In meinem Jahr 2023 ist tatsächlich viel passiert, sowohl gute als auch schlechte Dinge. Der Übersicht halber werde ich meinen Post diesmal in verschiedene Kategorien aufgliedern.
Arbeit: Die wohl größte Änderung in 2023 war mein Jobwechsel, über den ich hier ja schon einiges geschrieben habe. Ich habe in diesem Jahr immer stärker gemerkt, dass mir meine Arbeit im Kundenservice bei der privaten Krankenversicherung keinen Spaß mehr macht und besonders schlimm wurde es, als uns Mitarbeitern von oben die Änderung aufgedrückt wurde, dass wir jeden Tag mehrere Stunden in der Kunden-Hotline telefonieren sollten. Ich habe das mehrere Monate mitgemacht und fand es wirklich schrecklich. Auch wenn die meisten Kunden in Ordnung waren, hat es mich trotzdem unglaublich geschlaucht, dass nach jedem Telefonat direkt wieder das nächste kam, man mit gefühlt 100 verschiedenen Leuten pro Stunde geredet hat und die Leute bei Ablehnungen auch enttäuscht und verärgert reagiert haben und mir da aufgrund von Regelungen, die ich einhalten muss, die Hände gebunden waren. Allgemein bin ich einfach nicht der Typ dafür, dass man nie weiß, was einen im nächsten Telefonat erwartet, und auch vom Fachwissen her war das Ganze echt anspruchsvoll, die Bandbreite an Themen und Fragen war riesig.
Für mich wurde es deshalb immer klarer, dass ich meinen Job und die Art der Arbeit komplett wechseln muss - auch wenn ich bei meinem alten Unternehmen schon seit über 6 Jahren war, mich da endlich eingelebt hatte und es natürlich unangenehm ist, irgendwo wieder komplett bei 0 zu starten. Trotzdem wusste ich, dass es auf Dauer so nicht weitergehen kann und die viele Telefonie mich nur immer unglücklicher machen wird. Nachdem ich mich einige Monate auf verschiedenste Stellen beworben hatte, wurde ich zum Glück von einem der Stuttgarter Krankenhäuser als Controllerin eingestellt, habe meine alte Arbeit gekündigt und werde übermorgen meinen ersten Arbeitstag bei der neuen Stelle haben. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es werden wird, da ich keinerlei Berufserfahrung im Controlling habe und ich hoffe, dass ich mich für die richtige Stelle entschieden habe. In letzter Zeit hatte ich da immer wieder Bammel, wenn ich darüber nachgedacht habe. Aber ich lasse es jetzt einfach auf mich zukommen und versuche, positiv zu denken. Immerhin freut es mich, dass ich weiterhin in der Gesundheitsbranche arbeiten kann und schlimmer als die Telefonie kann es ja eigentlich gar nicht werden.
Wohnung: Im Juni 2022 sind Danny und ich ja in unsere neue Eigentumswohnung eingezogen und auch 2023 hat sich in unserer Wohnung nochmal sehr viel getan, worüber ich sehr glücklich bin.
In unserer alten Wohnung haben wir eher etwas spartanisch gewohnt, nur billige oder gebrauchte Möbel gehabt und uns mit der Einrichtung nicht wirklich viel Mühe gegeben, da wir eigentlich auch nicht geplant hatten, dort besonders lange zu wohnen (letztendlich sind es dann doch 7 Jahre gewesen lul). Wir haben die alten Möbel bei unserem Umzug in die neue Wohnung mitgenommen, wollten aber auf jeden Fall Stück für Stück die alten Möbel durch neue Möbel ersetzen, die uns auch wirklich gut gefallen und die eine gute Qualität haben, da wir in der Eigentumswohnung ja auf jeden Fall eine extrem lange Zeit wohnen bleiben werden.
Tatsächlich haben wir es geschafft, in 2023 alle alten Möbel zu verkaufen oder zu verschenken und uns komplett mit neuen Möbeln eingedeckt (bspw. Wohnwand, Sofa, Esstisch, Stühle), mit denen wir auch wirklich zufrieden sind und wo wir in die ganze Auswahl richtig viel Mühe reingesteckt haben, sehr viel in Möbelhäusern und Online-Shops unterwegs waren und echt viel überlegt haben. Auch unseren großen Balkon haben wir (bis auf ein paar Balkonpflanzen, die noch fehlen) fertig eingerichtet. Ich finde, dass uns die Einrichtung unserer neuen Wohnung wirklich gut gelungen ist und bin sehr zufrieden damit.
