Wenn man ehrlich sein will, war diese Episode noch einfallsloser als ihr Vorgänger. Die gesamte Zeit sah man nichts weiter als den Wechsel von Drecksackblases Persönlichkeiten, eine fortschreitende Handlung gab es da nicht. Am Ende wurde er sogar wieder eingefangen und wird wieder ins Gefängnis gesteckt. Aber der entscheidende Unterschied zu 252a ist, dass diese Episode mich deutlich mehr unterhielt. Und man braucht ja auch keine große Handlung, um eine solide Episode zu kreieren, das bewiesen schon etliche Folgen der ersten drei Staffeln.
Ich fand bereits toll, wie man zu Beginn Drecksackblase und die Polizei sah, was eine gelungene Abwechslung bot. Das Design der Sauberblase gefiel mir sehr. Simpel, aber schick. Selbst sie war niedlicher als Niesel aus 246b. Ebenso schlicht, aber genial waren die Sprüche „Ich fühle mich wie neugeblasen.“ sowie „Bleib sauber, sonst geht’s dir mal dreckig.“, wobei der Nachsatz bei letzterem nicht so effektiv war wie der Teil davor. Schmunzeln musste ich, als die Adresse des Arbeitgebers lediglich ein Zettel mit der Aufschrift „KK“ war. Bei SpongeBob als Burgermonster lachte ich, weil die Szene mit der schaurigen Musik so herrlich absurd dargestellt wurde. Der Spruch mit der Kaltfront war auch gut. Generell war der Dialoghumor in der Episode sehr stark, denn auch der Ritze/spitze-Reim konnte überzeugen, vor allem, weil die Stimme beim Übergang zur Drecksackblase bedrohlicher wurde. SpongeBobs Blick, als er verstand, dass „DB“ die Abkürzung für Drecksackblase ist, war super, denn es passiert nicht oft, dass selbst SpongeBob was checkt und dann eine Miene aufsetzt, als würde er sagen: „Ernsthaft? Was Besseres fiel dir nicht ein?“ Das ständige Wegblasen der Blase mithilfe von Ventilatoren gefiel mir übrigens auch.
Das Abtauchen in die Toilette war minimal eklig, aber absolut tolerierbar. Schön war, wie SpongeBob seine Hilfe anbot, auch wenn es ihm in erster Linie darum ging, dass DB nicht wieder böse wird. Das viele Französisch-Gelaber war klasse, wieder eine Bestätigung des Dialoghumors. Ebenfalls gut waren das Thaddäus-Gekritzel und das Angreifen der Leute auf den anderen Toiletten. Das Comic-Heft war dann ein toller Weg, die nächsten Geschehnisse in Kurzform näherzubringen, zumal dieses das Gefühl gab, Drecksackblase als den typischen Schurkengegner darzustellen, der oft gegen Meerjungfraumann und Blaubarschbube kämpfte.
Patricks grüner Bauchnabelschmutz war das Lowlight der Episode. Ich verstand auch nicht wirklich, warum der ausreichte, dass DB zu Drecksackblase wurde, obwohl SpongeBob sagte, dass er seit Wochen nicht schmutzig wurde. Na ja, sollte wohl ein unterschwelliger Witz sein, dass Patrick besonders dreckig ist und deshalb auch andere extrem leicht schmutzig machen kann. Trotzdem war mir das etwas zu schwach als Begründung, warum DB so schnell wieder zu Drecksackblase wurde.
Alle bösen Taten waren dann genial: Er war fies, indem er alles saubermachte. Das wurde dann auch wunderbar aufgegriffen, als er das Haus reinigte und sich die Leute darüber freuten. Es ging gut weiter mit den Mini-Drecksackblasen, SpongeBobs bedrohliche Lage in Drecksackblase und das Vermachen von Patrick an Gary. SpongeBobs Lösung, ihn aufzusaugen, war zwar nicht kreativ, aber das einzig Sinnvolle. Der Gag, dass er dann so tat, als wäre er selbst böse geworden, war witzig und zeigte erneut, dass SpongeBob ziemlich clever sein kann.
Drecksackblase im Fokus war mal Neues, der Dialoghumor war so großartig wie seit Ewigkeiten nicht mehr, auch sonst konnte die Episoden mit ein paar Gags und durchdachten Szenen punkten - also was will man mehr? Nun ja, es war trotzdem keine perfekte Episode. Dass Drecksackblase ständig zwischen Gut und Böse wechselte, selbst nach wochenlanger Disziplin durch ein bisschen Bauchnabelschmutz wieder fies wurde und am Ende unzufriedenstellend noch mal von der Polizei eingefangen wurde, war der größte Makel. Hier stufe ich von einer 2 nach der englischen Fassung auf eine 2+ hoch, für eine 1- hat es mir leider nicht gereicht.