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CaptainOlimar

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21

Donnerstag, 19. Juli 2012, 12:48



Wenn ich einen Test bestehe, den 70% nicht bestehen, zeigt das, dass ich zu den besten 30% gehöre. Wenn hingegen 90% den Test bestehen und ich dazu gehöre, sagt das nicht viel aus...


Ich würde sagen wir haben einen toten Punkt erreicht :pat:

Wenn du den Test bestehst bist du zwar einer der besten 30% im Land. Dass heißt entweder bist du total schlau oder aber die anderen sind alle dumm.
Wenn ein Deutscher und ein Finne Abi machen, kann der Deutsche trotzdem viel dümmer sein als der Finne, oder eben umgekehrt.
Um das Bildungsniveau wirklich sicher zu bestimmen müsste theoretisch die ganze Welt das gleiche Abi machen.

Deswegen kann ich nicht sagen die Finnen sind schlauer als die Deutschen und lernen mehr in der Schule, du kannst aber auch nicht sagen die Deutschen sind schlauer, wir wissen es einfach nicht.

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22

Donnerstag, 19. Juli 2012, 12:53

Ich habe das auch nicht gesagt. DU hast es als Qualtitätsmerkmal für das finnische Bildungssystem angeführt, dass 90% den höchsten Schulabschluss schaffen, und ich habe dir gezeigt, warum das ein Denkfehler ist. Ich habe damit weder gesagt, dass die Finnen dümmer als die Deutschen sind noch umgekehrt.

CaptainOlimar

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23

Donnerstag, 19. Juli 2012, 13:10

Ich wollte mit meiner Aussage zeigen dass Schule auch ohne Selektion funktionert (wobei das aber nicht nur in Finnland so ist). Und ja, ich hab es als Qualitätsmerkmal angeführt und mittlerweile eingesehen dass es das nicht ist.

Eine hohe Abiturientenquote ist das Gegenteil von einem Qualitätsmerkmal!

Das heißt, die Quote ist ein Merkmal dafür dass Finnland ein schlechtes Schulsystem hat. Zumindest habe ich das so aufgefasst und dadurch kommt der obige Post zustande.

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24

Donnerstag, 19. Juli 2012, 13:14

Es ist auch ein schlechtes Merkmal, aber aus einem anderen Grund. Schule hat zwei Funktionen: Wissen vermitteln UND Leistungen bewerten. Über die Qualität der Wissensvermittlung lässt sich mit der Abiturquote rein gar nichts aussagen (du hattest es trotzdem versucht). Über die Qualität der Leistungsbewertung hingegen schon. Da ist es schlecht, wenn die Schule es nicht schafft, zu differenzieren.

CaptainOlimar

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25

Donnerstag, 19. Juli 2012, 13:52

Es ist auch ein schlechtes Merkmal, aber aus einem anderen Grund. Schule hat zwei Funktionen: Wissen vermitteln UND Leistungen bewerten. Über die Qualität der Wissensvermittlung lässt sich mit der Abiturquote rein gar nichts aussagen (du hattest es trotzdem versucht). Über die Qualität der Leistungsbewertung hingegen schon. Da ist es schlecht, wenn die Schule es nicht schafft, zu differenzieren.

Nicht unbedingt.

Stell dir mal vor in Deutschland gäbe es in der Abschlussklasse 2013 mit dem jetztigen Bewertungssystem eine Abiturquote von 90% (nimm dazu an, alle Schüler wären auf dem Gymnasium).
Da das Bewertungssystem gleich ist wie in den Jahren zuvor, kann es daran nicht liegen. Also liegt es daran, dass 90% der Schüler die Abiturvorraussetzungen geschafft haben. Das wiederum kann nur durch gute Wissensvermittlung erreicht werden.
Soll man jetzt die Kriterien verschärfen, nur um die Abiurientenquote wieder zu senken?

Und jetzt denk dir diese Theorie mal auf Finnland.
Wir wissen nicht, wie gut die Leistungsbewertung dort ist, also kann es entweder so sein wie du gesagt hast und bie Bewertung ist schlecht, oder sie ist eben gut und die Schüler bekommen alle das Abi weil sie alle schlau genug sind, und das wiederum sagt etwas über die Wissensvermittlung aus. Wir wissen es schlichtweg nicht.

