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ThaddäusTeewurst

Depressed gay cleric

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Dienstag, 10. September 2013, 19:51

A Slender Story

Na ja, eine Slendergeschichte, die als Deutschhausaufgabe entstanden ist. Zudem etwas lang... Aber ich versichere euch, es lohnt sich! Und wundert euch nicht über den Bewusstseinsstrom (die kurzen, abgehackten Sätze), das war Teil der Aufgabe.

Ich war an diesem Abend sehr ausgiebig. Ich trank drei, vier Flaschen Bier, und war nicht mehr ganz nüchtern. Ein großer Kerl im Anzug kam auf mich zu, und meinte, wenn ich mit ein Spiel spielen würde, bekäme ich noch mehr Bier. Da ich beinahe pleite war, ging ich auf das Angebot ein, unter anderem weil er mir versicherte, das Spiel sei nicht schwer. Er nahm mich mit zu einem beliebten Indoorspielplatz für Kinder, das um diese Zeit natürlich geschlossen war. Noch dachte ich mir nichts böses, doch wusste ich auch noch nicht, was auf mich zukommen würde. Der Typ, er sagte mir, er hieße Simon, brachte mich um Punkt 23:00 Uhr in einen Irrgarten auf dem Hinterhof. Er meinte, ich solle die Augen schließen, und an der Tür warten. Er verstecke zehn Schlüssel im Irrgarten, aber nur einer ist der Richtige für den Ausgang. Nach einer kurzen Wartezeit stieß er wieder zu mir. Er schien sich gut auszukennen. Er drückte mir eine Taschenlampe in die Hand, und sagte, ich solle voraus gehen.
Und nun stehe ich hier, mit einem Fremden mutterseelenallein und mitten in der Nacht in einem Irrgarten, nur für ein paar Flaschen Bier. Ja bin ich denn verrückt? "Simon, hör mal, ich fühl mich nicht wohl dabei..." Ich drehe mich um, und erschrecke zu Tode. Mein Herz. Flacher Atem. Bluthochdruck. Da steht niemand. Keiner. Nichts. Nur Haare. Eine Perücke? Eindeutig. Er hat mich reingelegt. Was zieht der hier ab? "Simon!" brülle ich, aber keine Antwort. Warum auch. Zu einfach. Er spielt sein spiel mit mir. Ich erinnere mich an die Schlüssel. Ich gehe los. Mein Herz. Pocht. Ich höre meine Schritte auf dem Gras. Eine Eule kreischt in die Nacht hinein. Angst schleicht sich in mich hinein. Frisst mich von innen auf. Ich bin eine Hülle der Angst. Der Vollmond steht unschuldig am Himmel.
Ich habe mich schon nach den ersten paar Schritten verlaufen. Jedoch bemerkte ich eben, dass dieser Simon, wenn er denn so heißt, mir acht Leuchtstäbe zugesteckt hat. Damit kann ich meinen Weg markieren. Außerdem steht in der scheinbaren Mitte des Irrgartens eine Statue. Sie überragt die Hecken um Längen, und wird mir in absehbarer Zukunft wohl als Ansatzpunkt dienen. Meine Angst hingegen ist geblieben. Ich glaube nicht, dass Simon noch da ist. Lange irre ich umher, bis ich bald eine Kommode finde, mit einem Schlüssel darauf liegen. Simon hatte was von Schlüsseln geredet. Ich gehe hin, und nehme ihn in die Hand. Sofort lass ich ihn wieder Fallen. Ich hatte fast geheult, so sehr erschrak ich. Ein Pochen. Ein Pochen, in meinem Kopf! Aus heiterem Himmel! "Mann, was ist das hier?", denke ich. Es ist, als ob ich Kopfhörer tragen würde, die die ganze Zeit ein Pochen abspielen. Dunkel. Unheilvoll. Es ist der Horror. Denn ich trage keine Kopfhörer. Und ich habe weit und breit auch keine Lautsprecher gesehen. Außerdem bewegt das Pochen sich immer mit mir. Es ist mein ewiger Begleiter. Ich werde es nicht los. Ich hocke mich hin, ich fange an zu heulen. Was ist mit mir los? Werde ich hier drinnen sterben? Dann fasse ich den Entschluss, weiter nach den Schlüsseln zu suchen. Ich gehe um die Ecke und lasse fast die Taschenlampe fallen. Hilfe. Weg. Einfach nur weg. Wegrennen. Wegrasen. Wegdämmern. Mir schwindelt. Mir wird übel. Ich unterdrücke einen Würgereiz. Ich bin nicht allein.
Als ich mich in Sicherheit denke, und weit genug von diesem Etwas weggelaufen bin, realisiere ich meine Situation. Ich bin in einem Irrgarten, und muss Schlüssel suchen, und bin nur für mich allein. Nein, da ist noch dieses Wesen. Es ist mindestens drei Meter groß, steckt in einem Anzug mit grüner Krawatte und hat kein Gesicht. Seine Haut ist so aschfahl wie der Mond. Keine Augen. Keine Nase. Kein Mund. Nur dieser leere Blick, der kein Blick ist. Nur dieses leere Grinsen, das keines ist. Ich habe es gesehen, und sofort darauf verschwamm mein Blick, es war, als ob das Störsignal im Fernsehen immer intensiver in meinem Blick auftauchte. Und dann die Übelkeit. Dieses Gefühl, seinen Magen nach außen zu kehren, und hoffentlich dabei zu sterben, damit dieser Horror aufhört. Ich muss schleunigst diese Schlüssel finden, und sofort aus diesem Irrgarten raus.

