Dann wirds Zeit, 2023 musikalisch zu resümieren. Leider ist in diesem Jahr nicht so wahnsinnig viel passiert, obwohl ich tatsächlich im Vergleich zu 2022 (178 songs) und 2021 (287 songs) mit ca. <350 Songs in meiner 2023 Liste ziemlich viel Holz habe. Die genaue Zahl weiß ich nicht, weil ich dieses Jahr etwas anders vorgegangen bin, um meine Musik des Jahres zu sammeln: Statt es in einer großen Playlist zu bündeln, die dadurch sehr top-heavy ausfällt (aka die Sachen die am Anfang des Jahres reinkommen bekommen auch die meiste play time), hab ich jeweils eine Playlist pro Quartal erstellt. Für die neue Playlist hab ich dann die Songs rausgesucht, die ich vom vorigen Quartal noch weiterhören wollte, und somit n bisschen mehr variety reingebracht. Das einzige Problem daran ist, dass ich dann meistens die vorigen Quartalsplaylists auch vernachlässigt habe, sodass dort Sachen teilweise gar nicht mehr gespielt wurden - was sie aber zu einem frischen Wiederentdecken machte, wenn ich mal wieder reinhörte. Jedenfalls, die einzigen Songs die es bis ins 4. Quartal geschafft haben sind:
Bappy (Disstrack?) - ein parodistischer Rap Song der beiden Chaoten aus Verflixxte Klixx und Pfiffige Ziffern. Trotz meines Exodus von Rocket Beans find ich den eigentlich noch ganz nice und witzig, auch wenn er mit der Zeit overplayed wurde.
Dutyyaknow - Scream - Das Original, Scream, tauchte bereits letztes Jahr in meiner Topliste auf, als der beste Song aus ffxiv und auch einer, für den ich viele viele Emotionen übrig habe. Da der Teil des OSTs von Scream wohl erst 2025 rauskommt, muss man sich halt mit Coverversionen begnügen bis dahin, und auch wenn ich die Metalvariante von Husky by the Geek mag, ist die Electro/Instrumental Version schon geiler, und war tatsächlich auch mein #1 played Song 2023
Eine Honorable Mention geht raus an
Lord of the Lost - Drag Me to Hell, mein Lieblings-song von LotL, die ich dieses Jahr für mich entdeckte, der zwar nicht aus Q1 war aber dafür in der Top 5 most played.
Um die Top 5 dann auch direkt fertig abzuarbeiten (Scream #1, Drag me to hell #2) haben wir auf der Nr. 3
Italobrothers - Love Is on Fire (Acoustic Version), einen Song, den ich schon vor 10 Jahren genauso gehört hab wie heute. Bestimmt 10 Jahre lang hatte ich ihn dann auch vergessen, bis ich dieses Jahr aus einer Laune heraus wieder darauf stieß, und das erste Anhören war eine Nostalgiewelle ersten Grades. Hinzu kam, dass ich zu diesem Zeitpunkt sowieso in einer melancholischen Stimmung war und den Song vom vibe und auch von den lyrics perfekt auf eine Fantasie projizieren konnte. Ich weiß noch, dass ich mit Kopfhörern in der Küche stand, grade eine Suppe wärmte und aufgrund all dieser Einflüsse auf der Stelle anfing zu weinen, und das war auch nicht das letzte mal, dass ich zu dem Song (oder allgemein zu vieler Musik dieses Jahr) Tränen vergießen würde.
Spot Nummer 4 belegt
Kalle Koschinsky - Meine Buffalos, ein geiler Track, der bei mir rauf und runter gelaufen ist dank seiner guten Laune. Alleine die Melodien im zweiten Refrain sind genug, um den als Dauerbrenner zu zementieren
Nummer 5 war für mich eine Überraschung, weil ich den Song selten gezielt gehört hatte, aber scheinbar in der random rotation genug, dass
Cigarettes after Sex - Apocalypse hier auftaucht. Der cozy und gleichzeitig melancholische Vibe nimmt einen mit, und ich hab auch jedes Anhören immer genossen.
