Mir kommt es auch eher aufs Gameplay an als auf die Grafik. Wobei es natürlich ein Plus ist, wenn das Spiel zusätzlich noch gut aussieht.
„Neu“ ist dabei für mich aber nicht unbedingt gleich besser. Ich finde 2D-Grafik zum Beispiel oft ästhetischer als 3D-Grafik. Besonders blöd finde ich es, wenn Spiele zwar ein 2D-Gameplay haben aber trotzdem auf 3D-Grafik setzen, was ja irgendwie in letzter Zeit in Mode ist. Beispielsweise bei der Sonic-Reihe: Dabei finde ich die Pixel-Grafik der Advance-Spiele z.B. viel ansprechender als die 3D-Grafik von den aktuellen Spielen.
3D-Grafik ist gut, wenn es darum geht, die Wirklichkeit fotorealistisch abzubilden – aber ich finde es ziemlich langweilig, wenn alle Spiele wie die Wirklichkeit aussehen. Zu vielen Spielen passt das auch einfach nicht. Ein Spiel sollte optimalerweise ein Gesamtkunstwerk sein, d.h. Gameplay, Grafik, Musik, Story usw. sollten aufeinander abgestimmt sein. 2D-Grafik lässt einem da einfach viel mehr künstlerische Freiheiten. Gerade für cartoonige Grafik eignet sich 3D-Grafik einfach nicht so gut.
Vor allem wirkt 3D-Grafik oft so steif – was wohl einfach an der Vorgehensweise beim Modellieren und Animieren geschuldet ist. Man erstellt halt erst ein detailliertes Model und dreht und verschiebt dann immer ganze Teile davon für die Animation, ähnlich wie bei einer Gliederpuppe. Und genau so steif sieht das Ergebnis dann oft auch aus, es sei denn man betreibt einen sehr hohen Aufwand. Aber niemand will für jeden Frame jeden Vertex neu setzen, im Gegensatz zu einer 2D-Zeichnung wo letztlich jeder Frame von Grund auf neu gezeichnet ist. Selbst wenn man bei 2D-Grafik Teile wiederverwendet (wie man es ja gerade bei Pixel-Grafiken oft tut), entscheidet immer noch ein Mensch mit Augenmaß, welche Teile wiederverwendet und welche neu gezeichnet werden. Wenn man einen Computer Grafiken berechnen lässt, ist das Ergebnis vielleicht mathematisch exakt aber trotzdem nicht immer optimal. Z.B. sieht bei kleinen Grafiken mathematisch korrektes Antialiasing meistens einfach nur verschwommen aus. Viel besser ist es oft, ein paar Pixel einfach von Hand anders anzuordnen – aber das kann der Computer nicht, weil ihm das Augenmaß fehlt.
Das geht mir übrigens nicht nur bei Spielen so, sondern gerade auch bei Filmen. Ich finde es sehr schade, dass heute alles 3D sein muss und es kaum noch neue, klassische Zeichentrick-Filme gibt.