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Zitat von »Namenloser«
Zitat von »Husky«
Solange einzelne Kernkraftwerke außer Betrieb genommen werden, sind wir immmer noch nicht sicher. Ich sag nur "Restrisiko".
Das Restrisiko ist aber keine feste Größe, sondern abhängig von der Anzahl der Reaktoren und ihrem technischen Standard. Wenn man z.B. die Hälfte aller Reaktoren abschaltet, halbiert sich dadurch das Risiko. Wenn man die älteren Problem-Reaktoren zuerst abschaltet, verringert sich das Risiko überproportional. Deshalb wäre es schon sinnvoll, die älteren Meiler vom Netz zu nehmen. Jedes AKW weniger ist auch ein AKW weniger, das in die Luft fliegen kann.
Dass unsere Nachbarländer auch Atomkraftwerke haben ist klar, aber was bedeutet das für uns? Weil alle anderen Mist machen, müssen wir das auch? So ändert sich nie was... Ob die Franzosen bereit sind, das Risiko eines Super-GAUs in ihrem Land einzugehen oder nicht, ist ihre Sache – darüber können wir nicht entscheiden (höchstens über die EU, aber da wird sich wohl kaum eine Mehrheit dafür finden lassen), auch wenn es uns als Nachbarland natürlich mitbetrifft. Aber wir können darüber entscheiden, ob wir dieses Risiko in Deutschland eingehen wollen.
Btw: Auch wenn es sich niemand zu sagen traut, aber mir persönlich ist es lieber, wenn z.B. in Frankreich ein Atomkraftwerk hochgeht als hier, denn je weiter ich tendenziell von der Unfallstelle weg bin, desto besser.
Zitat
Und Deutschland würde wohl niemals alle AKWs abschalten und sich dafür Strom von anderen Ländern kaufen, das wäre viel zu teuer und DE würde, so nehme ich stark an, eher Nachteile als Vorteile ziehen.
„Deutschland“ kauft natürlich keinen Strom aus dem Ausland, weil Deutschland keine Planwirtschaft ist. Aber an der Börse importieren deutsche Unternehmen sehr wohl bereits jetzt Strom aus dem Ausland. Warum? Weil er oft ganz einfach billiger ist. Durch die Verknappung des Angebots durch die Abschaltung von Atomkraftwerken in Deutschland mag der Preis sich vielleicht theoretisch geringfügig erhöhen, allerdings bezweifle ich stark, dass diese Preissteigerung über die üblichen Preisschwankungen hinausgehen würde.
„Viel zu teuer“ wird der Strom dadurch mit Sicherheit nicht. Den Grund ist ganz einfach: Der in Deutschland produzierte Atomstrom macht nur ziemlich kleinen Bruchteil des gesamten Energieangebots in Europa aus.
Rechenexempel:
Laut Wolfram Alpha produziert Europa insgesamt pro Jahr insgesamt ca. 3.6 Billionen kW/h Atomstrom, davon sind ca. 1 Billion kW/h Atomstrom, also etwas weniger als 30%.
Von dieser 1 Billion kW/h Atomstrom produziert Deutschland 140 Milliarden kW/h (wovon übrigens auch einiges exportiert wird, aber das tut hier nichts zur Sache), also etwa 14%.
Nehmen wir mal rein hypothetisch an, in Deutschland würden alle Atomkraftwerke ausgeschaltet, so entspräche das einer Angebots-Verknappung um 14%. Von Atomstrom. Wie oben beschrieben sind aber nur 30% des Stroms in Europa überhaupt Atomstrom. Das heißt insgesamt wird das Strom-Angebot nur um 14% × 30% verknappt: macht 4.2%.
4.2% rechtfertigen bestimmt keine Preiserhöhung.
Die Preiserhöhungen haben eine ganz andere Ursache: das Energie-Oligopol aus E.On, EnBW, Vattenfall und RWE, das die Preise mangels Konkurrenz nach Lust und Laune diktieren kann.
