So, hier also der Bericht (Achtung, Wall of Text und Riesenbilder ~50mb ahead):
Den Flug lass ich jetzt erstmal aus. Am Narita Airport haben wir erstmal den JR Rail Pass bekommen, eine Art Fahrkarte. Dann gings mit dem Shinkansen nach Nagaoka, und während der Fahrt hab ich sehr viel von Japan gesehen. Allgemein hab ich die Fahrten immer sehr genossen. Es war warm, ich konnte Musik hören und die Landschaft anschauen. Herrlich!
In Nagaoka jedenfalls kamen wir in die Gastfamilien. Ich war zusammen mit einem der Lehrer in einer, die Anderen waren alle allein mit den Japanern. Nach einer sehr herzlichen Begrüßungen und ein paar Reden von ein paar Leuten hat meine Familie ein bisschen was mit uns unternommen. War ganz nett (historisches Haus, Elektroladen, Sushi, Koi-Karpfen Aquarium
und ein Einkaufszentrum), aber in erster Linie wollte ich schlafen. Nach 24 Stunden Reise ist man halt erstmal platt. Nach einer dusche bei den Wadas gingen wir Soba essen. Lecker wars, aber ich war leider zu übermüdet um noch groß zu reden. Alles in allem ein langer aber interessanter Tag.
Ausgeschlafen gehts am nächsten morgen früh los. Das Frühstück war ziemlich lecker (Spiegelei, Schinken, Salat und Früchte), währenddessen lief im Fernseher eine Sendung mit Nachrichten aus aller Welt (auch die Tagesschau). Die Familie hatte mit uns ein kleines Programm geplant. Erst gings an die Küste in ein sehr interessantes Aquarium, danach auf den lokalen Fischmarkt. Nach einem nicht sehr schmackhaften Curry-Reis als Mittagessen sind wir zu einem Schrein gefahren, der in 834 Metern Höhe lag, war ne schöne Sicht
. Der Schrein war auch sehr interessant, die Wanderung hin und zurück sehr angenehm, unten am Fuß des Berges gabs auch noch nen größeren Schrein. Das Abendessen war auch sehr lecker, wie gesagt, in der Gastfamilie hab ich noch viel gegessen (gab übrigens Rind und Schwein, am Tisch gebraten). Nach dem Essen haben wir gemeinsam im Wohnzimmer erst über Trier geredet, sind irgendwie auf Animes gekommen und ich konnte meinen Lehrer sehr viel darüber lehren. Im Anschluss haben wir 2 Stunden lang Dragonball geguckt und noch weitergeredet.
Am Montag gings erstmal zum sogenannten "Civic Center", ein Büro für internationale Angelegenheiten, die Leute da sprachen also auch Englisch (eine sogar Deutsch). Dort hat sich unsere Gruppe auch wieder getroffen und gemeinsam gings dann in das Rathaus von Nagaoka, war ziemlich cool. Viel besser allerdings war der anschließende Besuch eines Geschichtsmuseums, das aussah wie eine japanische Burg und neben einem Bambuswald lag.
Ich muss wohl nicht erwähnen, wie geil ichs fand. In dem erwähnten Bambuswald haben wir auch noch Fotos gemacht
. Zurück in Nagaoka City hatten wir 2 Stunden Freizeit, in kleinen Gruppen shoppen zu gehen. Allerdings hat niemand groß shoppen können, die meiste Zeit waren wir alle auf der Suche nach dem Treffpunkt (Civic Center). Und wie Murphy's Law es so will bin ich tausend mal vorbei gelaufen, ohne es zu merken
Das Abendessen haben wir mit High School Schülern zubereitet (Yakisoba). War sehr interessant, die mal kennenzulernen.
Den Dienstagmorgen hab ich damit begonnen, mir das Abendessen nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ich hatte mich erkältet
http://bikinibottom.de/s/sad2.gif. Folglich hab ich am Programm nicht teilgenommen und nur geschlafen. Hat aber sehr gut getan, denn gegen Abend gings mir schon bedeutend besser, und deswegen konnten der Lehrer und ich auch in das Hotel von Herrn Wada ziehen, denn daneben lag das Onsen (Bad), in das wir am nächsten Tag gehen würden. Das Zimmer war traditionell japanisch.
