Seit letztem Jahr bin ich auch offiziell Studentin, genaugenommen im Bachelor Biologie an der Universität Ulm.
Das wird sich jetzt aber ziemlich sicher ändern, da ich vorhabe meine Fachrichtung und die Universität zu wechseln und den Bachelor in Geschichte (HF) und Philosophie (NF) zu belegen.
Da die Universität Ulm leider nur naturwissenschaftlich/technische Studienfächer anbietet (und ich zu blöd war das vorher zu beachten...) muss ich entweder dann ewig pendeln (zb Augsburg) oder umziehen. Leider sind alle anderen Universitäten in Baden-Württemberg die Geschichte anbieten in wahnsinnig teuren Städten (Freiburg, Konstanz, Tübingen) oder bieten keine Informatik an, was aufgrund der Tatsache dass ich dann gemeinsam mit meinem Freund (Informatik Bsc) wieder in eine Wohnung ziehen will... nicht gerade ideal ist.
Nichtsdestotrotz werde bald meinen Neigungswechsel beim BAföG einsenden und im Idealfall zum nächsten Wintersemester endlich ein Fach studieren in dem ich meine Stärke sehe...
Ich wollte eigentlich schon im Vornherein lieber Geschichte studieren da ich eher ein verkappter Geisteswissenschaftler bin als MINT-Anhänger. Aufgrund der schlechten Berufsaussichten habe ich mich dann aber für Biologie entschieden, da es dort einige Themengebiete gibt die ich sehr interessant finde (zb Tierphysiologie, Neurobiologie, Genetik...). Leider wird in Ulm so gut wie gar nichts zu Immunologie angeboten, was ich ziemlich schade finde da Immunlogie meiner Meinung nach sehr spannend ist. Ich habe mir im Stillen erträumt vielleicht in den Bereich der Forensik oder medizinischen Forschung (besonders Onkologie) dann später zu arbeiten aber ich bin mir ziemlich sicher dass man dort nur sehr sehr schwer reinkommt, wenn man nicht gerade ein Musterstudent war oder extremes Glück hat.
Der Grund warum ich letzten Endes abbreche ist zum einen mein Zweifel daran, einen Job zu bekommen der mich
wirklich interessiert (ich will zB nicht im Bereich der botanischen Forschung arbeiten) und weil ich jetzt schon recht stark im Studium hinterherhinke. Ich habe zwar keinerlei Probleme mit den Biologiefächern, bin aber aufgrund einer recht schweren Klausur durch Physik gefallen, bin im 3.Versuch in Mathematik und verstehe immernoch genauso wenig (trotz Professorenwechsel) und müsste eine Menge nacharbeiten für Organische Chemie (Prüfung noch nicht abgelegt) und Analytische Chemie (Rumgerechne dass mir auch nur mäßig liegt).
Bevor ich jetzt durch Mathe durchfalle und dann exmatrikuliert werde oder fast keine Klausuren mehr mitschreibe (weil ich intensiv Mathe lernen müsste) und dann länger studiere nehme ich lieber feige die Beine in die Hand und mache etwas anderes.
Nicht zuletzt würde ich meinen BAföG-Anspruch verlieren wenn die Universität mich exmatrikuliert und ohne möchte ich sehr sehr ungern studieren.
Auch wenn meine Jobchancen als Geschichte Bachelor of Arts (
) eigentlich lächerlich sind (freie Wirtschaft mal abgesehen) will ich es durchziehen. Ich möchte einmal etwas machen, was mir (so hoffe ich) intellektuell gut liegt und wofür ich mich begeistern kann, ohne ein halbes Dutzend Fächer in denen ich mäßig bis sau schlecht bin.
Das ist vielleicht recht gewagt aber im Notfall mache ich halt noch eine Ausbildung hinterher bevor ich arbeitslos dastehe.
Schuften darf ich noch mehr als genug im Leben, da möchte ich auch mal ein paar Jahre etwas machen von dem ich mir etwas Erfüllung verspreche.