Bald darauf, das Wesen ist mir, gelobt sei Gott, nicht noch einmal begegnet. Das Pochen aber ist geblieben. Es treibt mich in den Wahnsinn. Dann finde ich den zweiten Schlüssel. Das Pochen hört auf. Gerade will ich aufatmen, als ich plötzlich etwas noch schlimmeres in meinem Kopf finde. Ein Klavier. In einem Intervall ist es so, als haue jemand einen schiefen Akkord in die Tasten. "Wenn das hier versteckte Kamera ist, will ich endlich, dass es aufhört!" Aber es hört nicht auf. Es geht weiter. Erbarmungslos. Kompromisslos. Hoffnungslos. Ich beschließe, zu einer der umzäunenden Mauern zu gehen, und aus dieser Hölle zu fliehen. Auf dem Weg dahin, begegne ich dem Wesen nicht noch einmal, aber dafür einem weiteren Schlüssel. Das schiefe Klavierspiel hört auf. Doch es weicht einem Rauschen, als ob mir jemand in den Nacken atmet, und dabei lacht. Ich drehe mich ruckartig um, und falle in Ohnmacht.
Ich wache auf. Da steht dieses Wesen. Über mir. Ich kann mich nicht regen. Jetzt kann es alles mit mir machen. Ich bin hilflos ausgeliefert. Ein spontaner Würgereiz überkommt mich, und ich muss mich so hart erbrechen, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Es ist, als hätte ich wirklich meinen Magen ausgespuckt. Aus dem Rücken des Wesens kommt ein schwarzer Tentakel. Was ist das? Ich bekomme Todesangst. Kann nicht klar denken. Tod. Schwarzer Tod. Tentakel. Kommt auf mich zu. Dreht meinen Kopf. Sehe es. Mein Magen. Draußen. Ich sterbe. Jetzt. Gleich. Bald. Noch heute. Ich weiß es. Mein Kopf. Zurückgedreht. Sehe seinen leeren Kopf. Aus dem Nichts. Eine Spur. Blut. Formt einen Mund. Lächelt. Sadist. Mir wird wieder schwarz.
Ich wache auf. Woanders. In einem Gebäude. Ich kenne es. Ich fühle mich kleiner. Ich blicke auf meinen Arm. Keine Haare. Bin ich ein Kind? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich das Haus kenne. Es ist das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Bin ich je aufgewachsen? Wer sind meine Eltern? Nichts davon weiß ich. Es gibt nur eins, und dieser Gedanke schwirrt mir unablässig durch den Kopf. Finde deine Erinnerung. Es ist nicht meine Stimme. Sie klingt dämonisch. Wie das Wesen. Die Stimme lacht. Finde deine Erinnerung. *lach*. Finde deine Erinnerung. *lach*. Finde deine Erinnerung. *lach*.
Ich stehe auf. Draußen gewittert es. Der Regen prasselt. Ist es Regen? Ist es nicht eher mein Blut, das in Strömen fließt? Sind es nicht eher die Tränen, die ich vergieße und vergossen habe? Ist es nicht eher mein Angstschweiß? Ich weiß nichts von alledem. Ich wende mich nach links. Der Türbogen. Es durchzuckt mich wie ein Blitz. Er ist überall im Haus. Braun. Mit Stuck. Mein Großvater hat ihn nach dem zweiten Weltkrieg angebracht. Oben posiert daher ein Reichsadler, der ein Hakenkreuz trägt. Ich gehe durch den Gang. Auf dem Bett liegt ein Keks. Wie ein Blitz durchzuckt es mich: Damals. Mein Vater gab ihn mir. Es war das einzige, was ich zu essen hatte. Vielleicht hatte ich durch diesen Keks erst meine ersten Monate überlebt. Warum liegt er da? Egal. Ich sammele ihn