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Voll auf Muskatnuss
Dabei seit: 27. Juli 2013
Beruf: Prof. Dr. Schläck, studierte in Oxford Sozialwissenschaften
Er ist zwar nicht perfekt gewesen, doch eine Frage ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Ist es ethnisch vertretbar, den Wert eines Menschenlebens anhand der Anzahl der Betroffenen zu bestimmen? Um es mal auf das Thema mit den Jahren zu beziehen: Kann man sagen, dass 2016 schrecklicker war als die Jahre zuvor, nur weil häufiger etwas Negatives passierte? Ja, es sind berühmte Personen gestorben. Aber so ist das jedes Jahr. Ja, es gab Terroranschläge. Aber so ist da jedes Jahr. Zu sagen, dass nur die Quantität entscheidend ist, halte ich für eine extrem unausgewogene Sichtweise.
2. Terroranschläge: In der Wikipedia-Liste der Terroranschläge im 21. Jahrhundert ist die Hälfte von 2016. ABER 95% davon sind genau in den Gebieten, bei denen es die Heulenden nicht annähernd interessiert. Von den beiden schlimmsten mit 300 und 100 Toten zum Beispiel wurde nichtmal wirklich in den Medien berichtet. Ansonsten bleibt nicht mehr viel, auffallend ist nur, dass es mehr Anschläge und Anschlagsversuche in Deutschland gab als zuvor. Es scheint so zu sein: Ist es ein großer Anschlag in Asien oder Afrika: Vollkommen unwichtig. Ein größerer in Europa, USA, Australien (Nizza, Brüssel): Ein paar #Prayfor-Hashtags sind angebracht, aber dann schnell vergessen. Ist es irgendetwas vom gescheiterten Anschlagsversuch bis zum größeren Anschlag in Deutschland: Die Welt geht unter, das Jahr ist scheiße, die Welt ist scheiße, es ist alles noch viel schlimmer als früher.
Ich möchte ausserdem bemerken, dass für diese Leute Tote durch Terror „wichtiger“ sind als Tote durch Unfälle. Nehmen wir mal an, in Nizza wäre einfach ein Flugzeug abgestürzt. Ob es da Beileidsbekundungen und #prayfor-Hashtags gäbe? Bestimmt, aber wesentlich weniger als sonst. Ich will das jetzt nicht be- oder verurteilen, aber sind nicht beide Sachen gleichermaßen tragisch? Klar, bei einem Terroranschlag ist die Gefahr der Wiederholung größer, aber die Toten an sich sind doch genauso unschuldig gestorben und bedauernswert?
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Voll auf Muskatnuss
Dabei seit: 27. Juli 2013
Beruf: Prof. Dr. Schläck, studierte in Oxford Sozialwissenschaften
Also zunächst einmal finde ich, dass man klar differenzieren kann und auch sollte, ob man über das Jahr aus persönlicher oder genereller, bzw. öffentlichkeitsbezogener Sicht spricht.
Dass dein 2016 toll war ist ja schön und gut - aber leider meiner Meinung nach in diesem Kontext irrelevant.
Wenn die Öffentlichkeit über 2016 spricht ist klar, dass sich niemand auf persönliche Erfahrungen, sondern auf das weltweite Geschehen bezieht, und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, war 2016 meiner Meinung nach ein beschissenes Jahr und ehrlich gesagt bin ich erschüttert darüber, dass einige Menschen anders darüber denken.
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