Eine Fluchtepisode wäre tatsächlich mal ganz interessant gewesen, aber irgendwie ist das diese Episode nicht so richtig. Klar, SpongeBob und Patrick wollten aus dem Handschuhweltgefängnis fliehen, aber ehrlich gesagt hat sich das mehr wie ein Rundgang durch ein paar unterirdischen Tunnel angefühlt. Das ist wirklich schade, da man hier so viel mehr hätte rausholen können.
Das sieht man schon direkt am Anfang. Wieso sollte man sich auch gleich auf die Flucht konzentrieren, wenn man auch völlig sinnfrei SpongeBob und Patrick bei einer Tennisballattraktion sehen kann? Die wurde später nicht mal mehr in irgendeiner Form eingebaut. Was macht die also hier? Deutlich besser war da schon das Lied. Natürlich hätte man es weglassen können und hätte noch mehr Zeit für die Flucht gehabt, aber ein Lied finde ich deutlich ansprechender als wie am Anfang eine Szene, die einem nichts bringt. Ebenso fand ich es ein nettes Detail, dass man kurz auch in Hieronymus Mund eine Eisenstange sah, sodass es schon einen kleinen Hinweis gab, dass es sich bei ihm um einen Roboter handelt.
Patrick, der Hieronymus den Kopf abriss, woraufhin SpongeBob und er ins Gefängnis kamen, war zumindest ein halbwegs guter Grund, wieso sie weggesperrt wurden. Der Gag mit Patricks rasiertem Kopf war dann eher wieder mittelmäßig. Besser waren da die Handschuh-Handschellen sowie SpongeBob und Patrick, die im Aufzug durch die Handschellen an den Kopf des Wärters gepresst wurden. Der Roboter, der Patrick immer wieder sagte, dass er die Regeln gebrochen hätte, hätte dann wieder weggelassen werden können. Der hatte weder einen Nutzen noch einen Gag parat. Dagegen waren sogar die Kinder im Gefängnis besser. Normalerweise sind die ja ziemlich nervig, aber hier fand ich sie gar nicht mal so störend. Ihre Geschichten, wieso sie im Gefängnis gelandet sind, waren ganz gut. Die deutschen Stimmen der Kinder fand ich nebenbei angemerkt auch etwas zu hoch und klangen nicht wirklich „echt“. Auch die Übersetzung „Pobombe“ finde ich etwas seltsam. Immerhin verwendet man in anderen Nickelodeon-Serien auch gerne mal das Wort „Arschbombe“. Der Notfallalarm, den SpongeBob aktivierte, um nicht noch eine Straftat zu begehen, war dann wieder besser.
In der zweiten Hälfte kam es dann endlich zu der im Titel versprochenen Flucht und was soll man sagen? Die anderen Kinder konnten wenigstens reden, aber SpongeBob und Patrick verfolgten lieber ein Kind, das die ganze Zeit nur irgendwelche Laute von sich gibt und durchgehend grinst. Bei den Räumen mit den Experimenten kann ich lediglich die Brille nennen, die zu groß für das Kind war und sie ihm einfach um den Hals gelegt wurde. Generell fühlte sich das Ganze gar nicht nach einer Flucht an, da SpongeBob und Patrick noch nicht mal Sorge hatten, entdeckt zu werden. Stattdessen stellten sie sich lieber hinter ein paar Wissenschaftler, die nicht mal ansatzweise irgendwas unternahmen.
Das Kind im Körper von Hieronymus war dann eine ganz solide Idee. SpongeBob und Patrick, die im Roboterleichenraum herumblödelten, hätte man sich wieder sparen können. Wenigstens hielt es sich hier mit der damit verschwendeten Zeit in Grenzen. Dass der Roboterkopf ein eigenes Bewusstsein entwickelte und Patrick vernichten wollte, war doch irgendwie seltsam. Ich konnte ihn zum einen nicht ernst nehmen, da er bloß ein Roboter war und nicht mal ein echter Fisch, und zum anderen, weil er bloß ein Kopf war, der keineswegs bedrohlich wirkte. Die Hand, die dann kurz zum Zuschauer sprach, konnte die Szene dann wenigstens wieder ein wenig auflockern. Die Waschmaschinen-Szene war da, bot aber nichts, was einen vom Hocker riss.
Die Sockenwelt war bis auf die stinkenden Socken zumindest visuell ganz ansprechend. Ganz anders als Patricks überlange Wimpern, als er SpongeBob erzählte, wie er ihn zum ersten Mal „bester Freund“ nannte. Der Roboterkopf tickt kurz darauf völlig aus und beißt SpongeBob und Patrick auch noch in den Hintern, na dann. Glücklicherweise endete dann auch endlich die „Flucht“, denn langsam verließ mich wirklich die Konzentration, weil alles, was passierte, so belanglos war, und die beiden kein Stückchen weiterkamen. Auch das Abtrennen von Patricks Kopf war eine recht seltsame Szene, aber da er so was ja auch in „Das Karate-Genie“ konnte, ist es noch verkraftbar. Aber was sollte denn bitte SpongeBob, der einfach eine Tragetasche für das Kind in seinem Bauch hatte? Das sah echt befremdlich aus. Das Körpertauschen von Patrick und Hieronymus hätte man ebenso weglassen können. Das hatte keinerlei Zweck und hat nicht mal ansatzweise reingepasst.
Was machte dann überhaupt der echte Hieronymus hier? Immerhin war er ja wohl schon seit Jahren tot und eingefroren. Dann wurde der mechanische Hieronymus auch einfach mit einem Schlag auf dem Kopf erledigt. Ja, der war eindeutig sehr bedrohlich. Dann gab es zum Abschluss noch ein Lied, was die Episode sogar ziemlich gut beendete.
Letztendlich kann man sagen, dass bei der Handlung so viel mehr drinnen gewesen wäre und es einfach schade ist, wie man sie für so etwas Langweiliges verschwendet hat. Man hätte hier mal wirklich eine spannende Episode haben können, in der sich SpongeBob und Patrick an dem Wachpersonal und etlichen anderen Gefahrenquellen vorbeischleichen müssen und dabei auch Unterstützung von ein paar Kindern bekommen, die wie ich schon weiter oben sagte, nicht mal wirklich nervig gewesen sind. Was kriegt man stattdessen? Ein kleines Kind, das nicht mal genau weiß, was es da überhaupt tut, läuft vor SpongeBob und Patrick davon und diese verfolgen es die halbe Episode lang. Und so eine Handlung nutzt man dann wirklich für ein Special. Ich hätte dieser Episode ja wirklich gerne was Besseres gegeben, aber mehr als eine 4 ist da leider nicht drinnen. „Handämonium“ ist damit eindeutig die bessere Handschuhepisode in dieser Staffel.