So, ab hier geh ich relativ ungeordnet meine Favoritenliste aus 2023 durch und highlighte ein paar Songs, die mir besonders wichtig waren, die ich viel gehört habe oder die eine bestimmte Mood/Höreigenschaft aus diesem Jahr repräsentieren.
Saybia - I surrender. Ich weiß nicht mehr, welche vorgefertigte Playlist ich auf den Ohren hatte, aber Anfang des Jahres war ich auf einem Spaziergang, bei welchem mir dieses Lied unterkam. Es hat richtig mit mir resonated, ich habs wieder und wieder gehört, und plötzlich hat es sich ergeben, dass es der Theme Song zu meiner ersten Kurzgeschichte des Jahres wurde. Diejenige, welche die Tore geöffnet hat für die literarischen Ergüsse, die da noch folgten, und passenderweise auch den Titel "My Beautiful Stranger" trägt. Die gesamte Aussage des Lieds hat so perfekt zu meiner Stimmung und auch zu der Story gepasst, dass beide für mich untrennbar miteinaner verbunden sind und sich dadurch gegenseitig noch mehr aufwerten.
dArtagnan - Scharlatan. Natürlich würde ich immer gerne
mehr Mittelalter-Rock Folk-Metal hören, aber dieses Jahr kam einiges gutes dazu, und stellvertretend soll hier Scharlatan dank seiner geilen Melodie und fetzigem Rhythmus stehen.
Momoland, Chromance - Wrap Me In Plastic. Mein KPop revival war zwar kurzlebig, aber diesen Song hab ich auch später im Jahr wirklich viel noch gehört, weil mir der Rhythmus derart zugesagt hat.
Ummet Ozcan - Xanadu. Es ist mongolischer Techno digga mehr brauch man dazu nicht sagen
The Busker - Dance (Our Own Party). Vom ESC hab ich wahnsinnig viel gehört dieses Jahr, unter anderem Australien (Promise), Belgien (Because of You), Tschechien (My Sister's Crown) und, ja, sogar Irland (We Are One). Und auch wenn Frankreich eigentlich mein Favorit war, den Song selber hör ich halt eher weniger "einfach so", und insgesamt hab ich den Eintrag von Malta auch am meisten gehört. Es ist immernoch eine Tragödie, dass die es nicht ins Finale geschafft haben
Lord of the Lost - A Splintered Mind. Wie bereits oben erwähnt hab ich, dank des ESCs, obgleich ich sie vorher schon kannte, auch viel LotL gehört und entdeckt. Von all ihren Songs bedeutet der hier mir aber wohl am meisten, was in erster Linie an den Lyrics liegt, die exakt wie für mich geschrieben scheinen und mir aus der Seele sprechen - mit dem Problem, dass ich nicht weiß, wer der Empfänger ist. Oder sein wird.
Kordhell - Land of Fire. Hier gibts keine tolle Geschichte dahinter oder sonstwas, ich fand den einfach geil wegen der Bass Drum die so klingt, als würde jemand immer wieder rhythmisch mit dem Arm ausholen und so riiiiichtig reinscheppern, bisschen so wie der Pfiffikus im Musikvideo von Cotton Eye Joe
Electric Callboy - Everytime we touch. Auch das neue Meisterwerk von EC darf hier nicht fehlen, das mir auch die Originalversion von
Dance Maggie Reilly nähergebracht hat. Typische Electric Callboy goodness und eine spaßige, fetzige Reinterpretation
Kim Dracula - Drown. Ein eher ungewöhnlicher Eintrag, aber der Song hats mir wirklich angetan. Kim Dracula hat ne geile Stimme und noch geilere Ästhetik, und von dem Mischmasch an Stilen und Stimmungen kann man schonmal ein leichtes Schleudertrauma bekommen
Aurora - Cure for me. Ein POPSONG???? In einer Best Of Liste von TEEWURST?????? Jawollo
So, an diesem Punkt will ich die letzten Songs noch einmal etwas geordneter präsentieren. So etwa im ~September haben 3 große Stilrichtungen in meine Hörgewohnheiten Einzug gehalten, auf die ich, mit ihrer Hintergrundgeschichte, nochmal genauer eingehen will.
