Bei dem englischen Titel „Big League Bob“ muss ich irgendwie immer an „Blitzkrieg Bop“ denken und den Song mag ich, also könnte das ein gutes Zeichen sein!
Der Anfang war noch viel Hinführung zum Plot: Der Chefkoch-Sucher telefonierte mit seinem Chef und entdeckte SpongeBobs Talent. Seltsam fand ich, dass Thaddäus währenddessen gleich zwei Mal nur seine roten Pupillen als Augen hatte, welche dem Zuschauer zugewandt waren. Wir werden Red Mist Squidward einfach nicht los. Nett war, dass Mr. Krabs plötzlich aus dem Schrank kam, um sich ins Gespräch einzumischen. Dann vergaßen die Macher, dass man sich bereits in der nächsten Episode befand und ließen SpongeBob an seiner Siffkrawatte rumschlabbern. Mr. Krabs entwickelte sich ebenfalls nicht weiter und traf nach seiner miserablen Trinkgeld-Idee im letzten Weihnachtsspecial die nächste geschäftliche Fehlentscheidung, SpongeBob für eine hohe Geldsumme zu verkaufen. Ob 62 Cent oder eine Milliarde: Wann wird er endlich begreifen, dass SpongeBob ihm trotzdem auf Dauer mehr Umsatz beschert? Es war ohnehin lame, dass er ihn erneut für Geld fortschickte.
Patricks Rolle in der Episode gefiel mir sehr. Wieder wurde er nicht als kompletter Vollidiot präsentiert, sondern wirkte cool. Auch das war zwar lediglich irgendeine Filmanspielung, aber ich genoss den entspannteren Seestern. Weitere gute Charaktere traten in der Testküche auf. Ich liebte die Dynamik zwischen den Köchen, wie sie sich gegenseitig sabotierten. Die Spiralfingerfritten waren noch nicht toll, dafür das geheime Dosenessen und die Nägel. Die Verlierer als Hotdog-Verkäufer mochte ich ebenfalls. Als SpongeBob wie ein Pferd durchdrehte, musste ich natürlich lachen, so viel Voreingenommenheit sei mir gestattet. Es war sogar in Ordnung, dass er seine ranzige Krawatte benutzte, weil man damit zumindest wieder etwas vom Anfang aufgriff. Richtig schön war dann, dass der Nägelkoch seine eigene Medizin zu spüren bekam und nicht einfach so mit Manipulationen durchmarschieren konnte. Ich fand auch das Szenario der Köche auf der Straße amüsant. Der angebissene Garnelenkoch in SpongeBobs Pizza war mir jedoch zu widerlich. Und sorry, aber mir kann niemand erzählen, dass SpongeBobs Kochmütze nicht wie zwei Hoden aussah, als er diese streichelte.
Die Szenerie wechselte ins Stadion und hier war die riesige Essensglocke gut, welche noch die Küche verdeckte. Leider leistete man sich eine wirklich dumme Szene, als der Nägelkoch sich rächen wollte und "heimlich" einen Zeitzünder unter dem Tisch platzierte. Nicht nur, dass er das vor unzähligen Stadionbesuchern tat, sondern sie war die gesamte Zeit deutlich zu sehen und später benutzte Mr. Krabs sogar ein Fernglas, aber entdeckte sie nicht, obwohl sie extrem offensichtlich im Bild war. Man hätte das Ganze so leicht fixen können, indem der Koch die Bombe vor dem Start der Veranstaltung deponiert hätte und nicht an einem so auffälligen Ort. Ich check so was nicht. Der Crew muss so was scheißegal sein, Kinder hinterfragen das ja sowieso nicht. SpongeBob hatte Schwierigkeiten mit den Bestellungen und die Lösung waren - wie immer - Krabbenburger. Ich gebe zu, dass Thaddäus’ Bemerkung recht witzig war, dass es mal wieder Krabbenburger sein mussten, das änderte aber nichts daran, dass es billig war. Merkwürdig war auch, dass SpongeBob erneut sagte, dass er den Job nicht wollte und so der alte Zustand hergestellt wurde. Dann hätte man sich gleich zehn Minuten der Handlung sparen können. Patrick unter der Fliese war lustig. Endlich explodierte mal der Zeitzünder, allerdings war das Ergebnis ziemlich unbefriedigend, nachdem man mehrere Minuten darauf wartete: SpongeBob wurde bloß ins Publikum geschleudert, das hätte seiner Kochperformance nicht mal geschadet, falls er den Job hätte behalten wollen.
Es ist bedauerlich, wie stark der Stadionteil die Qualität der Episode runterzog. Hätte man es bei der Testküche mit den Köchen belassen, wäre garantiert eine gute Note rausgesprungen. Der Blödsinn mit dem Zeitzünder und die enttäuschende Weise, wie SpongeBob zu seinem vorherigen Job zurückkehrte, drückten die Episode leider auf eine 3+. Ich hätte ihr so gerne eine bessere Note gegeben, da sie das nötige Potenzial hatte.