auf. Kein Pochen. Kein Rumpeln. Kein Klavierspiel, keine Kopfschmerzen, nichts. Ich hatte meine Ruhe. Ich war ja nur ein Kind. Ich ging weiter. Fast so, als ob es für mich vorbereitet worden wäre, hängt das alte Bild zwischen den Betten. Es zeigt meinen Vater kurz vor seinem Tod: Der Sektenanführer, in dicke Felle gehüllt, geht durch den Sturmgepeitschten Wald. Ich nehme es ebenfalls mit. Immer noch nichts. Ich bin immer noch allein. Dann auf dem Tisch: Eine Büste meiner Mutter. Jetzt ist sie in dem Koffer, der danebensteht. Er hat allerdings keine Erinnerung in sich. An der Tür tickt die Standuhr, die mein Großvater mir vererbt hat. Ich hatte so gern damit gespielt. Sie passte seltsamerweise Problemlos in meinen Koffer. Auf einmal kann ich mich auch wieder erinnern, wie mein Großvater aussah. Wieder der Gedanke. Finde deine Erinnerung. *lach*.
Im nächsten Zimmer ist da eine Filmrolle mit Kamera. Ich habe damals hunderte von Filmchen gedreht, meine Mutter sah sie sich ein ums andere mal an. Meine Mutter! Ihr Gesicht, ihre Stimme, ihr Blick, ihre Liebe, alles kehrt zurück. Ich fühle mich sicher. Geborgen. Auf dem Bett die Bratpfanne, mit der mein Vater mich einmal geschlagen hat. Ich taste auf meinem Hinterkopf die Beule ab. Ja, sie ist noch da. Sie musste genäht werden, so hart schlug er zu. Auf dem Nachttisch steht mein Teddybär, den ich als Kind geliebt hatte. Ich konnte nie ohne ihn schlafen. Adrian, so habe ich ihn getauft. Ich nehme ihn auf, und wieder kehrt ein wenig Kraft zurück. Das Telefon. Es liegt auf dem Boden vor dem Türrahmen. Damals hatten mein Vater und ich während eines Sturms die Feuerwehr gerufen. Mein Vater wollte mir beibringen, wie man sich während einem Brandfalls zu verhalten hat. Es war ein schrecklicher Sturm. Wie zur Erinnerung schlug erneut ein Blitz aus dem Himmel, und der Donner rumpelte durch die Villa. Finde deine Erinnerung. *lach*.
Im nächsten Raum steht eine Schachtel Waschpulver. Meine Mutter brachte mir bei, zu waschen. Ich vermisse sie. Ich wünsche, sie wäre jetzt bei mir. Aber das ist sie nicht. Sie liegt hinter der Villa unter dem toten Baum, der kleine Blätter mehr trägt. So tot wie sie ist er. Der Donut im Waschbecken erregt meine Aufmerksamkeit. Meine Großmutter, Grangran, kehrte damals aus Amerika zurück, und brachte mir einen Donut mit. Er schmeckte großartig, und ich erinnere mich Tag für Tag an dieses Essen. Mit dem Einsacken des Donuts kommt auch die Erinnerung an Grangran zurück. Das letzte im Raum ist ein weiteres Gemälde.
Der letzte Raum. Eine Sackgasse? Ich erinnere mich nicht an eine Sackgasse. Da steht eine Pflanze. Ich habe sie groß gezogen. Meine Mutter hat sie mir geschenkt, und sie wieder aufgepäppelt, als sie am verblühen war. Ich nehme das geliebte Stück auf. Auf einmal Schmerzen. Ohnmachtsgefühle. Drehe mich um. Da steht es. Das Wesen. Ich klappe zusammen. Tu mir nichts. Bin doch nur ein Kind. Hab nichts getan. Gar nichts. Warum tust du das? Schwärze.
