[…] und nachdem Staffel 13 jetzt schon nach sechs Episoden eine schwache Episode nach der anderen abgeliefert hat, befürchte ich, dass wir noch etwas Schlechteres als das hier sehen werden.
Das wage ich hart zu bezweifeln. Falls mir vor zig Staffeln jemand gesagt hätte, dass es irgendwann eine Episode geben wird, in der sich Patrick die ganze Zeit wie ein Hund aufführt, hätte ich ihn ausgelacht. Niemals würden die Macher einen Charakter derart verschandeln. Aber nun sind wir hier. Ich kann nicht mal beschreiben, was ich gefühlt hatte, als ich die Episode sah. Logischerweise war es keine Freude, aber erstaunlicherweise auch nicht Ärger/Hass/Traurigkeit/was auch immer. Es war einfach nur Leere. Ich spürte rein gar nichts. Sicherlich, weil ich nicht verarbeiten konnte, dass diese Episode tatsächlich existiert. Dass der gute alte Patrick aus den ersten Staffeln auf allen vieren steht und wie ein Hund hechelt und bellt.
Bevor mir jemand sagt, dass so was auch in der Episode „Patrick, das Pferd“ geschah, der ich eine 2- gab: Das mag zwar sein, aber das ist so, als würde man Pferde mit Hunden vergleichen (lulul). Die fand ich ja sogar gut, noch bevor „Das ist Pony!“ das Licht der Welt erblickte und ich Pferde toll fand, also war ich dort nicht mal voreingenommen. Nein, die Episode war schlichtweg besser erzählt. Man sah Patrick zu Beginn normal und den Grund, warum er sich wie ein Pferd verhält. Und das Wichtigste: Man wusste, dass er die Rolle nur spielte, wohingegen er in dieser Episode direkt als Hund ins Bild sprang, einem mit dem Wurmfutter ein extrem schwachsinniger Grund aufgetischt wurde und er dann ja wirklich in einem „Wurm-Modus“ war. Außerdem hatte „Patrick, das Pferd“ einige lustige Momente, was diese Episode nicht in dem Ausmaß aufweisen konnte.
Es ist garantiert so, dass die Episode produziert wurde, weil es in vorherigen Episoden zwei kurze Gagszenen gab, in denen Patrick sich wie ein Hund benahm. Diese wurden von uns auch positiv aufgefasst. Umso bedauerlicher ist es, dass nun dank dieses Machwerks ein Schatten über diesen Szenen schwebt. Man wollte zu viel und hat aus amüsanten Kurzmomenten eine ganze Handlung gestrickt, wonach niemand verlangte. Was bei „Mein Bein!“ noch bei manchen von uns funktionierte, ging hier völlig in die Hose. Dadurch, dass Patrick nicht richtig sprechen konnte, kamen keine Dialoge zustande und stattdessen kredenzte man uns eine billige und langweilige Slapstick-Einlage nach der anderen. Als wenn das noch nicht schlimm genug war, gab es teilweise Phasen, wo Patrick die ganze Zeit bellte und absolut nervtötend war. Wobei ich sagen muss, dass ich das in der deutschen Version nicht so schrecklich empfand, da war das englische Original wohl anstrengender. Das waren erst mal meine allgemeinen Gedanken zur Handlung.
Wenn ich nun die Episode von Anfang bis Ende nach besonderen Szenen absuche, kann ich als erste die mit dem vollgefressenen Wurm hervorheben. Nur diese Serie schafft es, selbst einen länglichen Wurm mit Wampe darzustellen, sogar noch random mit Bauchnabel. Aber gut, ich muss niemandem vormachen, dass ich das nicht gut fand, man kennt mich. Es war meine Lieblingsszene der Episode, was in gewisser Weise für die "Qualität" des Rests spricht. Fabis Kritik, dass Thaddäus Patrick für einen richtigen Wurm hielt, verstehe ich nicht. Entweder sah er nicht vor die Haustür oder es scherte ihn halt nicht, Patrick auch wirklich als Patrick zu benennen. Später nannte er ihn ja auch so. Den gefährlichen Wurm Schlachter mochte ich und ich fand es schön, dass er am Ende noch gezeigt wurde.
Der Stubenrein-Spruch, das Vibrieren der gesamten Umgebung durch Patrick und der Gag mit dem „Rollenden Sternexpress“ gefielen mir. Dann war eine Weile Durststrecke, bis die Szenen mit SpongeBobs Totstellen und die drei mit dem Aussetzen im Wald kamen, welche ich auch toll fand. Dass Patrick zweimal sofort wieder bei Thaddäus auftauchte, war allerdings ein alter Hut und das werte ich negativ.
Was die Szene mit dem Schockhalsband soll, kann man auch nur erahnen. Thaddäus sagt, Patrick erhält einen Schock, wenn er bellt. Daraufhin hechelt Patrick bloß und Thaddäus wundert sich, wieso das Halsband nicht funktioniert. Ja, man kann sich wirklich nicht denken, wieso das Halsband nicht anspringt.
Er sagte eindeutig, dass der Schock durch ein Betätigen des Knopfs ausgelöst wird, was er auch tat. Insofern kritisiere ich an der Szene nicht das, sondern die Einfallslosigkeit an sich, weil man so was schon zuhauf bei Cartoons gesehen hat, dass solche Geräte an sich funktionieren, aber erst ihre Wirkung zeigen, wenn eine andere Person sie berührt/testet. Die Pointe konnte man demnach zehn Meilen gegen den Wind riechen.
Dass Patrick dann auch enthüllt, dass er schon längst wieder normal war, war wirklich eine unzufriedenstellende Auflösung, da sein ganzes Verhalten gegen Ende wohl wirklich völlig unbegründet war und er Thaddäus bloß aus Jux nur noch in den Wahnsinn getrieben hat.
Ich verstand das so, dass Patrick in der Zeit wieder normal wurde, in der Thaddäus zurück zu seinem Haus ging, was ja durchaus ein paar Stunden gewesen sein konnten. Sprich: Bei all den Dressiermethoden zuvor war er noch im Wurm-Modus, ansonsten wäre das eine echt miese Nummer von ihm gewesen. Die verschiedenen Kunststücke mochte ich, nur das SpongeBob-Huhn-Meme war unnötig. Das Ende mit dem Totstellen von SpongeBob und Patrick war ebenfalls nett.
Die Benotung dieser Episode ist äußerst spannend. Würde ich rein auf die Handlung gehen, so kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass das die schlechteste Episode der gesamten Serie ist. Die Macher haben Patrick förmlich ins Gesicht gespuckt. Ich spielte zwischenzeitlich mit dem Gedanken, dafür eine 6 zu vergeben, weil ich diese Episode keinesfalls belohnen will, aber es ist nun mal so, dass nicht alles desaströs war und hin und wieder eine ganz gute Szene kam. Ich lasse eine hauchdünne 4- springen, sodass die Episode an sich bei mir besser wegkam als 268b. Etwas surreal, aber die Episode hier hatte eben nur eine grottenschlechte Handlung und nicht ein Dutzend undurchdachte Szenen.