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Abgesehen davon halte ich es aber auch für unrealistisch/wenig sinnvoll, alle Atommeiler auf einen Schlag abzuschalten, wie die FDP es nach ihrer 180°-Wende jetzt populistisch fordert. Der progressive Atomausstieg, wie er beschlossen war, war eine bessere Lösung. Es hätte doch alles so einfach sein können, wenn Schwarz-Gelb nicht Ende letzten Jahres unbedingt noch die Laufzeitverlängerung hätte beschließen müssen -.- Jetzt gibt es wahrscheinlich kein Zurück mehr ohne zig Milliarden Euro Schadensersatz an die Stromriesen zu zahlen...
In einem Punkt gebe ich dir aber Recht, Husky: Wir brauchen mehr Forschung und Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Langfristig kann es nicht dabei bleiben, den wegfallenden inländischen Atomstrom einfach durch importierten Strom aus dem Ausland zu ersetzen. Auf lange Sicht müssen die erneuerbaren Energien 100% des Stroms liefern. Am wichtigsten wäre es imo, Speicherlösungen zu entwickeln. Pumpspeicherwerke sind aktuell eine Möglichkeit, aber leider nicht sehr landschaftsschonend, und alleine reichen sie als Puffer vermutlich auch nicht aus.
Dann gibt es Ideen, Aus CO₂ und Wasser Methan zu synthetisieren, was sich dann ganz einfach wie Erdgas verbrennen ließe. Das funktioniert bereits, allerdings ist der Wirkungsgrad aktuell wohl noch nicht so dolle – Trotzdem meiner Meinung nach eine sehr vielversprechende Technologie, vor allem weil man so mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte: So könnte man z.B. auch Autos gut auf diese Weise betreiben, dann Erdgasautos sind ja bereits etabliert, während Elektroautos seit Jahrzehnten nicht in die Gänge kommen. Auch Heizungen könnte man ohne Probleme damit betreiben.
Meine Contras sind:Bei mir sind 100% Contra.
In diesem Thema würde es sich aber anbieten, auch zu sagen, was genau deine Contras sind.
Das würde die Sache wesentlich interessanter machen.
Meine Contras sind:Bei mir sind 100% Contra.
In diesem Thema würde es sich aber anbieten, auch zu sagen, was genau deine Contras sind.
Das würde die Sache wesentlich interessanter machen. :happy:
- Den Super-GAUs von Tschernobyl und Fukushima
- Mann bekommt Krebs oder die sterben
- Zu teuer :(
- Umweltverschmutzung (wenn Atomkraftwerk hinzukommt)
Sonst wars das. :rolleyes:
Meine Contras sind:Bei mir sind 100% Contra.
In diesem Thema würde es sich aber anbieten, auch zu sagen, was genau deine Contras sind.
Das würde die Sache wesentlich interessanter machen.
- Den Super-GAUs von Tschernobyl und Fukushima
- Mann bekommt Krebs oder die sterben
- Zu teuer
- Umweltverschmutzung (wenn Atomkraftwerk hinzukommt)
Sonst wars das.
Du hast vergessen:
- Radioaktiver Abfall, der hunderttausende von Jahren strahlt und für diesen Zeitraum sicher gelagert werden muss. (es sei denn du meintest das mit „zu teuer“)
Zitat
dass weder Solarzellen, noch Windräder AKWs ersetzen können. Sie sind abhängig von der Natur, kosten einen Haufen Geld und liefern im Vergleich doch nur relativ wenig Strom.
Leute, die Solarzellen auf dem Dach haben, brauchen meisten trotzdem noch andere Stromquellen, weil sich das so eben (noch) nicht umsetzen lässt.
Sie tun alle so, als wären die Atomkraftwerke hier in Europa alle durch das Unglück plötzlich unsicherer geworden.
Zitat
Viele denken da auch nicht mit und haben das Gefühl, man könne von heute auf morgen alle AKWs auf der ganzen Welt ausmachen und alles wäre in Ordnung. Ein großer Teil der Energie kommt von Atomkraftwerken und man muss sich das zuerst mal genau überlegen, wie man den Strom ersetzen will, bevor man einfach auf irgendwelche Demos geht und den sofortigen Atomausstieg fordert.
Zitat
Ich befasse mich selber nicht wirklich damit, also weiß ich auch nicht genau, wie man das Problem löst, aber ich bin in der Frage wie gesagt relativ neutral. Aber wenn man schon auf Demos geht oder sich da für oder gegen Atomkraft einsetzen will, müsste man sich schon vorher mehr damit befassen.
