Damit meine ich nicht nur die Art des Abspielens an sich (CD, digitale Datei, Streaming,...), wobei das natürlich auch an sich das Hörverhalten schon sehr beeinflussen kann, sondern ob ihr eher ganze Alben oder eher einzelne Songs hört, ob ihr eure eigenen Playlists erstellt, wie oft ihr neue Musik entdeckt, etc.
Bei mir ist es inzwischen nach Lust und Laune extrem unterschiedlich. Ziemlich oft höre ich die "[Genre]-Mix"-Playlists (z.B. "Pop-Mix") von Spotify, die sind sozusagen an einen selbst angepasst, da laufen also viele Lieder des Genres die man schon kennt, gemischt mit ein paar wenigen, die neu sind. Das find ich immer ziemlich nice, wenn man grundsätzlich Lust auf bekannte Musik hat, aber trotzdem mal ab und an was Neues entdecken will. Wenn ich wirklich auf der Suche nach Neuem bin, höre ich auch gerne mal den Mix der Woche auf Spotify, da ist auch immer mal wieder was nices drin. Wenn mir irgendwas da gefällt, wird das erst mal auf meine inzwischen schon auf fast 10.000 Lieder angewachsenen Lieblingssong-Liste abgelegt. Von der höre ich dann auch ab und an mal die neusten paar Lieder, damit ich die neu kennengelernten Lieder auch ein wenig besser kennenlerne.
Alben höre ich deutlich weniger oft am Stück wie früher, wobei das ab und an auch der Fall ist. Manchmal denk ich mir einfach "ich sollte mal wieder Album XYZ" hören und dann wird es sich gegönnt. Natürlich höre ich auch die neu erscheinenden Alben meiner Lieblingsbands dann am Stück.
Was mir ein wenig schwerer fällt, ist, in neue Interpreten so richtig reinzukommen. Meistens lerne ich durch die Playlists irgendwelche Lieder von Interpreten kennen, die ich noch nicht kenne, und ab und zu kommt es vor, dass ich die Lieder zwar schon richtig oft gehört habe, aber aus irgendwelchen Gründen mich gar nicht so sehr interessiert, wie die restliche Diskographie aussieht. Von anderen Interpreten hingegen komme ich dann relativ schnell dazu, eins oder mehrere ihrer Alben anzuhören. Ich denke, hier spielen zwei Dinge eine Rolle: Wenn das Lied eher "einfach gestrickt" (nicht wertend gemeint) ist, dann habe ich zwar richtig viel Spaß daran, aber nicht unbedingt viel Neugier, mehr von dem Interpreten kennenzulernen. Wenn jedoch das Lied komplexer ist, oder ich schon mehrere Lieder kenne, die unterschiedlich klingen, interessiert es mich meistens mehr, wie sich die ganzen Alben anhören. Außerdem fällt es mir auch immer irgendwie leichter, wenn ein Interpret nur ein einziges Album rausgebracht hat, als wenn die Diskographie schon 10 Alben umfasst und man da erst mal vor einem riesigen Berg an Musik steht. Oft fehlt mir aber schlicht und einfach die Zeit und die Pile of Shame wird immer länger.
Um mal ein Beispiel zu nennen: Letztes Jahr habe ich durch irgendeine Playlist das Lied "Welcome To My Island" von Caroline Polachek kennengelernt. Fands ganz nice und habs abgespeichert und daraufhin immer mal wieder bei irgendeinem Mix oder tatsächlich einfach so gehört, aber ich hatte nie wirklich den Drang, mehr von der Künstlerin zu hören. Bis ich dann dieses Jahr (vermutlich auch durch irgendeine Playlist) das Lied "Sunset" von ihr kennengelernt habe, was sich ganz anders anhört, und das hat mich dann mal echt neugierig gemacht, und erst fast ein Jahr danach hab ich mich dann mal dazu gebracht, das gesamte Album "Desire, I Want To Turn Into You" zu hören.
Mein musikalischer Horizont hat sich seit Spotify zwar extrem erweitert und es gibt so unglaublich viel zu entdecken, aber es ist halt auch einfach zu viel