Es fehlt jetzt eigentlich nur noch ein bisschen mehr Dekoration, zum Beispiel noch ein paar mehr Zimmerpflanzen oder Bilder an den Wänden. Aber ich denke, das werden wir im nächsten Jahr dann auch erledigt haben, sodass Ende 2024 unsere Wohnung dann auch den letzten Schliff bekommen hat.
Reisen: In 2023 haben Danny und ich nur einige Kurzurlaube - d. h. jeweils nur eine Woche oder nur ein paar Tage - gemacht, die aber auch toll waren. Im Mai haben wir eine Städtereise nach Paris unternommen, um anschließend noch zwei Tage ins Disneyland zu gehen. Da ich doch schon ein kleiner Disney-Fan bin, hatte ich mir das schon lange gewünscht.
Leider hatten wir mit dem Wetter so ziemlich das größte Pech, das man haben kann. Genau an den zwei Tagen, wo wir die Tickets für Disneyland hatten, hat es von morgens bis abends ununterbrochen geregnet. Und damit meine ich, es hat wie aus Eimern geschüttet.
Wir waren die ganze Zeit durchnässt und alle Attraktionen, die draußen gefahren sind, haben nicht wirklich Spaß gemacht, weil man danach nur noch nasser war, und bei den Fahrgeschäften drinnen waren die Schlangen dann unglaublich lang. Das war wirklich eine Enttäuschung und großes Pech. Zumindest am Abend hat der Regen dann aber aufgehört und diese wenigen letzten Stunden haben wir dann umso mehr genossen.
Im Juli waren wir dann für ein paar Tage in Kopenhagen, wo wir auch unseren 4. Hochzeitstag verbracht haben, und das war echt ein richtig nicer Städetrip. Das Wetter war ziemlich wechselhaft, aber es gab zum Glück auch genug Sehenswürdigkeiten, die man von innen betrachten konnte, zum Beispiel die zahlreichen Schlösser. Und die Restaurants, in denen wir da gegessen haben, waren allesamt richtig gut! Klare Empfehlung, wenn ihr mal eine interessante Stadt besichtigen möchtet.
Zuletzt waren wir Ende September dann noch für eine Woche auf Teneriffa. Dort waren wir in der Haupstadt untergebracht und hatten das erste Mal in unserem Leben ein 5-Sterne-Hotel, was ein ziemlicher Glücksfall war, da dieses Hotel gar nicht so viel teurer als die 4-Sterne-Hotels war und der Preis allgemein echt in Ordnung ging. Der Urlaub war richtig entspannend, es war heiß und wir hatten strahlenden Sonnenschein, waren richtig viel am Strand und am Pool, haben aber auch ein bisschen die Umgebung um die Haupstadt herum angeschaut und einmal auch eine Wanderung durch einen Lorbeer-Nebelwald gemacht. Dieser Urlaub war richtig toll.
Freundschaften: So weit ich mich erinnern kann, habe ich mich die erste Hälfte von 2022 kaum mit irgendwelchen Leuten getroffen und auch immer mehr gemerkt, wie alte Kontakte von mir im Sande verlaufen sind. Hiermit meine ich vor allem die Leute der "Streetpass-Gruppe", die wir etwa 2011 oder 2012 auf öffentlichen Treffen kennengelernt haben, wo sich alle zum Nintendo 3DS-Zocken getroffen haben. Irgendwann gab es die öffentlichen Treffen nicht mehr, aber der Kern der Leute, vielleicht so ca. 10 bis 15 Personen, hat sich seitdem weiterhin privat getroffen, sich immer wieder auf Geburtstagspartys eingeladen etc. Das ging viele Jahre lang so und auch bei unserer Hochzeit 2019 waren noch viele aus diesem Freundeskreis dabei.