Dann wache ich auf. Mit Leere in mir drin. Ich betaste mich. Kein Magen. Keine Leber. Eine Niere fehlt. Alles weg. Dann nehme ich meine Umgebung wahr. Ein Wald. Der Himmel ist Ockergelb. Neumond. Mir schauert es. Nur meine Taschenlampe. Ich mache sie zur Probe aus. Ich sehe nichts. Ich mache sie wieder an, zu viel Angst. Dann die Stimme. Ich höre eine Stimme in meinem Kopf. Die Stimme. Die Stimme des Wesens. Des Monsters. Im Anzug. Ohne Gesicht. Die Tentakel. Der Tod. Sie fängt an zu reden: "Du bist wach. Das ist gut. Du weißt, dass du ohne Organe nicht lange lebst. Erinnerst du dich noch an den Wald neben der Villa deiner Kindheit?" Ja. Nichts anderes. Keine Gedanken. Ein Wort. Ja. Ja. Ja. "Gut. Der Zaun, siehst du ihn? Dreh dich um." Ich tue wie mir geheißen. Da ist er. Der verbotene Zaun. Elektrisch und todbringend.
"Finde die acht Seiten. Die Seiten, die der Mann vor dir gemalt hat. Hast du alle 8, dann wird die Elektrizität am Zaun abgestellt, und du solltest zum nächstbesten Krankenhaus rennen. Wenn nicht, dann helfe ich dir dabei." Ein dämonisches und sarkastisches Lachen. "Fang an."
Ich gehe den Pfad entlang. Nach rechts. Da steht das Getreidesilo, bei dem ich immer so gern gespielt habe. Da fängt der Lichtstrahl der Taschenlampe eine Unebenheit auf der roten Oberfläche ein. Eine Seite. "Schau es nicht an. Oder es nimmt dich mit!" Verdammt. Passiert mir das auch? Dann wieder das Pochen, das ich schon kenne. Intensiver. Lauter. Gleich platzen meine Trommelfelle. Wie auf Befehl ein Knall. Ich spreche. Ich höre nichts. Nur das Pochen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich bin taub, kann aber immer noch ein Geräusch hören. Bitte, bete ich, lass mich aus diesem Albtraum aufwachen.
Ich gehe den Weg weiter. Nach einiger Zeit, das Pochen treibt mich in den Wahnsinn, ich halte es kaum noch aus, erreiche ich einen großen Steinhaufen, der mir nicht bekannt vorkommt. Auch da hängt eine Seite. "Sieht immer. Keine Augen!" Das Pochen verschlimmert sich. Hinzu kommen Kopfschmerzen. Meine Stirn steht in Flammen. Meine Augen tränen. Ich kann nicht mehr. Doch ich muss.
Ich sehe eine Wegbiegung, und erinnere mich. Dort standen die Gastanks meiner Familie. Ich komme auf einer großen Lichtung an. Die braunen Dinger stehen immer noch da. Und auch eine Seite hängt an ihnen. Ich hole sie. "Lass mich allein!". Dann spüre ich, ich bin nicht allein. Das Wesen. Ich drehe mich um. Nichts. Ich bahne mir einen Weg durch die Tanks. Da steht er. Renne weg. Muss entkommen. Spüre nichts mehr. Hätte ich einen Magen, hätte ich wieder gebrochen. Renne zum Badehaus auf der Lichtung. Da drin kann man sich verlaufen. Ich hoffe, er findet nicht heraus. Ich drehe mich noch mal um. Er steht an den Gastanks. Auf einmal steht er viele Meter näher, ohne sich zu bewegen. Teleport. Wie geht das? Drehe mich wieder um. Versuche zu entkommen. Die Schwärze der Ohnmacht verklingt langsam.
Im Badehaus angekommen, laufe ich durch die gefließten Gänge, bis ich einen umgekippten Stuhl sehe. Ein Zettel. Eine Zeichnung! Viele Bäume. Mittendrin eine Gestalt. Die Gestalt. Das Opfer vor mir also auch.