Als Erstes habe ich (endlich) meine verpasste
2000er deutsche Emo Teenie Girlie Phase nachgeholt. Dabei waren unter anderem: Eisblume mit Eisblumen; Juli mit Geile Zeit oder Regen und Meer; Sarah Connor mit Wie schön du bist; Silbermond mit Ja, Verletzen oder Irgendwas bleibt; Rosenstolz mit Gib mir Sonne oder Ich geh in Flammen auf. An vorderster Front stand allerdings vor allem eine Band, durch deren gesamte Diskographie ich mich gehört habe:
Tokio Hotel. Wenn Nichts Mehr Geht, Wo sind eure Hände, Heilig, Sonnensystem oder The Heart Get No Sleep sind nur ein paar von vielen Bangern, aber ein Lied will ich an der Stelle besonders hervorheben, das vielleicht nicht diese Phase am besten beschreibt (das tun die anderen genannten Artists ja schon, und ehrlich gesagt Geile Zeit von Juli tut das selbst schon ganz hervorragend, insbesondere die Version mit dem gegengeschnittenen Anime Music Video von vor 15 Jahren die ich auf Youtube gefunden habe) aber dafür mein Lieblingslied von Tokio Hotel ist:
Hey Du. Beim Refrain kann ich einfach nicht anders, als jedes Mal mitzusingen.
Das nächste ist weniger eine bestimmte Stilrichtung, als mehr eine Handvoll Songs eines gewissen Künstlers, die zwar denselben Vibe treffen wie im vorigen Absatz, aber doch anders genug sind, dass sie ihre eigene Passage verdienen. Bei diesem mysteriösen Herren handelt es sich, wie über die Zeit im Test und Hörhtread bereits angedeutet, um niemand geringeres als
GReeeN. Ja, ja, ich weiß, wie kann man sich diesen umnebelten Graf Koks von der Gasanstalt nur geben, und ich feier ja auch nicht alles von ihm, aber ein paar Songs haben es mir eben sehr angetan - vor allem textlich. Das klingt erstmal komisch, wenn man Herrn Schaumschläger nur von seinem prämierten Highnachtsmann kennt, aber bei diesen Liedern habe ich zumindest den Eindruck, dass da wirklich viel Gefühl drinsteckt. Dass das, was er besingt, keine kommerzielle Duselei ist, sondern wirklich von Herzen kommt, "real", wie man in seiner Szene zu sagen pflegt. Na jedenfalls, Mom hab ich von ihm viel gehört und das ging mir auch recht nahe, aber ungeschlagen sind die beiden Folgenden:
Wunderschönes Wesen und
Ab & An. Beide gehen auf unterschiedliche Arten unter die Haut, das Erste ein sanftes, ermutigendes Händeauflegen; das Zweite ein melancholischer Rückblick auf eine Zeit, die ich selbst noch nicht erleben durfte, aber vielleicht grade aufgrund dieses Ausbleibens nicht weniger mit mir resoniert. Auch das sind wieder Songs, die mich öfters zum Weinen gebracht haben, und das auch nicht nur unter der Dusche.
Die letzte dieser "Stilrichtungen" entstammt meinem anderen großen Interesse, das dieses Jahr hinzukam:
League of Legends. Grade um die Zeit der Weltmeisterschaft bin ich richtig rein versunken, und im Rahmen dieser habe ich auch viel der Musik von und um Riot kennengelernt. Da wäre natürlich zum einen der Worlds Song von diesem Jahr,
Gods, der neue
Remix Rumble mit Steve Naoki oder das Opening von der Serie Arcane, welche ich ebenso geschaut und dadurch emotional komplett zerstört wurde,
Enemy von Imagine Dragons und JID. Am meisten hervorheben möchte ich aber
Out of control von Stephen William Cornish und Amanda Leigh Wilson. Das ist zwar nicht von Riot selbst, lief dafür aber während Worlds stets in den Werbepausen und ist so ein geiler EDM track mit so geilen Harmonien und so geilen Synths dass ich extra die Playlists von dieser und früheren Weltmeisterschaften akribisch durchgegangen bin, um genau diesen Song rauszuhören und zu meiner Playlist hinzuzufügen.
