Ich habe mir bereits euren zweiten SpongeBob-Podcast angeschaut und möchte eine ganze Menge dazu sagen. Hoffen wir mal, dass ihr keine Stammgäste des Weicheischuppen Jr. seid, denn natürlich habe ich auch einige Kritikpunkte notiert.
Mit Sebastian Scheele fang ich mal an. Nur so viel: Besser, ihr wisst nicht, was er sich schon so alles geleistet hat. Sein Werdegang in diesem Forum ist alles andere als rosig und dass er Admin in dieser Facebook-Gruppe war, die den neuen Synchronsprecher von Patrick hasst, spricht sicherlich auch Bände.
Nun aber zu euch und den Aussagen bezüglich neuer Folgen. Also ich fand die Selbstbeweihräucherung schon etwas zu stark. Das klang ja fast so, als wären da jahrelange Studien miteingeflossen. Herauszufinden, wie sich die Quoten verändert haben, kann man mal eben bei Wikipedia entnehmen und der Rest war ebenfalls keine übermenschliche Leistung. Ich weiß, dass ihr das eher mit Humor gemeint habt, aber als jemand, der sich noch wesentlich intensiver mit SpongeBob auseinandersetzt, war das schon ziemlich irritierend.
Was mir komplett gefehlt hat, war eine Aussage darüber, dass die Folgen besonders nach dem zweiten Film (bekannt als Staffel 9b, ab Folge 190a) an Qualität dazugewonnen haben. Das ist nicht mal eine persönliche Meinung, sondern ein Fakt. Die Charaktere handeln wieder mehr wie früher, es gibt mehr Musik aus älteren Staffeln, auf unnötigen Ekelhumor wird verzichtet und so weiter. Die Macher haben sich die Kritik zu Herzen genommen. Auch Stephen Hillenburg ist zurückgekehrt, überlässt jedoch die meisten Entscheidungen den anderen.
Der Moment, wann man von den schlechten bzw. neuen Folgen spricht, ist auch ein sehr interessantes Diskussionsthema. Ich bin erst kürzlich auf einen Thread eines amerikanischen Forums gestoßen, in dem von vielen geschrieben wurde, dass die ersten fünf Staffeln noch gut waren. Aber die Ansichten drifteten stark auseinander.
Bei der Aussage, dass Fred die Episoden Rodeo in Texas, Der Grillgutflüsterer und Das Experiment gesehen hat und diese gar nicht als so schlimm empfand, musste ich wirklich schmunzeln. Denn zwei davon stammen aus der 9. Staffel, welche ja - wie bereits erwähnt - den alten Staffeln näherkommen möchte.
Episoden wie Burgina oder Spielkamerad des Grauens wiederum wurden gar nicht erwähnt, dabei ist vor allem letztere eine der meistgehassten Episoden überhaupt. Auch dies zu recherchieren wäre nicht das Problem gewesen, dazu gibt es allein in diesem Forum etliche Threads mit nützlichen Informationen.
Zum Glück habt ihr aber über die Episode Plankton in Panik diskutiert. Hierzu auch noch eine interessante Sache: Auf Twitter hat Vincent Waller, welcher ebenfalls an der Show mitwirkt, auf die Frage, wie sie bloß einen Suizidgag mit Plankton bringen konnten, geantwortet: „We thought it was pretty funny.“ Leider kann ich den Tweet nicht mehr finden, aber bei dem, was der Mann tagtäglich postet, ist das auch gar nicht möglich.
Daran wird doch eines ziemlich deutlich. Die Macher analysieren die moralischen Aspekte nicht so stark wie die Zuschauer. Sie bauen halt einfach das ein, was sie lustig finden. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum ich bis heute jede einzelne Episode geschaut habe und sehr vielen etwas gewinnen kann, die beim Großteil schlecht ankommen. Die Episode Verpufft beispielsweise, in der Mrs. Puff SpongeBob töten will, hat von mir eine 1 bekommen, da sie mein Lieblingscharakter ist und ich es sehr spannend fand, mal eine extreme Seite von ihr zu sehen. Es wirkte wie ein Experiment der Macher, mal etwas Neues zu probieren.
Apropos Experiment: Diverse neue Episoden setzen auf Surrealität. Ich empfehle euch, mal einen Blick in diese Episoden zu werfen:
- Der spinnt, der Spind (Staffel 7)
- Der Planet der Quallen (Staffel 8 )
- SpongeBobs Schneckenheim (Staffel 9)
Hier wird besonders klar, dass die Macher von der Norm abweichen möchten - und das wird sogar gut aufgefasst! Jede der drei Episoden hat reichlich positives Feedback erhalten.
Ein paar Kleinigkeiten noch zum Schluss: Der Manager aus der Episode Ausverkauf heißt Carl, nicht Kevin. Und ich glaube, dass ihr bei eurem Gast Ebba Ekholm einen Rechtschreibfehler gemacht habt. Ich habe sie jedenfalls nur als Ekholm und nicht als Eckholm gefunden.
Trotz aller Kritik hat es mir großen Spaß gemacht, euch zuzuhören. Und hey, dass es bei 90 Minuten hin und wieder was gibt, was man hätte besser angehen können, ist doch ganz logisch. Diese lässige Atmosphäre in eurem Podcast macht das ja wieder wett.