Ich habe das Gefühl, dass ich selbst mich verlaufen habe. Nach endlos erscheinenden Gängen, komme ich in den größten Raum. Wieder ein Zettel! Vielleicht kann ich es schaffen! Mein Mut steigt! Auf dem Zettel steht "hilf mir!" Mein Mut sinkt, als ich mich umdrehe, und einen Tentakel sehe, der sich langsam um die Ecke tastet. Schnell mache ich die Taschenlampe aus, und versuche, den Tentakel nicht zu berühren. Es klappt. Er verschwindet wieder. Vielleicht ist das Wesen doch nicht so schlau. Ich fasse all meinen Mut und gehe um die Ecke.
Niemand. Auch die andere Seite: Niemand. Ich gehe den Gang entlang, und da! Ein Ausgang! Bloß raus hier! Weit entfernt sehe ich zwei Vehikel. Vielleicht ist da eine Seite. Dann trübt sich mein Blick. Mir wird schwarz. Ich sprinte. Rennen. Laufen. Rasen. Er, es, steht hier! Hinter mir! Dann klärt sich mein Sichtfeld. Welch ein Glück. Ich lebe noch. Dann bin ich bei den Vehikeln angekommen. Wieder ein Zettel. Die Gestalt ist auf der Seite gemalt, und links und rechts steht ganz oft "Nein!" Jetzt das Klavier. Es setzt ein. Was zum Teufel? Was ist hier los? Ich bin doch taub! Ich renne den Pfad wieder entlang. Es, das Wesen, darf mich nicht kriegen!
Ich komme, mit meinen Nerven am Ende, an einem Truck an. Ein Zettel! Ein Zettel! Der siebte von acht! Ich fasse mein Glück kaum, mein Leben ist zum Greifen nah! Ebenso wie das Blatt Papier nun. Die Gestalt ist wieder skizziert. "Folgt." Na, das weiß ich auch. Ich renne weiter. Auf einmal, ohne Vorwarnung, erscheint die Gestalt vor mir. Drehe mich sofort weg. Laufe zurück. Wieder vor mir. Noch mal umdrehen. Spüre den Atem im Nacken. Rase. Da vorn. Ein Tunnel. Seite? Ja. Ja! JA! Die achte Seite. Mein ganzes Leben hängt an einem Blatt Papier. Der Atem immer noch im Nacken. Alles verschwimmt. Mir wird schwarz. Nicht! Nein! Nicht jetzt! Nicht hier! "Du kannst nicht wegrennen!" Steht drauf. Alles verstummt. Auf einen Schlag. Kein Pochen. Kein schiefes Klavierspiel. Kein Atem im Nacken. Kein Flimmern. Kein Verschwimmen. Nur ich und die ewige Stille. Hinter dem Tunnel ist der Zaun. Ich bin frei.
Am Zaun. Ich bin am Zaun. Ich lebe. Ich habe überlebt. Ich werde leben. Nie wieder. Nie wieder zurück in die Hölle. Nie wieder dieser Horror. Raus aus diesem Albtraum. Ich greife an den Zaun. Mein Arm bleibt stehen. Eine Daumenlänge vor dem Zaun. Was ist? Ich kann mich nicht rühren. Nein! Nein! NEIN! Nein, nein, nicht jetzt! Warum? Das kann doch... das darf nicht... Ich drehe mich ohne eigenes Zutun um. Da steht er. Seine Tentakel voll ausgefahren. Sie drücken mich nieder. Ich schlage auf. Blut. Eine Stimme. Alles verschwimmt. Wird schwarz. Kann nicht klar denken... gehorche... höre ihm zu. "Glaubst du wirklich, ich lasse dich entkommen? Falsch gedacht." Schwärze. Ich kann nicht. Ich bin nicht. Ich darf nicht. Kein Gefühl. Kein Hören. Kein Fühlen. Nur eine schwerelose, schwarze Leere. Und ein Piepen. Schnell. Immer schneller. Dann ein durchgehendes und pausenloses Piepen. Ein. letztes. Piepen.
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Chrdrenkmann