Gefiel mir sehr.
Nach einigen... Problemen in der Nacht war der nächste Morgen recht entspannt. Ins Onsen geh ich zwar nicht, aber ist ein netter morgen. Nachdem die Anderen zurück sind, gehen wir alle in ein traditionelles japanisches Haus, bei dem es "Mittagessen" gab. Ich hab nur ein bisschen Reis gegessen.
Das Haus lag übrigens in den Bergen, dementsprechend viel Schnee gabs (mehrere Meter hoch)
. Gruppenfotos gabs da auch
. Wenig später gings zu einer Teezeremonie (der Tee war sehr bitter, aber ging.) und jeder durfte einen Hochzeitskimono anprobieren
.
Donnerstagmorgen sind wir dann aus Nagaoka abgereist. In Tochigi sind wir in eine Highschool gezogen, da gabs ein Extra Haus zum Wohnen. Da gabs auch wieder Tatamiboden mit spartanischer Einrichtung. Den kalten Mensafraß lassen wir jetzt einfach mal außer Acht. Den Rest des Tages ging es dann einen Berg rauf. Bei 18°. In Winterklamotten. Als ob mein Wasserhaushalt nicht eh schon im Arsch gewesen wäre. Auch die Sakuras auf dem Gipfel konnten das nicht ausgleichen. Nachmittags besuchten wir Sportklubs: Judo, Kendo, Naginata und Bogenschießen. Naginata hat mir davon am besten gefallen, aber ausprobiert hab ich nur Kendo
. In dem Haus "Renseikann" wo wir geschlafen war ich dann mit den anderen beiden Jungs in einem Zimmer, ging also.
Freitags haben wir, nach einem höllischen Frühstück, die High school besucht (und bäm, alle in Schuluniformen, es war ein Traum
http://bikinibottom.de/s/09091467f6cdbd9…07755ac52eb.gif ), allerdings hatte Eine dieselben Beschwerden wie ich, war also auch krank geworden. In der High school nahmen wir an Kunst, Musik, Englisch und Mathe teil. Es war unglaublich, der Unterricht war ganz anders als bei uns. Vor allem ruhiger, die Lehrer wurden mit mehr Respekt behandelt, einfach total anders. Gegen Abend gabs dann einen offiziellen Anlass, denn unser Schulleiter hatte mit dem der Highschool eine Schulpartnerschaft im Rathaus unterschrieben. Anschließend gabs ein Buffet (mit gutem Essen
http://bikinibottom.de/s/smilie_sh_063.gif ) und wir haben unsere Präsentationen über Trier gehalten. Als es dunkel war besuchten wir auch noch einen Astronomieklub
.
Am Samstag gings nach Nikko. Es war wunder, wunder, wunderbar! Die gesamte Anlage war so toll, die Fahrt war einfach nur UNGLAUBLICH (Der Tron Soundtrack und die Berge haben so perfekt harmoniert) und ich hab diesen Tag einfach nur genossen.
Abends sind wir dann in Tochigi gemeinsam zum örtlichen McDonalds gepilgert, um endlich mal WARM ZU ESSEN. Auf dem Weg sind wir auch an einer Supermarktkette vorbeigekommen (nanaco), die zum einen überall zu finden ist, und zum anderen irgendwie mit Shingeki no kyojin kooperiert, denn deren Werbung war voll damit. Allgemein ist Attack on Titan in Japan quasi allgegenwärtig
und ich kanns nicht gucken, heul.
Sonntags unternahmen wir mit den Highschoolschülern eine Fahrt in ein Aquarium. In dem Bus gabs auch Karaoke - und ich hab tatsächlich gesungen! One More Time baby! Im Aquarium hab ich auch festgestellt, dass ich Meereslebewesen über alles liebe. Und dass ich Robben und Seehunde mehr als alle anderen Tiere liebe. (daher auch mein Avatar). Sonst gabs nichts großes zu sagen, wir waren auch am Meer
(dort ist wieder ne typische Teewurst-Aktion passiert), wir mussten noch Koffer packen und wir haben alle Abends noch (mit den Lehrern) das Werwolfspiel gespielt. Hat sehr, sehr viel spaß gemacht!