So, und um dem ganzen Gerede hier noch eine schöne Schleife aufzusetzen, hab ich noch einen saftigen Nachschlag. Und zwar hatte ich schon im Dezember meine Playlist fürs Q1 2024 erstellt, würde man es wie Spotify machen, müssten diese Songs auch erst in "Euer Song des Jahres 2024" auftauchen. Das hatte ich eigentlich auch vor, denn für mich sind die auch schon mein Vibe dieses neuen Jahres, aber einfach zu zentral und zu gut und zu in mir drin, um sie nicht hier schon zu erwähnen. Von daher ein kleiner Schnelldurchlauf der wichtigsten Tracks, die in fett sind nochmal ganz besonders herauszuheben:
Halestorm - The Steeple. Für dieses Jahr hab ich mir vorgenommen, mehr Metal von (wütenden) Frauen zu hören, und Halestorm ist da ein absoluter Vorreiter, die sich mit The Steeple direkt in mein Herz gespielt haben. Da ist so viel Power drin mit genau der Art Melodien und Harmonien die ich so abgrundtief geil finde, ich hab schon Angst davor, mich überzusaturieren und den Song totzuhören
Halestorm - I Get Off. Hint: Das wird nicht der letzte Halestorm Song sein, und mein Gott die Melodie und Instrumentalisierung hier ist einfach vom Eru Iluvatar höchstselbst geschaffen
Halestorm - My Redemption. Und hier kommt der erste Grund, warum ich dieses Songpaket hier schon abliefere. Als musikalisches Werk übersteigt der beide oben genannten um Längen (und das will was heißen), aber vor allem liebe ich ihn deshalb so sehr, weil ich ihn für eine meiner Protagonistinnen im anstehenden Buch kooptiert habe. Argyle passt so perfekt auf die Lyrics, dass es scheint, als hätten Halestorm mir beim Ideenfinden unter die Arme greifen wollen, denn der Inhalt geht exakt in die Richtung, in die ich die Kommandeurin sowieso gehen lassen wollte. Aber dank des ausgeschriebenen Textes haben sich einige wichtige Details herauskristallisiert, auf die ich vielleicht sonst nicht gekommen wäre. Long Story Short: Dieser Song passt perfekt auf meinen Charakter und arbeitet sie noch ein Stück weiter aus
Butcher Babies - Bottom of a Bottle. Leider kann ich mit der meisten Diskographie von Butcher Babies nicht sooo viel anfangen, aber der hier befriedigt alle Ansprüche und Wünsche an einen geilen Meddlsong
Ari Abdul - Bite Marks. Der hier schlägt in genau dieselbe Kerbe wie My Redemption, nur gehts diesmal um die Antagonistin. Hierbei ist der Text weniger relevant als der Song selbst, die Musik und der Vibe, der sich genau mit dem deckt, wie ich meine Villainess im Kopf habe. Fantastisch, 10/10
K/DA - The Baddest. Als er damals rauskam, hab ich mich ja leider gegen den Song gewehrt, aber jetzt bin ich seinem Charme vollends erlegen. Schon allein die Stelle mit "Gonna break rules and hearts in two" trägt das gesamte Lied für mich, aber dann ist der Rest halt auch noch geil, sogar die eher trappigen Rap-Teile, von denen ich ja eigentlich nicht son Fan bin normalerweise. K/DA hat zwar keine ausgedehnte DIskographie, aber ich bin inzwischen trotzdem Fan
Chillyman, Whatthehell, Jay - Himmelblau. Das dürfte jetzt schon mein meistgehörter Song für Spotify Wrapped sein, denn er ist schon solide dreieinhalb Stunden am Stück gelaufen, und es wird nur mehr. Natürlich nimmt er sich selbst nicht zu ernst, und ist ja eigentlich aus einem Meme raus entstanden, aber der Vibe und die Synths, das Layering im Refrain wenn Himmelblau viermal gesungen wird, es is halt einfach zu geil und ich feier es unironisch auch jetzt noch nach all dem Anhören.