Ich kopier hierzu auch mal meine Meinung aus nem anderen Forum:
Erstmal sind wir uns doch wohl alle einig, dass weder Solarzellen, noch Windräder AKWs ersetzen können. Sie sind abhängig von der Natur, kosten einen Haufen Geld und liefern im Vergleich doch nur relativ wenig Strom.
Zitat
und Frau Ferkel meinte sogar noch letztes Jahr, wir haben die sichersten der Welt.
Zitat
Wäre in Japan nix hochgegangen, dann wären alle AKWs in Deutschland noch am Netz und den Leuten wärs egal. Ihr wärt alle zusammen nicht gegen Atomkraft.
Zitat
die Masse betreibt mal wieder kollektive Blödheit in Form von Demos. Aber nicht nur das, die wählen auch noch die Grünen. Sorry, aber die Grünen heben es nicht drauf.
Zitat
Vor allem müsst ihr mal einen Vergleich ziehen. Hier in Deutschland gibt es keine richtigen Erdbeben und auch keine Tsunamis, wie kann man das denn Vergleichen? Wenn die Japaner meinen, sie müssen trotz Tsunamis direkt am Meer ein AKW bauen, sollen die sich doch nicht wundern.
Zitat
Ich verrat euch mal was - selbst wenn in Deutschland alle Kraftwerke aus sind, wenn in Frankreich oder in der Tschechei was kaputtgeht sind wir doch genauso dran.
Zitat
Atomkraft - ja danke.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »abstürzender holländer« (14. Juli 2011, 17:30)
„Wir alle“ sind uns einig? Das ist mir neu. Solarzellen und Windräder könnten AKWs natürlich ersetzen, wir brauchen nur bessere Speichermöglichkeiten für den Strom, z.B. Pumpspeicherkraftwerke oder Anlagen, die Methan synthetisieren können, das man hinterher wieder verbrennen kann.Ich bin für Atomstrom.
Das hat gleich mehrere Gründe. Erstmal sind wir uns doch wohl alle einig, dass weder Solarzellen, noch Windräder AKWs ersetzen können. Sie sind abhängig von der Natur, kosten einen Haufen Geld und liefern im Vergleich doch nur relativ wenig Strom. Leute, die Solarzellen auf dem Dach haben, brauchen meisten trotzdem noch andere Stromquellen, weil sich das so eben (noch) nicht umsetzen lässt.
Desweiteren haben Atomkraftwerke bisher kein Schwein interessiert, und Frau Ferkel meinte sogar noch letztes Jahr, wir haben die sichersten der Welt. Laufzeitverlängerung. Nach der Katastrophe: Viele AKWs gehen für drei Monate vom Netz, Biblis soll jetzt sogar ganz aufgelöst werden. Warum denn? Wir haben doch die weltbesten Kraftwerke, nicht war, Frau Bundeskanzlerin?
Das ist eine dreiste Unterstellung. Ich, und viele andere, waren schon immer gegen Atomkraft. Der Atomausstieg war unter Rot-Grün bereits eine beschlossene Sache. Nur Schwarz-Gelb war für Atomkraft und hat die Laufzeitverlängerung vor etwas über einem halben Jahr beschlossen. NUR SCHWARZ-GELB. Und nur die machen jetzt auch die Rolle rückwärts.Wäre in Japan nix hochgegangen, dann wären alle AKWs in Deutschland noch am Netz und den Leuten wärs egal. Ihr wärt alle zusammen nicht gegen Atomkraft.
Wenn in Frankreich ein Atomkraftwerk hochgeht, bin ich davon immerhin weiter weg als wenn Biblis hochgeht, außerdem gibt es mit jedem AKW weniger gibt es einen potentiellen Supergau und eine Menge radioaktiven Abfall weniger. Nichtzuletzt kann es kein Argument sein, dass alle anderen Mist machen, und deshalb müssen wir den Mist auch machen, denn wenn alle so handeln, kommen wir aus dieser Technologie nie heraus...Ich verrat euch mal was - selbst wenn in Deutschland alle Kraftwerke aus sind, wenn in Frankreich oder in der Tschechei was kaputtgeht sind wir doch genauso dran. No risk, no fun - so ist das halt.
