Probleme hat, was natürlich in einer ohnehin schon peinlichen Situation sehr unangebracht war.
Auch im zweiten Praktikum gab es exakt eine schwierige Tür. Es gab mehrere Archivtüren, doch die eine war für mich so eklig aufzuschließen, dass mir tatsächlich jedes Mal die Finger wehtaten. Selbstverständlich konnte der langjährige Mitarbeiter sie locker öffnen.
Drittes Praktikum, selbes Spiel: Ein einziges Mal war die Bürotür verschlossen, weil die drei Mitarbeiter auf einer Jubiläumsfeier waren. Und ich bekam sie nicht auf und musste jemanden holen, der sie für mich aufmachte.
Beim Arzt neulich konnte ich die Tür des Anmelderaums nicht mehr schließen und musste die Empfangsdame fragen, ob ich sie leicht offen lassen darf...
Du kannst noch so viel wissen: Mangelt es dir an Geschicklichkeit, eine Tür zu öffnen, bist du die Lachnummer eines Unternehmens.
Leute begrüßen: Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum das immer wieder passiert, allerdings kommt es oft vor, dass ich laut und deutlich „Hallo“ zu Leuten sage, doch diese das entweder definitiv nicht hörten, sodass ich es noch mal sagen muss oder diese erst etliche Sekunden später selbst „Hallo“ sagen, was ja ebenfalls impliziert, dass sie mich nicht hörten. Da kommt man sich immer so richtig schön dämlich vor, weil man ja extra "den ersten Schritt" unternahm und freundlich sein wollte, aber die anderen Person trotzdem denken müssen, man hätte sie gar nicht gegrüßt. Das passiert selbst, wenn die Leute mich eindeutig anschauen, während ich sie begrüße. Es ist ein Mysterium und eigentlich kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass immer ich die Schuld habe. Ich weiß, dass sich vor ein paar Jahren jemand richtig aufregte, warum ich ihn nicht begrüßte, weil es wirklich zu leise war und seitdem achte ich bewusst darauf, wesentlich lauter zu sein - dennoch hört man mich hin und wieder wohl nicht richtig.
Verhaspler: Das scheint sich verschlimmert zu haben und darüber hatte ich meines Wissens schon in einem anderen Post berichtet. Ich verspreche mich relativ oft, selbst wenn ich relativ langsam rede und mich aus Angst davor, wieder über meine Zunge zu stolpern, extra konzentriere. Ist natürlich großartig, wenn man dann Let's Plays aufnimmt. Da will ich dann meine Versprecher immer rausschneiden.
Mülltrennung: Ich kann mir jeden Scheiß merken. Wirklich jeden. Aber glaubt ihr, ich bekomme es hin, die Mülltonne mit dem blauen Deckel von der mit dem gelben Deckel vor meinem Haus zu unterscheiden? Ich muss meine Eltern jedes einzelne Mal fragen, in welche Tonne dies und das gehört. Auf der mit dem blauen Deckel steht, dass nur Papier und Pappe rein soll, trotzdem soll da noch was anderes rein. Wat. Eigentlich sollte ich mir echt mal eine Liste erstellen, aber für die fünf Schritte hin und zurück lohnt sich das gar nicht.
Wie sieht es bei euch aus?