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Donnerstag, 19. Juli 2012, 14:13

Soll man jetzt die Kriterien verschärfen, nur um die Abiurientenquote wieder zu senken?

Genau das. Die Abiturquote sollte immer ungefähr konstant auf einem sinnvollen Wert bleiben. Die Kriterien müssen entsprechend angepasst werden.

Was ist sinnvoll?

Wenn der Wert so gewählt ist, dass möglichst viele Leute in einem Job arbeiten, der ihrer jeweiligen Qualifikation entspricht.

Ein Arbeitgeber versucht in der Regel immer, Leute einzustellen, die so hoch qualifiziert sind wie möglich (zum gleichen Lohn natürlich). Das würde bei einer zu hohen Abiturquote dazu führen, dass man selbst um als Putzfrau zu arbeiten noch Abitur vorzuweisen haben müsste. Die Leute, die kein Abitur haben, aber für diese Tätigkeit natürlich trotzdem qualifiziert wären, haben dann gar keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt. Das ist das Gegenteil von Chancengleichheit.
Umgekehrt wäre es für Arbeitgeber in höher qualifizierten Branchen schwieriger, tatsächlich qualifizierte Bewerber zu finden, weil ein zu großes Spektrum an Leistungen unter dem selben Label zusammengefasst wird. Die Gefahr, dass jemand unterqualifiziertes eingestellt wird, steigt.

Eine zu hohe Quote nützt also niemandem.

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CaptainOlimar

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27

Donnerstag, 19. Juli 2012, 14:29

Naja, Abi ist aber nicht gleich Abi. Wenn die Arbeitgeber zwischen 1,0 und 3,8 wählen können, werden sie wohl eher 1,0 nehmen.

Dennoch stimme ich dir in dieser Hinsicht im großen und ganzen zu.

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28

Donnerstag, 19. Juli 2012, 14:32

Naja, aber ab welcher Note es als „durchgefallen“ gilt, ist ja nur eine willkürliche Festlegung... Man könnte es natürlich auch mit 6,0 noch als bestanden definieren, aber was würde das bringen?

Meli

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29

Freitag, 12. Oktober 2012, 19:49

Lehrer sollten besser kontrolliert werden, zumindest bei nem Klassendurchnschnitt von 4,7 .

Chrdrenkmann

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30

Freitag, 12. Oktober 2012, 19:51

Was ist denn bei euch konkret vorgefallen, dass so ein Schnitt entstanden ist? Nicht, dass mal wieder jemand hier alles nur auf die Lehrer schiebt...

Meli

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31

Freitag, 12. Oktober 2012, 19:54

Was ist denn bei euch konkret vorgefallen, dass so ein Schnitt entstanden ist? Nicht, dass mal wieder jemand hier alles nur auf die Lehrer schiebt...
unser lehrer kommt mit uns nicht zurecht, und wir nicht mit ihm. Außerdem redet er immer schwachsinniges Zeug. Meine Klassenlehrerin hat mal mit ihm geredet, und gesagt, dass es vor ein paar Jahren so einen ähnlichen Lehrer wie ihn auf der Schule gab, der auch nicht mit seinen Schülern zurechtkam - er ist rausgeflogen. ._.

Chrdrenkmann

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32

Freitag, 12. Oktober 2012, 19:57

Dann sehe ich das Problem nicht. Wenn der andere Typ deswegen auch schon von der Schule geflogen ist, dann müsste man das Verhalten eures Lehrers doch auch nur weiterleiten und alles ist gelöst, oder nicht?

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Meli

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33

Freitag, 12. Oktober 2012, 19:59

Er versucht jetzt besser zu werden, hat er gesagt. Mal sehen ._.

Ptero

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34

Montag, 26. Januar 2015, 21:44

Ich muss sagen, dass ich vom deutschen Bildungssystem nichts halte und meine Zuneigung sogar noch beständig weniger wird.

