Die Gewinner der Oscarverleihung 2024 wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag gekührt:
Bester Film: Oppenheimer – Produktion: Christopher Nolan, Charles Roven und Emma Thomas
Beste Regie: Christopher Nolan – Oppenheimer
Bester Hauptdarsteller: Cillian Murphy – Oppenheimer
Beste Hauptdarstellerin: Emma Stone – Poor Things
Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr. – Oppenheimer
Beste Nebendarstellerin: Da’Vine Joy Randolph – The Holdovers
Bestes Originaldrehbuch: Arthur Harari und Justine Triet – Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)
Bestes adaptiertes Drehbuch: Cord Jefferson – Amerikanische Fiktion (American Fiction)
Beste Kamera: Hoyte van Hoytema – Oppenheimer
Bestes Szenenbild: Shona Heath, Zsuzsa Mihalek und James Price – Poor Things
Bestes Kostümdesign: Holly Waddington – Poor Things
Bestes Make-up und beste Frisuren: Mark Coulier, Nadia Stacey und Josh Weston – Poor Things
Beste Filmmusik: Ludwig Göransson – Oppenheimer
Bester Song: What Was I Made For? aus Barbie – Billie Eilish und Finneas O’Connell
Bester Schnitt: Jennifer Lame – Oppenheimer
Bester Ton: Johnnie Burn und Tarn Willers – The Zone of Interest
Beste visuelle Effekte: Tatsuji Nojima, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi und Takashi Yamazaki – Godzilla Minus One (ゴジラ-1.0)
Bester Animationsfilm: Der Junge und der Reiher (君たちはどう生きるか) – Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki
Bester animierter Kurzfilm: War Is Over! Inspired by the Music of John & Yoko – Brad Booker und Dave Mullins
Bester Kurzfilm: Ich sehe was, was du nicht siehst (The Wonderful Story of Henry Sugar) – Wes Anderson und Steven Rales
Bester Dokumentarfilm: 20 Tage in Mariupol (20 днів у Маріуполі, 20 dniw u Mariupoli) – Raney Aronson-Rath, Mstyslaw Tschernow und Michelle Mizner
Bester Dokumentar-Kurzfilm: The Last Repair Shop – Kris Bowers und Ben Proudfoot
Bester internationaler Film: The Zone of Interest, Vereinigtes Königreich – Regie: Jonathan Glazer
Die Nominierungen könnt ihr
hier nachlesen. Da ich zumindest über 50 Filme aus dem Jahre 2023 gesehen habe, möchte auch ich kurz meine Gedanken hierzu niederschreiben. Wenn ich persönlich die Gewinner in den verschiedenen Kategorien hätte wählen sollen, und das unabhängig davon ob sie überhaupt nominiert waren, dann sähe die Liste folgendermaßen aus:
- Bester Film: BlackBerry
- Beste Regie: Ari Aster - Beau Is Afraid
- Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix - Beau Is Afraid
- Beste Hauptdarstellerin: Margot Robbie - Barbie
- Bester Nebendarsteller: Glenn Howerton - BlackBerry
- Beste Nebendarstellerin: Geraldine Viswanathan - The Beanie Bubble
- Bestes Originaldrehbuch: Celine Song - Past Lives
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Lauren Schuker Blum, Rebecca Angelo - Dumb Money, basierend auf dem Buch The Antisocial Network von Ben Mezrich
- Beste Kamera: Hoyte van Hoytema – Oppenheimer
- Bestes Szenenbild: Fiona Crombie - Beau Is Afraid
- Bestes Kostümdesign: Jacqueline Durran - Barbie
- Bestes Make-up und beste Frisuren: Barbie
- Beste Filmmusik: Ludwig Göransson – Oppenheimer
- Bester Schnitt: Austin Keeling, Arielle Zakowski - Missing
- Bester Ton: Willie D. Burton, Richard King, Kevin O’Connell und Gary A. Rizzo – Oppenheimer
- Bester Kurzfilm: Der Schwan (The Swan) – Wes Anderson
Grün markiert sind meine Picks, welche mit den tatsächlichen Gewinnern übereinstimmen und in orange markiert sind die, bei denen dies nicht der Fall ist. Die Kategorien, mit denen ich mich nicht ausreichend befassen konnte, habe ich weggelassen. Wie man sieht, ist meine Wahl deutlich vielschichtiger, denn auch dieses Mal spiegeln die Oscars leider nicht die tatsächliche Vielfalt des Filmjahres 2023 wider. Vielmehr kommt es so rüber, als ob sich gar keine Mühe bei den Nominierungen gegeben wurde. Killers of the Flower Moon hätte ich z. B. in keiner der zehn Kategorien (bis auf bester Nebendarsteller für De Niro vielleicht) nominiert, da es sich nicht einmal für Scorsese Verhältnisse um einen herausstechenden Film handelt und er sowieso keine großen Siegeschancen hatte. Ich fand den Film gut, aber die Nominierung hatte offensichtlich mehr mit dem großen Namen des Regisseurs zu tun. Da hätte ich lieber Platz für interessantere Picks gemacht. Grundsätzlich finde ich zwar, dass Oppenheimer die vielen Oscars zurecht gewonnen hat, allerdings auch nur aufgrund mangelnder Konkurrenz dank fehlender Nominierungen im Voraus. Es ist eine Schande, dass BlackBerry, Beau Is Afraid und Missing in gar keiner Kategorie nominiert waren, da ich gerade diese so kompetent gemacht finde. Vor allem Beau Is Afraid war mal wirklich erfrischend, mit all seinen Details und der fantastischen Performance von Joaquin Phoenix.
Ansonsten? Auch wenn ich Barbie eher unangenehm fand, kann ich den Film dennoch für das gute Schauspiel von Margot Robbie und den Look aller Schauspieler anerkennen. Geraldine Viswanathan hätte den Oscar als beste Nebendarstellerin wirklich verdient, auch wenn sie den Film The Beanie Bubble damit auch nicht retten konnte. Und Glenn Howerton hat für mich eine der besten Schauspielleistungen der letzten Jahre abgegeben! Beide wurden nicht einmal nominiert, was einfach unverständlich ist. Solche Entscheidungen bestärken mich mal wieder in meiner Meinung, dass man auf die Oscars nichts geben sollte. Dennoch macht es mir jedes Jahr Spaß meine eigene Auswahl mit den Gewinnern und Nominierten zu vergleichen.
Damit wäre das Filmjahr 2023 für mich auch weitestgehend abgeschlossen, wobei ich immer noch Priscilla, Dream Scenario, The Royal Hotel und Anatomie eines Falls schauen möchte.