Allerdings hatte ich schon seit letztem Jahr das Gefühl, dass ich mittleweile so ziemlich die Einzige war, die noch an diesem Freundeskreis interessiert war und festgehalten hat. Ich hatte die letzten Jahre immer wieder mal Whatsapp-Gruppen aufgemacht, ob wir mal wieder gemeinsam was Essen gehen wollen oder habe die Leute zu meinem Geburtstag eingeladen, habe aber gemerkt, dass da gar nichts mehr zustande kam und kaum noch Interesse zurückkam. In 2023 habe ich endgültig damit aufgehört und gemerkt, wenn ich nicht diejenige war, die die anderen nach einem Treffen gefragt hat oder zum Geburtstag eingeladen hat, von den anderen einfach gar nichts mehr kam. Es ist zwar schade, aber ich habe mich damit abgefunden, dass es diesen Freundeskreis nicht mehr gibt und werde auch keine Mühe mehr da reinstecken, dass wir uns mal wieder sehen oder ähnliches.
Im Sommer hatte ich auch ein ziemliches Tief, nachdem Dannys Baba-Geburtstag stattgefunden hat und ich mich dort teilweise unbeliebt und irgendwie ausgeschlossen gefühlt habe. Also es war nicht so, dass mich irgendjemand schlecht behandelt hätte und der Geburtstag war im Großen und Ganzen auch nice, aber ich habe einfach gemerkt, dass ich mich in großen Gruppen nicht gut eingliedern kann, oft nicht viel zu sagen habe und andere - so wirkte es zumindest auf mich - kein großes Interesse daran zeigten, mit mir zu reden. Daraus entwickelten sich auch nach dem Geburtstag ziemlich schlimme Minderwertigkeitsgefühle, dass ich eine total langweilige Person wäre, dass ich außer Danny doch eh niemandem wichtig wäre, es keinen stören würde, wenn ich nicht mehr da wäre, ich doch eigentlich eh keine wirklichen Freunde mehr habe etc. Zum Glück hat sich mein Gemütszustand über die Wochen aber wieder beruhigt und ich habe es sogar geschafft, einige Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Ich habe mich alleine mit verschiedenen Freundinnen getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe bzw. mit denen ich die letzten Jahre wenig zu tun hatte, und ich hatte mit jeder Person echt ein paar schöne Stunden gehabt. Ich habe auch gemerkt, dass es mir viel besser tut, wenn ich mich einzeln mit jemandem treffe, als in diesen großen Gruppen, wo ich eher "untergehe" und mich danach eher schlecht fühle. Ich hoffe, dass ich es in 2024 weiterhin schaffe, mich ab und zu mit diesen Freundinnen zu treffen und dass ich nicht mehr das Gefühl haben muss, dass ich keine Freunde oder Freundinnen (mehr) habe.
Sonstiges: Was ist in 2023 sonst noch passiert? Ich habe in diesem Jahr erstmals versucht, 3 mal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen (die Jahre davor war ich immer nur 2 mal pro Woche) und das ist mir den Großteil des Jahres über auch gelungen. Ich hoffe, dass ich das in 2024 so beibehalten kann, auch wenn ich mit der neuen Arbeit wahrscheinlich weniger Zeit und Energie für Sport haben werde. Außerdem habe ich in 2023 auch gelernt, noch mehr meine Meinung zu sagen, vor allem dann, wenn mich etwas ärgert oder unzufrieden macht. Ich bin stolz auf mich, dass ich mich mittlerweile mehr traue und mir nicht mehr alles gefallen lasse, und dass ich auch den Mut hatte, meine alte Arbeit zu kündigen und mich in Unbekanntes zu wagen. Ich glaube, dass mein Selbstbewusstsein - trotz meines Tiefs im Sommer - nochmal ein großes Stück gewachsen ist. Eine positive Entwicklung, die hoffentlich so weitergeht.
Ansonsten wünsche ich mir für das Jahr 2024, dass ich mich gut in meiner neuen Arbeit einleben werde und dass es mir dort gefallen wird, dass ich meine wenigen verbliebenen Freundschaften aufrecht erhalten kann und dass Danny und ich wieder viele tolle Dinge miteinander erleben werden. Wir planen, uns 2024 endlich einen Traum zu erfüllen und Ende des Jahres für zwei bis drei Wochen nach Japan zu gehen und dort auch mehrere Städte zu besichtigen. Da wird noch eine Menge Planung auf uns zukommen, aber ich hoffe, dass uns alles gelingen wird und es eine unvergessliche Reise werden wird.
Ich glaube, das war's. Danke fürs Lesen