Mein Hauptproblem ist die extreme Aufteilung der Schüler in Sonderschule - Hauptschule - Realschule - Gymnasium. Das ist nicht nur total wirr, sondern auch einfach ungerecht, besonders wenn man eben bedenkt, WANN diese Aufteilung erfolgt, denn wie schon gesagt: Kinder sind in dem Alter einfach zu Jung, um darüber etwas sagen zu können, und letzten Endes ist es leider so, dass eben oftmals danach gegangen wird, aus was für einer Gesellschaftsschicht die Kinder kommen.
Dazu kommt eben, dass Hauptschülern in Deutschland kaum eine Chance gegeben wird, noch höher als Realschule zu kommen. Auf Hauptschule anfangen und dennoch irgendwann einmal eine Hochschule besuchen? Nicht unmöglich, aber ziemlich unwahrscheinlich.
Das sollte so einfach nicht sein. Chancengleichheit sollte einem Schulsystem zu Grunde liegen.
Wenn schon aufgeteilt, so sollte man später aufteilen (frühestens nach der Sechsten) und nur in zwei Schulformen (Gymnasium und eine Mischung aus Real & Haupt).

Genau so problematisch finde ich den Unterrichtskanon in den meisten Bundesländern. Es sollte einfach nicht sein, dass subjektive und/oder absolut talentabhängige Fächer wie Kunst, Musik oder Sport versetzungsrelevant sind. Ich finde es nicht schlecht, dass diese Fächer unterrichtet werden und angeboten sind, aber... Nicht jeder ist sportlich, nicht jeder ist musikalisch und nicht jeder ist künstlerisch begabt. Dazu kommt, dass gerade in Kunst die Note oftmals vom Geschmack des Lehrers abhängt. Ich habe auf dasselbe Bild durch Lehrerwechsel bei einem Lehrer eine 4, beim nächsten eine 1- gehabt...
Und ja, manche Lehrer benoten hier aufgrund dessen, wie sehr sich jemand anstrengt. Das ist gerecht. Aber das ist bei weitem nicht bei allen Lehrern so. Und, wie gesagt, das sollte einfach nichts mit der Versetzung zu tun haben. Niemand sollte Sitzenbleiben, nur weil er in Sport und Kunst eine 5 hat. Und ja, ich habe solche Fälle erlebt, wo Leute wegen Sport und Kunst, Sport und Religion oder dergleichen sitzen geblieben sind, wobei der Grund für die schlechte Religionsnote war, dass es eine katholische Schule war und der Schüler, wenngleich katholisch getauft, einfach nicht gläubig war.

Wo wir schon beim Thema Bundesländern sind: Genau so bescheuert ist es, wie weit sich die Schulsysteme zwischen den Bundesländern sowohl in der Organisation, als auch in der Qualität unterscheiden.

Und dann nervt es mich, dass die Politik dazu neigt besonders beim Bildungssystem zu sparen.
Zu viele Ausgaben? Schaffen wir doch das Sitzenbleiben ab!
Dabei sollte gerade die Bildung etwas sein, dass dem Staat ein wenig Geld wert ist.

Eiskaltschwamm

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35

Montag, 26. Januar 2015, 22:28

Zum Thema Aufteilung:
In Brandenburg haben wir ja erst nach der 6. Klasse Aufteilung, was ich persönlich für wesentlich sinnvoller halte als nach der vierten, da hier die Fähigkeiten schon wesentlich ausgeprägter sind und auch die Fächer schon spezialisierter sind.
In unserem Gebiet gibt es aber auch keine Realschule mehr, was, Ptero, eher weniger vorteilhaft ist. Denn die Realschule nahm normalerweise diejenigen Schüler auf, die zwar nicht mehr auf die Ober/Hauptschule gehören, aber auch nicht gut genug für das Gymnasium sind. Aber jetzt, daher, dass es sie nicht mehr gibt, landen die ganzen Schüler, die normalerweise auf die Realschule gehören, entweder auf die Oberschule, wo sie unterfordert sind, oder auf das Gymnasium, wo sie überfordert sind. Beide Fälle sorgen eigentlich nur für Stress für diese Schüler. Und jetzt wollen die auch noch unsere einzige Förderschule schließen, was bedeutet, dass diese jetzt auf die Oberschule kommen und das Niveau dieser jetzt noch unausgeglichener wird.
Kurz: Ich empfinde das, was sie mit den Schulen in unserer Gegend machen, ziemlich bescheuert.

Garet

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36

Montag, 26. Januar 2015, 22:42

Zitat

Mein Hauptproblem ist die extreme Aufteilung der Schüler in Sonderschule - Hauptschule - Realschule - Gymnasium.


