Da gibts so einiges, ich war ein ziemlich seltsames Kind...
Erst mal habe ich mich schon total früh für Zahlen und Buchstaben interessiert. Ich habe meine Mutter regelmäßig gefragt, was irgendein bestimmter Schriftzug heißt und welche Buchstaben das sind und das hat dann dazu geführt, dass ich schon mit drei Jahren lesen konnte. Das hat mal total für Verwunderung gesorgt, als ich beim "Mutter-Kind-Turnen", wo ich mit meiner Mutter immer war, vor allen anderen Müttern einfach so was vorgelesen habe (von mir selbst aus, nicht dass meine Mutter das den anderen irgendwie zeigen wollte oder so...).
Darüber hinaus habe ich mich eben auch für Zahlen interessiert, ich habe zum Beispiel Quartettkarten geliebt, weil dort so viele Zahlenangaben drauf waren.
Meine Vorliebe für Zahlen hat auch dazu geführt, dass ich nicht einfach normal in der Badewanne baden konnte: Meine Mutter musste immer neben mir sitzen und ich habe so getan, als wäre ich verschiedene Teilnehmer an einem Schwimmwettbewerb, ich habe dann immer irgendwelche Namen gesagt (z.B. meinen eigenen, die von meinen Eltern, aber auch so komischer Jizz wie "Maria Paria" oder "Signeter", fragt mich nicht, warum ich diese Namen überhaupt noch kenne...) und dazu eine Zeit (einfach irgendeine), die dann meine Mutter aufschreiben musste. Daraus habe ich mir dann danach eine Rangliste gemacht.
Als wir mal in Zürich im Zoo waren, hat mich übrigens nur der Zitteraal interessiert, weil man da immer gesehen hat, wie hoch die Stromstöße sind, die er abgibt. Da das natürlich Zahlen waren, war das für mich viel interessanter als die Tiere an sich und ich wollte nicht davon los. Bis dann der Zitteraal mal so einen starken Stromstoß erzeugt hat, dass ich mich erschreckte und das war dann zu viel für mich und ich wollte nur noch nach Hause.
Die zweite Leidenschaft nach Zahlen und Buchstaben waren Knöpfe und so gut wie alles, was man drücken, drehen, verschieben und so weiter konnte. Ohne Zwischenfälle einkaufen zu gehen war mit dem 3-4jährigen Danny unmöglich: Einmal habe ich die Rolltreppe ausgemacht, einmal die Musik ausgemacht, einmal habe ich sie voll aufgedreht (ich glaub, die lief da einfach aus irgendeiner Stereoanlage), einmal habe ich das Licht gelöscht und wenn die Preise auf die Waren geklebt waren, habe ich sie umgeklebt. Und wenn wir bei meinen Großeltern waren, war das erste, was sie tun mussten, als wir wieder weg waren, alle Uhren des gesamten Hauses wieder richtig einzustellen, weil sie durch mich komplett verstellt waren.
Es gab auch gewisse Regeln und Rituale, die unter allen Umständen eingehalten werden mussten: Das beste Beispiel war, dass meine Eltern mich immer um 20 Uhr ins Bett gebracht haben und irgendwann war das dann so eine Gewohnheit, dass ich gar nicht mehr anders konnte. Wir waren mal an irgendeinem Feiertag, vielleicht Weihnachten, bei meinem Paten und als ich dann gemerkt habe, dass es bereits 20 Uhr war, aber wir noch immer da waren und ich noch nicht im Bett war, bin ich total ausgetickt und habe für den Rest des Abends nur noch geweint. Dann gabs noch ein paar andere Sachen, dass gewisse Schränke bei uns immer geschlossen sein mussten, wenn ich da war oder so, daran kann ich mich allerdings nicht mehr genau erinnern.
Ich habe mich auch schon früh mit Computern beschäftigt und habe auch so im Alter von vielleicht vier Jahren mit meinem Vater zusammen ab und zu PC-Spiele gespielt wie Aladdin oder das Dschungelbuch. Wir haben aus irgendeinem Grund ständig dieselben Levels gemacht, also immer wieder von vorne angefangen. Bin mir nicht sicher warum, vielleicht musste man das, sobald man mal Game Over war. Jedenfalls gab es beim Dschungelbuch irgendwo bei zwei Levels (ich glaub, es waren 4 und 5) solche Vorschaubilder am Anfang, wo Balu drauf war. Aus irgendeinem Grund hatte ich total Angst vor denen. Im Spiel drin in den Levels war es mir egal, da kam er zwar auch vor, aber da hatte ich keine Angst vor ihm. Trotzdem wollte ich mich nicht einfach die zwei Sekunden kurz umdrehen, wo das Bild angezeigt wird, sondern bin immer in der Zwischenzeit zu meiner Mutter gegangen, bis mein Vater die beiden Levels selbst durchgespielt hatte und erst dann ging ich wieder zu ihm, um weiter zu spielen.
Ich hatte außerdem schon damals eine extreme Höhenangst und Angst vor allem, was sich schnell bewegt oder sonst irgendwie derartig ist. Ich würde ja auch heute niemals Achterbahn fahren, weil ich dazu viel zu pusig bin. Aber als Kind habe ich mich nicht mal auf die Schaukel getraut (also als Kleinkind, ich sag mal so bis ich fünf oder sechs war), während andere Kinder in meinem Alter alles mögliche gemacht haben, da ja Kinder normalerweise keine Angst vor sowas haben, weil sie die Gefahren nicht kennen. Ich hatte ja auch keine Angst wegen den Gefahren, sondern eher einfach so, wie es eben heute auch noch etwas ist, nur nicht mehr ganz so extrem.
Das war jetzt alles, was mir so auf Anhieb eingefallen ist. Meine Eltern können einem schon leid tun.