So, ich habe mal das Bedürfnis, hier reinzuschreiben, weil mir die Situation zur Zeit ziemlich zu schaffen macht...
Im Moment gibt es bei mir in der Uni ziemlich viel zu tun, ich habe in zwei Fächern jeweils ein Gruppenprojekt und auch sonst theoretisch noch so einiges zu tun. Wie immer mach ich jedoch viel zu wenig... es ist wirklich irgendwie jedes Wochenende dasselbe: Ich habe dieses Semester bereits am Freitag keine Uni mehr, also denk ich mir jeden Donnerstag Abend noch so relativ motiviert, ich hab jetzt wirklich drei volle Tage Zeit, um mal endlich bei all den Fächern etwas aufzuholen, mal das fertig zu machen und das und das und so weiter. Es fühlt sich wirklich immer so an, als hätte ich alle Zeit der Welt, es sind immerhin drei volle Tage, an denen ich kaum was eingeplant habe, es sei denn, ich bin bei Dance oder sie bei mir.
Das Problem ist nur, dass ich dann total aufschiebe. Ich steh erst mal auf und denk mir, ich kann mir jetzt erst mal eine Runde Pokémon gönnen mit meinem 3DS, dann ist es plötzlich mittags, dann denk ich mir, ich mach mich mal fertig und warte auch noch, bis es Essen gibt, damit ich dann nach dem Essen anfangen kann. Dann denk ich mir aber erst noch, ich guck vielleicht noch kurz im SF vorbei oder mich interessiert gerade noch was und schon häng ich wieder eine Stunde irgendwo fest. Oft passiert es auch, dass mich genau dann, wenn ich anfangen will, meine Mutter oder so ruft und ich ihr für paar Minuten irgendwas helfen muss, aber statt dann weiter was zu arbeiten, lenk ich mich danach gleich wieder ab. -_- Jedenfalls ist es dann oft erst 16 Uhr oder so, wo ich endlich mal anfange, ein bisschen was zu machen, allerdings ist es dann auch bald mal Zeit fürs Abendessen und danach denk ich mir auch oft, nein, jetzt lohnt es sich nicht mehr, wieder anzufangen, weil Dance bald on kommt und ich mit ihr schreiben will und ich mach dann wieder nichts und so weiter. Das klassische Prokrastinieren eben. Am Schluss habe ich dann wenns gut läuft vielleicht zwei Stunden gearbeitet. Und das geht mir jeden Tag genau gleich, ich kann machen, was ich will.
Am Sonntag Abend bin ich dann meistens total verzweifelt und unzufrieden mit mir. Es geht mir bei der Sache nicht unbedingt darum, dass ich die Uni deswegen nicht bestehen würde oder so. Ich habe recht gute Noten und bisher hat immer alles geklappt. Außerdem, selbst wenns nicht klappen würde, wäre mir das relativ egal. Es ist nicht so, dass Informatik das einzige ist, was ich gerne studieren würde (inzwischen gibts wahrscheinlich sogar einiges, was ich lieber studieren würde). Es geht mir einfach ums Prinzip. Ich hasse es einfach, dass ich keine Kontrolle über mich selbst habe. Jeden Sonntag Abend hab ich die gleichen Gedanken: Ich verstehs einfach nicht, warum ich es WIEDER nicht geschafft habe. Ich habe doch einen eigenen Willen. Ich kann doch selber entscheiden, was ich machen will. Und doch kann ich es irgendwie doch nicht. Ich fühle mich ehrlich gesagt immer richtig schwach und erbärmlich, wenn ich daran denke, dass ich nicht mal das schaffe. Ich versteh beim besten Willen nicht, was daran so schwer sein soll und doch schaff ich es nicht. Es fühlt sich so an, als wäre noch eine andere Person in meinem Körper, über die ich keine Kontrolle habe (der innere Schweinehund eben, wie man so sagt)... und das will ich einfach nicht. Ich habe schon oft gedacht, vielleicht bin ich einfach so wie ich bin. Vielleicht ist das einfach ein Teil von mir, mit dem ich leben muss. Aber irgendwie will ich es einfach nicht akzeptieren und versuche immer wieder erneut erfolglos, was zu machen. Immer wieder weitere Vorsätze, die danach jedes Mal gebrochen werden...
Das Problem ist eben auch, dass mir die Zeit, die ich vertrödle, eben auch nicht Spaß macht oder sich wie Freizeit anfühlt. Es ist ständig der Druck in mir drin, der mich an die Arbeit erinnert. Selbst wenn ich nicht das ganze Wochenende arbeiten würde, es wäre schon alleine viel besser, wenn ich zum Beispiel den ganzen Freitag voll durcharbeiten würde und dann einfach Samstag und Sonntag alles vergessen würde und einfach das Leben genießen würde. Dann habe ich vielleicht sogar mehr gemacht als ich jetzt das ganze Wochenende arbeite und doch habe ich mehr oder weniger zwei Tage Freizeit, jetzt kommt es mir ja vor wie gar keine. Gut, mit den Gruppenarbeiten geht das vielleicht nicht immer auf, aber einfach mal Tage zu haben, an denen ich nicht ans Studium denken muss, wären toll.
Noch ein weiterer Grund ist mein Gewissen gegenüber Gruppenarbeiten. Dank meiner Prokrastination bin ich meistens der, der am wenigsten macht und selbst wenns danach eine gute Note gibt und es mir egal sein kann, habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen, weil ich das eigentlich einfach nicht will. Ich will doch eigentlich, dass die Arbeit gerecht verteilt ist.
Ich weiß, dass ich nicht der einzige bin mit den Problemen, aber ich will das irgendwie alles einfach nicht. Wenn ich an einem Wochenende eben viel arbeiten muss, weil es viel zu tun gibt, dann will ich das auch einfach machen. Wenn ich mir vornehme, dann um diese Zeit zu lernen, dann will ich das eben einfach machen. Wenn ich mir vornehme, ich mach jetzt eine Pause von einer halben Stunde, dann soll das eine halbe Stunde sein und nicht mehrere Stunden. Es klingt doch eigentlich so einfach, ich verstehe nicht, warum es mir so schwer fällt.
Tut mir leid, dass der Beitrag etwas chaotisch ist und es vielleicht übertrieben klingt, was ich so von mir gebe, aber ich wollte einfach mal niederschreiben, wie ich mich zur Zeit dabei fühle, so ein "Aufschieber" zu sein...