Die Sonderschule ist eine Schulform, die von Kindern besucht wird, die eine spezielle Förderung brauchen, die sie auf Haupt-, Realschule oder Gymnasium nicht bekommen können. Lehrer auf Sonderschulen dazu ausgebildet, Kinder zu unterrichten die in ihrem Bildungs- und Entwicklungsstand als mehr oder weniger schwer behindert eingestuft werden.

Zitat

letzten Endes ist es leider so, dass eben oftmals danach gegangen wird, aus was für einer Gesellschaftsschicht die Kinder kommen.


In Niedersachsen ist es so, dass die Eltern selbst bestimmen können, welche Schulform ihre Kinder besuchen sollen. Die Schule gibt eine Empfehlung aus, die sich an der Leistung der Kinder orientiert.
Leistung bzw. Bildungsniveau hängt aber auch mit der sozialen Schicht zusammen, aus der Kinder kommen. Deswegen finde ich es eigentlich wichtig, dass Lehrer da mehr Mitsprache recht haben.
Auf meiner ehmaligen Schule war es z.B. so, dass in den fünften Klassen auch vermehrt Kinder waren, die einfach (noch nicht) für das Gymnasium geschaffen waren. Interessanterweise handelte es sich dabei aber auch öfter um Kinder, die aus bildungsfernen Schichten kamen. Problem dabei war eben, dass die Klassen eh schon überfüllt waren und die Kinder aus Frustration oder Langerweile, weil sie den Stoff nicht verstanden haben, den Unterricht gestört oder aufgehalten haben. Bei einer Klassengröße von >30 Schülern wird es auch schwer Schüler individuell zu fördern, weswegen die Kinder, die zu Hause keine Förderung bekommen da eben die Arschkarte haben. Chancengleichheit ist bei solchen Verhältnissen schwierig, weswegen man die Kinder eben je nach Bildungsniveau auf verschiedene Schulformen verteilt, die eben an ihre Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten angepasst sind.

Real- und Hauptschule werden bei uns in der Gegend aber allmälig von der IGS abgelöst. Die Hauptschule soll bei uns zumindest in den nächsten Jahren komplett verschwinden und die Realschule bekommt auch immer weniger Zuwachs. Finde ich eigentlich ganz gut so, da den Schülern dort mehr Zeit wird, gegeben ihre Fähigkeiten auszuprägen und dort auch individuelle Stärken und Schwächen beachtet werden.


Zitat

Dazu kommt eben, dass Hauptschülern in Deutschland kaum eine Chance gegeben wird, noch höher als Realschule zu kommen. Auf Hauptschule anfangen und dennoch irgendwann einmal eine Hochschule besuchen? Nicht unmöglich, aber ziemlich unwahrscheinlich.


Erläutere das doch bitte einmal. Ich kenne genug ehmalige Hauptschüler, die den Bildungszweig hochgeklettert sind und wenn es über den sekundären Bildungsweg war.
Ich kenne aber auch genug ehmalige Haupt- bzw. Realschüler, die mit einem Haupt- oder Realschulabschluss sich zufrieden gegeben haben. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Leute die höheres anstreben, dass auch machen werden.

Zitat

Wo wir schon beim Thema Bundesländern sind: Genau so bescheuert ist es, wie weit sich die Schulsysteme zwischen den Bundesländern sowohl in der Organisation, als auch in der Qualität unterscheiden.


Kannst du das weiter erläutern?

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Montag, 26. Januar 2015, 22:47

In unserem Gebiet gibt es aber auch keine Realschule mehr, was, Ptero, eher weniger vorteilhaft ist. Denn die Realschule nahm normalerweise diejenigen Schüler auf, die zwar nicht mehr auf die Ober/Hauptschule gehören, aber auch nicht gut genug für das Gymnasium sind. Aber jetzt, daher, dass es sie nicht mehr gibt, landen die ganzen Schüler, die normalerweise auf die Realschule gehören, entweder auf die Oberschule, wo sie unterfordert sind, oder auf das Gymnasium, wo sie überfordert sind.[...]

Wobei laut Wikipedia in Brandenburg erst seit 2005 so richtig die Oberschule gibt, davor waren es Realschulen und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe und Hauptschulen gab es bisher nicht.

Nur so nebenbei.

