Der Titel dieser Episode dürfte vielen "Kritikern" der modernen Staffeln aus der Seele sprechen.
Hier wurde eine Handlung umgesetzt, von der ich überrascht bin, dass sie nicht schon viel früher verwendet wurde. Eine so simple Idee, dass ich mich fast schon schäme, nicht selbst darauf gekommen zu sein. SpongeBob jedenfalls hatte auch keine Ahnung von diesen Treffen und begrüßte die Mitglieder zwar, doch als diese sagten, sie wären gar nicht dort, wurde er leicht beeinflusst, was ich amüsant fand. Das Detail mit der winkenden Nase, weil er keinen Arm mehr für den Postboten verfügbar hatte, gefiel mir übrigens auch. Dass es allerdings schon das 431. Treffen gewesen sein soll, halte ich für zu weit hergeholt, wenn man zuvor nie was davon sah.
Als dann das Treffen offiziell begann, freute ich mich sehr über das Motto, dass man SpongeBob gar nichts Böses will und man ihn lediglich nicht ausstehen kann. Solche Szenen könnte man leicht vergessen, aber es war schon wichtig und erbaulich, dass die Charaktere nicht nur blind auf SpongeBob losgingen, sondern sofort klarstellten, dass sie ihn grundsätzlich für keine schlechte Person halten. Etwas komisch war anschließend, wie SpongeBobs Nase eine Beule erzeugte, nachdem Thaddäus das Rollo runterzog. Der Redeschwamm war dann wieder gut, auch wenn es nicht wirklich Sinn ergab, dass sie das als Objekt wählten, wenn sie ihn ja nicht mögen.
Schon bei Mrs. Puffs Geschichte wurde deutlich, dass all die Erzählungen aufgebauscht wurden. Und auch hier muss ich sagen, dass man das Stilmittel der Übertreibung tatsächlich mal gezielt und geschickt nutzte. Warum erkennen die Macher nicht, wo das gewinnbringend ist und wo es nichts weiter als stört? Diese extrem glückliche Umgebung, als Mrs. Puff mit der anderen Fahrschülerin zu sehen war im Kontrast zur düsteren Atmosphäre sowie SpongeBob mit seinen fiesen Blicken und seiner Monstergestalt… außerordentlich stark gemacht. Der Gag mit dem Stoppschild und dem Anhalten war auch nett.
Es folgte Blubberbernds Erlebnis und hier schmunzelte ich direkt, als sich sein "leichter Snack" als üppige Mahlzeit entpuppte. SpongeBob wurde hier glaubhaft und gleichzeitig weiterhin überspitzt dargestellt, als er Blubberbernd seine Bestellung aufgrund marginaler Mängel nicht zu sich nehmen ließ. Er ging sogar so weit, in Blubberbernd zu springen, um den als nicht perfekt empfundenen Krabbenburger aus ihm zu holen. Der Rülpser war zwar nicht mein Fall, doch dass SpongeBob ausgerechnet aus dem Bauchnabel kam, war wieder ein Fall von „so dämlich, dass es gut ist“. Ebenso sagte mir zu, dass Blubberbernd in der Gegenwart den Redeschwamm aß. Nur die Verknotung des Bauchnabels war eine Spur zu bizarr.
Nun war Plankton an der Reihe. Hier wäre direkt das "grausame Toilettenpapier" mit Dynamitstange zu nennen. Der wilde SpongeBob in Form irgendeines Flatterviechs war nicht die witzigste Darstellung, allerdings auch keine schlechte. Immerhin behielt man dadurch das Theme, dass die Geschehnisse in der Art und Weise wohl kaum stattgefunden hatten. Schon lustiger war dann, wie Plankton unter den Redeschwamm geriet. Schließlich war Thaddäus’ SpongeBob-Begegnung in Echtzeit dran und hier war direkt gut, dass seine Augen den Countdown zeigten. Jetzt wurde klar, dass SpongeBob nicht ansatzweise so bekloppt agierte wie in den vorherigen Geschichten und den Mitgliedern sogar Komplimente machte. Patricks Auftritt war auch nicht übel.
SpongeBob zerstörte Thaddäus’ Haus unabsichtlich und die Ironie wollte es so, dass das Treffen in der Ananas fortgesetzt wurde. Für einen Redeschwamm konnte ebenfalls gesorgt werden, als SpongeBob sich selbst anbot, was ich super fand. So konnte auch der Postbote seine Geschichte erzählen und nur Thaddäus blieb in seiner Bruchbude zurück. Es war seltsam, dass er plötzlich psychisch instabil wirkte, jedoch beanstande ich das nicht groß.
Die Episode lieferte kein Gag-Feuerwerk, aber das Konzept war schick, die Übertreibung wurde so passend verwendet wie seit Ewigkeiten nicht mehr und durch die verschiedenen Charaktere und Storys wurde ich sehr unterhalten. Kaum zu glauben, aber das sorgt für die erste 1 in dieser Staffel, wenn auch mit einem Minus dahinter.