Montagmorgen sind wir aus dem Renseikann ausgezogen und wieder in Gastfamilien gekommen. Ich war mit Barbara in einer, die Familie selbst hatte noch zwei kleine Jungen (einer vielleicht 4, der Andere 11 oder so) und eine Tochter, die auch auf die Highschool ging. Ansonsten gabs nicht viel zu erzählen, wir haben viel gelacht und geredet.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen von Tokio. Wir verabschiedeten uns von der Gastfamilie, die so nett und lieb war, und fuhren nach Tokio. Das Hotel war gar nicht so schlecht, und den Rest des Tages waren wir noch in Ueno und in Nippori. Es war extrem beeindruckend, wie riesig Tokio doch ist, einfach nur unglaublich!
Mittwochs haben wir uns erstmal Blasen gelaufen. Wir waren überall, Shinjuku (auch im Gyo-en Garten. Der war einfach nur wunderschön und hat so viele schöne Fotomotive gegeben, es gab überall Sakura!
), Shibuya, all die Hotspots. In einem Book off (Gebrauchtwarenladen für CDs, DVDs, Bücher und Spiele) hab ich mir übrigens den Traum vom Dakimakura abgeschrieben und einen Großteil der 18.000 Yen die noch übrig waren für 6 Spiele und 2 rausgehauen. Weil keine Ahnung. Allerdings hat es sich auch wunderbar angefühlt, einfach alles zu nehmen, ohne auf den Preis zu achten
und ich bin überhaupt nicht materiell veranlagt.
Donnerstag, der letzte Tag war auch paradiesisch, in zweierlei Hinsicht. Zum einen waren wir in Kita-Kamakura in einem paradiesischen Zen-Tempel. Der war wirklich schön. Außerdem sind wir durch einen wunderschönen Wald gewandert und haben den großen Buddha von Kamakura gesehen. Beim Essen wurden wir übrigens von Raubvögeln attackiert. Nachmittags haben wir uns dann auf die Ginza und Akihabara aufgeteilt. Akihabara war auch sehr deprimierend. Ich stand MITTEN IM PARADIES!
UND ICH KONNTE NICHTS KAUFEN! Ich war so niedergeschlagen
http://bikinibottom.de/s/fd330dd793e6634…75f4a135e5b.gif Dann allerdings waren wir wieder in einem Book off. Und dann: Ich kann mein letztes Ziel für Japan kaufen (FE6). Und nicht nur einfach kaufen. Der Typ hinterm Tresen bringt mir FE6. Aber - es ist zu teuer. Irgendwie kann ich ihm klarmachen, dass ich das Spiel auch ohne Packung kaufe. Er bringt mir also nur das Spiel, und ich zähle mit zitternden Händen den Preis ab. Gerade so (und zwar wirklich grade so) kann ich ES MIR KAUFEN
http://bikinibottom.de/s/frown.png. Danach hatte ich noch genau 5 Yen übrig, war also blank. Arm aber unendlich glücklich fahre ich mit den Anderen zurück nach Nippori. Ich vergaß übrigens zu erwähnen, dass ich noch 25€ dabei hatte. 5 davon hab ich dann an einer Mini-Bank umgetauscht. In Nippori gabs nämlich noch sowas ähnliches wie ein Book off, da gabs nämlich die Rei-Figur. Die konnte ich mir auch nochmal gerade so kaufen. Und zurück im Hotel sehe ich dann auch, dass die Figur limitiert ist und noch einen limitierten Manga dabei hat. Ich glaub, ich war in meinem Leben nur selten so glücklich wie an diesem Abend.
Der letzte Tag war jetzt nichts allzubesonderes, er bestand hauptsächlich aus Fliegen. Und abends bin ich dann daheim angekommen.
Das war also mein Japan-Trip. Ich hoffe, ihr habt meinen Bericht genossen und ich möchte jetzt nur allzugern eure Fragen sehen
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