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38

Montag, 26. Januar 2015, 22:50

In unserem Gebiet gibt es aber auch keine Realschule mehr, was, Ptero, eher weniger vorteilhaft ist. Denn die Realschule nahm normalerweise diejenigen Schüler auf, die zwar nicht mehr auf die Ober/Hauptschule gehören, aber auch nicht gut genug für das Gymnasium sind. Aber jetzt, daher, dass es sie nicht mehr gibt, landen die ganzen Schüler, die normalerweise auf die Realschule gehören, entweder auf die Oberschule, wo sie unterfordert sind, oder auf das Gymnasium, wo sie überfordert sind.[...]

Wobei laut Wikipedia in Brandenburg erst seit 2005 so richtig die Oberschule gibt, davor waren es Realschulen und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe und Hauptschulen bisher nicht gab.

Nur so nebenbei.

Ok.

Es geht mir aber eigentlich um die jetzige Situation und das die eigentlichen Realschüler auf der Oberschule nicht genug gefördert werden und die Gymnasiasten durch die eigentlichen Realschüler, wenn es um Förderung geht, stecken bleiben.

Ptero

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39

Dienstag, 27. Januar 2015, 13:09

Die Sonderschule ist eine Schulform, die von Kindern besucht wird, die eine spezielle Förderung brauchen, die sie auf Haupt-, Realschule oder Gymnasium nicht bekommen können. Lehrer auf Sonderschulen dazu ausgebildet, Kinder zu unterrichten die in ihrem Bildungs- und Entwicklungsstand als mehr oder weniger schwer behindert eingestuft werden.
Sonder-, bzw. Förderschulen sind letzten Endes ein einfacher Weg, in irgendeiner Form behinderte Kinder abzuladen, so dass man am Ende sagen muss: "Guck, die erfüllen ihre Schulpflicht", sich aber nicht weiter mit den Kindern auseinandersetzen muss, wofür Deutschland übrigens international ziemlich in der Kritik steht, da das Deutsche Sonderschulsystem laut verschiedenen Forschern der UN-Antidiskriminierungs-Richtlinie widerspricht. Die "Förderschulen" sind nicht darauf ausgerichtet, dass die Schüler später ins normale Schulsystem integriert werden, um so einen höheren Abschluss als den Hauptschulabschluss zu machen.
Wohlgemerkt betrifft das auch Schüler, die lerntechnisch nicht beeinträchtigt sind, zum Beispiel Kinder, die seit der Geburt oder durch einen Unfall oder eine Krankheit Gehbehindert sind und im Rollstuhl sitzen. Auch Kinder, die eine Sprachstörung haben, können oftmals normal lernen, aber werden oft genug von dem normalen Schulsystem ausgeschlossen. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis einen Fall, wo sich die Eltern durch drei Instanzen klagen mussten, damit ihr Kind, das einen schweren Sprachfehler hatte, aber gleichzeitig auch hochbegabt war, auf ein Gymnasium gehen durfte.

Da du Niedersachsen erwähnst, soll hier vielleicht noch angemerkt sein, dass Niedersachsen aktuell als positives Beispiel erwähnt wird, da sich Niedersachsen seit 2009 stärker um Integration behinderter Kinder bemüht.

Generell ist es aber in Deutschland nun einmal leider so, dass Kinder mit Behinderung vom Bildungssystem direkt abgeschrieben werden und es gibt mehr als einen Fall, wo die Eltern einklagen müssen, dass ihre Kinder normale Schulformen besuchen durften. Am schlimmsten ist es meines Wissens dahingehend im Saarland, wo es schlicht und ergreifend vom dortigen Bildungssystem vorgeschrieben ist, dass Kinder, die in irgendeiner Form beeinträchtigt sind, auf Förderschulen MÜSSEN und nicht auf normale Schulen DÜRFEN.



