Was mir außerdem negativ auffiel war SpongeBob selbst, da mir vorkam, dass er diesmal wieder sehr Persönlichkeits-los war. Er war irgendwie fast ständig am Dauergrinsen und war zu positiv dafür, dass er womöglich für immer klein bleiben könnte.
Das Argument finde ich echt schade. Meiner Ansicht nach hat SpongeBob zunächst gar nicht darüber nachgedacht, dass sein Schrumpfen womöglich bleibende Schäden hinterlassen konnte. Eher war er von seinen neuen Möglichkeiten überwältigt und wollte eifrig alles ausprobieren. Das sah man daran, dass er gleich mit den beiden Butterstücken auf den heißen Grill sprang und darauf eine Schlittschuhperformance hinlegte. Dann faszinierte ihn natürlich kurz darauf, wie es eigentlich unter dem Grill aussah. Und so kann man das eigentlich fortsetzen. Als er später auf der Seife lag, dämmerte ihm schließlich, dass er in dem Zustand keine Burger mehr braten konnte und er wohl so klein bleiben würde. In dem Moment wurde er auch traurig. Es war ja jetzt auch nicht so, dass er tagelang winzig war. Die Geschehnisse spielten sich innerhalb weniger Stunden ab und er wurde von einer Situation in die nächste geworfen, sodass ihm gar keine Zeit blieb, über alles nachzudenken. So fand ich seine Emotionen auch deutlich angenehmer als wenn er die ganze Zeit nichts als Angst und Trauer verspürt hätte. Es war ein nettes kurzes Abenteuer.
Ansonsten hat die Episode alles geboten, was ich mir gewünscht hatte: Es gab einen interessanten Grund für die Verkleinerung, SpongeBob erkundete die Gegend aus einer neuen Perspektive, er musste vor einem "Monster" fliehen und sich durch allerlei sonstige Szenarien schlagen. Mir gefiel, dass die Handlung weitestgehend in der Krossen Krabbe spielte. Als der Seeigel durch den Abfluss verschwand, befürchtete ich erst, dass SpongeBob hinterherfällt und man eine 08/15-Kanalisations-Fortsetzung erhält. So hingegen konnte man alles in der Krossen Krabbe vollständig ausschöpfen. Selbst der Ortswechsel im Abfalleimer war gelungen, weil das mit dem Größenvergleich zwischen SpongeBob und Plankton eine geniale Idee war. Ich bin trotzdem überrascht, dass ich vorab nicht selbst darauf gekommen war.
Kritisiert wurde in diesem Thread schon, dass Mr. Krabs SpongeBob für Plankton hielt, obwohl er ihn hätte sehen müssen. Das ist mir auch erst negativ aufgefallen, jedoch rettete der Gag die Szene komplett. Ich fand es nämlich ziemlich clever, dass Thaddäus den wandelnden Burger für den Seeigel hielt, Mr. Krabs jedoch für Plankton, da dieser ja eher auf seinen Erzfeind fokussiert ist.
Außerdem wurden die Kinder bemängelt, aber diese fand ich überhaupt nicht schlimm. Sie waren vielleicht eine Minute zu sehen und in der Zeit haben sie SpongeBob für einen Kaugummi sowie eine Actionfigur gehalten, ihn durch ein Bällebad verfolgt und Thaddäus vermöbelt, weil SpongeBob sich in seiner Brusttasche versteckte. Völlig harmlose und sogar teilweise lustige Szenen, weil ich gerade das mit Thaddäus witzig fand. Es wäre was anderes gewesen, hätten die Kinder bis zum Ende im Mittelpunkt gestanden, aber so war das absolut im Rahmen. Man hatte ein paar schnelle Ideen mit ihnen und ist dann doch recht flott zum nächsten Einfall gesprungen.
Hier kam dann schließlich die einzige Sache, die ich ebenfalls nicht allzu sehr mochte. Das mit der Körperpflege war mittelmäßig, lachen musste ich da jedenfalls nicht. Jedoch war der Gag super, dass SpongeBob aufgrund seiner Größe nur einen Penny ausgezahlt bekam, und den musste er ausgerechnet noch durch stundenlange Arbeit verdienen. Klasse übrigens, dass Mr. Krabs sich überhaupt Gedanken machte, wie er SpongeBob noch einsetzen konnte. Hätte ja auch sein können, dass er keine Verwendung mehr für ihn hatte und ihn zum x-ten Mal gefeuert hätte.
Das Ende mit dem riesigen SpongeBob, der die Krosse Krabbe als Kleidung trug, war auch noch mal richtig toll.
Also ja, ich fand die Episode top. Meine Erwartungen wurden erfüllt und die einzige schwache Szene mit der Körperpflege war zu verschmerzen.
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