Ein sehr interessantes Thema. Ich habe mich in diesem Forum auch schon mit dem Sterben auseinandergesetzt und mal einen „Umgang mit dem Tod“-Thread erstellt. Ich mache mir regelmäßig Gedanken darüber, wie es ist, wenn ich irgendwann tot bin und fühle mich stets ziemlich unwohl dabei. Glücklicherweise kann ich mich dann aber schnell wieder fassen und spaßigen Aktivitäten nachgehen.
Wenn es die Möglichkeit der Unsterblichkeit gäbe, würde ich sie auf jeden Fall nutzen. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass Menschen den Wunsch ausschlagen können, länger zu leben. Da habe ich schon Sätze wie „Ewig leben ist auf Dauer langweilig.“ gehört mit dem Argument, dass man dann mal alles gesehen hat und nichts Aufregendes mehr passiert. Das empfinde ich als völligen Schwachsinn, weil die Welt sich im stetigen Wandel befindet: jeden Tag erschaffen Menschen etwas Neues und teilen es mit anderen - und wenn es sich dabei nur um simple Dinge wie neue YouTube-Videos handeln sollte. Ob sich Leute mit 150 Jahren dann noch Internetfilmen hingeben, ist eine andere Sache.
Jedenfalls habe ich bereits ein gutes Stück meines Lebens hinter mir und bin schon jetzt der Meinung, dass ich nie alles erledigen werde, was ich mir vorgenommen habe. Damit meine ich auch nicht solche Dinge wie „alle Ecken Australiens besichtigen“ oder „ins Weltall fliegen“, bevor wieder welche mit „herpderp du verlässt nie dein haus da kannst du ja gar nicht viel erleben
“ ankommen. Es bezieht sich eher auf das Auslesen von diversen Büchern oder Lösen unzähliger Rätsel. Eben alles, was ich hier unvollständig herumliegen und nie die Zeit dazu habe, das zu ändern. Wenn ich noch einige zusätzliche Jahre hätte, könnte es viel einfacher sein, das noch zu tun. Man sagt ja nicht umsonst, dass das Leben viel zu kurz wäre - auch wenn es einem mit einer Dauer von über 70 Jahren nicht so erscheinen mag.
Es gibt allerdings einen Faktor, den die angebliche Unsterblichkeit nicht miteinbezieht: Zwar wird der Altersprozess verlangsamt, doch ist der Mensch trotzdem noch äußerlichen Gefahren ausgesetzt. Wenn ich einen Autounfall habe, bin ich trotzdem tot. Das ist auch so eine Sache, die mir immer wieder im Kopf rumschwirrt. Werde ich meine volle mögliche Lebenszeit überhaupt erreichen oder passiert mir vorher etwas Tragisches? Die Möglichkeiten des plötzlichen Sterbens sind so vielseitig. Krankheiten, Unfälle jeglicher Art, Naturkatastrophen… es ist ja sogar von einem Dritten Weltkrieg die Rede. Und da positioniere ich mich ganz eindeutig: Ich würde lieber einen friedlichen Alterstod sterben als durch eine Explosion in 1000 Teile zerfetzt zu werden oder einen noch längeren und qualvolleren Tod zu erleiden. Das Heftigste, was ich mir vorstellen könnte, wäre, so lange zu leben, dass irgendwann die Erde aufhört, zu existieren. Und das wird in gaaanz ferner Zukunft irgendwem passieren.
Fazit: Ich würde mein Leben auf jeden Fall verlängern, hätte aber nach wie vor Sorgen vor anderen Einwirkungen auf meinen Gesundheitszustand.