Erläutere das doch bitte einmal. Ich kenne genug ehmalige Hauptschüler, die den Bildungszweig hochgeklettert sind und wenn es über den sekundären Bildungsweg war.
Ich kenne aber auch genug ehmalige Haupt- bzw. Realschüler, die mit einem Haupt- oder Realschulabschluss sich zufrieden gegeben haben. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Leute die höheres anstreben, dass auch machen werden.
Verschiedene Studien zeigen, dass dies maximal eine subjektive Einschätzung von dir ist. Prinzipiell schaffen nur 2,3% der Hauptschüler einen höheren Abschluss als den der Realschule und mit leichter Varianz nach Bundesland sind auch nur 0,1 bis 0,5% aller Abiturienten in Deutschland Schüler, die ursprünglich eine Hauptschule besucht haben.
Deutschland ist im EU Durchschnitt ein Schlusslicht, was Chancengleichheit betrifft. Es gibt gesamt drei Studien aus den letzten vier Jahren, die mir bekannt sind, die in der EU Chancengleichheit im Bildungssystem untersucht haben. Sprich: Chancengleichheit für beide Geschlechter, Chancengleichheit für Kinder aus den unteren Einkommensschichten, Chancengleichheit für Kinder mit Immigrationshintergrund und Chancengleichheit für Kinder mit Behinderungen. In keinem Gebiet war Deutschland besser als Platz 17 und landete durchweg zwischen den Plätzen 18 und 21.
Wohlgemerkt waren bei den Studien einige der EU-Kleinstaaten, sowie die EU Länder, die erst 2013 hinzukamen, nicht mit einbegriffen.

Kurzum: Das ist keine subjektive Wahrnehmung, das ist objektive Realität. In Deutschland hängt dein Schulerfolg und dein Studienerfolg stärker von deiner Herkunft und deinem Geschlecht ab, als in den meisten anderen EU-Ländern. Deutschland steht deswegen international in der Kritik und vor allem auch innerhalb der EU, da schlicht und ergreifend von einem so wirtschaftsstarken Land wie Deutschland erwartet wird, dass es mehr in das Bildungssystem investiert, um so mehr Chancen zu schaffen.



Kannst du das weiter erläutern?
Es ist leider so, dass zwischen den neuen Bundesländern und NRW, genau so wie zwischen NRW und dem recht anspruchsvollen Bayern ziemliche Welten liegen. So etwas sollte angepasst und besser kontrolliert werden. Denn im Moment ist es einfach nur wirr. Und während ich in den USA nachvollziehen kann, warum es so wirr ist (da liegt von der Fläche einfach so viel dazwischen, dass Eigenverwaltung Sinn macht), ist es hier... Nein... Wirklich nicht sinnvoll oder nützlich. Im Gegenteil.
Und wenn ich dran denke, dass das Fachabitur aus NRW zum Beispiel nur in der Hälfte der anderen Bundesländer anerkannt wird... Und es auch bei anderen Ländern... Dein Abschluss aus Bundesland A ist teilweise in Bundesland B nichts wert.

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40

Dienstag, 27. Januar 2015, 17:35

Die Sonderschule ist eine Schulform, die von Kindern besucht wird, die eine spezielle Förderung brauchen, die sie auf Haupt-, Realschule oder Gymnasium nicht bekommen können. Lehrer auf Sonderschulen dazu ausgebildet, Kinder zu unterrichten die in ihrem Bildungs- und Entwicklungsstand als mehr oder weniger schwer behindert eingestuft werden.
Sonder-, bzw. Förderschulen sind letzten Endes ein einfacher Weg, in irgendeiner Form behinderte Kinder abzuladen, so dass man am Ende sagen muss: "Guck, die erfüllen ihre Schulpflicht", sich aber nicht weiter mit den Kindern auseinandersetzen muss, wofür Deutschland übrigens international ziemlich in der Kritik steht, da das Deutsche Sonderschulsystem laut verschiedenen Forschern der UN-Antidiskriminierungs-Richtlinie widerspricht. Die "Förderschulen" sind nicht darauf ausgerichtet, dass die Schüler später ins normale Schulsystem integriert werden, um so einen höheren Abschluss als den Hauptschulabschluss zu machen.
Wohlgemerkt betrifft das auch Schüler, die lerntechnisch nicht beeinträchtigt sind, zum Beispiel Kinder, die seit der Geburt oder durch einen Unfall oder eine Krankheit Gehbehindert sind und im Rollstuhl sitzen. Auch Kinder, die eine Sprachstörung haben, können oftmals normal lernen, aber werden oft genug von dem normalen Schulsystem ausgeschlossen. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis einen Fall, wo sich die Eltern durch drei Instanzen klagen mussten, damit ihr Kind, das einen schweren Sprachfehler hatte, aber gleichzeitig auch hochbegabt war, auf ein Gymnasium gehen durfte.

Da du Niedersachsen erwähnst, soll hier vielleicht noch angemerkt sein, dass Niedersachsen aktuell als positives Beispiel erwähnt wird, da sich Niedersachsen seit 2009 stärker um Integration behinderter Kinder bemüht.

