Man sollte auch nicht den Fehler machen und die Begriffe introvertiert und schüchtern miteinander verwechseln. Auch wenn es komisch klingt: Es gibt durchaus schüchterne Personen, die im inneren Kern äußerst extrovertiert sind, es aber gar nicht zeigen oder zeigen wollen.
Ich finde das unironisch einen sehr wichtigen Punkt hier in dem Thread, und zwar nicht wegen irgendwelcher Wortklauberei, sondern weil es für mich sehr wichtig war und ist, diesen Unterschied zu erkennen, um mehr über mein eigenes Wesen zu erfahren.
Ich habe mich selbst immer als introvertiert bezeichnet (auch in mehreren Posts hier), weil ich eben in Gruppen zurückhaltend und schüchtern bin, und allgemein nicht so viele soziale Kontakte habe.
Wenn man jedoch mehr über den Verlauf meines Lebens nachdenkt, macht das eigentlich gar nicht so viel Sinn. In meiner Kindheit war ich extrem offen, ich hab öfter fremde Leute angesprochen, wollte gerne im Mittelpunkt stehen und so weiter. Ich hatte auch immer schnell Freunde gefunden und mit denen viel unternommen. Erst als die Mobbingphase (so mit 11-14 Jahren) anfing, habe ich mich immer mehr zurückgezogen und mein Leben mehr ins Internet verlagert. Das hat sich dann in der späteren Zeit meiner Schullaufbahn stark gebessert, wo ich auch eine tolle Klasse hatte, aber seither habe ich durchaus mit sozialen Ängsten zu kämpfen, wie, dass mich andere Leute aufgrund meiner Meinungen oder Vorlieben ablehnen oder auslachen, oder auch die Angst vor Konflikten im Allgemeinen. Ich habe das Gefühl, das hat sich über die Jahre hinweg eher noch mehr gefestigt bei mir, sodass ich einfach zu einer schüchternen Person wurde.
Ich habe jedoch immer mehr das Gefühl, das ist eigentlich nicht so, wie ich eigentlich sein will. Ich wünsche mir immer mehr, mehr mit anderen Menschen zu machen, und ich merke immer, wie es mir gut tut, wenn ich mal über meinen Schatten springe, und mit anderen was mache (wie z.B. der Improkurs), statt nur Zeit alleine oder zu zweit zu verbringen. Man muss trotzdem sagen, dass ich trotzdem meine Ich-Zeit auch sehr schätze und weiterhin brauche. Ich würde mich also inzwischen als eine Mischung aus introvertiert und extrovertiert bezeichnen.