So, ich grab den Thread hier mal aus und berichte von unserer (für alle Neulinge: Damit meine ich Dance und mich
) wunderschönen, aber zuletzt ziemlich chaotischen Reise nach Madeira. Geplant war, dass wir von Dienstag bis Sonntag gehen würden. Für genau dieses Reiseziel haben wir uns entschieden, weil wir eine Doku gesehen haben und uns die Landschaft und Natur da irgendwie sehr begeistert hat und wir dann unbedingt selbst mal da hin wollten.
Wir sind dann also letzten Dienstag ganz früh hier abgeflogen und kamen planmäßig auf Madeira an. Wir waren recht müde, also haben wir am ersten Tag noch nicht so viel gemacht. Wir haben uns erst mal Caniço, den Ort, an dem sich unser Hotel befand, ein wenig angeschaut und da unsere Zimmer noch nicht bezugsbereit waren, haben wir die Zeit genutzt, um uns mit dem komplizierten Bussystem Madeiras vertraut zu machen (halo es gibt 3238943 verschiedene Busunternehmen und man sieht immer nur, wann der Bus am Anfangspunkt losfährt, aber nichts über die Stationen dazwischen und Haltestellen sind sowieso nur Empfehlungen, weil jeder irgendwo einsteigen kann, wenn er nur am Straßenrand steht und dem Bus zuwinkt
) und uns dann damit nach Funchal (die Hauptstadt) zu begeben. Da haben wir uns dann eine Kathedrale angeschaut sowie ein Eis schleckiert, aber waren dann recht müde, sodass wir relativ schnell wieder zurück zum Hotel gegangen sind.
Am nächsten Tag sind wir dann wieder nach Funchal gefahren und haben uns erst mal auf dem Markt dort sehr spezielle, aber völlig überteuerte Maracujas andrehen lassen (20 Stre$ pro kg), die aber durchaus ganz annehmbar waren (und einmal in die Touristenfalle tappen gehört doch zu einem guten Urlaub dazu
). Dann sind wir mit einer Seilbahn zu einem erhöht gelegenen Stadtteil gefahren und haben uns den botanischen Garten und den tropischen Garten von Funchal angeschaut (siehe Bilder weiter unten). Waren echt beide gut gemacht und auch die Fahrt mit der Seilbahn über die Stadt war ziemlich cool.
Am Donnerstag sind wir dann sehr früh schon vom Hotel los und haben eine Tour mit einem Kleinbus in einer kleinen Reisegruppe in den Westen der Insel gemacht, weil man da anders eigentlich nicht wirklich gut hinkommt. Huberto, der Reiseleiter, war 1 swaggy Dude und auch sonst hat uns die Reise sehr beeindruckt. Am besten waren wohl das Cabo Girão (zweithöchstes Kap der Welt, von dem man 580 Meter in die Tiefe schauen konnte), die für Madeira sehr untypische Hochebene Paul da Serra (es gibt also tatsächlich auch Straßen auf Madeira ohne 234839% Steigung) sowie Porto Moniz im Nordwesten der Insel, wo wir in einem Restaurant wohl die madeirensische Spezialität schlechthin gegessen haben: Espada (Degenfisch) mit Banane. Sehr schön war, dass das Wetter während der ganzen Tour dauerhaft sonnig war, was gerade im Norden der Insel nicht selbstverständlich ist.
Die nächsten zwei Tage waren dann so ziemlich unsere Highlights. Am Freitag haben wir eine Wanderung an einem Levada (Wasserkanal) durch den traumhaften Lorbeerwald, der große Teile der Insel bedeckt, gemacht.
Unten seht ihr einige Bilder, aber das ist dort in echt wirklich noch viel geiler, als es den Anschein macht. Die meiste Zeit hatte man rechts vom Weg den Levada und links vom Weg war man oft ziemlich nah am Abgrund und hat auch teilweise ganz weit über den weitläufigen Wald gesehen. Es war echt noch viel besser als gedacht und auch wenn uns am Ende ganz schön die Füße in unseren 20€-Deichmann-Schuhen wehgetan haben (halo wir sind alle anderen Wanderer, denen wir begegnet sind, wir tragen 500-Stre$-Schuhe mit Steuer- und Backbord-Aufsätzen und Turboantrieb), hat sich das ganze extrem gelohnt. Am Ende des Weges haben wir uns dann noch in einem kleinen Lokal eine löbliche BRISA MARACUJA (das heimliche Nationalgetränk Madeiras, zumindest in unseren Augen) gegönnt.