Generell ist es aber in Deutschland nun einmal leider so, dass Kinder mit Behinderung vom Bildungssystem direkt abgeschrieben werden und es gibt mehr als einen Fall, wo die Eltern einklagen müssen, dass ihre Kinder normale Schulformen besuchen durften. Am schlimmsten ist es meines Wissens dahingehend im Saarland, wo es schlicht und ergreifend vom dortigen Bildungssystem vorgeschrieben ist, dass Kinder, die in irgendeiner Form beeinträchtigt sind, auf Förderschulen MÜSSEN und nicht auf normale Schulen DÜRFEN.

Wobei zumindest bei meiner Schule so ist, dass man den Stoff der Hauptschule machen kann (die Hälfte meiner Klasse lernen in Hauptschulrechtlinien und bekommen Hauptschulzeugnisse, ich gehöre dazu). Einige machen ihre schulischen Karrieren nach deren Entlassung meistens bei BBW, BBZ und so weiter und machen eine höheren Abschluss (bzw. Abschlüsse), man kann sogar bis zur Abitur machen. Normaler Berufskolleg sind ebenfalls möglich (wurde bei mir vorgeschlagen, weil ich mindestens die Realschulabschluss erreichen will). Einige Schülern sind sogar während ihrer Schulzeit zur normalen Schulen gewechselt.
Ich hatte mal gehört, dass eine Mädchen aus einer Gymnasium (soweit ich weiß) wegen einer Auseinandersetzung zur einer Schule für schwererziehbaren Kinder gekommen ist, obwohl sie kaum auffällig war und sogar eher lieb war. Sachen gibt's...

Ich kann ja aus meiner Sicht erzählen, wie es bei mir so ist. Ich wurde 2005 in einer Förderschule eingeschult, wegen meiner Autismus, bei den es heute bei mir kaum Auffälligkeiten gibt und sozusagen fast wie ein normaler Menschen bin und übersprang gleich einer Klasse (weil ich bereits lesen und schreiben konnte). Bei mir wurde damals getestet, was bei mir so los war (u.a. kam mal raus, dass ich nicht so gut hören konnte, ein anderer Mal kam das Gegenteil raus, was bei mir auch stimmt) und in Alter von 6 Jahren kam raus: (frühkindliches) Autismus. Bei mir wurde auch unterstellt, ich wäre nicht mit der deutsche Sprache aufgewachsen, was aber nicht stimmt, obwohl ich einige grammatikalische Probleme habe und von ein paar Wörter die Bedeutungen nicht kenne (wie z.B. Tugend), ich wuchs sogar nicht mit der russischen Sprache auf, weshalb meiner Russischkenntnisse nicht gut sind. Ich war mal vor ein paar Monaten im Agentur für Arbeit und musste eine Test am PC machen, wie meine Fähigkeiten bei Mathematik, logisches Denken (würd ich so sagen) und Deutsch sind. Da ich ein Hauptschüler bin, wurde mir gezeigt, dass ich unter die Hauptschülern überdurchschnittlich bin und sogar unter die Realschülern zum Teil in der höhere Durchschnitt bin und somit keine Probleme für die Realschule habe. Am besten war ich übrigens bei Mathematik, nur so nebenbei. Bei mir standen damals, bevor ich zur Schule ging, nur Förderschulen zur Auswahl, also konnte ich nicht in einer normaler Grundschule gehen. Nach heutiger Sicht ist das eine Fehler der Bürokratie, sonst wäre ich in ein anderer Umfeld, wäre nicht introvertiert, hätte weniger Sorgen, wäre mir besser und müsste nicht die ganzen Klischees tragen.

Apropos Klischees, es gibt in Allgemeinen, vor allem in der niedrigen Schulen, Klischees und einige Schüler tragen diese Klischees, weil sie z.B. nicht in ein höhere Schule gehen oder weil sie aus den niedrigen Schicht (Hartz IV und so) kommen, aber in Wahrheit sind sie normale Menschen und sind nicht so, wie die Klischees so meinen. Man sollte deshalb auch vorallem die Schülern aus die höheren Schulen beibringen, dass die Leute meistens nicht so sind wie die Klischees sagen und dass man vor behinderten Leuten keine Angst haben muss. Das liegt meistens an die Erziehung von den Eltern.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »SBob« (28. Januar 2015, 19:05)


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