Ich möchte gleich klarstellen, dass ich mich mit diesem Post nicht explizit auf irgendwelche User beziehen werde. Die aktuellen Testposts nehme ich lediglich als Anlass, um mich über meine Abneigung auszulassen. Habe auch noch mal extra die letzten Seiten dieses Threads durchgelesen, damit ich mich nicht wiederhole. Wie ich sehe, bin ich aber noch nie ins Detail gegangen, wofür es nun an der Zeit ist.
Ich hasse betrunkene Menschen. Meiner Ansicht nach das Widerwärtigste, was es gibt. Die durchweg negativen Erfahrungen, welche ich bei diesem Thema erlebt habe, werden mich nie verstehen lassen, warum es Menschen gibt, die bewusst über die Strenge schlagen und sich bis zum Erbrechen besaufen. Dass ich nicht falsch verstanden werde: Es geht mir nicht darum, dass Leute überhaupt Alkohol trinken. Wenn man die Grenze kennt und auf die Menge achtet, habe ich damit absolut kein Problem.
Was ich halt als furchtbar abstoßend empfinde, ist, wie Menschen ihr komplettes Auftreten verändern - das fängt schon beim Lallen an, also der harmlosesten Stufe des Betrinkens. Allein der Gedanke, dass mich jemand anspricht und so vom Alkohol beeinflusst ist, dass er keinen perfekt ausgesprochenen Satz mehr herausbekommt, ekelt mich an. Ich denk mir bei mir so was: „Wenn du mit mir reden willst, dann bitte auch so, dass ich dich verstehen kann.“
Dann kommt das Torkeln bis hin zum Nicht-mehr-laufen-können. Wieso? Wieso geht man so weit, dass man sich noch nicht mal mehr richtig fortbewegen kann? Das geht nicht in meinen Schädel rein. Noch dazu sieht auch das für mich extrem widerlich aus, wie jemand in unkontrollierten Bewegungen herumläuft.
Ja, vom Kotzen brauche ich fast gar anfangen. Menschen, die sich übergeben, sind abartig. Punkt. Und jedes Mal, wenn ich höre, wie jemand über sein letztes Kotzerlebnis durch Alkohol berichtet, möchte ich am liebsten gleich selbst brechen.
Dass Menschen im Suff mehr für Straftaten bereit sind, die sie im nüchternden Zustand nicht machen würden, kommt ebenfalls hinzu. Am besten noch gleich die Polizisten anpöbeln und 'ne Schlägerei anfangen, dann haben wir den Idiotie-Jackpot geknackt.
Wie lässt sich das jetzt alles konkret beschreiben? Ich finde es schlichtweg gruselig, wie Menschen sich durch Alkohol verändern - sowohl vom Sprechen als auch vom Gehen und den Handlungsweisen. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass ich sie in einem solchen Zustand nicht mehr wiedererkenne. Es ist, als ob völlig fremde Personen um mich herum sind. Deswegen habe ich auch so eine unglaubliche Angst davor, wenn mir Freunde sagen, wie besoffen sie waren, weil ich sie so niemals mit eigenen Augen erleben möchte. Ich hoffe immer, dass ich mit "vernünftigen" Menschen Kontakt pflege und wenn diese Illusion zerstört wird, indem sie mir sagen, wie sie letzte Nacht vom Alkohol kotzen mussten, dann nimmt mich das ziemlich mit.
Mir ist durchaus bewusst, dass das alles eine Sache meiner Psyche ist. Ich habe auch mal im Internet recherchiert, ob ich die einzige Person bin, die so denkt und bin überraschenderweise auf Gleichgesinnte gestoßen.
Es muss an meiner Vergangenheit liegen. Ein Vater, der immer lallend nach Hause kam. Meine Mutter, die zwar selten zu viel trinkt, aber sich dann am nächsten Tag übergeben muss, sodass ich das höre. Schulfreunde, die auf Klassenfahrten die Regeln missachten und sich bei Trinkspielen (die ich natürlich ebenfalls verabscheue) zuschütten. Und dann dieses ständige Kotzen. Vermutlich habe ich eine Phobie vorm Erbrechen, anders kann ich mir nicht erklären, warum mir das derart zu schaffen macht.
Immer wieder bekomme ich vorab zu hören, dass man schon nicht übertreiben wird - ABER DANN MACHT MAN ES TROTZDEM. Ich weiß nicht, wie oft man mir schon gesagt hat, dass man ja sein Limit kennt und sich dann nicht daran hielt, nur um mir dann am Tag danach die Ohren auszuheulen, was für einen Kater man hat und für nichts bereit ist. Ich wünschte so sehr, dass mein Freundes- und Bekanntenkreis verantwortungsvoller wäre, aber ich weiß ganz genau, dass sich daran nichts ändern wird.
So, jetzt dürft ihr gerne über mich herfallen und mir sagen, wie weltfremd doch meine Denkweise ist. Als ob ich nicht selbst wüsste, dass ich mit dieser Einstellung so ziemlich allein bin.