Das hat gleich mehrere Gründe. Erstmal sind wir uns doch wohl alle einig, dass weder Solarzellen, noch Windräder AKWs ersetzen können.
Zitat
Sie sind abhängig von der Natur, kosten einen Haufen Geld und liefern im Vergleich doch nur relativ wenig Strom. Leute, die Solarzellen auf dem Dach haben, brauchen meisten trotzdem noch andere Stromquellen, weil sich das so eben (noch) nicht umsetzen lässt.
Zitat
Desweiteren haben Atomkraftwerke bisher kein Schwein interessiert, und Frau Ferkel meinte sogar noch letztes Jahr, wir haben die sichersten der Welt. Laufzeitverlängerung. Nach der Katastrophe: Viele AKWs gehen für drei Monate vom Netz, Biblis soll jetzt sogar ganz aufgelöst werden. Warum denn? Wir haben doch die weltbesten Kraftwerke, nicht war, Frau Bundeskanzlerin?
Wäre in Japan nix hochgegangen, dann wären alle AKWs in Deutschland noch am Netz und den Leuten wärs egal. Ihr wärt alle zusammen nicht gegen Atomkraft. Stattdessen macht Merkel auf einmal Alarm und die Masse betreibt mal wieder kollektive Blödheit in Form von Demos. Aber nicht nur das, die wählen auch noch die Grünen. Sorry, aber die Grünen heben es nicht drauf.
Zitat
Vor allem müsst ihr mal einen Vergleich ziehen. Hier in Deutschland gibt es keine richtigen Erdbeben und auch keine Tsunamis, wie kann man das denn Vergleichen? Wenn die Japaner meinen, sie müssen trotz Tsunamis direkt am Meer ein AKW bauen, sollen die sich doch nicht wundern.
Als Betreiber eines AKWs wäre ich aber auch sauer, weil die haben ja eig. eine Verlängerung bekommen (glaube ich).
Sie tun alle so, als wären die Atomkraftwerke hier in Europa alle durch das Unglück plötzlich unsicherer geworden.
Quatsch, sie wachen einfach nur endlich mal auf! Beängstigend unsicher waren sie auch schon vorher - nur jetzt drängt es allen mal ins Bewusstsein und ich finde es schade, dass es erst ein (zweites!) Unglück wie dieses braucht, damit die Bürger mal endlich die Augen aufmachen.
Zitat
Viele denken da auch nicht mit und haben das Gefühl, man könne von heute auf morgen alle AKWs auf der ganzen Welt ausmachen und alles wäre in Ordnung. Ein großer Teil der Energie kommt von Atomkraftwerken und man muss sich das zuerst mal genau überlegen, wie man den Strom ersetzen will, bevor man einfach auf irgendwelche Demos geht und den sofortigen Atomausstieg fordert.
Naja, wenn morgen Tschernobyl 3.0 bei uns passiert und die Weltbevölkerung noch weiter kontaminiert wird oder wir sogar fliehen müssen, da um unser Haus Sperrgebiet errichtet wird, dann nützt dir dein toller Atomstrom auch herzlich wenig.
Dein Argument ist in etwa so wie:
Es ist Winter und in unserer Hütte haben wir ein Kaminfeuer. Plötzlich fängt unsere Hütte an zu brennen und du rufst: "Wir sollten das Feuer nicht ausmachen, solange wir keine neue Heizmöglichkeit als Ersatz gefunden haben" und nebenbei fackelt dir langsam aber sicher gerade die ganze Bude ab.
Nee, also da schon lieber solange im Kalten hocken, bis man Alternativen hat.
Als Betreiber eines AKWs wäre ich aber auch sauer, weil die haben ja eig. eine Verlängerung bekommen (glaube ich).
Klar sind die sauer (auch wenn ihnen ihre Kohle beim nächsten Super-GAU in der Nähe dann auch nicht viel nützen wird). Die Nazis waren sicherlich auch sauer, als sie ihren Holocaust nicht mehr weiterführen durften, obwohl sie eine breite Zustimmung hatten.
Etwas überspitzt, aber das gleiche Prinzip.
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