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2

Mittwoch, 11. September 2013, 14:08

Nicht schlecht, das ist für jemanden in deinem Alter wirklich eine gelungene Geschichte! Sie entfaltet natürlich nur ihr volles Potenzial, wenn man auch mit Slender vertraut ist - kennt dein Deutschlehrer/deine Deutschlehrerin das Spiel denn? :)

Die einzigen Mängel, die ich gefunden habe (sieht viel aus, ist aber insgesamt nicht schlimm):
- ein paar Rechtschreibfehler (am meisten Fehler der Groß- und Kleinschreibung), die allerdings so wenige sind, dass sie nicht weiter stören
- auch wenn die Aufgabe war, dass man kürzere Sätze schreiben sollte, hast du stellenweise ziemlich übertrieben
- dieses "*lach*" wirkt deplatziert, da das eine Internetschreibweise ist
- die Länge, die du bereits angesprochen hattest (so spannend eine Geschichte auch ist, aber wenn man sie zu stark dehnt, kann man damit im Verlauf auch das Gegenteil bewirken)

Hast du für diese Deutschhausaufgabe eine Note bekommen? Die Zeit und Mühe, die du dafür investiert hattest, sollte schon belohnt werden.

1 Benutzer hat sich bedankt.

ThaddäusTeewurst

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3

Donnerstag, 12. September 2013, 18:05

Danke, für deine netten Worte http://bikinibottom.de/s/go-ahead-smiley-emoticon.gif
Well then...
-mein Deutschlehrer kennt Slender nicht, denke ich.
-Ja, im Schreibfluss hab ich halt so eineiges ausgelassen, und Autokorrektur hatte ich zu der Zeit nicht (Office 2000)
-Echt? Is mir gar nich so sehr aufgefallen, immerhin sind die Gedanken während einer solchen Paniksituation aber auch keine Hypotaxe (oder Parataxe? eins von beiden)
-ups
-Ja, ich wollte halt was großes erschaffen, quasi mein (noch) bestes Werk, was mir, finde ich, auch gelungen ist.

Aber ja, die habe ich bekommen. Eine fette, wohlverdiente (und wohl einzige) eins http://bikinibottom.de/s/36c9430ecf68190…5fd825b50b0.gif
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