Am Samstag haben wir dann nochmal eine Wanderung gemacht, diesmal auf der Halbinsel São Lorenço, ganz im Osten der Insel. Die Landschaft ist da ganz anders als im Wald, aber trotzdem megageil. Wie man unten auf den Fotos erkennt, war es dort sehr felsig, aber teilweise doch recht grün. Der einzige Nachteil hier war, dass es teilweise wirklich extrem windig war, besonders auch auf dem letzten Stück, bei dem man dann einen recht steilen Anstieg auf einen kleinen Gipfel machte. Aber alles in allem hat sich auch diese Wanderung echt sehr gelohnt und die ganze Landschaft dort sah einfach nur B O S S aus, noch viel besser als auf den Bildern.
So, und jetzt kommt der chaotische Teil.
Wir wollten dann am Sonntag Mittag um 12:05 abfliegen und wurden erst mal ganz normal vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Dort angekommen haben wir allerdings schon gesehen, dass einige Flüge verspätet oder sogar ausgefallen waren, einige sind aber trotzdem geflogen. Das Problem war, dass der Flughafen auf Madeira einer der weltweit schwierigsten Flughäfen zum Landen ist und es dort gerade sehr viel Wind gab, was dazu führt, dass nur gerade die Flugzeuge, die gerade das Glück gehabt haben, einen kurzen Moment mit weniger Wind zu erwischen, überhaupt landen konnten. Alle anderen mussten auf Flughäfen von anderen Inseln ausweichen. Unser Flug gehörte dann eben auch zu denen, die erst immer wieder weiter verspätet angesagt wurden und dann am Ende ausgefallen sind. Wir mussten dann recht lange warten, bis ein Hotel für uns ausgesucht wurde, in dem wir bis zum nächsten Tag schlafen würden. Dance und ich hatten ziemliches Glück, unser Hotel war ziemlich nice, gehörte zur gleichen Kette wie das, in dem wir die Tage davor waren, und lag dazu auch noch mitten in Funchal. Tja, das hatten wir also davon, dass wir morgens die ganze Zeit sagten, dass wir am liebsten noch länger bleiben wollten.
Am nächsten Tag war der Flug dann um 12:30 angesetzt. Diesmal war es allerdings vom Wind her sogar noch schlimmer als am Tag davor. Nachmittags war es dann soweit, dass sich gar keine Flugzeuge mehr auf dem Flughafen befunden haben. Wieder fiel der Flug aus, diesmal wurden wir zum Glück etwas früher schon abgeholt. Dance und ich kamen in ein Hotel in São Vicente an der Nordküste, etwa eine Stunde Fahrzeit vom Flughafen entfernt. Da wars dann an dem Abend recht stürmisch und kalt, nicht mehr so wie auf der Tour durch den Westen, wo wir am gleichen Ort auch schon vorbei kamen. Wir haben einfach versucht, das Beste aus der Situation zu machen und uns einfach trotzdem möglichst hart zu gönnen.
Am Dienstag, also gestern, konnten wir dann endlich um 17:50 (geplant war 16:25) abfliegen und kamen sehr spät wieder bei uns hier an. An dem Tag gab es zwar keinen Wind mehr, aber der Flughafen hatte wegen den vielen Ausfällen natürlich so ziemlich doppelt so viel zu tun als sonst und im Gegensatz zum Tag davor war der Flughafen wirklich voll mit Flugzeugen und natürlich auch überfüllt mit Menschen. Aber am Ende hat ja dann doch alles noch geklappt.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich Madeira einfach unglaublich geil finde, einfach grundsätzlich wie alles dort aussieht. Bereits der erste Blick auf die Insel vom Flugzeug aus war irgendwie überwältigend, die ganze hügelige Landschaft mit den in die Berge gebauten Häusern und dem vielen Grün überall. Bei Reisen an mir noch unbekannte Orte ist es sonst eigentlich immer so, dass es mir noch nicht so auf den ersten Blick gefällt und das sich so erst mit den Tagen entwickelt, aber das war so ziemlich das erste Mal, wo es mir von Anfang an sofort gefallen hat. Die Höhepunkte waren für mich aber die beiden Wanderungen, einfach richtig geile Landschaften überall. Das kann ich auch jetzt nicht so wirklich gut in Worte fassen, das muss man selber einfach gesehen haben. Madeira kriegt von mir als Reiseziel auf jeden Fall 5/5 Faps und ich kanns jedem sofort weiterempfehlen.